Telefunken Bajazzo

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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BugleBoy
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Re: Telefunken Bajazzo

Beitrag von BugleBoy »

man kann Baby oder Mono NiCd/NiMh Akku als Ersatz verbauen.

DEAC Zelle ist nichts anders als NiCd Akku

Grüss
Matt
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rettigsmerb
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Re: Telefunken Bajazzo

Beitrag von rettigsmerb »

Die Ladeschaltung des Radios ist ja eher sehr "übersichtlich", sprich, hat keinerlei Abschaltmechanismen. An dieser Stelle wäre daher ein Akkutyp empfehlenswert, der weitgehend unempfindlich gegen Überladung ist. Solche Akkus werden gern in der Alarm- und Sicherheitstechnik (z.B. Notleuchten) verwendet.
grueni
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Re: Telefunken Bajazzo

Beitrag von grueni »

Hallo,

wir hatten hier im Forum auch schon allerlei zu Batterieröhrenradios und deren Heizung.
Einfach mal unter "Batterieröhrenradio" oder auch "Philips Annette" suchen.
Ich habe so ein Radio (Familienerbstück) mal heizungsmäßig nach einer Anleitung im Netz umgebaut.
Erinnere mich nicht mehr an die Details, außer dass es zwei hintereinandergeschaltete Dioden als Spannungsbegrenzer nutzt, so dass den wertvollen D-Röhren nichts passieren kann.
Funktioniert nach wie vor prima.

Viel Spaß mit dem nicht alltäglichen Gerät.
Klaus-Dieter
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power-dodge
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Re: Telefunken Bajazzo

Beitrag von power-dodge »

Danke für die Tipps,

werde dann mal schauen und die Suche benutzen.
Aber erst in ein paar Tagen.

Ist also kein gewöhnliches Gerät? Dachte es wäre nichts besonderes.

MfG
Mit freundlichen Grüßen

Alexander
hf500
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Re: Telefunken Bajazzo

Beitrag von hf500 »

Moin,
wenn man so ein Geraet ohne Heizakku verwenden will, schaltet man anstelle des Akkus oder parallel zu ihm zwei SI-Dioden in Durchlassrichtung in Reihe. 1A-Dioden wie 1N400x sollten genuegen. Die Spannung ueber den Dioden kann kaum ueber 1,5V steigen, dadurch sind die Faeden in Sicherheit. Solche Dioden habe ich bei meinem Grundig Teddy-Boy nachgeruestet, funktioniert problemlos.
Die Heizspannung dieser D-Roehren betraegt 1,2-1,4V, ueber 1,5V sollte die Spannung nicht steigen und diese Spannung sollte auch nur fuer kurze Zeit anliegen (etwa 15 Min (in den Datenblaettern stand immer, dass diese Spannung bei frischen Trockenheizzellen fuer eine gewisse Zeit zulaessig sei, sie aber dann unter 1,4V fallen sollte)
Die Ladeschaltung hat natuerlich keine Abschaltung, und Nickelzellen, die sich "unbegrenzt" ueberladen lassen, gibt es eigentlich auch nicht mehr. Das war z.B. die NiCd-Serie Varta RSQ, die einige Queaelerei aushielt. NIMh-Zellen haben dagegen keine Ueberladereserve, die sollte man nur in prozessorgestuetzten Geraeten laden,
Wenn die Spannung am Heizkreis unter 1,45V bleibt, kann man den Akkus eigentlich auch fuer lange Zeit unter Ladestrom halten. In dem Fall fliesst nur noch ein kleiner Strom bei Volladung in den Akku, so dass er eher Erhaltungsladung bekommt. Einige Zeit wird er das aushalten, nach mehreren Tagen sollte man das Geraet vom Netz trennen, so gerne moegen die Zellen Dauerladung auch wieder nicht.

73
Peter
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power-dodge
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Re: Telefunken Bajazzo

Beitrag von power-dodge »

Hallo,

danke an euch alle für die Tipps.

Den Akku aber ganz weg zu lassen geht nicht? Denke nicht das man mit
so einem Radio noch spazieren gehen würde :wink: .
Mit freundlichen Grüßen

Alexander
hf500
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Re: Telefunken Bajazzo

Beitrag von hf500 »

Moin,
weglassen kann man den Akku nur, wenn die Heizspannungsquelle hinreichend brummfrei ist. Bei Batterieroehren sind die Heizfaeden selbst die Katode, daher moduliert verbrummter Heizstrom den eigenlichen Katodenstom, der letztlich zur Anode fliesst.

