Lautstärkeabhängiges Brummen - Grundig Stereomeister 300

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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Dornspider
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Lautstärkeabhängiges Brummen - Grundig Stereomeister 300

Beitrag von Dornspider »

Guten Abend liebe Gemeinde,

ich bin neu hier und wende mich hilfesuchend an euch.
Ich heiße Robert, bin 27 Jahre alt und schon seit mehreren Jahren vom "Röhrenvirus" befallen.Habe bereits einen EL84 und KT88 Verstärker gebaut, bin also nicht ganz neu. :)

Ich überarbeite gerade eine Musiktruhe Garant 66:

http://www.radiomuseum.org/r/rosita_gra ... tereo.html

Erledigte Arbeiten:
-Tastensatz wurde gereinigt.
-Kondensatoren und Elkos getauscht.
-Röhrensockel gereinigt/nachgelötet.
-Chassis nachgelötet
-Plattenspieler Reibrad überarbeitet


Ich habe leider nun noch ein Problem( bis auf die defekten Kristallhochtöner):
Ein nervendes lautstärkeabhängiges brummen.
Ist die Lautstärke auf "null" hört man dieses nicht.

Den Becherelko 100µF+100µF+8µF habe ich kurzzeitig mit neuen Elkos ersetzt, das war jedoch nicht der Fehler.Messtechnisch (ESR-Werte) war der Becherelko auch in Ordnung, so habe ich den Becherelko wieder eingesetzt.

Wenn ich die ECC83 ziehe habe ich nur einen leichten, nicht störenden Grundbrumm, sobald die ECC83 wieder drinsteckt kommt das lautstärkeabhängige hellere brummen hinzu.

Die ECC83 habe ich auch bereits getauscht.

Fasse ich an die Potiachsen oder ans Gehäuse wird das brummen auch weniger.

Den Schaltplan findet man unten auf folgender Seite:
http://www.jogis-roehrenbude.de/Roehren ... _VI/VI.htm

Hat vielleicht noch jemand eine Idee und könnte mir helfen?


Vielen lieben Dank
LG Robert
Phalos Southpaw
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Re: Lautstärkeabhängiges Brummen - Grundig Stereomeister 300

Beitrag von Phalos Southpaw »

Klingt so als ob du einen sersetzen Kondensator irgendwo falsch angelötet hast.
Überprüfe das mal, ist mir auch schon öfter passiert.
Der eigendliche Kontakt hing dann "in der Luft" (vorallem am LS-Regler) und dann hatte ich das Brummen auch drin.
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eabc
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Re: Lautstärkeabhängiges Brummen - Grundig Stereomeister 300

Beitrag von eabc »

Hallo Robert,
willkommen im DRF
Vermutlich wird auf deinem Chassis die Abschirmhaube auf der ECC83 fehlen, die eine Verbindung zur Masse haben sollte.
Je nach Schaltungsart ist eine Abschirmhaube über eine hochverstärkende und hochohmig beschaltete Röhre notwendig, um Brummarm zu verstärken.
M.f.G.
harry

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- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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Dornspider
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Re: Lautstärkeabhängiges Brummen - Grundig Stereomeister 300

Beitrag von Dornspider »

Hallo,

vielen Dank für euere Antworten.

An den Elko der am LS-Poti sitzt habe ich auch schon gedacht und diesen gestern Abend nochmal gegen den alten ausgetauscht.Leider keine Besserung.
Die Polung der Elkos passen überall. :(

Die ECC83 hat die Schirmhaube und ist mittels Kontakt auch mit Masse verbunden.

Das Brummen flacht übrigens in dem "kurz vor Mittelstellung" Bereich ab und steigt dann wieder.

Hier noch ein paar Fotos vom Aufbau:
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Mathias
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Re: Lautstärkeabhängiges Brummen - Grundig Stereomeister 300

Beitrag von Mathias »

Hallo Robert,

hast Du die Endröhre schon mal probehalber gewechselt?
Ich hatte bisher bei 2 Radios das Problem, dass ich keine Ursache für Brummen finden konnte.
Letztlich musste ich jeweils mehrere gebrauchte Röhren ausprobieren bis ich eine sauber funktionierende fand.
So unwahrscheinlich es klingen mag, bei einem anderen Gerät kam das Brummen vom Mag. Auge.

Beste Bastlergrüße, Mathias
Dornspider
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Re: Lautstärkeabhängiges Brummen - Grundig Stereomeister 300

Beitrag von Dornspider »

Hallo Mathias,

die ECLL 800 habe ich noch nicht gewechselt.Da müsste ich mir erstmal welche zum Austausch besorgen.

