Selbstgebautes Verstärker sehr sehr leise

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danieljan
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Selbstgebautes Verstärker sehr sehr leise

Beitrag von danieljan »

Habe mir anhand eines Shema einen Verstärker mit eine Röhre PCL86 ( die ich gebraucht gekauft habe ) gebaut. Nur leider der Tonn kommt sehr leise raus. Kann die Röhre kaputt sein?.
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eabc
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Re: Selbstgebautes Verstärker sehr sehr leise

Beitrag von eabc »

Moin moin,
teile uns mal die Spannungen an den Röhrenpins 2; 3; 6; 7; und 9 bei arbeitendem Verstärker mit, dann sehen wir weiter.
M.f.G.
harry

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Re: Selbstgebautes Verstärker sehr sehr leise

Beitrag von Binser »

Hi zusammen,

vom Gefühl her kommt mir der Gitterableitwiderstand der Triode etwas niederohmig vor... Würde ich testweise um Faktor 10 erhöhen.

Grüße,

Jörg
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eabc
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Re: Selbstgebautes Verstärker sehr sehr leise

Beitrag von eabc »

Jörgs Meinung schliesse ich mich an, 6 - 10 M wären hier in der Tat angebrachter
M.f.G.
harry

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danieljan
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Re: Selbstgebautes Verstärker sehr sehr leise

Beitrag von danieljan »

Hallo an Alle,
danke für Eure Antworten, zur Zeit bin ich am arbeiten, wenn ich wieder zu Hause bin werde ich die Spannungen messen und den Gitterableitwiderstand der Triode erhöhen. Dann werde ich wieder hier schreiben.
danke und Gruß
Petzi
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Re: Selbstgebautes Verstärker sehr sehr leise

Beitrag von Petzi »

Hallo,
Jörgs Meinung schliesse ich mich an, 6 - 10 M wären hier in der Tat angebrachter
Ich denke Jörg meinte ~ 1M Gitterableitwiderstand.Die Gittervorspannung wird doch durch den Katodenwiderstand erzeugt.Wenn die Katode auf Masse läge wäre meiner Meinung nach ein Widerstand im zweistelligen Megaohmbereich angebracht.

Gruß Gerd
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röhrenradiofreak
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Re: Selbstgebautes Verstärker sehr sehr leise

Beitrag von röhrenradiofreak »

Ob der Gitterableitwiderstand der Triode 100 k Ohm oder einige M Ohm hat, macht bei dieser Eingangsschaltung keinen sehr großen Unterschied. Der Lautstärkeunterschied dürfte in dem Bereich liegen, der gerade so hörbar ist. Die Ursache muss meiner Meinung nach woanders liegen.

Die bereits empfohlenen Spannungsmessungen sind jedenfalls sinnvoll.

Mit welchem Eingangspegel wird der Verstärker angesteuert?

Was für ein Ausgangsübertrager wird benutzt?

Lutz
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Re: Selbstgebautes Verstärker sehr sehr leise

Beitrag von Binser »

Hallo Gerd und Lutz,

mir erschließt sich die Sache mit dem Kathodenwiderstand dennoch nicht ganz. Ich mag's jetzt nicht ausrechnen, aber reicht der zur Erzeugung an Anlaufstroms sicher aus? Bei den "klassischen" Schaltungen gibt's ja regelmäßig zwei Varianten: 1. Kein Kathodenwiderstand, etwa 10 MOhm Abbleitwiderstand oder 2. kleiner Spannungsteiler an den Kathode (200 oder 300 Ohm) für eine Gegenkopplung, trotzdem hoher Ableitwiderstand. Die 100k scheinen mir - bloße Behauptung - zu gering. Würde 1 MOhm testen.

Hat die Schaltung schonmal jemand funktionsfähig nachgebaut? Die gibt's als Handskizzie im Netz...

Bild

Grüße,

Jörg
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Re: Selbstgebautes Verstärker sehr sehr leise

Beitrag von danieljan »

Hallo
also habe die Spannungen gemessen
Eingangspannung ca 210V
Pin1 sehr weniger mV
Pin2 1,2V
Pin3 200V
Pin6 198V
Pin7 73V
pin8 73V
Pin9 150V
den Gitterableitwiderstand der Triode hab ich auf 1M getauscht, leider kommt es überhaupt kein Ton. Am Eingang hab ich einen alten Plattenspieler mit Kristaltonabnehmer angeschlossen.

Als Übertrager benutze ich einen 100V Übertrager.
Kann eigentlich auch die Röhre kaputt zu sein?
Gruß
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Re: Selbstgebautes Verstärker sehr sehr leise

Beitrag von eabc »

Die Spannungen an Pin 7 + 8 sind viel zu hoch.
An Pin 8 sollten wenn überhaupt nur wenige mV anliegen, bis du sicher einen Spannungsfesten > 400V/DC Koppelkondensator
eingebaut zu haben ???

100 V Übertrager ?, heißt das dass am Lsp. Ausgang 100 V an 8 Ohm anliegen, das kann nicht gut gehen und würde in Sekunden den Lsp. müllen.
Jede Röhre kann kaputt gehen, ob deine Intakt ist, sehen wir erstmal nach der Schaffung von ca. 0 V an Pin 8 und ca. 10 V an Pin 7
M.f.G.
harry

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Re: Selbstgebautes Verstärker sehr sehr leise

Beitrag von röhrenradiofreak »

Laut Datenblatt ist der Wert des Kathodenwiderstandes geeignet, um ungefähr für die richtige Gittervorspasnnung zu sorgen, und es gibt darin sogar einen Dimensionierungsvorschlag,. der den hier verwendeten Werten sehr nahe kommt: Rk = 2,1 k Ohm, Rg ist nicht spezifiziert, also in weiten Grenzen frei wählbar. Einzig der Anodenwiderstand ist mit 220 k Ohm angegeben, aber auch das sollte meiner Meinung nach keinen himmelweiten Unterschied ausmachen.

