Röhrenradio Fidelio 58

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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johannes88
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Re: Röhrenradio Fidelio 58

Beitrag von johannes88 »

Hallo liebe Leute,
alle 3 Elkos, 3x 50 uf gewechselt.
Habe alle Widerstände gemessen, alle sind in Ordnung.
Habe alle Papierkondensatoren,Bonbons und alle Neokon Kondensatoren gewechselt.
Peinlichst genau auf Werte und Position geachtet.
Auch die Leitungen mit Schrumpfschlauch versehen.
Alle Röhren gegen gute gebrauchte getauscht.
Musste Notgedrungen den GL von Grundig nehmen (wenigstens zum testen).
Jetzt ist die Sicherrung nicht durchgegangen aber der GL abgeraucht bevor ich überhaupt
irgendeine Messung vornehmen konnte.
So dann habe ich (nur zum testen) wieder den alten GL. angeschlossen und es ist alles
wie gehabt.
TA läuft regelbar, die Qualität kann ich nicht so genau beurteilen weil ich den Originalzustand
nicht kenne.
UKW und alle anderen "totales Schweigen" ok kann ja auch nicht wegen den defekten GL. und der fehlenden Anodenspannung.
Leider verfüge ich nicht über weitere kenntnisse um weiter zu machen.
Möchte einer ein reparaturbedürftiges Röhrenradio Nordmende Fidelio 58 für 15 € haben.
:D
Ich bedanke mich recht Herzlichst bei allen die mich unterstüzt haben.
Ich weiss nicht ob ich es darf? aber hier meine Seite zum gucken.
http://johannes-fischer.jimdo.com/
Liebe Grüße Johannes
nordmender
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Re: Röhrenradio Fidelio 58

Beitrag von nordmender »

Johannes,
warum wirfst Du die Flinte ins Korn :?:
Diese NM-Geräte der Fünfziger sind doch leicht zu reparieren.
Es gab keine "verrückten,abartigen " Schaltungstechniken,wie bei manch anderem Hersteller. :mrgreen:
Bis zu den Stereo Geräten ( NF) waren alle Chassis sehr übersichtlich und alles gut zugänglich.
Bisher immer wiederkehrende Defekte der "rote" AEG-GL , Neokonds,abgerissene Nieten am Netztrafo.
Vielleicht gehst Du ja doch noch mal an die Beseitigung eines m.E. läppischen Fehlers?

Gruß
Claus
Wer mit der Röhre hört,der hört,wie es richtig röhrt :D
johannes88
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Re: Röhrenradio Fidelio 58

Beitrag von johannes88 »

Hallo Claus,
stimmt was du sagst aber irgendwann ist der Nerv durch.
Original ist nur noch das Blech mit ein paar Widerstände.
Da ist das Böse drinne :D
Gruß Johannes
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röhrenradiofreak
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Re: Röhrenradio Fidelio 58

Beitrag von röhrenradiofreak »

Aus meiner Erfahrung mit Nordmende-Radios, die in unserer Region häufig anzutreffen sind, stimme ich Claus zu. Sehr wahrscheinlich ist es nur eine Kleinigkeit. Manchmal hilft es, ein Gerät, bei dem man nicht weiter kommt, einige Tage oder Wochen beiseite zu stellen. Dann hat man oft einen anderen Blickwinkel, befreit von Holzwegen.

Lutz
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mnby101
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Re: Röhrenradio Fidelio 58

Beitrag von mnby101 »

