Trenntrafo im Allströmer

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Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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radiobär
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Trenntrafo im Allströmer

Beitrag von radiobär »

Hallo an Alle

Meistens lese ich ja (leider ) nur noch mit.

Heute habe ich ein Problem, da brauch ich einfach Hilfe. Ich habe ein Blaupunkt Radio mit U - Röhren und einem Spartrafo drin.
Das Gerät ist für Gleich - und Wechselspannung geeignet. Der Trafo kann abgeschaltet werden.

Da das Radio eines der ersten Radios mit UKW Empfang ist und sogar einen Ratiodetektor hat möchte ich das Radio alltagssicher zu machen.

Daher überlege denn Trafo durch einen Trenntrafo zu ersetzen. Ich habe auch schon einen mit gleichen Abmessungen und mit etwas Schwarz aus der Dose wäre er auch gut getarnt.

Jetzt kommt aber das Problem: Leerlaufspannung 265 Volt :shock: :shock: :shock:
Der Trafo hat 65 VA. Aber selbst bei Belastung mit einer 60 Watt Birne sind es immer noch 235 Volt :?: :?:

Drehe ich denn Trafo um habe ich leider nur noch 190 Volt und 165 Volt unter Belastung. :(

Ein anderer Trafo ( gleicher Typ ) zeigt die gleichen Eigenheiten

Und was nu ?

Ich möchte ungern die Röhren himmeln, auch wenn Heissleiter eingebaut sind.
Die erhöhte Anodenspannung sehe ich nicht so kritisch.

Oder habe ich einen Denkfehler

Ludwig
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röhrenradiofreak
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Re: Trenntrafo im Allströmer

Beitrag von röhrenradiofreak »

Für die Röhren ist (neben der Heizspannung) die Gleichspannung maßgebend, die hinter dem Gleichrichter steht. Wegen des Innenwiderstandes des Netztrafos wird diese etwas niedriger sein, als wenn die gleiche Spannung direkt aus dem Netz als Wechselspannung zugeführt würde. Also einfach mal messen und ggf. die überschüssige Spannung durch einen Vorwiderstand vernichten, so wie man es bei Ersatz eines Selengleichrichters durch einen Siliziumgleichrichter auch tut. Ein paar Volt mehr schaden weder den Röhren, noch beeinträchtigen sie die Funktion des Radios.

Du musst aber bedenken, dass es unter Umständen nicht genügt, nur den Trafo durch einen Trenntrafo zu ersetzen. Auch die Isolierungen am Netzkabel, am Netzschalter usw. muss man prüfen und ggf. verbessern, wenn man ein sicher netzgetrenntes Radio erhalten will.

Lutz
hf500
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Re: Trenntrafo im Allströmer

Beitrag von hf500 »

radiobär hat geschrieben: Jetzt kommt aber das Problem: Leerlaufspannung 265 Volt :shock: :shock: :shock:
Der Trafo hat 65 VA. Aber selbst bei Belastung mit einer 60 Watt Birne sind es immer noch 235 Volt :?: :?:
Moin,
Glueckwunsch, du hast durch dein intuitives Experiment herausgefunden, dass die Sekundaerspannung bei Trafos fuer den Vollastfall gilt.
Jetzt musst du fuer die 235V bei 60W Belastung noch die Primaerspannung messen.
Dass die Spannung sinkt, wenn man den Trafo umdreht, ist auch normal, denn die Sekundaerwicklung wurde zum Ausgleich fuer die Verluste hochgewickelt, schliesslich kommst du ja auf 265V Leerlaufspannung. Die 30V Differenz stecken im Ohmschen Widerstand und der nicht 100%igen Kopplung beider Wicklungen miteinander.

Wenn das Radio nicht gerade ein "Dauerlaeufer" sein soll, kann man mit einem Vorwiderstand dessen Eingangsspanung in die Naehe des Sollwertes (220V) bringen. Der Heizkreis zieht 100mA, macht 22W, dazu muss man noch den Anodenstrom addieren. Das geht allerdings nicht so einfach, er ist durch den Gleichrichter auf der Netzseite stark verformt und kann nicht gleich dem Anodengleichstrom gesetzt werden. Der Widerstand muss daher durch Probieren ermittelt werden. Ein Vorwiderstand ist moeglich, weil die Stromaufnahme im Betrieb annaehernd konstant ist. Als Belastbarkeit sollte ein 17W-Widerstand ausreichen.

73
Peter
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Re: Trenntrafo im Allströmer

Beitrag von FelixR »

Solle ich Ihnen dementsprechenden Trafo günstig fertigen?? mfg http://www.geloescht von matt.de
achim1
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Re: Trenntrafo im Allströmer

Beitrag von achim1 »

Gehört zwar nicht direkt hierher, aber ich verstehe nicht, warum man ein Radio derart verändern will.
Auch ein Allströmer ist doch sicher und alltagstauglich wenn alle Punkte zur Berührungssicherheit beachtet wurden und man keine extrenen Geräte anschließen will.
ich würde den Originalzustand belassen.

Gruß,
Achim
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Re: Trenntrafo im Allströmer

Beitrag von Binser »

Hallo Radiobär,

was für ein Modell ist es denn?

Im Regelfall schließe ich mich Achims Meinung an, warum sollte ein Allströmer alltagsuntauglicher sein? Ganz im Gegenteil, ich würde ihn für den Dauereinsatz sogar als tauglicher einstufen (eben kein Trafo mit Verlusten, Röhren halten länger, niedrigere Anodenspannung besser für Kondensatoren etc.).
Wenn ich bedenke, wieviel Allstrom-Philettas heute noch täglich ihren Dienst tun...

Die Schaltung wäre interessant um eine Einschätzung abgeben zu können, was ein Trafo überhaupt bringt.

Viele Grüße,

Jörg
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FelixR
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Re: Trenntrafo im Allströmer

Beitrag von FelixR »

radiobär hat geschrieben:Hallo an Alle

Meistens lese ich ja (leider ) nur noch mit.

Heute habe ich ein Problem, da brauch ich einfach Hilfe. Ich habe ein Blaupunkt Radio mit U - Röhren und einem Spartrafo drin.
Das Gerät ist für Gleich - und Wechselspannung geeignet. Der Trafo kann abgeschaltet werden.

Da das Radio eines der ersten Radios mit UKW Empfang ist und sogar einen Ratiodetektor hat möchte ich das Radio alltagssicher zu machen.

Daher überlege denn Trafo durch einen Trenntrafo zu ersetzen. Ich habe auch schon einen mit gleichen Abmessungen und mit etwas Schwarz aus der Dose wäre er auch gut getarnt.

Jetzt kommt aber das Problem: Leerlaufspannung 265 Volt :shock: :shock: :shock:
Der Trafo hat 65 VA. Aber selbst bei Belastung mit einer 60 Watt Birne sind es immer noch 235 Volt :?: :?:

Drehe ich denn Trafo um habe ich leider nur noch 190 Volt und 165 Volt unter Belastung. :(

Ein anderer Trafo ( gleicher Typ ) zeigt die gleichen Eigenheiten

Und was nu ?

Ich möchte ungern die Röhren himmeln, auch wenn Heissleiter eingebaut sind.
Die erhöhte Anodenspannung sehe ich nicht so kritisch.

Oder habe ich einen Denkfehler

Ludwig
Soll ich Ihnen den passenden Trafo günstig fertigen?? mfg Felix Reinhard Wimmer WIMMER-TRAFO