Der Heizgleichrichter braucht also entsprechend bemessene Siebmittel, in der Originalschaltung hat das der Heizakku mit seinem hoffentlich geringen Innenwiderstand erledigt. Mit genuegend grosem Ladekondensato (um 2200µF) und den schon erwaehnten Dioden (wirken wie eine Z-Diode) sollte das eigentlich in den Griff zu bekommen sein.

73
Peter
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power-dodge
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Re: Telefunken Bajazzo

Beitrag von power-dodge »

Hallo,

danke für die Tipps.
Soweit bin ich noch nicht, aber denke bald.

Was ich zu dem Gerät fragen wollte, hat es auch einen Koppelkondensator?
Hab auf dem Schaltplan geschaut, aber konnte keinen sehen.
Wie bestimme ich laut Schaltplan ein Koppelkondensator?

Dankeschön.

Gruß
Mit freundlichen Grüßen

Alexander
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eabc
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Re: Telefunken Bajazzo

Beitrag von eabc »

Moin moin Alex,
bei deinem Bajazzo 55 ist C77 = 2500pf der Koppelkondensator zwischen der Nf-Vor,- und Nf Endstufe.
In diesem Fall (Nf-Stufe) muss zwischen der Hohen positiven Anodenspannung der DAF und dem negativ vorgespanntem Steuergitter der DL eine galvanische Trennung liegen, die mittels diesem (Koppel) Kondensator ausgeführt wird.
Im NF-Bereich mit Eintakt Röhrenschaltungen ist so ein Koppelkondensator i.d.R. immer vorhanden.
Der nächste Koppelkondensator bei Röhrenschaltungen wäre in diesem Fall der C80 in der HF-Gleichrichtung, um ebenfalls eine Spannung vom Lautstärkeregler fernzuhalten, damit er beim Drehen nicht kratzt.
In den übrigen HF und ZF Stufen erfolgt die Trennung induktiv durch Spulen und Bandfilter und seltener durch Kondensatoren.
M.f.G.
harry

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mnby101
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Re: Telefunken Bajazzo

Beitrag von mnby101 »

Hallo Alexander,

ich arbeite zur Zeit an einem ähnlichen Gerät, dem Bajazzo 56, der etwa so alt ist wie ich selbst. Mit der Heizspannung der Batterieröhren muß man in der Tat sehr vorsichtig sein, die Heizfäden die ja auch gleichzeitig die Kathode der Röhren darstellen (man spricht von direkt geheizten Röhren) dürfen wirklich nicht zu viel Spannung bekommen sonst brennen sie durch und neue Batterieröhren sind nicht ganz billig zu bekommen. Von einem Koppelkondensator spricht man übrigens dann wenn er wie im NF-Verstärker zwei Röhrenstufen miteinander verbindet, d.h. den "Ausgang" der einen Röhre (Anode) mit dem Eingang der nächsten Röhre (Steuergitter) verbindet. Dieser Koppelkondensator darf nur die zu verstärkende "Tonspannung" also Sprache oder Musik durchlassen, die an der Anode der ersten Stufe vorhandene Gleichspannung muß er zuverlässig vom Steuergitter der nächsten Stufe fern halten, sie würde die Funktion stören (Verzerrungen) oder könnte sogar die nachfolgende Röhre zerstören. Jahrzehnte alte Kondensatoren mit Papierisolation können dass meistens nicht mehr weil sich Feuchtigkeit in ihnen gebildet hat und müssen deshalb ersetzt werden. Bei meinem Gerät ist übrigens ein Problem aufgetaucht was auch andere Forenmitglieder die sich mit alten Röhrenkofferradios beschäftigen interessieren dürfte. Der bei meinem Gerät eingebaute Röhrensatz ist offensichtlich noch der originale, d.h. er ist fast 60 Jahre alt und diese Röhren haben offensichtlich durch die Alterung an Kathodenemission (die Fähigkeit eine ausreichende Elektronenwolke auszusenden) verloren. Dass Radio funktioniert mit der üblichen Heizspannung von 1,2V bis 1,4V nicht mehr, man könnte vermuten alle Röhren währen defekt, dem ist aber nur bedingt so. Erhöht man die Heizspannung auf etwa 1,5V spielt dass Gerät auf allen Wellenbereichen, sogar auf UKW. Ich denke so mancher alte Röhrensatz ist deshalb schon im Müll gelandet und es wurde viel Geld für neue Röhren ausgegeben obwohl es eigentlich nicht unbedingt nötig war. Dass Problem dabei ist allerdings dass man mit einem Akku oder zwei Dioden in Reihe als Heizspannungsstabilisierung nicht auf 1,5V kommt, bei maximal 1,35V bis 1,4V ist damit Schluss und dass Radio verweigert den Dienst. Wenn man auf Batteriebetrieb verzichten kann wäre eine Lösung mit einem Spannungsregler (z.B. LM317) denkbar, zur notwendigen Siebung der Gleichspannung könnte ein Goldcap parallel zur Heizspannung dienen. Ich mache mir da noch Gedanken drüber, möchte aber keine neuen Röhren kaufen sondern die originalen lieber leicht überheizen und damit weiter nutzbar machen.

