Nordmende Elektra 59

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

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Welle26
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Nordmende Elektra 59

Beitrag von Welle26 »

Hallo,

da man so einen Tag ja wohl am Besten im Keller verbringt, habe ich mir heute mal meine Elektra59 auf den Tisch geholt...
Jetzt habe ich ein Paar Fragen bezügl. einiger Bauteile (bitte steinigt mich nicht, wenn ich etwas dämlich fragen sollte).

1) Ist das ein Kondensator und wenn ja, ist er kritisch?
SANY0217 (FILEminimizer).JPG
2)Wofür sind die C´s im Heizkreis?
SANY0218 (FILEminimizer).JPG
3) Der Kondensator an zw. Primärwicklung/Netzantenne muss raus, oder?
Sollte ich die Netzantenne dann komplett abklemmen, oder einfach mittels des eingebauten Schalters stilllegen
(->Gefahrenpotential für evtl. Nachbesitzer...)
SANY0219 (FILEminimizer).JPG
Weiterhin suche ich immernoch eine Gebisstaste für das gute Stück.

Vielen Dank
Max
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Re: Nordmende Elektra 59

Beitrag von Binser »

Hallo Max,

der Kondensator auf Bild 1 ist der Kondensator für die Netzantenne C5. Wenn Du auf die Antenne verzichtest, kannst Du ihn entfernen. Anderenfalls durch einen keramischen Y1-Kondensator mit 47pF und mindens der Spannungsfestigkeit 250VAC ersetzten. Y1, da die kleine Lasche zur Umstellung Netz-/Hochantenne nicht berührungsgeschützt ist.
Die Kondensatoren in der Heizung dienen dem Schutz von Einkopplungen in die Röhrenheizung, HF etc.

Grüße,

Jörg
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Welle26
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Re: Nordmende Elektra 59

Beitrag von Welle26 »

Vielen Dank, ich hatte mir schon gedacht, das das C5 ist - er fliegt raus... die Netzantenne benutzt man ja ohnehin nicht.
Nur aus Neugier: ist es ein keramischer, oder was? - Die Tantalc´s sahen ja auch manchmal so ähnlich aus...

Viele Grüße
Max
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Re: Nordmende Elektra 59

Beitrag von frank_w »

Ab wann gab es den Tantals?
Gruß Frank

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Re: Nordmende Elektra 59

Beitrag von Binser »

Hallo Max,

im Schaltbild müsste es angegeben sein. Habe eins im Netz gefunden, das kann man aber schlecht lesen. Vermutlich steht dort 50pF K500V~ also "K" für keramisch.

Grüße,

Jörg
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Re: Nordmende Elektra 59

Beitrag von hoeberlin »

Hallo, Zusammen,

Wenn wie hier an der Netzantenne ein keramischer Kondensator verbaut ist, halte ich einen Austausch nicht für notwendig.
Anders als bei Papierkondensatoren nehmen keramische keine Feuchtigkeit auf, und verschlechtern ihre Isolationswerte im allgemeinen nicht.

Davon unberührt ist natürlich die Frage, ob die Netzantenne heutzutage, bei den vielen Störern im Netz, überhaupt noch sinnvoll ist, oder einfach abgeklemmt werden kann.

VG Henning
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Re: Nordmende Elektra 59

Beitrag von Binser »

Stimmt, hatte die Frage nicht richtig gelesen... Macht wohl die Hitze...

Den Kondensator halte ich auch für unkritisch. Gleichwohl ich schon defekte Keramische hatte (durchgeschlagen). Ein schöner roter Röhrchenkondensatoren in einem Grundig 4004W. Habe damals ewig zur Fehlersuche gebraucht, da ich einen keramischen Kondensator von vorne herein als Fehlerquelle ausschloss...

Grüße,

Jörg
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Re: Nordmende Elektra 59

Beitrag von Welle26 »

Ja, es ist ein 50pF und laut Schaltbild ein keramischer.
Auf jeden Fall werde ich mich auf irgendeine Weise der Netzantenne entledigen; braucht kein Mensch und ist zu gefährlich...
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Re: Nordmende Elektra 59

Beitrag von röhrenradiofreak »

Wenn Du das tun willst, dann ist der Ausbau des besagten Kondensators der sinnvollste WQeg.

