Röhrenradio Fidelio 58

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

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johannes88
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Re: Röhrenradio Fidelio 58

Beitrag von johannes88 »

Die Spannungen ändern sich nur sehr geringfügig.
Ob UKW oder die anderen.
Das der Plattenspieler einwandfrei geht wundert mich allerdings auch.
Gruß Johannes
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röhrenradiofreak
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Re: Röhrenradio Fidelio 58

Beitrag von röhrenradiofreak »

Wenn die Spannung am Elko auch in Stellung TA so niedrig ist und kein Messfehler vorliegt, kann das Radio auf TA nicht einwandfrei spielen. Ein bisschen Wiedergabe mag vorhanden sein, aber nur mit einem Bruchteil der normalen Leistung.

Die Differenz von 13,6 V zwischen den beiden höheren Spannungen, die Du am Elko gemessen hast, ist der Spannungsabfall am Siebwiderstand R76. Da dieser 100 Ohm hat, entspricht das einer Stromaufnahme des Radios von 136 mA. Bei normaler Betriebsspannung wäre diese schon zu hoch, normal sind ca. 70 mA. Wenn die Betriebsspannung aufgrund eines fehlerhaften Gleichrichters so weit abgesunken ist, wären 136 mA erst recht zu viel. Die Stromaufnahme im Anodenspannungszweig scheint also deutlich zu hoch zu sein. Mögliche (und häufige) Ursache ist ein Isolationsfehler des Koppelkondensators C83 (10nF / 500V). Allerdings wäre die Wiedergabe dann auch auf TA leise und verzerrt. Typisch bei diesem Fehler bei diesem Radio ist, dass die Stromaufnahme bei gedrückter Klangtaste "Sprache" oder auf Minimum gestelltem Bassregler deutlich absinkt.

Ich würde nun folgendes machen:
- Den Stecker der Klangregister-Tastatur am Chassis abziehen und die Spannungen am Elko noch einmal messen,
- mit dem Ohmmeter überprüfen, ob die Siebwiderstand R76 noch seinen Sollwert von 100 Ohm hat.

Lutz
johannes88
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Re: Röhrenradio Fidelio 58

Beitrag von johannes88 »

Hallo, habe das Klangregister gezogen und neu gemessen.
Also die 3x50uf
der zum 100 Ohm widerstand geht 76,9 Volt
Rot 79,3 Volt
Blau 63,0 Volt
der Widerstand hat genau 100 Ohm
Gruß Johannes
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röhrenradiofreak
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Re: Röhrenradio Fidelio 58

Beitrag von röhrenradiofreak »

So wie das jetzt aussieht, ist wohl der Gleichrichter hin, wie auch Martin bereits vermutet hatte.

Zusätzlich würde ich den Kondensator C83 erneuern, falls noch nicht geschehen.

Lutz
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Elko
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Re: Röhrenradio Fidelio 58

Beitrag von Elko »

Oder Du probierst es mit Viagra, vielleicht hilft das dem Gleichrichter wieder auf die Beine.
So ähnlich wie in der FIAT-Werbung: https://www.youtube.com/watch?v=YAcLViTHDOo
:D
noli turbare circulos meos

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Martin
johannes88
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Re: Röhrenradio Fidelio 58

Beitrag von johannes88 »

Ich habe ein Gleichrichter vom Grundig Gerät ausprobiert und da ist sofort die Radiosicherrung
rausgeflogen.Ist wohl doch ein Kurzschluss drauf !
Martin, den von dir erwähnten Brückengleichrichter habe ich noch, wie hoch sollte der Lastwiderstand sein.
Wo kommt der hin.
Gruß Johannes
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röhrenradiofreak
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Re: Röhrenradio Fidelio 58

Beitrag von röhrenradiofreak »

johannes88 hat geschrieben:Ich habe ein Gleichrichter vom Grundig Gerät ausprobiert und da ist sofort die Radiosicherrung
rausgeflogen.Ist wohl doch ein Kurzschluss drauf !
Dafür gibt es drei mögliche Ursachen:
- Der Gleichrichter, den Dui eingebaut hast, ist defekt
- Du hast ihn falsch angeschlossen
- Die Stromaufnahme des Radios im Anodenspannungfszweig ist viel zu hoch

Es kann auch sein, dass der Ersatz-Gleichrichter vor dem Einbau in Ordnung war, aber jetzt durch Überlastung kaputtgegangen ist.

Lutz
johannes88
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Re: Röhrenradio Fidelio 58

Beitrag von johannes88 »

Halo,
Der Gleichrichter ist noch in Ordnung.Einspeisung vom Trafo 256 Volt, Ausgangsspannung 236 Volt.
Die Frage, ist der Gleichrichter überhaupt zu verwenden und muss eventuell noch ein Lastwiderstand
dazwischen, wenn ja mit welchen Werten.
Gruß Johannes
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Re: Röhrenradio Fidelio 58

Beitrag von nordmender »

Hallo Johannes,
diese roten Flachgleichrichter sind zu 99% platt,und dann kommt noch das Stinken beim "Abgang" hinzu.
Die sind für mich immer ein Kandidat,der raus muß.
Ich räume den GL aus,und bestücke mit Si-Dioden,Vorwiderstand dazu und gut ist.

