Bakelit, wie behandeln?
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Bakelit, wie behandeln?
Mir ist ein Zwergsuper EAK mit Bakelitgehäuse zugelaufen. Das Gehäuse wurde von einem der Vorbesitzer komplett mit heller Farbe lackiert, die ich gern wieder entfernt hätte. Kann ich ohne größere Schäden zu befürchten, einfach mit Abbeizer daran gehen oder sollte ich nur mechanisch abtragen? Ich habe mal über Bakelitbehandlung gelesen, dass man mit jeder Form von Lösungsmittel zurückhaltend sein sollte.
Gruß
Matthias
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Re: Bakelit, wie behandeln?
Hallo,
erst wenn die Farbe entfernt wurde kann man sehen wie es darunter aussieht. Vielleicht gespachtelt und geflickt...
erst wenn die Farbe entfernt wurde kann man sehen wie es darunter aussieht. Vielleicht gespachtelt und geflickt...
LG Klaus-Günther
Vielen Dank für die freundlichen und hilfreichen Tips
keiner der blind alle Kondensatoren tauscht
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Re: Bakelit, wie behandeln?
Ja, es ist möglich, dass unter der alten Lackschicht noch größere Baustellen sichtbar werden. Aber der momentane Farbauftrag ist ein türkis- grüner Hammerschlag. Der soll es bestimmt nicht bleiben 

Gruß
Matthias
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Re: Bakelit, wie behandeln?
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"Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“
Matthias Claudius
Grüsse Georg
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Re: Bakelit, wie behandeln?
Wie es drunter aussieht kann man eigentlich auf der Innenseite beurteilen. Brüche zB. wären da sichtbar.
Grundsätzlich kann man sagen, daß man Bakelit sehr schnell stumpf bekommt aber nur sehr mühsam dann wieder glänzend.
Gehe ich mit einem scharfen Reiniger ran (Abbeizer zB.) habe ich mit Sicherheit eine stumpfe Oberfläche vorzuweisen.
Die Gründe sind vielfältig, aber im Grundsatz ist "kein Glanz" immer eine Zerstörung einer vormals glatten Oberfläche. Hier beim Bakelit wäre dies das auslösen von Feststoffen aus der Oberfläche. Wer mal eine glatte Oberfläche unter dem Mikroskop gesehen hat und eine stumpfe weiß was ich meine. Je weniger Fehlstellen, desto besserer Glanz (Brechung des Lichtes).
Aufpolieren kann zwei Wege bedeuten. Entweder ein Angleich der Struktur (polieren) oder ein Auffüllen der "Krater". Letzteres erfordert das Wissen "Wie?". Ersteres ist eine Fleißaufgabe. Einfach nur was raufschmieren ist nur von kurzer Dauer (mal von der Staubfängerfunktion ganz abgesehen).
Ich würde Dir zum Versuch mit Wasser raten. Maximal etwa 80° heiß. Ohne irgendwelche Zusätze (auch kein Spüli). Kunststoffspachtel und Bürste wären das einzige Hilfsmittel.
Danach weißt Du was Du vor Dir hast.
paulchen
Grundsätzlich kann man sagen, daß man Bakelit sehr schnell stumpf bekommt aber nur sehr mühsam dann wieder glänzend.
Gehe ich mit einem scharfen Reiniger ran (Abbeizer zB.) habe ich mit Sicherheit eine stumpfe Oberfläche vorzuweisen.
Die Gründe sind vielfältig, aber im Grundsatz ist "kein Glanz" immer eine Zerstörung einer vormals glatten Oberfläche. Hier beim Bakelit wäre dies das auslösen von Feststoffen aus der Oberfläche. Wer mal eine glatte Oberfläche unter dem Mikroskop gesehen hat und eine stumpfe weiß was ich meine. Je weniger Fehlstellen, desto besserer Glanz (Brechung des Lichtes).
Aufpolieren kann zwei Wege bedeuten. Entweder ein Angleich der Struktur (polieren) oder ein Auffüllen der "Krater". Letzteres erfordert das Wissen "Wie?". Ersteres ist eine Fleißaufgabe. Einfach nur was raufschmieren ist nur von kurzer Dauer (mal von der Staubfängerfunktion ganz abgesehen).
Ich würde Dir zum Versuch mit Wasser raten. Maximal etwa 80° heiß. Ohne irgendwelche Zusätze (auch kein Spüli). Kunststoffspachtel und Bürste wären das einzige Hilfsmittel.
Danach weißt Du was Du vor Dir hast.
paulchen
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Re: Bakelit, wie behandeln?
Bakelit kann man nicht wirklich gut polieren, das wird nicht mehr so glatt. Ich meine, mal gelesen zu haben, bei der rauen Oberfläche handelt es sich eigentlich um das rohe Bakelit. Was da so glänzt, sind entweder Fette, Öle, Hartwachse, die beim Pressen als Trennmittel verwendet wurden. Löst sich sofort z.b. mit Breff ab, das sieht dann aus, wie Nikotinsuppe. Danach ist das Bakelit eben so rau und glänzt nicht mehr.
Man kann es dann ölen, dann bekommt es wieder seinen Glanz, ich glaube, Hartöl soll in die Richtung auch helfen, habs aber noch nie probiert. Dann gibt es noch Paraffin-Mischungen, die das ganze nach der Behandlung wieder zum Glänzen bringen, also Wachsen. Wichtig ist, es sollte aushärten, damit man keine klebrige Oberfläche mehr hat.
Polieren hab ich schon versucht, leider nur mit sehr mäßigem bis kaum Erfolg. Mir half da eher noch ölen, oder wachsen. Ölen, wie paulchen sagte, ist nur von kurzer Dauer und zieht den Staub richtig an. Es muss hart werden.
Man kann es dann ölen, dann bekommt es wieder seinen Glanz, ich glaube, Hartöl soll in die Richtung auch helfen, habs aber noch nie probiert. Dann gibt es noch Paraffin-Mischungen, die das ganze nach der Behandlung wieder zum Glänzen bringen, also Wachsen. Wichtig ist, es sollte aushärten, damit man keine klebrige Oberfläche mehr hat.
Polieren hab ich schon versucht, leider nur mit sehr mäßigem bis kaum Erfolg. Mir half da eher noch ölen, oder wachsen. Ölen, wie paulchen sagte, ist nur von kurzer Dauer und zieht den Staub richtig an. Es muss hart werden.
Viele Grüße
Philipp
"Lohnt es sich denn?" fragt das Hirn. "Nein aber es tut so gut!" antwortet das Herz.
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Re: Bakelit, wie behandeln?
Ich schrieb ölen?
paulchen
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Re: Bakelit, wie behandeln?
Ich habe erstklassige Erfahrungen mit Autolackplitur gemacht...
Einem mit diesem festsitzendem Scheunendreck überzogenem Telefon, daß durch die Seifenwasserreinigung ganz stumpf wurde, hat sie ihm seinen alten Glanz zurückverliehen.
Auch bei anderen Gehäusen funktioniert das sehr gut.
Einem mit diesem festsitzendem Scheunendreck überzogenem Telefon, daß durch die Seifenwasserreinigung ganz stumpf wurde, hat sie ihm seinen alten Glanz zurückverliehen.
Auch bei anderen Gehäusen funktioniert das sehr gut.
Ich sammele keine Radios. - Die haben sich von selbst angesammelt!
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Re: Bakelit, wie behandeln?
@paulchen
Nein, hab mich etwas unglücklich ausgedrückt...