Grüße aus Ingelheim am Rhein,
Norbert
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Re: Telefunken Bajazzo

Beitrag von power-dodge »

Hallo,

Danke für die Tipps.

Vielleicht habe ich mein gesuchtes Kondensator falsch benannt.
Einen sollte man doch so gut wie immer raus werfen, sonnst
kann er ein Trafo überhitzen.

Und eine Kondensator mit 4000pF am besten durch einen mit
4700 pF ersetzen oder 3300 pF?

Gruß
Zuletzt geändert von power-dodge am Sa Feb 28, 2015 11:55, insgesamt 1-mal geändert.
Mit freundlichen Grüßen

Alexander
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Re: Telefunken Bajazzo

Beitrag von eabc »

Hi Alex,
Trafos hast du ja zwei mal, den Netztrafo, der hier keine C,s gegen Masse hat und den AÜ der an der Anode der DL den C79 gegen Masse gelötet hat, dieser sollte ein Spannungsfester sein, hier 630-1000 V
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Re: Telefunken Bajazzo

Beitrag von power-dodge »

Danke für den Tipp :-)

Alle Kondis sind 630V Versionen.

Habe hier noch ein elko mit 250 uF 12-15 V.
So wie es aussieht, hab keine passenden da.
Kann man das was anderes nehmen?
Z.B. 330 uF 35V?

Edit: Einen mit 270uF 63V gefunden, der müsste ja gehen richtig?
Nur das doofe ist, das es ein stehendes Modell ist.

Gruß
Mit freundlichen Grüßen

Alexander
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Re: Telefunken Bajazzo

Beitrag von eabc »

Kapazitäten sollten in etwa den alten entsprechen, die aufgedruckte max. Betriebsspannungsbelastung aber kann immer höher jedoch nie niedriger ausgewählt werden.
Je höher aber die aufgedruckte max. Betriebsspannungsbelastung ist, um so größer ist die Abmessung des Kondensators
M.f.G.
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Re: Telefunken Bajazzo

Beitrag von mnby101 »

Hallo Alexander,

zu Deiner Frage wegen dem Elko:

Der 250µF Elko dient der Siebung der Heizspannung ist mit 250µF sehr klein in der Kapazität, aber in den 50er Jahren als
dass Radio gebaut wurde war dass ein großer Wert und höhere waren damals kaum verfügbar oder dann unmöglich groß
um sie in ein Radio einzubauen. Die Siebung des Heizgleichstromes hat ja der Akku übernommen so kam man beim Elko mit
so wenig aus. Ich habe gerade an meinem Gerät den Selengleichrichter für die Heizspannung durch einen modernen Siliziumgleichrichter ersetzt da der alte Gleichrichter sehr heiß wurde und die Heizspannung langsam zurück ging je heißer
der Gleichrichter wurde. Dass kann Dir auch noch passieren dass der gewechselt werden muß. Für den Elko kannst Du ruhig einen deutlich größeren Wert nehmen, z.B. 1000µF oder auch 2200µF mit mindestens 16 Volt, dass passt dann schon. Ich habe dort jetzt 3300µF eingebaut und die Heizspannung mittels zwei in Reihe geschalteter 1N4007 stabilisiert. Durch den Siliziumgleichrichter ist nun auch die Heizspannung etwas höher, so 1,55V, somit arbeiten meine schon etwas verbrauchten Röhren auch einwandfrei. Mein Radio brummt noch etwas und fängt nach einiger Zeit an zu knacken, es kann sein dass der Selengleichrichter für die Anodenspannung auch noch gewechselt werden muss. Man darf halt nicht vergessen dass die Teile fast 60 Jahre alt sind. Ich denke Du wirst auch noch etwas Arbeit und Zeit * SPAM-Verdacht! Werbung nicht erlaubt* müssen bis Dein Radio wieder akzeptabel funktioniert. Ich wünsche Dir viel Erfolg dabei.

Norbert
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