Hallo Johannes, hallo liebe Freunde alter Technik,

sorry, aber es verwundert mich manchmal dass "Alte Hasen" die entweder schon lange mit alten Radios zu tun haben oder aber sogar den Beruf des Radio und Fernsehtechnikers vor Jahren gelernt haben Probleme damit haben Leuten mit weniger Wissen zu erklären wie man solch einen Fehler finden kann. Es ist wirklich kein Fehler der nicht mit relativ einfachen Mitteln zu finden ist, was man dazu braucht ist allerdings ein gewisses Grundwissen über dass Verhalten des elektrischen Stromes und dem Zusammenhang zwischen Widerstand, Spannung und Strom (Ohmsches Gesetz). An diesem Wissen scheint es Johannes leider zu fehlen und deshalb sollte man versuchen sehr Umfangreich zu erklären. Die Flinte ins Korn zu werfen ist sicher nicht der ideale Weg wenn man wirklich Spaß an dem hat was man da tut, andererseits kann ich auch nachvollziehen dass man irgendwann die Schnauze voll hat wenn man nicht versteht warum es einfach nicht klappen will. Ich will mal versuchen (auch ich bin nicht perfekt) dem Johannes einen Weg zu zeigen der Ihm vielleicht helfen kann. Also, nun zu meinem Versuch: Die Stromversorgung für die Anoden Deines Röhrenradios nimmt einen bestimmten Weg im Gerät, dieser Weg beginnt an der Sekundärwicklung des Netztrafos, dort sollten etwa 230 bis 250 Volt Wechselspannung vorhanden sein, diese Spannung wird nun gleichgerichtet (Selengleichrichter) und an einem Ladekondensator geladen. Hier sollten nun ohne Belastung so etwa 350 Volt Gleichspannung zu messen sein. Bereits an diesem Punkt wird die Anodenspannung für die Endröhre (vermutlich eine EL84) abgenommen, sie geht über den Ausgangsübertrager zur Anode der EL84 und in der Regel auch direkt auf dass Schirmgitter (G2) der EL84. Hier kannst Du schon mal ansetzen und den Draht ablöten der zur Endröhre und dem Ausgangstrafo führt. Ein Siebwiderstand führt von dieser Stelle zum zweiten Elko, dem sogenannten Siebelko, dort solltest Du etwa die gleich Spannung wie am ersten Elko messen wenn keine Belastung durch die anderen Röhren vorhanden ist, deshalb erst mal alle Röhren aus dem Gerät entfernen und die Spannung messen. Da die Anodenspannung in deinem Falle stark zusammen bricht wäre es durchaus möglich dass der Fehler schon im Bereich der EL84 liegt, deshalb erst dort mal den Draht ablöten der zur Röhre und dem Ausgangstrafo geht, dann nochmal messen ! Ist die Spannung nun OK muß dass Umfeld der Endstufe genauer untersucht werden, so könnte auch der Ausgangsübertrager eine Schluß zwischen Primärwicklung und Masse haben. Dass würde die Anodenspannung sehr stark belasten und könnte sie soweit runter drücken wie es bei Dir der Fall ist. Nun, bleibt die Spannung auch bei abgelöteter Verbindung zur Endstufe so niedrig müßte man hinter dem Siebelko weiter messen, aber ich denke man sollte erst mal den Bereich der Endstufe untersuchen. Misst Du übrigens bei abgeschaltetem Gerät und entladenen Elkos mit einem Messgerät im Ohm-Bereich zwischen der Anodenversorgung und Masse und kommst auf einen niedrigen Wert im Bereich von nur einigen Ohm oder wenigen Hundert Ohm so zeigt dass eindeutig eine zu hohe Belastung an, man kann dann die Anodenversorgung, oft ein roter Draht im Gerät an mehreren Stellen unterbrechen und so einkreisen wo die Überlastung ( niederiger Widerstandswert) her kommt und dann an dieser Stelle geziehlt suchen. Du kannst auch mal den Siebwiderstand zwischen den beiden Elkos einseitig ablöten und prüfen was Deine Spannung macht. Auftrennen, messen, wieder auftrennen u.s.w., so müsstest Du früher oder später den Fehler eigentlich finden. Ich will es hiermit mal fürs Erste enden lassen, vielleicht hilft Dir dass ja schon weiter und Du kommst zum Erfolg. Lass daß Radio bitte nur kurz zum messen eingeschaltet solange die Spannung so niedrig ist sonst könnte der Netztrafo abrauchen und daß wäre übel. Ich hoffe ich kann mit meinen ausführlichen Tipps irgendwie helfen und nichts für Ungut an die Spezialisten, ich versuche nur dem Johannes zu helfen und will hier nicht den Besserwisser spielen.
Grüße aus Ingelheim am Rhein,
Norbert (DF8PI)

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Otto
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Re: Röhrenradio Fidelio 58

Beitrag von Otto »

Hallo Norbert,

du musst einmal versuchen, einem Blinden die Farbe von Blumen zu beschreiben. Nach Deinem Roman würde ich als völliger Laie die Finger nie mehr in ein Radio stecken, was sich sowieso für einen völlig Ahnungslosen nicht empfielt.
Anhand der gestellten Fragen kann man eigentlich leicht erkennen, welchen Wissensstand der Fragesteller besitzt. In Abhängigkeit davon muss man von Fall zu Fall entscheiden, ob man überhaupt irgendwelche Ratschläge erteilt oder es besser sein lässt.
Im vorliegenden Fall wäre mein einziger Rat, das Gerät in fachkundige Hände zu geben.
Freundliche Grüße Otto

Alles, was lediglich wahrscheinlich ist, ist wahrscheinlich falsch.
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Re: Röhrenradio Fidelio 58

Beitrag von mnby101 »