Sie sind beide ganz leicht milchig...was auch auf einen defekt hindeuten könnte.

Aber was ich trotzdem nicht verstehe...es ja lautstärkeabhängig?
Ohne ECC83 ist nur der leichte Grundbrumm da und mit der ECC83 kommt das hellere brummen hinzu...Kann ich dahingehend noch weiter prüfen?
Oszi habe ich natürlich auch.

Das magische Auge werde ich testweise mal abklemmen.

Vielen Dank erstmal :)
hf500
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Re: Lautstärkeabhängiges Brummen - Grundig Stereomeister 300

Beitrag von hf500 »

Moin,
stell das Chassis mal auf eine Blechplatte. Das klingt alles irgendwie nach schlechter/ungenuegender Schirmung. Besonders dann, wenn es einen deutlichen Handeffekt gibt. Alle Masseverbindungen ok?

Da sind neue Kondensatoren drin. Was war denn da im Original drin?. Eigentlich ist das Chassis aus einer Zeit, wo es schon Kunstfolienkondensatoren haben sollte.
Habe mal bei meinem KS650 Chassis nachgesehen, es hat axiale Wima Kunstfolienkondensatoren.

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Re: Lautstärkeabhängiges Brummen - Grundig Stereomeister 300

Beitrag von Mathias »

Hallo Robert,

nach Peters Tipps noch mal kurz zu meiner Idee.
Eine Garantie, dass eine Erfahrung bei einem anderen Fall zutrifft, kann wohl niemand geben.
In meinen beschriebenen ersten 2 Fällen war die Leistung der Geräusch produzierenden Röhren o.k. aber mit der Lautstärke stieg auch das unerwünschte Brummen.
Röhrenfachleute könnten das sicher erklären.
Ich kann nur vermuten, dass es in den betroffenen Röhren hochohmige Verbindungen z.B. durch Materialwanderung gibt. Milchige Röhren deuten auf einen so genannten Vakuumdefekt hin. Aber leider ist auch das kein zuverlässiger Indikator für einen tatsächlichen Defekt. Schön ist es immer, wenn man zu testen Röhren aus einem anderen Gerät nehmen kann, dann entfällt der möglicherweise überflüssige Kauf von Ersatz.
Dass der Effekt bei Dir mit gezogener ECC83 nicht auftritt könnte daran liegen, dass die Endröhre dann ja nicht mehr angesteuert wird.

Beste Bastlergrüße, Mathias
Dornspider
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Re: Lautstärkeabhängiges Brummen - Grundig Stereomeister 300

Beitrag von Dornspider »

Hallo,


ich habe die Erofol Kondensatoren gegen Neue ausgetauscht und leider erst später gelesen, das diese Typen kaum bzw. selten Probleme machen --> die Arbeit war da aber schon erledigt.

Auch die WIMAs habe ich gegen Neue getauscht.

Typ:
Metall Polypropylen Film Kondensatoren 400V--- Voltage Proof... 1.4UR(5s) Dissipation Factor(1KHz)... ≤0. 1% Insulation Resistance... CR≤0.33uF ≥25000MΩ CR>0.33uF ≥7500s

@Mathias
Zu den Röhren werde ich mal schauen ob ich hier zwei geprüfte gebrauchte bekomme...

Kann ich die Kondensatoren drin lassen oder sollte ich zumindestens die WIMAs wieder zurück tauschen?
Bin mir gerade nicht mehr so sicher :(


LG Robert
Dornspider
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Re: Lautstärkeabhängiges Brummen - Grundig Stereomeister 300

Beitrag von Dornspider »

Also...

habe nochmal alles ausgebaut ein paar Stellen nachgelötet...an der ECH81 war noch eine verdächtige Stelle unter dem Abschirmblech...das hatte ich übersehen.

Der eigentliche Fehler scheint aber dennoch ein anderer zu sein..

Je nach dem wie rum ich den Stecker in die Steckdose stecke ist das brummen stärker oder weniger bzw. fast weg.

Also so kann es bleiben... :)

LG Robert
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Re: Lautstärkeabhängiges Brummen - Grundig Stereomeister 300

Beitrag von saarfranzose »

die Endröhren sind leicht auszuschließen indem du sie einzeln aufsteckst. Dann siehst du a) ob sie sich gleich verhalten und b) ob das Brummen beide Kanäle gleichmässig betrifft.