Claus
Wer mit der Röhre hört,der hört,wie es richtig röhrt :D
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Re: Röhrenradio Fidelio 58

Beitrag von ColonelHogan9162 »

Das ganze geht in etwa so

GR1.JPG
Gruss
Andi
Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Was kann schöner sein auf Erden als von Röhren beschallt zu werden
Was kümmert es die stolze Eiche wenn sich ein Borstenvieh dran wetzt

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Re: Röhrenradio Fidelio 58

Beitrag von röhrenradiofreak »

Irgendwie kommte ich im Moment nicht mehr ganz mit. Erst schreibst Du, die Sicherung hat ausgelöst, dann schreibst Du, am Gleichrichter stehen 236 Volt? Das passt nicht zusammen. Hast Du irgendwas abgeklemmt, und wenn ja, was?

Lutz
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Re: Röhrenradio Fidelio 58

Beitrag von johannes88 »

Nein ,das war schon alles richtig.
Ich habe den "Neuen" GL. ausprobiert und dabei ist die Sicherung rausgegangen.
Jetzt habe ich nur den GL. geprüft (ohne mit dem Radio zu verbinden)
ob der noch heile ist weil du geschrieben hast das ich den zerstört habe.
Macht ja so kein Sinn den wieder anzuschließen, deshalb wollte ich mich informieren
ob es Sinn macht einen Lastwiderstand anzuschließen oder ob ich den GL. aus dem Grundig Radio überhaupt verwenden kann.
Es muss ja einen Grund geben warum die Sicherrung rausfliegt.

Gruß Johannes
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Re: Röhrenradio Fidelio 58

Beitrag von Hobbybastler »

Hallo Johannes,

wenn Du schon bei diesen niedrigen Spannungen über dem Siebwiderstand einen Spannungsabfall von 16V hast, brauchst Du Dich nicht zu wundern, dass die Sicherung fliegt!
Hier fliessen nämlich bei rund 80V schon 160 mA, und das ist deutlich zuviel, wie andere Kollegen schon angemerkt haben.

Also gilt es zunächst mal zu untersuchen, welche(s) Bauteil(e) den erhöhten Stromfluss hinter dem Siebwiderstand verursachen.

Mögliche Kandidaten:
- Defekt im auf den Widerstand folgenden Siebkondensator
- Defekte Entkopplungskondensatoren
- Röhren mit Elektrodenschlüssen

Hast Du einen Regeltrafo zur Verfügung?

Falls ja, würde ich mal die Leitung hinter dem Siebwiderstand ablöten, Strommessgerät dazwischen schalten, alle Röhren ziehen, die Spannung langsam erhöhen und den fliessenden Strom messen.

Wenn jetzt nur noch ein Strom von wenigen mA fliesst, ist eine der Röhren defekt, andernfalls kommen defekte Kondensatoren oder sonstige Kurzschlüsse durch verbogene Bauteilanschlüsse o.ä. in Betracht.


Grüße und viel Erfolg

Martin
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Re: Röhrenradio Fidelio 58

Beitrag von eabc »

Welche Angaben stehen auf dem Gleichrichter (stelle mal ein Bild des Aufdrucks ein), war der Anschluss vor der Sicherungs Schmelze korrekt ?
Dein leider nicht mit dem Daten Aufdruck gezeigter Gleichrichter ist ein Selen GL diese haben gegenüber den heutigen Si. Gl einen höheren Innenwiderstan und benötigen daher keinen Vorwiderstand.
Ein alter Selen GL ist nur brauchbar, wenn er an der Betriebslast (ca. 70mA) noch eine Ub. (Anodenspannung) von ca. 260 V/DC bringt

PS:.... da Martin schneller war, ist mein Beitrag als Ergänzung zu sehen.
M.f.G.
harry

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Re: Röhrenradio Fidelio 58

Beitrag von Elko »

Hallo Johannes!

Wenn mich mein Verdacht nicht täuscht, dann tummeln sich in Deinem Chassi noch jede Menge ERO 100 Kondensatoren.
Bei diesen Brüdern dürfte auch der Grund für den hohen Stromfluss zu suchen sein.
Warum schmeisst du die nicht alle rigoros raus - dann hast Du eine Fehlerquelle beseitigt.
Wenn dann der I nach dem Gleichrichter immer noch nicht stimmt, dann muss man halt weitersuchen.

Zu Deinem Gleichrichter:
Das ist ein alter Selengleichrichter. Der würde schon gehen, wenn er genügend Belastbarkeit hat (ist auf dem Bild nicht zu sehen).
Aber: wie und wo willst du den denn einbauen?
Ich würde den von antikradio angebotenen Brückengleichrichter (+ Lastwiderstand) verwenden. Der Lastwiderstand ist dann erforderlich, weil du Silizium gegen Selen tauschst. Wenn du den nicht einbaust, hast Du eine zu hohe Anodenspannung.
Zur Originalität:
Dein Säulengleichrichter ist genauso wenig Original wie der von antikradio. Nur der von antikradio ist betriebssicherer.
noli turbare circulos meos

Mit Röhrengruß
Martin