Skalenscheibenersatz

[MatthiasD]

Ich habe mich schon mal mit einem zeitweisen Ersatz für die zerbrochene Skalenscheibe meines (oder meiner ?) WEGA 201 beschäftigt.
Der klägliche Rest sah am Donnerstag nach dem Scan so aus:

wega skale vorher.jpg

Die rote Linie war meine Hilfslinie zum Drehen, da der Scan selten waagerecht klappt.
Nach einem Tag Arbeit habe ich es ausreichend für ein Provisorium wieder so hingezaubert:

wega skale 1nachher.jpg

Das Sendernamensfeld für MW ging teilweise nur Buchstabe um Buchstabe. Eine Ersatzschriftart wollte ich aber vermeiden. Ein paar minimale Vereinfachungen habe ich akzeptiert und je mehr man das Bild zoomt, um so mehr kleine Fehler werden sichtbar. Aber auch die meisten Glasscheiben haben ihre kleinen Makel. Jetzt noch ein paar Feinarbeiten und morgen drucke ich mir eine Folie (oder auch zwei, wegen der Farbdeckung) aus und presse diese zwischen zwei Plexiglasplatten. Ich werde auch mit einer Papierlage experimentieren um die Farben zu verbessern. Das sollte die Optik bis zum Auftreiben eines Originals ersetzen können. Bilder vom Endergebnis liefere ich dann nach.

[Bosk Veld]

Daß das viel Arbeit war, glaube ich gerne! Von der Geometrie her sieht das Ergebnis schon mal sehr gut aus.

Solltest Du vielleicht noch die hellen Flächen innerhalb der Skala - durch die ja die Skalennadel sichtbar sein soll - ganz weiß machen, so wie die Ausschnitte für die Bass- und Höhenanzeige? Sonst werden sie auf der Folie möglicherweise nicht richtig durchsichtig.

Gruß, Frank

[TKOFreak61]

Hallo Matthias,

Glückwunsch, die neue Skala ist Dir super gelungen.

Als Provisorium würde ich diese Arbeit nicht bezeichnen. So wie Du die Ausführung mit doppelter Folie und den Polycarbonatplatten geplant hast und sicher auch ausführen wirst, ist kaum ein Unterschied zu einer Originalscheibe erkennbar. Ich kann das beurteilen, weil ich das bei einer Skala für einen "Weimar 4680" schon gemacht habe.

Einen Tipp zur Bearbeitung der Plexiglasplatten: sämtliche mechanische Arbeiten, wie Bohrungen, Aussparungen, Kanten entgraten usw. ausführen und dann gründlich reinigen, bevor sie mit den Folien in Kontakt kommen. Durch statische Aufladung können sich sonst feinste Späne auf der Folie absetzen und diese sind dann in den Zwischenräumen kaum zu entfernen.

Interessieren würde mich noch, mit welchem Grafikprogramm hast Du die neue Skala erstellt? Die oben erwähnte Skala vom "Weimar" war zwar mehrfach gebrochen, aber alle Teile waren vorhanden und so konnte ich die Scheibe komplett einscannen. Nur die Bruchkanten waren zu reduschieren.

Jetzt stehe ich vor dem Problem, eine gebrochene Skala mit Fehlstellen im Glas neu zu erstellen. Und da wäre ein brauchbares Grafikprogramm von Nöten. Habe es mit "Frontdesigner" probiert, bin aber nicht so recht zufrieden. Die verfügbaren Farben passen nicht so recht zum Original und auch eine mit dem Original vergleichbare Schriftart habe ich bisher noch nicht gefunden.

Wenn Du einen guten Tipp hättest, wäre ich dankbar.

Beste Grüße
Jürgen

[radio-volker]

Servus,
Das ist doch eine Super-Arbeit. Glückwunsch, was willst du denn noch mehr! Mit den Mitteln, die du zur Verfügung hattest, Kompliment!
Ich sehe schon, hier im DRF sind noch richtige Radiobastler anwesend, das freut mich mächtig!

[MatthiasD]

Zu Jürgens Frage zur Software: ich habe zwar beruflich mit IT zu tun, aber nicht täglich mit Grafikarbeiten. Eine ältere Version von Photoshop kann man inzwischen legal kostenfrei laden und dauerhaft nutzen. Mir fehlt aber die Routine. Ich habe wirklich das jedem zugängliche Paint von Windows 7 verwendet. Einzig die Feindrehung habe ich zuerst mit Paintshop erledigt. Beim Scan liegt die Scheibe selten exakt so, dass waagerechte Linien auch mit den Kanten übereinstimmen. Aber Farbpipette, Bildausschnitt-Funktion um Buchstaben einzeln wieder zu Sendernamen zusammenzusetzen und Zoom reichen für die meisten Ansprüche aus. Wer mehr Übung mit anderer Software hat, wird über die einfache Handhabung vielleicht lächeln. Eine Kunst besteht sicher darin, die Farben so zu wählen, dass das Endprodukt dem Original ähnlich wird. Beim Bedrucken der Folie hellt es das Gesamtbild etwas auf.
Die weißen Klötzchen sind jetzt natürlich noch weiß überarbeitet, so dass sie auf der Folie möglichst unbedruckt bleiben.
Ich habe übrigens mit zwei Folientypen experimentiert. Für Werbezwecke gibt es Klebefolien, die spiegelbildlich bedruckt an eine Scheibe geklebt werden. Es erfordert aber sehr viel Übung, auf Dauer ohne Luftblasen hizukommen. Das Einklemmen einer Folie zwischen zwei Scheiben scheint einfacher zu sein.

[Gerald S]

Warum eigentlich kein echtes Glas?
Bei Youtube gibt es Anleitungen zum Bohren und das sieht recht unkompliziert aus.

Gruß