Ich hab damit beste Erfahrung gemacht, bisher alle Messingteile sauber poliert bekommen, auch das Oxyd ratzfatz weggekriegt. Weiss nur nicht ob das noch zu bekommen ist, die Tube ist nämlich schon steinalt
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Gruss
Andi
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Was kann schöner sein auf Erden als von Röhren beschallt zu werden Was kümmert es die stolze Eiche wenn sich ein Borstenvieh dran wetzt
All that we see or seem is but a dream within a dream?E.A.Poe
Alle diese Metallpolituren basieren auf den gleichen Grundstoffen. Ist ziemlich egal was man da nimmt. Der KFZ-Handel bietet auch eine Fülle geeigneter Produkte. Das eigentliche Poliermittel ist viel weniger wichtig als die Vorbehandlung.
Das ist genau wie beim Lackieren. Die Vorarbeit ist entscheidend. Mit schwarzer Schrift hinterlegte Messinglogos lassen sich z.B hervorragend mit einer Leiste aus Balsaholz und einem einzigen Tropfen Sidol polieren. Aber erst nachdem mit 300er Papier geschliffen wurde. So erreicht man einen messerscharfen Übergang von der schwarzen Farbe zum polierten Metall.
Wenn das zu polierende Objekt eine große Rautiefe hat, dann nützt die beste Politur nichts. Die muss man dann Stück für Stück reduzieren bis sie polierfähig geworden ist.
Ratzfatz sauber werden die Messingleisten übrigens mit Abbeizer. Gerade die geriffelten Messingleisten mit ihren Rillen und Vertiefungen bekommt man sonst im Leben nicht sauber.
Freundliche Grüße
und
guten Empfang
Hennes
Guten Empfang gibt es nur mit genügend Lötzinn auf der Rolle!
Das kann gut sein dass sich da der Zapon gesammelt hat und der ist oft dermaßen verhärtet, dass er sich nur sehr schwer entfernen lässt. der Abbeizer löst ihn wohl auf.
Auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen - danke für den Tipp.
Wenn sich echte Messingleisten am Gehäuse befinden entferne ich die vor dem Abbeizen überhaupt nicht. Falls das Radiogehäuse mit 2K Lack lackiert wird kommt durch den Klarlack gleich ein Schutz mit auf die Messingleisten. Bei Hartöl oder der gleichen ist es natürlich besser die Leisten vor der Behandlung des Holzes mit Öl die Leisten zu entfernen.
Freundliche Grüße
und
guten Empfang
Hennes
Guten Empfang gibt es nur mit genügend Lötzinn auf der Rolle!
Mit dem Gedanken hab ich auch schon gespielt. Zwei Argumente sprechen dagegen.
Eine richtige Politur des Messings ist nicht möglich ohne das Furnier zu beschädigen, bzw. durch den Metallabrieb zu verschmutzen.
2k-Lack hat eine erhebliche Schichtdicke. Das ist das was Radiofreddy als "Plastiküberzug" bezeichnet. Er hat da nicht ganz unrecht.
Nur auf dem Holz kommt das nicht zum Tragen, aber wenn das ganze Gehäuse incl. Zierleisten beschichtet wird, dann sieht das doch ein bisschen nach kandierter Apfel aus.
Alle scharfen Übergänge zwischen Gehäuse und Leisten verwischen und ein Schleifen und Polieren des Gehäuses ist auch nicht mehr uneingeschränkt möglich.
Aber ich kann es verstehen. Ich steh auch immer wieder vor der Gräetz Belcanto Truhe und frage mich, wie ich je diese ganzen Messingleisten abbekommen soll ohne irgendeine Beschädigung.
Vor allem wenn man nicht wirklich weiß wie sie überhaupt befestigt wurden. Bis man es experimentell rausbekommen hat sind auch schon die ersten Schäden passiert.
Aber drauflassen ist für mich keine Alternative.
Ich hatte letztens den Auftrag alte Kameras mit Messingobjektiven und -anbauteilen vom 60-jährigen Dachbodenmock zu befreien. Ich habe die Oxidation mit einer Lösung aus Essig, Salz und Wasser weggemacht. Einfach einlegen, ein paar Stunden warten, fertig. Man erhält dann ein sauberes, stumpfes Messing. Das läßt sich dann sehr leicht aufpolieren, auch in den Ritzen. Ich nahm dafür Autosol, sicher gibt es auch andere taugliche Mittel. Wenn man die Dinge nicht einlegen kann, dann mischt man zu der Lösung Mehl bis es eine Paste wird und streicht es damit ein.
Zaponlack bekommt man eigentlich mit Aceton o.ä. ab. Aber wie Achim schon schrieb, kann sich das bei verhärtetem Zaponlack vielleicht anders verhalten. Den Fall hatte ich noch nicht.
na wie Plastiküberzug sieht es nicht unbedingt aus oder?
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Diese Leisten sind übrigens die mit den Rillen in denen sich der über 50 Jahre alte Dreck abgesetzt hat. Wer natürlich lieber ein Radio mit Patina möchte sollte sein Radio natürlich anders restaurieren was meiner Ansicht nach auch schön sein kann.
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Freundliche Grüße
und
guten Empfang
Hennes
Guten Empfang gibt es nur mit genügend Lötzinn auf der Rolle!
Der"Dreck" in den Rillen (gemeint sind die umlaufenden an den Flanken) ist Farbe gewesen. Farbton dunkel schokobraun.
Die um den "Fensterausschnitt" haben meiner Erinnerung auch diese Farbe drin gehabt. Siehst Du eigentlich bei allen LO dieser Jahrgänge. Wäre es Dreck, hätte ich ihn nicht immer Plätchenweise raus bekommen, also wie abgeplatzte Farbe.
Sieht man auch schön auf diversen Fotos im RM.org.
Ich weiß nicht ob es Zapon ist, das ist nur eine Vermutung. Tatsache ist aber, dass sich auf dem Messing meist eine extrem hartnäckige Schicht befindet die ich bislang nur mit abrasiven Methoden, wie eben Bimsstein, ect. abbekommen habe.
Bei manchen Geräten gibt es auch Zierrat aus Eisen das nur "vermessingt" worden ist.
Näheres konnte ich bisher nicht eruieren.
@ Hennes: Man sieht auf den Fotos, dass die Holzoberfläche nicht geschlossen ist. Wenn das 2K-Lack war, dann vermutlich nur 1-2 Schichten. Dann geht das natürlich mit den Zierleisten. Will man die Poren des Holzes komplett schließen, dann sind mind 5 Schichten erforderlich und dann kommt der Effekt des Plastiküberzugs schon zum Tragen.
Aber die Radios sehen gut aus. Es muss nicht immer spiegelnder Hochglanz sein.
@ Paulchen: Dieser Braunton scheint sehr beliebt gewesen zu sein. Manchmal ist es äusserst schwierig diese Farbe wieder akurat einzulegen. Weiß der Teufel wie die das früher so sauber hinbekommen haben. Zumindest wenn die Farbe in einer Rundung und nicht in einer scharfen Kante endet, hab ich da echt Probleme.
Habe die da früher vielleicht mit einer Art farbgetränkter Filzrädchen oder so gearbeitet?