Riemenpest

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paulchen
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Riemenpest

Beitrag von paulchen »

Mal an die Fans der Bänder und Platten eine Frage.
Aus aktuellen Anlass muß ich mich mit der Frage des Riemenwechsels auseinandersetzen.
Gibt es eigentlich ein Mittelchen, mit welchen die Reste der aufgelösten Riemen von Laufwerken (siehe Philips und Co) einfach so weggewischt werden können.
Mir steht da Aceton im Sinn. Allerdings sind da auch Kunststoffteile mit verseucht. Und da wird es kritisch.
Oder steht da eine Sauerei und Plackerei ins Haus?

paulchen
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Vagabund
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Re: Riemenpest

Beitrag von Vagabund »

Würde vorschlagen, mit Kältespray vereisen, dann entfernen, Reste mit Spiritus entfernen.
So stehts im Dual-Forum, habe mir mal erlaubt, das für Dich zu suchen. Dort wurde Erfolg angedeutet.
Viele Grüße
Philipp

"Lohnt es sich denn?" fragt das Hirn. "Nein aber es tut so gut!" antwortet das Herz.
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paulchen
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Re: Riemenpest

Beitrag von paulchen »

Ja Philipp, hier und da gelesen habe ich schon. Aber das ultimative Mittel eben nicht auf die Schnelle gelesen. Und das wäre der Kern meiner Frage gewesen. Gibt es irgendwas, was die Sauerei mit einem Wisch sozusagen beseitigt? Auf den Metallteilen bekomme ich das schon weg. Allerdings die Kunststoffteile? Da bleibt dann wohl nur wischen, wischen... , oder?
Die einzelnen Tips wie Nitro ja (aber nicht auf Plastik), Fettlöser, Spiritus nein, etc habe ich durch.

paulchen
andreas1962
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Re: Riemenpest

Beitrag von andreas1962 »

Hallo Paulchen,

bei der Entfernung der klebrigen Riemenreste in Philips Tonbandgeräten, Cassettenrecordern und Videorecordern aus den 70er Jahren habe ich mit Isopropanol, Kontakt WL und Kontakt LR experimentiert. Besser und effektiver bekam ich die schmierige Pampe mit warmer Waschmittellauge herunter. Einzelteile wie Riemenscheiben, Auflageteller, Capstanwellen legte ich in die Lauge und wusch mit einem Pinsel die Pampe ab. Gehäuseteile und Platinen tupfte ich mit in Lauge getränkten Q-Tips ab. Viele Q-Tips wurden benötigt... danach die Teile mit warmen Wasser abspülen und abtrocknen, Lager z.B. mit Sinterlageröl wieder ölen. Gestänge und Gleitflächen von Stanzteilen habe ich anschliessend mit Sprühöl Kontakt 88 benetzt.

Viele Grüße

andreas
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paulchen
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Re: Riemenpest

Beitrag von paulchen »

Mhm. Über die Seifenlauge/Waschmittellauge habe ich gelesen. Scheint also zu funktionieren. Na dann werde ich mal das Laufwerk baden :mrgreen: .
Interessant sollte das zerlegen desselben werden inkl. dem Rückbau.
Dank Dir für die Meldung.

paulchen
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frikkler
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Re: Riemenpest

Beitrag von frikkler »

Ich habe das ganze auch schon bei einer Philips N4418 durchgeführt. Ich habe den ganzen Schmodder nur mit Klopapier und Q-Tips (die ich ab und zu mit Bref Fett & Eingebanntes eingesprüht hab) und hier und da ein bisschen Wasser abbekommen. Hat lange gedauert aber es hat sich gelohnt wie man hier sieht:
http://lukas-sammlung.lima-city.de/philipsn4418.html
Die Philips Bandmaschinen sind ja zum Glück sehr servicefreundlich aufgebaut.

Gruß,
Lukas
Phalos Southpaw
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Re: Riemenpest

Beitrag von Phalos Southpaw »

Ich schlage da W5 Fettlöser vom L!dl vor. Mit dem kann man die Reste ohne Rückstände nach 5 -10 Sekunden einwirken restlos wegwischen mit einem Papiertuch.
Den Kunststoff und das Metall greift er allerdings nicht an. Auch intakte Riemen bleiben erhalten, nur das schmierige Zeug (chemisch anders als intakter Gummi) geht weg.
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paulchen
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Re: Riemenpest

Beitrag von paulchen »

Ich werde mal berichten, wenn ich mich an die kleine Sauere... ran gemacht habe. Im Augenblick habe ich dafür leider keine Gespür.

paulchen
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Re: Riemenpest

Beitrag von paulchen »

Sooo...
Also Kältespray kann man völlig vergessen. Zu teuer in der Anwendung bei zu wenig Erfolg.
Iso ist auch nichts, da das Zeug sich davon nicht beeindrucken lässt.
Waschmittellauge war auch ein Griff ins Klo (Sorry Andreas). Meine Finger sahen danach aus wie nach Kohle graben.
Den ultimative Kick bekam ich bei meinem Liebligsreiniger "Bref" für Fett (das ist wichtig!).
Schälchen genommen, ca. 10 Stöße da rein gemacht und eine Schwungmasse eingelegt. Sofort hat sich die Suppe erst grau dann sofort schwarz gefärbt. Mit dem Pinsel nachgeholfen und nach unter einer Minute sah das Teil aus wie neu. Mit der anderen Schwungmasse ebenso verfahren und die jetzt schwarze Suppe weggekippt. Nochmals neues "Bref" eingesprüht und Motorwelle sowie Umlenkrolle (beide aus Kunststoff) mit 1:1 verdünntem "Bref" damit gesäubert. Noch Laufwerkschassis gereinigt, alle betroffenen Teile mit Wasser neutralisiert und anschließend getrocknet.
Die ganze Aktion hat nicht mal 10min gedauert und alles wartet jetzt auf den Zusammenbau.
Resümee...
Verbreitet die Botschaft im Internet: "Bref" hilft!
"W5" wäre wahrscheinlich auch gegangen, habe ich aber nicht hier. Denke mir mal, der Inhalt ist fast der selbe.

