Problem Nordmende Condor Transistorradio
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Problem Nordmende Condor Transistorradio
Hallo,
mein Condor 1/608 spielte bisher immer einwandfrei. Als ich es neulich lauter gedreht habe, ist es jedoch schlagartig verstummt. Jetzt ist nur noch ein Knacken beim Einschalten und bei voll aufgedrehtem LS-Regler ganz leise Musik zu hören. Woran könnte das liegen? Über einen Tipp würde ich mich sehr freuen.
Stefan
mein Condor 1/608 spielte bisher immer einwandfrei. Als ich es neulich lauter gedreht habe, ist es jedoch schlagartig verstummt. Jetzt ist nur noch ein Knacken beim Einschalten und bei voll aufgedrehtem LS-Regler ganz leise Musik zu hören. Woran könnte das liegen? Über einen Tipp würde ich mich sehr freuen.
Stefan
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Hallo Stefan,
erstmal herzlich willkommen hier im Forum.
Dein Problem scheint eine defekte Endstufe zu sein.
Sollte dieses dein Radio sein:
http://www.radiomuseum.org/r/nordmende_condor_1608.html
Dann sind dort Germaniumtransistoren verbaut. Das ist ein Problem, denn die sind fast nicht zu bekommen, ich kenne zumindest keine Quelle. Besitzt du einen Schaltplan?
Wenn die Endtransistoren defekt sind, gibt es eigentlich nur noch eine Möglichkeit, eine neue Endstufe mit Siliziumtransistoren bauen. Die bekommt man überall und kosten nicht viel. Außerdem solltest du alle Elkos erneuern. Die sind meistens auch nicht mehr in Ordnung.
Aber erst müsste meine Vermutung messtechnisch untermauert werden. Wenn du ein Oszi hast, kannst du das Signal, das am Lautstärkeregler ankommt messen. Sonst könntest du alternativ dieses Signal auf den Line In eines normalen Verstärkers oder Aktiv-PC Lautsprecher geben. Wenn dein Radio darüber eine ordentliche Lautstärke abgibt, ist die Endstufe defekt.
Vielleicht kennt jemand hier im Forum eine Quelle für Germaniumtransistoren. Würde mich selber auch interessieren.
erstmal herzlich willkommen hier im Forum.
Dein Problem scheint eine defekte Endstufe zu sein.
Sollte dieses dein Radio sein:
http://www.radiomuseum.org/r/nordmende_condor_1608.html
Dann sind dort Germaniumtransistoren verbaut. Das ist ein Problem, denn die sind fast nicht zu bekommen, ich kenne zumindest keine Quelle. Besitzt du einen Schaltplan?
Wenn die Endtransistoren defekt sind, gibt es eigentlich nur noch eine Möglichkeit, eine neue Endstufe mit Siliziumtransistoren bauen. Die bekommt man überall und kosten nicht viel. Außerdem solltest du alle Elkos erneuern. Die sind meistens auch nicht mehr in Ordnung.
Aber erst müsste meine Vermutung messtechnisch untermauert werden. Wenn du ein Oszi hast, kannst du das Signal, das am Lautstärkeregler ankommt messen. Sonst könntest du alternativ dieses Signal auf den Line In eines normalen Verstärkers oder Aktiv-PC Lautsprecher geben. Wenn dein Radio darüber eine ordentliche Lautstärke abgibt, ist die Endstufe defekt.
Vielleicht kennt jemand hier im Forum eine Quelle für Germaniumtransistoren. Würde mich selber auch interessieren.
Gruß Stephan
Röhre gut, alles gut
Ein Wunder ist das elektrisch Licht, manchmal geht es, manchmal nicht.
