Saba Sabine, - Originalfarbe extrem widerstandsfähig.

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Rocco11
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Saba Sabine, - Originalfarbe extrem widerstandsfähig.

Beitrag von Rocco11 »

Hallo Leute,

dieser Thread hier ist gewissermaßen ein "Spin-Off" zu dem Reparatur-Thread.
Ich will mal die Gehäusesache ein wenig abgrenzen.

Ich bin nun heute mal an das Gehäuse gegangen. Wie ich schon auf Bildern zeigte, hat jemand das Gehäuse im Farbton türkis/stahlblau lackiert.
Wie angeraten, habe ich zum Entfärben Aceton verwendet. Einen halben Liter habe ich schon verbraucht, dann mußte ich aufhören weil es draußen zu dunkel wurde. Die blaue Farbe ist nun aber schon fast überall ab.

Nun kommt das Problem:
Es scheint so, als wenn das Gehäuse ursprünglich mal elfenbeinfarbig gewesen wäre. Der Türkis-Lackierer hat dann die Originalfarbe als Grundierung verwendet. Nun ist es so, daß diese Originalfarbe an verschiedenen Stellen abblättert. Das heißt, vor einer Neulackierung muß sie vollens runter.
Aber, - diese Originalfarbe scheint gegenüber dem Aceton resistent zu sein.
Frage an die Experten:
Was für eine Farbe wurde da verwendet? Wäre es möglich, daß Saba da einen Zweikomponentenlack eingesetzt hat?
Und, - wie kriege ich diese Farbe nun ab? Soll ich es mal mit Heißluft versuchen? Könnte Abbeize helfen? Ansonsten bliebe wohl nur noch abschleifen.

Gruß

Rocco11
Funkschrotti
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Beitrag von Funkschrotti »

Hallo,
von Heißluft würde ich abraten, da geht eher das Gehäuse kaputt. Falls der Lack gegen Aceton- bzw. Abbeizer resistent ist, kann man diesen millimeterweise mit dem Schraubenzieher abkratzen, da dieser recht spröde ist.

Gruß

Roland
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo,

nun habe ich drei Seiten abgekratzt. Links, rechts, und unten.
Ich bin fix und fertig. :(
Morgen mache ich weiter. Für heute habe ich die Nase voll!

An den Seiten ging's relativ gut. Der Boden war deutlich hartnäckiger.
Mittlerweile bin ich nicht mehr davon überzeugt, ob das was ich momentan abkratze die Originallackierung war. Sie ist unterschiedlich dick und auch unterschiedlich hart. Resistent gegen Aceton und auch gegen Lackverdünnung. Sowas schafft normalerweise nur ein Zweikomponentenlack. Ich bin aber im Zweifel, ob man Mitte der 50er Jahre damit schon gearbeitet hat.

Ich habe Funkschrotti's Rat befolgt und von einer Behandlung mit Heißluft Abstand genommen. Zweikomponentenkleber wird ab 200°C wieder weich. Der Zweikomponentenlack vermutlich ebenfalls. Wenn das Bakelitgehäuse dadurch aber Schaden nehmen würde, dann wäre das genau das was mir noch gefehlt hätte. :?

Gruß

Rocco11
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Denis
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Beitrag von Denis »

Und hier wird die wieder in stahlblau lackiert. :wut:

http://mb.abovenet.de/forum3/showtopic. ... eadid=2675
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amiga3000
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Beitrag von amiga3000 »

Besser wie das pissgelb mit nasen wie vorher :lol:
Mfg.
Mario
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo,

naja, - das Stahlblau ist immer noch besser als das Türkis bei meinem Gerät.

Unglaublich aber, was gerade bei den Sabinerinnen da so gepinselt, gemalt und lackiert wird. :roll:

Der Typ sprach davon, daß er "heute die erste Schicht 'richtigen' Lack draufgemacht" habe. :?
Was meint er damit? Kommt da etwa noch eine zweite Schicht? :shock:
Und dann kam zusätzlich noch Klarlack !! :angry:

Bei meiner Sabine stehen diese Arbeiten noch aus.
Ich hatte eigentlich gehofft, daß da mit einmal lackieren aus der Autolacksprühdose alles erledigt ist. :(

Was meinen die Experten?

Gruß

Rocco11
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Schumi
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Beitrag von Schumi »

Rocco11 hat geschrieben: Ich hatte eigentlich gehofft, daß da mit einmal lackieren aus der Autolacksprühdose alles erledigt ist. :(
Wenn die Schicht wirklich perfekt wird beim ersten Auftrag, dann ist das prima. Aber das glaube ich nicht so ganz.

Die Sättigungsschicht an einem Holzgehäuse (5. Klarlackschicht mit Zwischenschliffen) habe ich folgendermaßen lackiert, um eine glatte Oberfläche zu erzielen:
Erst angenebelt und 5-10 Minuten gewartet, damit die Sprühnebelschicht leicht antrocknet und anfängt zu kleben. Diese genebelte Vor-Schicht hält den Sättigungsauftrag besser als eine bereits durchgetrocknete Schicht, auf welcher der der Decklack an den Seiten keinen Halt finden würde und somit anfängt zu laufen (die berühmten Lackläufer, Nasen).
Nach dem o.a. Einnebeln habe ich die Sättigungsschicht in mehreren Kreuzgängen gerade eben so dick aufgetragen, daß es eine glatte Lackschicht gibt.
Beim letzten Kreuzgang habe ich den Druckluft-Schlauch des Kompressors gequetscht, um mit möglichst geringem Druck viel Lackauftrag zu erreichen. Danach war die Schicht für meine Verhältnisse glatt.

Vielleicht hilft Dir der Tip, um beim ersten Durchgang erfolg zu haben. Wenn nicht, dann musst Du eben schleifen. Viel Glück.
Gruß
Schumi

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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo Schumi,

vielen Dank für Deine hilfreichen Tips. :danke:

Ich hätte aber noch ein paar triviale Fragen dazu.
Genau genommen gilt es, fünf Seiten zu lackieren.
Einmal rundherum, dann - vorne nur wenig, - und hinten gar nichts.

Stellt man das Gehäuse nun zweckmäßigerweise so auf, daß es auf der Rückseite steht und die Vorderseite nach oben zeigt?
Dann rundherum spritzen und die Vorderseite von oben?
Seitlich wirkt die Schwerkraft. Das begünstigt diese Nasen.

Ich habe da nur diese Spraydose. Das muß irgendwie reichen.
Einen Kompressor habe ich zwar, - aber der Drucktank ist sehr klein. Das reicht allenfalls für Airbrush. Außerdem habe ich keine sog. Spritzgarnitur.

Das Gehäuse ist Bakelit, - nicht Holz. Saugt also nicht an.
Da ich im Freien spritzen muß, muß ich erst eine stabile Wetterlage abwarten. Im Moment geht's noch nicht.

Gruß

Rocco11
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Schumi
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Beitrag von Schumi »

Hallo Rocco,

ich weiß auch nicht so genau, wie ich das Gehäuse beim Lackieren stellen würde. Wahrscheinlich würde ich es über einen dicken Holzklotz oder Karton stülpen. Wichtig ist, daß das Bauwerk stabil stehen bleibt, bis alles lackiert und getrocknet ist.

Eine Spraydose reicht allemal aus für ein solches Gehäuse.
Gruß
Schumi

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