UKW-Röhrenradio selber bauen

[frank_w]

Ist der Thread umgezogen? Es war spannend hier mitzulesen, die gemeinsame Entwicklung des Radios mitzuverfolgen und die ersten Bau- und Testresultate zu sehen. Das ist doch noch nicht beendet, oder? Bitte macht weiter!

nicht lesen sondern mitbauen!!!!!!!!!!!!

[Christoph]

Bei mir geht es auch seit gestern weiter:





Nachdem ich jetzt das ganze nochmal halbwegs ordentlich aufgebaut habe und jetzt alle Betriebsspannung über Durchführungskondensatoren nochmal abgeblockt werden, schwingt auch nichts mehr.

Allerdings muss ich zugeben eher meine eigene "Suppe" gekocht zu haben. Eigentlich habe ich drei EF80 + EAA91 vorgesehen. Allerdings funktioniert das ganze mit EF184 in den ersten beiden Stufen doch noch etwas besser.
Der ganze ZF Verstärker braucht ca. 30mA bei 250V.

Die Filter sind von Oppermann. Einmal der 4801.05 als Ratiofilter und zwei 00-03.00 als ZF Filter.



Die Schaltung des Ratiodetektors stammt aus der Funkgeschichte 154.


Leider ist das Bild etwas unscharf, die Marken liegen bie 10,6MHz, 10,7MHz und 10,8MHz.

Zum testen hatte ich ein fertiges UKW Teil mit ECC85 von Grundig. Soweit bin ich schonmal ziemlich zufrieden, schwache Sender die ich mit einem "normalen" Radio auch nur gerade so bekommen, bekomme ich damit auch in etwa gleicher Qualität.
Nur einen Tiefpass muss ich noch einbauen, die Höhen sind doch etwas zu viel.

[radiobastler]

Ist der Thread umgezogen? Es war spannend hier mitzulesen, die gemeinsame Entwicklung des Radios mitzuverfolgen und die ersten Bau- und Testresultate zu sehen. Das ist doch noch nicht beendet, oder? Bitte macht weiter!

Hier wird im Hintergrund gewerkelt. Zu mindest ist das bei mir so, so wie Zeit zum basteln da ist. Es wird hier sicher noch einige Beiträge geben. Es kann noch gebastelt werden, wer lust bekommen hat....

[radiobastler]

hallo,

ja es geht etwas langsam weiter. Aber keine Sorge, das wird was
Meine 6ES8 zickt noch etwas rum, vor allem wenn sie Regelspannung findet. Da ich nur ein Schlosser bin gehts nicht ganzz so schnell wie bei einem Profi

lG Martin

Warum hast du diese Röhre verwendet? Welche anderen Typen wären möglich?

[Martin]

hallo Stephan,

weil ich davon welche habe, schöne neue Sylvania, und weil die kein Tek-Futter sind.
ECC189 (=6ES8), ist einfach beschrieben eine der ECC88 ähnliche Röhre, d.h. sie arbeitet recht niederohmig und fühlt sich in UKW Kaskoden pudelwohl, sie besitzt allerdings eine Regel-Kennlinie, d.h. man kann sie vom ZF her abregeln was vor Übersteuerung bei hohen Signalpegeln schützt.
Mittlerweile hab ich herausgefunden daß sie dabei Reaktanz zeigt, d.h. sie verändert ihre Eigenkapazität abhängig von der Vorspannung am Gitter. Das führt leider dazu daß sich der Anodenkreis verstimmt wenn abgeregelt wird, und genau das gefällt dem Martin garnicht ! Im Übrigen ist das eine nicht alltägliche Lösung die sich etwas vom 08-15 mit ECC85 abhebt, zudem einfacher im Aufbau da Oszillator und Vorstufe strikt separat sind. Ich denke die Lösung liegt in der berühmten Anpass-Spule zwischen den beiden Systemen, da hilft nur rumexperimentieren, was ich wiederum für gut und wichtig halte denn davon lernt man mehr als von allen Büchern. Ein Bastelradio das völlig planlos entsteht ist immer eine Experimentierzone. Entsprechend viel Spaß macht das, es ist anders als stur etwas nachzubauen und hinterher nicht genau zu wissen was warum und wie funktioniert.
Genauso ist es doch im ZF, entweder man nimmt fertige Filter und lebt damit was geboten wird, oder man macht sie selber und lernt dabei wies geht und wie man das optimal hinbekommt. Das Lernen wie es geht steht bei mir zumindest weit vorne, deswegen sind auch soviele selbstgehäkelte Sachen an Bord.