Lutz
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Re: Nordmende Elektra 59

Beitrag von hf500 »

Moin,
den Kondensator der Netzantenne wuerde ich ausbauen oder wenigstens von der netzseitigen Loetoese trennen. Das erhoeht die Sicherheit des Geraetes, ausserdem ist das Netz inzwischen so verseucht (Schaltnetzteile, PLC etc.), dass man von einer Netzantenne ohnehin nichts mehr hat.

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Re: Nordmende Elektra 59

Beitrag von Binser »

Hmm,

was ist denn bei euch im Netz so los? Erst kürzlich habe ich bei vieren meiner Geräte eine UKW-Netzantenne nachgerüstet, weil mir das "Gehänge und Gebaumel" mit der Wurfantenne auf die Nerven ging. Also, bei UKW stört bei mir nichts...
LMK kann sein, dort sind die Netzantennen sind ja auch meist wenig effektiv.

Grüße,

Jörg
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Re: Nordmende Elektra 59

Beitrag von hf500 »

Moin,
ich bevorzuge da einigermassen abgestimmte Wurfantennen (1,5m lang) und habe ausserdem zu viele Steckerschaltnetzteile, so dass ich auf eine Netzantenne gerne verzichte.
Fuer ihren Kondensator halte ich eine Spannungsfestigkeit von 250V~ zu klein, die von Nordmende verwendeten 500V~ sind da das Mindeste, mehr waere wuenschenswert.

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Re: Nordmende Elektra 59

Beitrag von Binser »

Hallo Peter,

Y1 mit 500V~ wird schwer zu bekommen sein. Keramische Scheibenkondensatoren, welche hier Verwendung finden sollten, haben meist bei X1 440V~ und bei Y1 250V~.

Grüße,

Jörg
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Re: Nordmende Elektra 59

Beitrag von Welle26 »

So, heute habe ich das Teil eingeschaltet.

Folgendes:
-Bis auf zwei C´s am Lautstärkepoti ist alles neu.
-Den ersten Versuch vermasselte mir das Netzteil mit eineigen Kontaktproblemen.
-Beim zweiten Mal heizten die Röhren und beim Hochfahren bis 180V vernahm ich ein zur Spannung proportional ansteigendes Brummen,
das beim Abschalten des Vorschaltgerätes (nicht am Radio) noch etwa 3Sek. bestehen blieb, in dieser Zeit immer tiefer wurde und
dann verebbte.
-Über 180V traute ich mich so nicht zu gehen.

Normalerweise hätte ich ja nun auf die Siebung getippt, bei einem Einschalten direkt nach dem Kauf spielte es allerdings noch.
Dann wurschtelte ich ein wenig darin herum, um die Werte der C´s ablesen zu können (-> Ersatzteilbestellung), bei einem Versuch danach muckste sich nichts mehr (kann aber auch das Netzteil gewesen sein...)
Auf ein Drehen am Senderknopf reagierte es nicht, was aber auch daran gelegen haben könnte, daß ich keinen Dipol dran hatte.
(Ich weiß nicht, ob die eingebaute Ferritantenne auch auch UKW wirkt.)

Vielen Dank
Max
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Re: Nordmende Elektra 59

Beitrag von röhrenradiofreak »

Die Ferritantenne wirkt nicht für UKW, sondern nur für Mittelwelle und bei diesem Radio auch für Langwelle.

Ohne Dipol hast Du also keinen UKW-Empfang. Das Radio wird dann auf dem ganzen UKW-Bereich nur rauschen, daran ändert das Drehen an der Senderwahl nichts.

Als provisorischen UKW-Dipol kannst Du an die UKW-Antennenbuchsen zwei etwa 1 m lange Kabel (z.B. Messstrippen) anschließen, die Du nach links und rechts auseinander spreizt.

Lutz