Nochmals danke an alle die hier mitgemacht haben!!

paulchen
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frikkler
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Re: Riemenpest

Beitrag von frikkler »

Wunderbar! Bref verwende ich auch immer. Kriegt man alles mit sauber. Auch Knöpfe reinige ich immer damit.
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paulchen
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Re: Riemenpest

Beitrag von paulchen »

Na bei Knöpfen wäre ich sehr vorsichtig damit. Vor allem bei dunklen und aus Bakelit. Hatte wir hier mal ausführlich das Thema.
Gerade bei den dunklen wäscht Du Anteile des Materials mit aus. Der Glanz geht verloren. Das wieder rückgängig zu machen ist aufwendig bis teilweise unmöglich. Ganz schlimm ist das bei Grundigknöpfen.
Also Vorsicht!
Aber ansonsten ein sehr gutes Mittel für unsere Zwecke, das stimmt schon.

paulchen
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Vagabund
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Re: Riemenpest

Beitrag von Vagabund »

paulchen hat geschrieben:Sooo...
Also Kältespray kann man völlig vergessen. Zu teuer in der Anwendung bei zu wenig Erfolg.
Iso ist auch nichts, da das Zeug sich davon nicht beeindrucken lässt.
Waschmittellauge war auch ein Griff ins Klo (Sorry Andreas). Meine Finger sahen danach aus wie nach Kohle graben.
Den ultimative Kick bekam ich bei meinem Liebligsreiniger "Bref" für Fett (das ist wichtig!).
Schälchen genommen, ca. 10 Stöße da rein gemacht und eine Schwungmasse eingelegt. Sofort hat sich die Suppe erst grau dann sofort schwarz gefärbt. Mit dem Pinsel nachgeholfen und nach unter einer Minute sah das Teil aus wie neu. Mit der anderen Schwungmasse ebenso verfahren und die jetzt schwarze Suppe weggekippt. Nochmals neues "Bref" eingesprüht und Motorwelle sowie Umlenkrolle (beide aus Kunststoff) mit 1:1 verdünntem "Bref" damit gesäubert. Noch Laufwerkschassis gereinigt, alle betroffenen Teile mit Wasser neutralisiert und anschließend getrocknet.
Die ganze Aktion hat nicht mal 10min gedauert und alles wartet jetzt auf den Zusammenbau.
Resümee...
Verbreitet die Botschaft im Internet: "Bref" hilft!
"W5" wäre wahrscheinlich auch gegangen, habe ich aber nicht hier. Denke mir mal, der Inhalt ist fast der selbe.

Nochmals danke an alle die hier mitgemacht haben!!

paulchen
Danke für die Rückmeldung, ich nehme Bref auch teilweise ganz gern...
frikkler hat geschrieben:Wunderbar! Bref verwende ich auch immer. Kriegt man alles mit sauber. Auch Knöpfe reinige ich immer damit.
Da wäre ich wie paulchen sagt auch vorsichtig. Bei Bakelit oder anderen ist eine Glanzbeschichtung drauf, die Bref und andere scharfe Reiniger gerne mit runter wäscht, das wird dann alles matt. Diese Erfahrung habe ich leider auch schon leidvoll machen müssen. Ist also hier nicht so geeignet. Oft löst Bref auch die eingelegten Goldstreifen oder Beschriftungen raus.
Viele Grüße
Philipp

"Lohnt es sich denn?" fragt das Hirn. "Nein aber es tut so gut!" antwortet das Herz.
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paulchen
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Re: Riemenpest

Beitrag von paulchen »

Meine Meinung.
Zu der Technik als solches mal.
Ich hatte hier von Tim (ebi96) zwei Dual-Decks bekommen. Eines davon hatte besagte Riemenpest, was ich schon aus der Fehlerbeschreibung herauslas. Den Riemen hatte ich sehr schnell hier bei mir um die Ecke bekommen.
Von dem originalen Riemen war nichts mehr übrig was nach Gummi aussah. Hatte sich komplett um die beiden Schwungmassen und den beiden anderen Rollen gelegt und dort dann zerflossen. Das Zerlegen war eine Kleinigkeit und ich sah trotz großer Vorsicht aus wie eine Sa.. Aber dank "Bref" war das säubern von Deck und mir kinderleicht. Der Zusammenbau danach auch. Die komplette Aktion vom Zerlegen bis Zusammenbau und zufriedenstellendem Ergebnis war nach einer Stunde erledigt.
Wollen wir hoffen, daß die Leute, die das mehr als mich betrifft dies hier lesen und auf ihre Probleme übertragen können (Plattenspieler, Bandgeräte etc). Dann hätte die Riemenpest mit ihren anhaftenden schmutzigen Gedanken eventuell ihren Schrecken verloren.

paulchen
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Re: Riemenpest

Beitrag von Phalos Southpaw »

W5 hat halt den Vorteil dass der Liter viel günstiger ist, als Breff.