Und so ganz nebenher hat meine Messgerätesammlung wirklich einiges zu tun. Die alten Kisten brauchen das, sie wollen hier und da mal was durchmessen

lG Martin

[radiobastler]

Da hast du vollkommen recht.

[Christoph]

Martin, kennst du den Schaltplan vom Siemens M7? Der hat auch eine Kaskodenvorstufe mit PCC84. Vielleicht hilft das noch weiter. Soweit ich das auf die schnelle gesehen habe, wird da auch geregelt.
http://188.142.38.174/nvhr/Siemens_M7.pdf

[delatube]

Juhu! Es geht weiter. Aber bitte nicht falsch verstehen, ich wollte nicht drängeln. Zum Mitbauen habe ich leider keine Zeit und selbst noch 3 Projekte auf Halde, um die ich mich kümmern muss. Zum Mitlesen und Bestaunen genügt der Freiraum gerade so, besonders bei spannenden Themen. Macht weiter so. Ich ziehe aber auf jeden Fall schon mal meinen - wenn auch nur symbolischen - Hut!
VG,
dela

[Christoph]

So, heute konnte ich in der Mittagspause nochmal schnell meinen ZF Teil vermessen:


Einmal der Frequenzgang mit -40dBm am Eingang


und mit -10dBm am Eingang.

Wenn der Verstärker (bei -40dBm) nicht begrenzt hat er eine 3dB Bandbreite von 172kHz. Je weiter er aber begrenzt umso breiter werden auch die Filter, bei -10dBm waren es dann 410kHz.
Bei schwachen Sendern ist es vermutlich kein so großer Nachteil, dass die Bandbreite so gering ist. Inwiefern die große Bandbreite bei hohen Pegeln sich auswirkt, muss ich noch erforschen.

Das Signal wurde direkt über 220pF eingespeist und über ein kurzes Stück Draht, das paralle zu dem Draht lag der die Anode der letzten ZF-Röhre mit dem Filter verbindet, ausgekoppelt. Aus diesem Grund ist die gemessene Verstärkung nicht richtig. Sie dürfte etwa in der Gegend um 60dB liegen.

[sf1]

Hallo,
ich bin zufällig auf diese Thread gestoßen und möchte mich am Bauprojekt beteiligen.
Als Tuner werde ich einen bereits vorhandenen verwenden, diesen hier:

Tuner Sonneberg.jpg

Das obere Bandende liegt leider bei 100Mhz. Der Ableich des Oszillators ist über 102Mhz nicht möglich, sonst wandert der Bandanfang mit. Es wurden für Exportgeräte aber auch Versionen mit 108MHz hergestellt. Diese unterschieden sich schaltungsmäßig kaum von der 100Mhz-Variante, vermutlich waren die Variometerkerne anders. Mit den vorhandenen ist also nichts zu machen. Also müssen neue Kerne her, es bleibt nur Selbstbau. Die originalen sind aus Messing, also habe ich meine aus eine Messingstange gesägt und solange befeilt, bis sie in die Variometerspulen passten. Das ist das Ergebnis, links die originalen, meine selbstgebauten:

Variometerkerne.jpg

Der Steg zwischnen der Madenschraube und dem Kern ist ein Stück einer Büroklammer. Die Kerne habe ich zunächst etwas länger gemacht, absägen und dünner feilen geht schließlich immer.
Der Tuner funktioniert jetzt tadellos, elektrisch habe ich nur einen Kondensator entfernen müssen.

So, jetzt ist der Anfang getan. Ich freue mich auf die Fortschritte Eurer Projekte

Gruß
sf1

Ergänzung: 17.07.14
heute ging es etwas weiter. Der ZF-Verstärker ist fertig, wenigstens provisorisch. Die Schaltung ist Standard, so ähnlich wie die von Christoph. Verwendet habe ich die bekannten Filter von Oppermann, 48.01.05 als Ratiofilter und 00-07-00 als ZF-Filter. Diese sind übrigens baugleich zu 4804.00-12.00. Der Selbstbau der Filter ist für mich zu schwierig, zumal die benötigten Werkzeuge und Messmittel fehlen und der Erfolg nicht sicher garantiert werden kann.