Eine weitere simple Fehlereingrenzung besteht darin die Steuergitter der ECLL bzw. der ECC83 auf Masse zu legen. Ist das Brummen dann weg kommt es von weiter vorne. Ist es auch vorhanden wenn das Radio auf "TA" gestellt wird?
Gruß,
Jupp
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Re: Lautstärkeabhängiges Brummen - Grundig Stereomeister 300

Beitrag von hf500 »

Dornspider hat geschrieben: Je nach dem wie rum ich den Stecker in die Steckdose stecke ist das brummen stärker oder weniger bzw. fast weg.
Moin,
Masseverhaeltnisse und Schirmung. Brumm aus verseuchten Betriebsspannungen o.ae. stoert sich kaum an der Netzsteckerpolung. Dafuer spicht auch, dass es abhaengig von der eingestellten Lautstaerke ist. Das Lautstaerkepoti befindet sich im Eingang des NF-Verstaerkers, also noch vor der ECC83. Zumindest unter dem NF-Teil sollte man eine Schirmung haben.
Insgesamt ist der Verstaerker ziemlich einfach und nur "zweieinhalbstufig": ECC83 (eine Triode) und eine Pentode der ECLL800, vor der anderen Pentode ist noch die Phasenumkehrtriode ohne Verstaerkung (Gegentaktendstufe).

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Re: Lautstärkeabhängiges Brummen - Grundig Stereomeister 300

Beitrag von Dornspider »

Hallo Jupp,

ja das Brummen war auch in TA Stellung.

Aber wie gesagt drehe ich den Netzstecker richtig herum rein, ist alles paletti.

Ich denke so kann man es auch lassen :)

Vielen Dank nochmal an Alle! :)
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Re: Lautstärkeabhängiges Brummen - Grundig Stereomeister 300

Beitrag von Elko »

Hallo Robert!

Solltest Du in Deinem Haus/Wohnung einen sog. Powerline-Netzwerkadapter betreiben, dann hast Du den Verursacher für Dein Brummproblem gefunden.
Ich hatte das gleiche Problem mit meiner * SPAM-Verdacht! Externe Werbung nicht erlaubt* Truhe. Je nachdem wie-rum ich den Stecker in die Steckdose steckte war das Brummen und zischen leise oder lauter.
Erst durch den Tip von Lutz bin ich nach langer ergebnisloser Suche auf den Verursacher des Problems- eben dieses Sch...ding - gestoßen.
Bitte lies hier den Thread: http://dampfradioforum.de/viewtopic.php ... =Powerline
noli turbare circulos meos

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Re: Lautstärkeabhängiges Brummen - Grundig Stereomeister 300

Beitrag von röhrenradiofreak »

Ich tippe auf eine ungenügende bzw. unvollständige Abschirmung.

Dass das Brummen heller klingt als das Brummen infolge unvollständiger Siebung der Betriebsspannung, ist typisch dafür. Dass es je nach Polung des Netzsteckers stärker oder schwächer ist, ebenso. Es wird normalerweise stärker, wenn der Pol des Netzanschlusses, der durch den Aufbau des Netztrafos die höhere Kapazität zum Chassis hat, an Phase liegt. Dass es beim Anfassen des Chassis mit der Hand leiser wird, passt auch dazu.
Dornspider hat geschrieben:Das Brummen flacht übrigens in dem "kurz vor Mittelstellung" Bereich ab und steigt dann wieder.
Das liegt daran, dass der Lautstärkeregler an dieser Stelle eine Anzapfung für die gehörrichtige Lautstärkeregelung hat, deren Beschaltung ihn in dieser Stellung niederohmiger macht. Der Eingang des Verstärkerteils ist dann unempfindlicher gegen Brummeinstreuungen.

Hast Du die Ersatzkondensatoren an die selben Stellen gebaut wie die Originalkondensatoren?
Deren Anschlussdrähte nicht länger gelassen als unbedingt nötig?
Ist der Lautstärkeregler ordnungsgemäß am Chassis angeschraubt? Das gleiche gilt besonders auch für den Höhenregler.

Die Schirmung an der ECC83 wurde ja schon erwähnt, diese ist gegen solche Effekte wichtig. Aber auch die Schirmung, die an der Innenseite des Gehäuses bzw. der Bodenplatte angebracht ist, sie besteht normalerweise aus einer aufgeklebten Alufolie, muss mit Masse verbunden sein. Das bedeutet natürlich auch, dass das Chassis nicht brummfrei zu bekommen ist, wenn es nicht im Gehäuse steckt (oder eine entsprechende Abschirmung angebracht wird).

Wenn das Brummen nur in Stellung TA auftritt, kann es sein, dass das Gerät, das an die TA- bzw. TB-Buchse angeschlossen ist, nicht korrekt angeschlossen ist, die Masseverbindung der Zuleitung unterbrochen oder die Zuleitung nicht korrekt geschirmt ist.

Lutz