Einfaches Röhrenprüfgerät

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BassDrive
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Einfaches Röhrenprüfgerät

Beitrag von BassDrive »

Hallo Röhrenfreunde,

da ich mir nie wirklich sicher bin wies um die Röhren in meinen Radios steht dachte ich mir ein Röhrenprüfgerät zuzulegen.
Naja zumindest solange bis ich die 200€ bis 700€ Geräte auf Ebay gesehen hab. :shock:
Gibts denn da auch einfachere Geräte? Mir reicht ein einfaches "OK";"Brauchbar";"Bitte erlöse mich".
Nach was sollte ich da ausschau halten? Eigenbau?
Möchte nicht einfach blind drauf los kaufen und mir lieber ein paar Tips von euch einholen.

lg
Pat
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Oldradio
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Re: Einfaches Röhrenprüfgerät

Beitrag von Oldradio »

Hallo

Unter 200 wirst du kaum etwas bekommen,am besten selber bauen mit zwei Netzteilen und Amperemeter. Für die drei Röhren in den Radios reicht auch ein fliegender Aufbau.

http://www.dampfradioforum.de/viewtopic ... ger%C3%A4t
Zuletzt geändert von Oldradio am So Jun 15, 2014 14:46, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Helmut
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Re: Einfaches Röhrenprüfgerät

Beitrag von BassDrive »

Hallo,

danke für deine Antwort.
Ob ich das mit den Eigenbau hinbekomme? Zumal ich nichts dafür hier habe.
Also sind 200€ ein normaler Preis für solche Geräte... Gut zu wissen.
Röhren hätt ich ja so einige zum Prüfen... zwar nicht so viele wie ihr, aber doch auch ein "bisschen" was :).
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Oldradio
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Re: Einfaches Röhrenprüfgerät

Beitrag von Oldradio »

Hallo

Ein Röhrenprüfgerät ist meiner Meinung nach auch keine sinnvolle Anschaffung. Ich habe zwei davon aber sie sagen nichts über die Brauchbarkeit einer Röhre im Radio aus.
Gruß Helmut
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Re: Einfaches Röhrenprüfgerät

Beitrag von Hobbybastler »

Hallo zusammen,

dass die Ergebnisse von Röhrentestern nur bedingt aussagefähig sind, kann ich voll bestätigen!

Ich habe gerade ein Chassis in Arbeit, dessen Diodenstrecken der EBF89 lt. NEUBERGER RP270 nur noch 10% Emmision haben.

Aber: Im Radio spielt die EBF89 völlig unbeeindruckt auch in den AM-Bereichen, in denen die Diodenstrecken benutzt werden.
Es könnte natürlich auch möglich sein, dass die Prüfkarten fehlerhaft sind.

Wichtiger an diesen Röhrentestern ist mir eigentlich die Prüfmöglichkeit auf Elektrodenschlüsse.


Grüße

Martin
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Re: Einfaches Röhrenprüfgerät

Beitrag von BassDrive »

Hallo Jungs,

wäre jedoch interessant zu wissen wie gut/verändert das Radio mit einer neueren EBF spielen würde.
Als ich mal eine alte EABC gegen eine, wohl noch ältere, getauscht habe war der Empfang nur minimal schwächer, der mag. Fächer jedoch wollte nicht mehr schließen.
Interessiern würd' mich wie der Empfang (und evtl. auch Klang) mit einer neueren EABC wäre.
Dieses oder ähnliche Problem hab ich jedoch nicht nur bei einen Gerät, darum dachte ich mir, dass so ein kleiner Helferlein da doch mehr aussagt..?

lg
Pat
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Re: Einfaches Röhrenprüfgerät

Beitrag von millenniumpilot »

Hallo Ihr,

ausser ein wenig Arbeit beim Verkabeln ist doch solch ein selbstgebauter Röhrenprüfer kein Teufelswerk und auch nicht teuer. Also kein Problem, wenn man sich doch ein Gerät baut, obwohl einige hiervon nichts halten.
Klar kann ein Röhrenprüfer nicht alle Makel einer Röhre erkennen - aber irgendwo muss man doch anfangen.
Bleibt festzuhalten, eine brauchbar getestete Röhre muss im Gerät nicht korrekt spielen, da einige Fehler nicht gefunden werden. Aber Ausschuss kann ich damit trotzdem aussortieren oder oder Röhren nach Messwerten bewerten. Ich kann mir doch nicht für jede zu prüfende Röhre ein passendes Radio zulegen. :wut:

nur meine persönliche Meinung.
Gruß Dirk
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Re: Einfaches Röhrenprüfgerät

Beitrag von Oldradio »

Hallo

Nun wenn du jede Röhre aussortierst die das Röhrenprüfgerät als schlecht anzeigt,dann wirfst du viele Röhren weg die im Radio noch spielen.
Gruß Helmut
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Re: Einfaches Röhrenprüfgerät

Beitrag von TKOFreak61 »

Hallo Helmut, hallo Pat,

möchte mal meine Meinung zur Diskussion kundtun. Also ich halte nicht viel von totaler Ablehnung eines Röhrenprüfgerätes. Sicher sind mehrere Experten hier im Forum der durchaus berechtigten Ansicht, dass die Prüfung einer Röhre am günstigsten in einem Radio erfolgen sollte. Nicht jeder hat aber ein vergleichbares, intaktes Gerät zu Verfügung. Und auch ein relativ guter Empfang beweist nicht, ob es nicht auch noch besser gehen könnte.