ZF Vr.jpg

Bei mir werkeln drei EF80, jede Stufe für sich ist ok, alle zusammen ergeben ein ZF-Oszillator. Also habe ich für jede Röhre eine Schirmgitterneutralisation vorgesehen. Ferritperlen an Anode und Gitter brachten letztendlich absolute Ruhe ins System

Gruß
sf1

[Christoph]

Bei mir geht es zumindest langsam weiter. Nachdem das ZF Teil mit einem Grundig Tuner schon ziemlich gut funktioniert hat, habe ich mich an einen eigenen Tuner gewagt.

Als Oszillator benutzte ich eine PC900, als Mischer eine EF80 und als Vorstufe zurzeit eine ECC81. Abgestimmt wird mit einer Kapazitätsdiode, BB304.





Allerdings muss ich zugeben, dass es doch etwas schwerer ist als gedacht. Ein paar wirklich starke Sender kann ich empfangen. Leider hat bisher die Vorstufe mit ECC81 nicht wirklich viel an der Empfindlichkeit geändert...
Auch scheint der Oszillator teilweise abzureißen bzw nicht sauber zu schwingen. Vorkreise zum Abstimmen habe ich bisher noch nicht eingebaut.

Als erste werde ich wohl den Oszillator noch etwas untersuchen und nochmal das ZF Teil prüfen. Daran habe ich zwar eigentlich nur ein paar mechanische Sachen geändert, aber wer weis...

Wie sieht es bei Euch aus? Fehlt "nur" die Zeit, oder gibt es Probleme?

[Martin]

klasse Christoph
mein größtes Problem sind die Temperaturen im Bastelzimmer (Dachwohnung mit unbelüftetem Dachboden)
jetzt grade (vor 7 Uhr) sinds schon 26 Grad... sowas belastet mich sehr

lG Martin

[sf1]

einfach super Christoph,
wenn Du jetzt noch dem Eingangskreis eine Kapazitätsdiode spendierst wird der Empfang sicher viel besser.

ich bin in der Zwischenzeit auch etwas vorangekommen. Netzteil und Endstufe fehlten noch. Nachdem ich alles zusammengeschaltet hatte war beim Abstimmen ein unerklärliches Brummen hörbar. Zwischen den Sendern aber nicht. Als Lade- und Siebelko habe ich jeweils 470uF genommen. Bei einer Silizium-Gleichrichterbrücke kann man das schon so machen. Schließlich möchte ich bei aufgedrehtem Poti nur leises Rauschen und absolut kein Netzbrummen hören. Es stellte sich heraus, das die Störungen aus dem Stromnetz kommen, das ist bei mir komplett HF-verseucht. An den Gleichrichterdioden treten eigenartige Modulationseffekte auf die sich kaum wegfiltern lassen. Kondensatoren parallel zu den Dioden haben den Brummeffekt stark vermindert. Das Brummen ist fast nicht mehr zu hören. Einige Masseverbindungen habe ich noch geändert. Der Aufbau auf dem Chassis ist etwas eigenartig geworden, den ZF-Verstärker habe ich um die Endröhre gebaut.

SAM_0820 (2) (520x390).jpg

Der Aufbau ist aus Platzmangel etwas gedrängt, das Chassis soll nachher in ein vorhandenes Gehäuse eingebaut werden. Verwendet habe ich ECC85, 3x EF80, EABC80 und EL84.



einen Gruß an alle
Wolfgang

[millenniumpilot]

Hallo Ihr,

ich würde jetzt auch meine Oppermann-Bestellung fertig machen und für mich und Nico Filter bestellen.
Welche nimmt man den jetzt am Besten für die ZF? Die 00-07-00 oder die 00-03.00?

Gruß Dirk

[sf1]

Hallo Dirk,
ich vermute, die Filter werden etwa gleiche Daten haben. Die Kreiskapazität sollte zwischen 20...40pF liegen. Je kleiner umso besser. Daraus ergibt sich ein höherer Resonanzwiderstand was gut für die Röhren ist. Du müsstest in Erfahrung bringen, wie die 00-03.00 aufgebaut sind. Vielleicht weiß das im Forum jemand, ich habe keine Daten dazu finden können.


Gruß
Wolfgang