Heute morgen habe ich weiter am Wega geprüft und gemessen, Bauteile ausgelötet und beobachtet, was passiert...
Den 2x50 + 8 µF Kondensator legte ich still und baute neue Einzelkondensatoren ein (ziemliche Frickelei).
Keine Verbesserung.

Als ich durch Ausprobieren und Messen von Bauteilen nicht mehr weiter kam, entschloss ich mich den Strom an Pin 3 des verdächtigten Sockels der ECL86, linker Kanal, zu messen.
Gesagt getan.
Siemens Multizet in Reihe geschaltet, Messbereich 10mA und eingeschaltet. Nach ein paar Sekunden begann der Strom auch schön anzusteigen. Laut Schaltung soll er um 4,5 mA liegen. Bei 4,6mA war Schluss. Dann - PLOPP im Lautsprecher und - Null mA! Dann wieder PLOPP und sofort wieder 4,5mA!

Aha!, dachte ich mir

Es machte nun aus dem anderen Lautsprecher "PLOPP" und der Strom am eben gemessenen Steckplatz der linken ECL86 pendelte je nach "vor oder nach Plopp" um 42mA +-4mA. Die andere ECL86 war also defekt!

Daraufhin habe ich meine letzte (ungeprüfte) ECL86 aus dem Fundus gegen die defekte getauscht.
Wieder eingeschaltet und gemessen: Der Strom kletterte beständig bis 4,4mA, verharrte bei diesem Wert und es herrschte Ruhe aus den Lautsprechern - kein Knistern, kein Knacken kein PLOPP!
20 Sekunden später begann es leise aus dem/den Lautsprecher/n zu knistern und zu rauschen.
Nach weiteren 10 Sekunden begann der Strom plötzlich wieder anzusteigen - kontinuierlich, bis ich bei 8mA (ca. 5Sekunden nach Beginn des Anstiegs) das Gerät abschaltete.
Also war der Röhrendefekt ein Folgefehler. Ich wunderte mich auch, wie es sein kann, daß ausgerechnet beide ECL86 in ein und demselben Gerät kaputt gehen können.
Jetzt stehe ich bei der Fehlersuche bei einem ganz neuen Punkt.