Was spricht also zu Beginn einer Restaurierung gegen eine Prüfung der Röhren auf einem Röhrenprüfgerät? Man hat Infos, wieviel Prozent Emission die Röhre noch hat. Auch kann man z.B. Elektrodenschlüsse, die erst bei aufgeheizter Röhre auftreten, schon vorher erkennen.
Wenn dann eine Röhre trotz schlechter Werte noch akzeptabel im Gerät arbeitet - ist es doch super.

Als ich mit dem Eintritt ins Rentnerdasein wieder Röhrenradios zugewandt habe, stand ich auch vor dem Problem, wie prüfe ich Röhren. Recherchen im Netz zeigten mir sehr schnell, die angezeigten Preise liegen jenseits von gut und böse. Also blieb nur der Selbstbau, der außerdem noch gewaltigen Spass macht.
Bei Jogi (http://www.jogis-roehrenbude.de) oder H. Borngräber (www.roehrenkramladen.de) konnte man sich ausführlich informieren. Ich habe mir dann ein Gerät konzipiert und gebaut. Die Stromversorgungen für Ua und Ug2 nach Borngräber, für Ug1 und die Heizspannung wurden Schaltungen mit den LM 337 bzw. LM 317 aufgebaut. Die eigentliche Prüfschaltung orientiert sich dann wieder an der Borngräber-Schaltung. Zusätzlich habe ich noch eine Schlußprüfung nach Müller (Eigenbaugerät bei Jogi beschrieben) integriert. Mit dem Gerät kann ich Kennlinien aufnehmen oder auch die Steilheit der Röhren ermitteln. Bin damit sehr zufrieden.

Ja. Pat, Dir wird sicher auch nur der Eigenbau bleiben. Der bereits genannte "fliegende" Aufbau mit vorhandenen Stromversorgungen und Multimetern/ analogen Messgeräten ist auch eine Option.

Ich möchte mein Eigenbau-Gerät jedenfalls nicht mehr missen, auch wenn es nicht sehr oft genutzt werden muss. Habe aus meinem Röhrenbestand schon Röhren ermittelt, die interen Schlüsse aufwiesen und die in einem Radio eventuell größeren Schaden abgerichtet hätten.

Beste Grüße
Jürgen
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Re: Einfaches Röhrenprüfgerät

Beitrag von Oldradio »

Hallo Jürgen

Ich lehne Röhrenprüfgeräte nicht grundsätzlich ab,habe ja selber zwei davon. Jedoch sind die Preise für den Nutzen zu Extrem,dafür kann ich mir viele neue Vergleichsröhren kaufen. Ich habe bestimmt 500 Röhren und benutze die Prüfgeräte aus Faulheit fast gar nicht oder nur mal zum Spielen.
Gruß Helmut
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Re: Einfaches Röhrenprüfgerät

Beitrag von achim1 »

ich seh das genau wie Jürgen. :D

Da kommt also ein Radio von Ebay an. Spielt natürlich nicht. Vielleicht ein Exot mit Mischröhrenbestückung. Eine Röhre fehlt vielleicht ganz, eine andere ist sichtbar defekt - wie auch immer.
Nun hab ich einen entspr. Röhrenbestand und finde hoffentlich die fehlende, bzw. defekte Röhre.

Was nützt mir das? Ohne RPG hab ich keine Ahnung welche Röhren aus meinem Bestand funktionieren und welche nicht. Das sind Röhren aus Schlachtgeräten, vom Flohmarkt, als Konvolut bei Ebay billig ersteigert, ect. Natürlich hab ich nicht für jede Röhre ein restauriertes Radio von dem ich weiß dass es fehlerfrei funkitioniert.
Also tappe ich völlig im Dunkeln. Mit einem RPG kann ich schon mal mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausschließen, dass sich eine nicht funktionstüchtige Röhre in meinem Bestand befindet. Alles was unter 40% liegt kommt in den Müll,es sei denn, es ist eine seltene Röhre. Zwischen 40 und 60% wird gesondert aufbewahrt und alles darüber liegt griffbereit in der Radiowerkstatt. Der Risikofaktor Röhre bei der Reparatur ist also schon mal eliminiert.
Alle meine Röhren sind durchnumeriert und in der Datenbank des Roetest mit den Messwerten abgelegt. So habe ich immer eine Referenzröhre zur Verfügung.
Darin sehe ich den Sinn eines RPG. Ein Messgerät halt, nichts weiter.
Darüberhinaus kann man auch interessante versuche anstellen, z.B. inwiefern eine Röhre mit besseren Werten auch einen besseren Empfang ergibt - oder auch nicht. Es hilft einfach, die Röhren besseer einzuschätzen.

Gruß,
Achim
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Re: Einfaches Röhrenprüfgerät

Beitrag von BassDrive »

Hallo Leute :D

Danke für die Zahlreichen Tips und Antworten.
Habs mir lange überlegt und viel abgewogen, mich aber dazu entschlossen ein RPG bauen zu lassen. Die gängigen Röhren aus den Geräten ende der 50er bis in die 60er können damit geprüft werden.
Dabei durfte ich schon feststellen, dass eine Röhre (Telefunken EL84) doch noch gut ist, obwohl sich eine schwächere Miniwatt besser anhört. :)
Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass meine Röhren (einige sogar noch weit) über 60% liegen, wobei die ein oder andere ELL80 kurz vorm abnippeln ist...
Was hats denn eigentlich damit auf sich, dass einige wenige "L" Röhren, speziell bei den ELL80, einige Minuten brauchen bis sie "voll" da sind, während die anderen innerhalb weniger Sekunden offenbaren wie gut (oder schlecht) es ihnen geht?

lg
Pat