RIP WDR Langenberg 720kHz (6.07.2015 - 02:00)
RIP DLF Nordkichen 549kHz (31.12.2015 - 23:50)
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Zahlreiche Typen gibt es bei Oppermann electronic, einige wenige bei Reichelt und Pollin. Auch andere Anbieter von Restposten dürften hier und da noch Germanium-Transistoren anbieten. Mit einer Vergleichsliste und ggf. einem Datenbuch kann man mit den dort angebotenen Typen eine Menge ersetzen. Einen Anbieter, der ein umfassendes Programm, womöglich aus laufender Fertigung, führt, kenne ich nicht.
Vom Neubau einer Endstufe mit Siliziumtransistoren würde ich abraten. Wegen der schaltungstechnischen Besonderheiten dieser alten Koffergeräte (z.B. Masse nicht an Plus- oder Minuspol der Betriebsspannung, ...) ist die Anpassung oft schwierig. Mal ganz abgesehen vom Originalzustand des Gerätes...
Lutz
Vom Neubau einer Endstufe mit Siliziumtransistoren würde ich abraten. Wegen der schaltungstechnischen Besonderheiten dieser alten Koffergeräte (z.B. Masse nicht an Plus- oder Minuspol der Betriebsspannung, ...) ist die Anpassung oft schwierig. Mal ganz abgesehen vom Originalzustand des Gerätes...
Lutz
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Klar, original ist das nicht. Wenn man die OC Typen ersetzen kann gehts ja. Dann dürfte eine Reparatur durch Tauschen der Transistoren ja möglich sein.
Gruß Stephan
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Problem Nordmende Condor Transistorradio
Hallo
Dank des Linkes ,sah ich die NF Leiterplatte .
Ich denke mal es ist eine einfache eisenhaltige Gegentaktendstufe , ähnlich dem DDR- Kofferradio " Stern 111" u.s.w.
Ich würde mit dem Ohmmeter erst mal grob die Transistoren ,Elkos auf kurzschluss und den Scheibenkondensator am Ausgangsübertrager überprüfen.
Gruß Didi
Dank des Linkes ,sah ich die NF Leiterplatte .
Ich denke mal es ist eine einfache eisenhaltige Gegentaktendstufe , ähnlich dem DDR- Kofferradio " Stern 111" u.s.w.
Ich würde mit dem Ohmmeter erst mal grob die Transistoren ,Elkos auf kurzschluss und den Scheibenkondensator am Ausgangsübertrager überprüfen.
Gruß Didi
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- Royal Syntektor
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Re: Problem Nordmende Condor Transistorradio
Hallo Stefan,Stefan1974 hat geschrieben:Hallo,
mein Condor 1/608 spielte bisher immer einwandfrei. Als ich es neulich lauter gedreht habe, ist es jedoch schlagartig verstummt. Jetzt ist nur noch ein Knacken beim Einschalten und bei voll aufgedrehtem LS-Regler ganz leise Musik zu hören. Woran könnte das liegen? Über einen Tipp würde ich mich sehr freuen.
Stefan
ich würde mich hier erst mal "von hinten nach vorne" durcharbeiten. Als erstes den Lautsprecher prüfen. Falls das Gerät einen Anschluss für Zweitlautsprecher oder Kopfhörer hat, erst mal dort einen anderen Lautsprecher bzw. Kopfhörer anschließen.
Wenn es dann funktioniert, hat der eingebaute Lautsprecher ein Problem.
Ansonsten muss man sich schrittweise bis zum Lautstärkeregler vorarbeiten. Hilfreich ist an dieser Stelle ein so genannter Signalverfolger. Das ist einfach ein kleiner Verstärker mit Lautsprecher. Gut geeignet für solche Aufgaben sind Kofferradios mit einem Eingang für "Tonband" oder auch die beliebten PC-Aktivboxen.
Mit diesem Gerät kann man dann nachsehen, was an den Basen der Transistoren anliegt. Etwas Grundverständnis für elektronische Schaltungen wird aber vorausgesetzt

Viel Erfolg und beste Grüße
DAC324
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Gerät spielt wieder
Hallo,
vielen Dank für Eure schnelle und kompetente Hilfestellung. Schuld waren die beiden Endtransistoren OC74 in der Gegentaktendstufe. Ich habe sie ausgewechselt gegen zwei AC128 und der Fall war gegessen.
