Was ist drin in 50er Jahre Doppelelkos?

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Mork_vom_Ork
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Was ist drin in 50er Jahre Doppelelkos?

Beitrag von Mork_vom_Ork »

Moin zusammen!

Hab heute (erstmalig) einen 2x 50µF Elko ersetzen müssen. Um die optische Originalität des Radioinnenlebens möglichst beizubehalten habe ich den Elko neu befüllt (mit zwei 47 µF Elkos 450V).

Alten Elko also aufgesägt und das Innenleben gezogen. Nun aber mal zu meiner Frage:
Was ist das eigentlich für ein Zeug dass da drin ist? Festes gelbbraunes Material, ähnlich Fensterkitt. Riecht etwas "seltsam"... Weiß jemand was das für ein Zeugs ist? Ist das giftig / gesundheitsschädlich (beim Anfassen und / oder Einatmen)? PCB dürfte das bei Ende 50er-Jahre Elkos ja nicht (mehr) sein, oder?

Bildchen anbei.

Danke für Eure Hilfe!
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Viele Grüße
Markus
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amiga3000
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Re: Was ist drin in 50er Jahre Doppelelkos?

Beitrag von amiga3000 »

Das ist Papier&Alufolie und ein Dielektrikum(was so riecht). Giftiges PCB soll da nicht drinn sein.
Mfg.
Mario
yehti
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Re: Was ist drin in 50er Jahre Doppelelkos?

Beitrag von yehti »

Moin!
Das Dielektrikum ist Aluminiumoxid.
Das komische braune Zeug ist eingetrockneter Elektrolyt.
Der bestand zu der Zeit meistens aus Ethylenglykol, Borsäure, Leitsalzen und Zucker.
Nicht so wirklich zum Trinken geeignet, aber auch nicht extrem giftig.
Eine Mischung aus Kühlerfrostschutz und Gurgelmittel.
PCB war, ist und wird niemals in Elkos sein.
PCB ist ein Isolieröl, das im Elko nur stört.
Wenn PCB drin ist, ist es kein Elko.
Gruß Gerrit
Phalos Southpaw
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Re: Was ist drin in 50er Jahre Doppelelkos?

Beitrag von Phalos Southpaw »

Ich hatte mal einen Elko aus einem DDR Radio den ich aufgesägt hatte und dann die ganze Brühe über die Füße geschwappt ist...
Der hatte flüssiges Elektrolyt drin und einen Pluspol der aussah wie ein Bienenkorb von der Form her.
Also immer drauf achten WO man solche Becherelkos aufsägt. Ätzen war das Zeug zwar nicht, aber trinken wollte ich es auch nicht.
rettigsmerb
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Re: Was ist drin in 50er Jahre Doppelelkos?

Beitrag von rettigsmerb »

Phalos Southpaw hat geschrieben:Ich hatte mal einen Elko aus einem DDR Radio den ich aufgesägt hatte und dann die ganze Brühe über die Füße geschwappt ist...
Der hatte flüssiges Elektrolyt drin und einen Pluspol der aussah wie ein Bienenkorb von der Form her.
Also immer drauf achten WO man solche Becherelkos aufsägt. Ätzen war das Zeug zwar nicht, aber trinken wollte ich es auch nicht.
Anmerkung:
Elkos mit flüssigem (nicht im Separator gebundenem) Elektrolyten findet man häufig auch in Radios aus den 1930er Jahren. Wenn man diese Elkos zu öffnen gedenkt, muss damit gerechnet werden, dass es durch den möglicherweise darin herrschenden Druck heftig spritzen kann! Eigenschutzmaßnahmen sind also Pflicht!