Hallo!
Aktuell habe ich zwei Geräte in Restauration. In einem muss ich einen 8µF 350V Elko ersetzen, beim anderen einen 25 µF 35V Elko.
Nun sind beides "alte" Werte die es heute nicht mehr gibt. Für den 8µF stünde entweder ein 6,8 µF, oder aber ein 10µF elko zur Verfügung. Für den 25 µF ein 22 µF oder ein 30 µF.
Wie seht Ihr das: Besser den kleineren Wert oder lieber den größeren nehmen? Klar haben moderen Elkos gewisse Toleranzen (bis zu 20%), aber mich interessiert Eure grundlegende Vorgehensweise - lieber knapp oder lieber (zu) großzügig dimensionieren?
Elkos mit "alten Werten" ersetzen
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Elkos mit "alten Werten" ersetzen
Viele Grüße
Markus
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Re: Elkos mit "alten Werten" ersetzen
Hallo
Ich nehme immer den nächsthöheren wert.
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Gruß Helmut
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Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser. -Sokrates-
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- Kuba Komet
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Re: Elkos mit "alten Werten" ersetzen
Da die Toleranzen von Elkos schon immer recht groß waren, und auch heute noch groß sind, sollte es mit dem nächstgelegenen Wert ok sein.
Allerdings sollte z.B. der Ladeelko im Netzteil bei Röhrengleichrichter nicht wesentlich größer gewählt werden.
Auch bei Kathodenelkos in Endstufen kann es sinnvoll sein, den nächstkleineren Wert zu wählen, wenn ansonsten die Neigung zu Motorboating zu beobachten ist.
Motorboating wird durch zwei Dinge begünstigt. Einmal durch ein hochohmiges Netzteil ( Selengleichrichter lahm, oder Ladeelko Kapazitätsverlust ) und durch zu geringe untere Frequenzgrenze der Endstufe ( z.B. Durch zu großen Kathodenelko, oder zu große Koppelkondensatoren. )
VG Henning
Edit: Tippfehler korrigiert
Allerdings sollte z.B. der Ladeelko im Netzteil bei Röhrengleichrichter nicht wesentlich größer gewählt werden.
Auch bei Kathodenelkos in Endstufen kann es sinnvoll sein, den nächstkleineren Wert zu wählen, wenn ansonsten die Neigung zu Motorboating zu beobachten ist.
Motorboating wird durch zwei Dinge begünstigt. Einmal durch ein hochohmiges Netzteil ( Selengleichrichter lahm, oder Ladeelko Kapazitätsverlust ) und durch zu geringe untere Frequenzgrenze der Endstufe ( z.B. Durch zu großen Kathodenelko, oder zu große Koppelkondensatoren. )
VG Henning
Edit: Tippfehler korrigiert
Zuletzt geändert von hoeberlin am Di Sep 22, 2015 8:36, insgesamt 1-mal geändert.
Schlau ist, wer weiss, wo er nachlesen kann, was er nicht weiss
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Re: Elkos mit "alten Werten" ersetzen
@hoeberlin,
wie mir ein Blick auf die Tastatur zeigt, meinst du, dass Ladekondensatoren bei Roehrengleichrichtern _nicht_ (wesentlich) groesser als vorhanden gewaehlt werden sollen
Zusaetzliche Info: Der max. zulaessige Wert ist fuer Gleichrichterroehren im Datenblatt angegeben.
Motorboating muss nicht unbedingt bei Vergroesserung des Katodenelkos der Endroehre auftreten. Ich habe da mit schon mehrfach groesseren Kondensatoren keine schlechten Erfahrungen machen muessen. Eine uebermaessige Vergroesserung des Koppelkondensators ist da "gefaehrlicher", das kann bei Blockieren der Endroehre durch Uebersteuerung den Gleichspannungshaushalt so beeinflussen, dass dann doch das eigentlich eher bei schlecht entkoppelten Verstaerkern aufretende "Motorboating" auftritt.
Fazit: Der Katodenkondensator darf auch den doppelten Wert haben, das ist noch unkritisch.
Fuer eine Vergroesserung des Koppelkondensators gibt es keinen Grund. Wenn man einen inkontinenten Kondensator tauschen muss und gerade nur den naechstgroesseren Standardwert dahat, wird das meist funktionieren. Zumindest, um erstmal die grundsaetzliche Funktion sicherzustellen.
73
Peter
wie mir ein Blick auf die Tastatur zeigt, meinst du, dass Ladekondensatoren bei Roehrengleichrichtern _nicht_ (wesentlich) groesser als vorhanden gewaehlt werden sollen

Zusaetzliche Info: Der max. zulaessige Wert ist fuer Gleichrichterroehren im Datenblatt angegeben.
Motorboating muss nicht unbedingt bei Vergroesserung des Katodenelkos der Endroehre auftreten. Ich habe da mit schon mehrfach groesseren Kondensatoren keine schlechten Erfahrungen machen muessen. Eine uebermaessige Vergroesserung des Koppelkondensators ist da "gefaehrlicher", das kann bei Blockieren der Endroehre durch Uebersteuerung den Gleichspannungshaushalt so beeinflussen, dass dann doch das eigentlich eher bei schlecht entkoppelten Verstaerkern aufretende "Motorboating" auftritt.
Fazit: Der Katodenkondensator darf auch den doppelten Wert haben, das ist noch unkritisch.
Fuer eine Vergroesserung des Koppelkondensators gibt es keinen Grund. Wenn man einen inkontinenten Kondensator tauschen muss und gerade nur den naechstgroesseren Standardwert dahat, wird das meist funktionieren. Zumindest, um erstmal die grundsaetzliche Funktion sicherzustellen.
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Peter
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Re: Elkos mit "alten Werten" ersetzen
Moin,Mork_vom_Ork hat geschrieben: Klar haben moderen Elkos gewisse Toleranzen (bis zu 20%),
etwas praeziser, damit es eingeordnet werden kann:
Standardelkos haben eine Toleranz von -20+50%. Solche fuer "erhoehte Anforderungen" +-20%.
Es ist daher kein Fehler, den naechstliegenden heutigen Standardwert zu nehmen. Also 10µ fuer 8µ oder 22µ fuer 25µ.
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Peter
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Re: Elkos mit "alten Werten" ersetzen
Danke für Eure Meinungen! Ist also kein großes Problem die nächstgelegenen Werte zu nehmen. Sehr schön...


Viele Grüße
Markus
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Re: Elkos mit "alten Werten" ersetzen
Moin,
nein, es ist kein (grosses) Problem.
Einmal, weil Elkos relativ grosse Toleranzen haben, dann, weil Elkos deswegen nie da eingesetzt werden, wo es wirklich auf den absoluten Kapazitaetswert ankommt. Meist ist der Wert nach oben unkritisch, nur nach unten sollte ein bestimmtes Minimum nicht unterschritten werden, weil dann die Schaltung wirklich nicht mehr so funktioniert, wie sie es sollte.
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Peter
nein, es ist kein (grosses) Problem.
Einmal, weil Elkos relativ grosse Toleranzen haben, dann, weil Elkos deswegen nie da eingesetzt werden, wo es wirklich auf den absoluten Kapazitaetswert ankommt. Meist ist der Wert nach oben unkritisch, nur nach unten sollte ein bestimmtes Minimum nicht unterschritten werden, weil dann die Schaltung wirklich nicht mehr so funktioniert, wie sie es sollte.
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