Eine umfassende Vergleichsmöglichkeit sämtlicher alter GE-Typen gibt es übrigens auf radiomuseum.org (einfach Bezeichnung im Suchfeld eingeben). Die dort aufgeführten Nachfolgetypen lassen sich mit etwas Mühe heute noch beschaffen, oft sogar einfach auf eBay.
Viele Grüße,
Stefan
vielen Dank für Eure schnelle und kompetente Hilfestellung. Schuld waren die beiden Endtransistoren OC74 in der Gegentaktendstufe. Ich habe sie ausgewechselt gegen zwei AC128 und der Fall war gegessen.
Eine umfassende Vergleichsmöglichkeit sämtlicher alter GE-Typen gibt es übrigens auf radiomuseum.org (einfach Bezeichnung im Suchfeld eingeben). Die dort aufgeführten Nachfolgetypen lassen sich mit etwas Mühe heute noch beschaffen, oft sogar einfach auf eBay.
Viele Grüße,
Stefan
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[url]Vielleicht kennt jemand hier im Forum eine Quelle für Germaniumtransistoren. Würde mich selber auch interessieren.[/url]
Hätte nicht gedacht, daß da nochmal jemand nach fragt. Ich habe noch einiges an Germaniumzeugs, Dioden, Kleinleistungs- und NF/ HF- Transis, einige dickere auch noch.
Sogar noch einige Patronen- Dioden, sehen aus wie Patronen von 'ner 9mm- Kanone... was für die Vitrine. Sind allerdings auch in meinem Wobbler drin (Spitzengleichrichter im HF- Eingang, immerhin bis fast 1 GHz, sind dafür Ersatz).
Hab ein Kästchen zur Hand, da ist so einiges drin: GC100, GC101, GC116, GC121, teils Paare, GF100, GF120, GF122, MP21D (russ).
Nur mal so reingeschaut, mich interessieren die Dinger weniger. Anfang der 80er waren Lichtorgeln in Mode, da habe ich einige Handvoll verbaut, Germanium reichte für solche Spielerchen.
Geb' ich gern mal was ab, ohne Kohle (außer Porto), nun nicht gleich kiloweise, aber wer braucht, möge mailen.
Edi
Hätte nicht gedacht, daß da nochmal jemand nach fragt. Ich habe noch einiges an Germaniumzeugs, Dioden, Kleinleistungs- und NF/ HF- Transis, einige dickere auch noch.
Sogar noch einige Patronen- Dioden, sehen aus wie Patronen von 'ner 9mm- Kanone... was für die Vitrine. Sind allerdings auch in meinem Wobbler drin (Spitzengleichrichter im HF- Eingang, immerhin bis fast 1 GHz, sind dafür Ersatz).
Hab ein Kästchen zur Hand, da ist so einiges drin: GC100, GC101, GC116, GC121, teils Paare, GF100, GF120, GF122, MP21D (russ).
Nur mal so reingeschaut, mich interessieren die Dinger weniger. Anfang der 80er waren Lichtorgeln in Mode, da habe ich einige Handvoll verbaut, Germanium reichte für solche Spielerchen.
Geb' ich gern mal was ab, ohne Kohle (außer Porto), nun nicht gleich kiloweise, aber wer braucht, möge mailen.
Edi
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OT
Hallo Edi
Sogar noch einige Patronen- Dioden, sehen aus wie Patronen von 'ner 9mm- Kanone... was für die Vitrine. Sind allerdings auch in meinem Wobbler drin (Spitzengleichrichter im HF- Eingang, immerhin bis fast 1 GHz, sind dafür Ersatz).
Die Dinger kenne ich.
Damit wurden u.a. in den 60-gern UHF - Konverter gebaut .