Nein, hab mich etwas unglücklich ausgedrückt...
Ölen hat die gleiche Wirkung, wenn es Öl ist, welches nicht aushärtet. So meinte ich das eigentlich.paulchen hat geschrieben:Einfach nur was raufschmieren ist nur von kurzer Dauer (mal von der Staubfängerfunktion ganz abgesehen).

Viele Grüße
Philipp
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Re: Bakelit, wie behandeln?
Richtig. Denn nur Öl wäre mir in dem Zusammenhang zu wenig gewesen. Da habe ich schon andere Dinge runter schrubben müssen.
Ich würde Vorschlagen nun sollte doch erstmal die alte Farbe runter damit man weiß wie es drunter weitergehen könnte.
Jetzt hier alle möglichen Arten der "Glanzmache" zu beschreiben halte ich in dem Stadium für verfrüht.
Eventuell hat ja zu dem Thema "Farbe runter" noch jemand was zu sagen?
paulchen
Ich würde Vorschlagen nun sollte doch erstmal die alte Farbe runter damit man weiß wie es drunter weitergehen könnte.
Jetzt hier alle möglichen Arten der "Glanzmache" zu beschreiben halte ich in dem Stadium für verfrüht.
Eventuell hat ja zu dem Thema "Farbe runter" noch jemand was zu sagen?
paulchen
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Re: Bakelit, wie behandeln?
Na sag ich doch.....
............... habe ich die Dose mit Abbeizer rausgeholt und angefangen, das Bakelit freizulegen:
Schumis Link
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Matthias Claudius
Grüsse Georg
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Re: Bakelit, wie behandeln?
Hallo,
ich vermute, dass der "Lackierer" die Oberfläche auch noch aufgeraut hat, damit der Farbauftrag hält. Somit dürfte sich nach der Farbentfernung eine sehr unansehnliche Oberfläche zeigen.
Wie man die wieder glatt bekommen soll, dafür habe ich auch kein Patentrezept. An einer unauffälligen Stelle würde ich es mit Schleifpolitur bzw. Lackpolitur versuchen.
Beste Grüße
Jürgen
ich vermute, dass der "Lackierer" die Oberfläche auch noch aufgeraut hat, damit der Farbauftrag hält. Somit dürfte sich nach der Farbentfernung eine sehr unansehnliche Oberfläche zeigen.
Wie man die wieder glatt bekommen soll, dafür habe ich auch kein Patentrezept. An einer unauffälligen Stelle würde ich es mit Schleifpolitur bzw. Lackpolitur versuchen.
Beste Grüße
Jürgen