Hallo Otto,

im Prinzip hast Du natürlich völlig recht, ich habe in anderen Beiträgen auch schon den Satz geschrieben: Wozu musste man um Radio und Fernsehtechniker zu werden 3,5 Jahre lernen wenn dass doch jeder kann. Aber wie man nun mal ist versucht man dann doch irgendwie zu helfen zumal wenn dass schon Andere versucht haben, leider vergeblich. Klar, solch unbedarfte Personen verstehen meist nur "Bahnhof und Abfahrt" wenn die Fachleute diskutieren. Trotzdem scheinen viele zu glauben mit ein paar Fragen hier im Forum kann man alles selbst reparieren, aber meist klappt dass nicht. Ich habe ja in einem anderen Beitrag auch schon mal die Diskussion angeregt ab welchem Wissensstand man den überhaupt Tipps geben soll und ab wann man besser dazu rät jemand zu fragen der Ahnung davon hat und auch die Gefahren einschätzen kann. Es ist nicht immer leicht diesen Punkt zu finden und man ist halt hilfsbereit obwohl es sicher oft einfach keinen Sinn macht.
Grüße aus Ingelheim am Rhein,
Norbert (DF8PI)

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johannes88
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Re: Röhrenradio Fidelio 58

Beitrag von johannes88 »

Hallo Norbert,
ich schreibe Dich noch einmal an nachdem ich deinen Ausführungen gefolgt bin.
Ich habe den Gelben Draht zum Übertrager abgelötet.
Danach am Roten Draht an der EL84 einen Widerstand von 1,6 Kilo Ohm gemessen.Das ist der Draht vom 367 V Elko zur EL84.
Der Gelbe Draht von der EL84 zum Elko (Heizung) 0,4 Ohm Widerstand.
Die Stromversorgung (bei abgeklemmten Übertrager)ist jetzt durch meinen Neuen Gl. aus Dioden jetzt 367 V.
Ich vermute wie Du schon angemerkt hast das der Übertrager hin ist.
Welche möglichkeit hällst du jetzt mit den Werten für wahrscheinlich?
Zum besseren Verständnis sende ich 2 Bilder mit.
Über eine Hilfe wäre ich sehr dankbar.
Sehr freundliche Grüße Johannes
johannes88
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Re: Röhrenradio Fidelio 58

Beitrag von johannes88 »

Otto hat geschrieben:Hallo Norbert,

du musst einmal versuchen, einem Blinden die Farbe von Blumen zu beschreiben. Nach Deinem Roman würde ich als völliger Laie die Finger nie mehr in ein Radio stecken, was sich sowieso für einen völlig Ahnungslosen nicht empfielt.
Anhand der gestellten Fragen kann man eigentlich leicht erkennen, welchen Wissensstand der Fragesteller besitzt. In Abhängigkeit davon muss man von Fall zu Fall entscheiden, ob man überhaupt irgendwelche Ratschläge erteilt oder es besser sein lässt.
Im vorliegenden Fall wäre mein einziger Rat, das Gerät in fachkundige Hände zu geben.

RADIO LÄUFT !!!!!!
Gerade einen Blinden würde ich die Farben erklären, ein Sehender Weiß es!!!
Nette Grüße Johannes
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Re: Röhrenradio Fidelio 58

Beitrag von Elko »

Lieber Johannes!

Otto hat es bestimmt nicht böse gemeint und keinesfalls wollte er dich beleidigen, da bin ich mir sicher.

Das Sammeln und Reparieren von Röhrenradios ist ein sehr schönes Hobby (aus meiner Sicht), aber nur dann, wenn man auch über das hierzu notwendige Grundwissen verfügt.
Ich denke nicht, das Du auf die Idee kommen würdest an Deinem Auto den Zahnriemen oder die Steuerkette selbst zu wechseln, denn dann wäre der Todestag des Motors festgelegt.
Bei einem Röhrenradio ist das nichts anderes.
Dr. Renardy schreibt in seinem Buch: "Fehler müssen mit Überlegung nach einem wohldurchdachten System gesucht und gefunden werden, wenn Arbeiten am defekten Empfänger nicht nur zufällig zum Erfolg führen sollen"

Was Du in Deinem letzten Eintrag beschreibst, ist leider keine systematische Fehlersuche.
Als Beispiel:"Der Gelbe Draht von der EL84 zum Elko (Heizung) 0,4 Ohm Widerstand."
Es gibt im Heizkreis keinen Elko!

Ist bestimmt nicht böse, aber ehrlich gemeint.
noli turbare circulos meos

Mit Röhrengruß
Martin
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Re: Röhrenradio Fidelio 58

Beitrag von Otto »

Mit Sicherheit wollte ich keinen persönlichen Angriff starten, es handelte sich lediglich um meine allgemeine Meinung zu dem Thema. Wie Martin geschrieben hat, ohne eine solide Wissensbasis ist alles dem Zufall überlassen.
Freundliche Grüße Otto

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Re: Röhrenradio Fidelio 58

Beitrag von Bosk Veld »

Hallo Johannes,
johannes88 hat geschrieben:RADIO LÄUFT !!!!!!
was war denn der Fehler?

Gruß, Frank
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Es muss nicht immer alles Sinn machen. Oft reicht es schon, wenn's Spaß macht.