Ich denke, die Schaltung ist in Ordnung, und die Fehlerursache dürfte in einem Fehler im Aufbau, in einem fehlerhaften Bauelement oder in einer krassen Fehlanpassung am Ein- oder Ausgang liegen. Ich würde nun auf die Gleichspannungs-Messwerte warten.

Edit: ich hatte nicht gesehen, dass diese schon da sind. 73 V an den Pins 7 und 8 sind in der Tat viel zu hoch. Zieh mal die Röhre raus, welche Spannunbg liegt dann an Pin 8 der Fassung an?

Lutz
Zuletzt geändert von röhrenradiofreak am Do Jul 23, 2015 19:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Selbstgebautes Verstärker sehr sehr leise

Beitrag von eabc »

Lutz,
lt. seiner Messung liegen am Steuergitter und an der Kathode des Penthodensystems 73 V an, das ist doch nicht normal, oder sehe ich das nicht richtig ?
M.f.G.
harry

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Re: Selbstgebautes Verstärker sehr sehr leise

Beitrag von GeorgK »

Jou Harry, richtig.

Ra ist ja auch bei einem "Richtigen" AÜ 7 kohm.

Heizspannung (indirekt AC/DC) Uf 6,3 V
Heizstrom If 660 mA

Trioden-Teil: Anodenstrom Ia 1,2 mA
Anodenspannung Ua 250 V
Steilheit S 1,6 mA /V
Verstärkungsfaktor µ 100
Gitterspannung Ug1 -1,9 V

Pentoden-Teil: Anodenspannung Ua 250 V
Steuergitterspannung Ug1 -7 V
Schirmgitterspannung Ug2 250 V
Anodenstrom Ia 36 mA
Schirmgitterstrom Ig2 6 mA
Innenwiderstand Ri 48kOhm
Ausgangswiderstand Ra 7 kOhm
Steilheit S 10 mA /V
Verstärkungsfaktor µg2g1 21
Ausgangsleistung Wo 4,0 W

Einen Plattenspieler habe ich auch einmal an diesem "Monster" -PCL82 -angeschlossen. Geht nicht. Nur mit Vorverstärker.
Am Röhrenradio -Plattenspieler -Anschluss gehen die "Neueren" Systeme auch sehr leise.
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Der Arbeitsplatz
http://up.picr.de/9757217ajq.jpg
Die Homepage
http://www.oldradio.de.tl/Home.htm

"Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“

Matthias Claudius
Grüsse Georg
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Re: Selbstgebautes Verstärker sehr sehr leise

Beitrag von röhrenradiofreak »

Ach ja, und was den 100V-Übertrager betrifft:

Wenn das ein Übertrager ist, der als Lautsprecherausgang einen 100V-Ausgang besitzt, ist er nicht geeignet, weil zu einem 4- oder 8 Ohm-Lautsprecher eine krasse Fehlanpassung herrscht: Je nach Leistung, für die der Übertrager gedacht ist, müsste der angeschlossene Lautsprecher eine Impedanz von bis zu 2...3 k Ohm haben. An dem Lautsprecher würden keine 100 V anliegen, das schafft der Verstärker gar nicht, weil der Lautsprecher an der 100 V-Wicklung eine viel zu kleine Impedanz bildet.

Wenn das ein Übertrager ist, der für den Anschluss eines niederohmigen Lautsprechers an eine 100 V-Leitung dient, könnte er geeignet sein, wenn nicht der Anodenstrom durch die Primärwicklung fließen würde. Dafür sind solche Übertrager nicht unbedingt ausgelegt, sie kommen dann in die Sättigung und übertragen das Signal nicht mehr ordentlich.

Lutz
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Re: Selbstgebautes Verstärker sehr sehr leise

Beitrag von glaubnix »

Meines Erachtens ist die Schaltung schon funktionsfähig. Nur dass an pin 7/8 73Volt zu messen sind ist nicht tragbar.
Demnach würde die Röhre ca. 400mA Katodenstrom ziehen; an dem Katodenwiderstand (180R) würden dabei 29Watt
"verbraten" werden... Ich glaube, dass dabei auch das Netztteil in Schweiß ausbricht.

An der Katode der Triode liegen, über dem 1K 1,2V an: Das bedeutet einen Katoden- Anodenstrom von 1,2mA. Demnach
müßten an dem Anodenwiderstand 120 Volt anstehen - dies passt aber nicht zu den gemessenen 150V an der Anode (pin 9)
dort sollten ca. 210V-120V=90V messbaar sein.

Ein 100V -Übertrager muss den LS nicht zum Abfackeln bringen. Ein solcher Übertrager passt nur die Lautsprecher, entsprechend
der zu entnehmenden Leistung, an ein 100V Übertragunssystem an.

Konkret würde das bei einem 100V Übertrager für 4Watt an 4 Ohm bedeuten, dass dieser ein Übersetzungverhältnis von ca. 25fach hätte
und daher einen Ra von ca.2,5K an der Anode der Röhre "abbilden" würde... abgesehen davon sind diese Übertrager, wegen fehlenden Luftspaltes,
nicht dafür gedacht, dass Anodenstrom durch die 100V -Wicklung fließt.

Ich sehe Lutz war scheller, dafür habe ich aber das konkrete Beispiel eingebracht...
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.