Gruß Didi
Sogar noch einige Patronen- Dioden, sehen aus wie Patronen von 'ner 9mm- Kanone... was für die Vitrine. Sind allerdings auch in meinem Wobbler drin (Spitzengleichrichter im HF- Eingang, immerhin bis fast 1 GHz, sind dafür Ersatz).
Die Dinger kenne ich.
Damit wurden u.a. in den 60-gern UHF - Konverter gebaut .

Gruß Didi
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Re: Problem Nordmende Condor Transistorradio
Liebe Radiofreunde,
nach über drei Jahren regelmäßigen Betriebs ist heute folgender Fehler bei unserem 1/608 aufgetreten:
Etwa zwei bis drei Minuten nach dem Einschalten wird die Lautstärke langsam (nicht plötzlich) leiser und die Tiefen schwächer. Die Empfangsqualität bleibt dabei unverändert. Der Fehler tritt nur bei FM auf, also denke ich, dass es nicht (wieder) die Endstufe sein kann?
Nach einer Pause von zehn Minuten (ausgeschaltet) spielt das Gerät wieder auf voller Lautstärke, um dann nach kurzer Zeit (siehe oben) wieder leiser zu werden.
Könnt Ihr an Hand dieser Schilderung schon eine Vermutung abgeben, was die Ursache sein kann? Schaltplan hängt an.
Vielen Dank und Grüße
Stefan
nach über drei Jahren regelmäßigen Betriebs ist heute folgender Fehler bei unserem 1/608 aufgetreten:
Etwa zwei bis drei Minuten nach dem Einschalten wird die Lautstärke langsam (nicht plötzlich) leiser und die Tiefen schwächer. Die Empfangsqualität bleibt dabei unverändert. Der Fehler tritt nur bei FM auf, also denke ich, dass es nicht (wieder) die Endstufe sein kann?
Nach einer Pause von zehn Minuten (ausgeschaltet) spielt das Gerät wieder auf voller Lautstärke, um dann nach kurzer Zeit (siehe oben) wieder leiser zu werden.
Könnt Ihr an Hand dieser Schilderung schon eine Vermutung abgeben, was die Ursache sein kann? Schaltplan hängt an.
Vielen Dank und Grüße
Stefan
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Re: Problem Nordmende Condor Transistorradio
Hallo,
hier würde ich mir erst mal alle Elkos rund um Trs. 6 anschauen (C143, C145, C146). Eine Abschwächung der Tieftonwiedergabe deutet sehr stark auf den Emitter-Elko C146 hin. Der könnte Kapazität verloren haben.
Edit: Bei AM bleibt der Empfang wirklich gleich laut, auch mit erhaltener Tieftonwiedergabe? Das am besten mit einem starken Sender überprüfen (erscheint mir etwas unwahrscheinlich).
Sollte es wirklich so sein, wäre neben Kontaktproblemen im Wellenschalter der Ratio-Elko C122 ein heißer Kandidat.
Die in diesen Geräten verbauten Elkos neigen nach der langen Zeit öfter zum Austrocknen und damit verbundenem Kapazitätsverlust.
Beste Grüße
DAC324
hier würde ich mir erst mal alle Elkos rund um Trs. 6 anschauen (C143, C145, C146). Eine Abschwächung der Tieftonwiedergabe deutet sehr stark auf den Emitter-Elko C146 hin. Der könnte Kapazität verloren haben.
Edit: Bei AM bleibt der Empfang wirklich gleich laut, auch mit erhaltener Tieftonwiedergabe? Das am besten mit einem starken Sender überprüfen (erscheint mir etwas unwahrscheinlich).
Sollte es wirklich so sein, wäre neben Kontaktproblemen im Wellenschalter der Ratio-Elko C122 ein heißer Kandidat.
Die in diesen Geräten verbauten Elkos neigen nach der langen Zeit öfter zum Austrocknen und damit verbundenem Kapazitätsverlust.
Beste Grüße
DAC324