Hallo,
vielleich ein Schnäppchen bei P....., 22nF 400V im Hunderterpack, so wurden sie angepriesen.
Hier ein Bild:
Der Wert passt ja, aber die Gleichspannungsfestigkeit?
Ein Buchstabe gibt die Toleranz an. Aber was steht für die Spannungsfestigkeit?
Habe doch meine Zweifel, ob 400V richtig sind, die Dinger sind nämlich gerade mal 0,3 qcm groß!
Genau dieses Angebot war vor Jahren schonmal eine Diskussion (hier??) wert.
Ich verbaue die Dinger jedenfalls schon seit Jahren. Und habe da mal welche malträtiert. Zumindest 400V- haben die klaglos ausgehalten.
Erstaunlich, aber scheinbar wahr...
Also diese Bauform ist auch als Kompensaiton in Lechtstoffröhrenstartern drin...
Natürlich weiß ich jetzt die Kapazität nicht, aber für eine Greinacher Kaskade sind sie prima...
Viele Grüße
Max
Ich sammele keine Radios. - Die haben sich von selbst angesammelt!
ein kleiner Hinweis zu Deiner Angabe zum Kondensator in Startern für Leuchtstofflampen. Mit Kompensation hat der Kondensator nichts zu tun, dass hast Du wohl verwechselt. Es ist ein Entstörkondensator der die durch die Funken im Starter entstehenden Störungen reduzieren soll. Einen Kompensationskondensator gibt es manchmal auch in Leuchtstofflampen aber der ist viel größer, sitzt nicht im Starter und erfüllt einen andern Zweck. Er soll die durch die Drosselspule entstehende induktive Blindleistung mit einer etwa gleich großen kapazitiven Blindleistung kompensieren. Dass macht man aber meist nur dort wo sehr viele Leuchtstofflampen im Einsatz sind. So was lernt man in der Berufsschule wenn man z.B. Elektroinstallateur lernt.
Grüße aus Ingelheim am Rhein,
Norbert (DF8PI)
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Und jetzt wird's noch wissenschaftlicher: Der Kondensator bildet mit der Drossel einen Parallelschwingkreis (man muss sich das Netz und die Heizfäden der Röhre dabei als Brücken denken!). Damit wird beim Öffnen des Starterkontaktes eine so genannte "gedämpfte Schwingung" erzeugt, wodurch die Zündspannung länger an der Röhre anliegt und deren Anflammen begünstigt. Erst nach einigen Umladungsvorgängen zwischen Drossel und Kondensator ist die Energie durch die ohm'schen und magnetischen Verluste aufgezehrt. Vgl. auch: Kfz-Zündanlage mit Unterbrecherkontakt.
Moin,
Noch ein Erfahrungsbericht:
Diese Kondensatoren habe ich auch und schon oft erfolgreich eingesetzt. Davor, weil ich skeptisch war, habe ich versucht, die Durchschlagsspannung festzustellen.
Als Quelle hatte ich nur mein RPM370, das im Leerlauf max. 520V liefert. Daran habe ich ueber 100k den Kondensator angeschlossen, parallel zum Widerstand ein DVM und gewartet, bis es etwas anzeigte. Den Versuch mit drei Kondensatoren wiederholt, Durchschlaege hatte ich keine festgestellt, auch die Ueberpruefung der Kapazitaet ergab keine Hinweise darauf. Die 400V halte ich daher erstmal fuer plausibel. Erstaunlich, was man diesen winzigen Dingern zumuten darf.
Offengestanden würde mir so ein Test nicht reichen. Man müsste zusätzlich Vergleichsansätze durchführen. Also Kondensatoren mit bekannter und unterschiedlicher Spannungsfestigkeit (z.B. 100V, 200V, 400V) dem gleichen Test unterziehen. Es ist m.E. noch nicht vollständig ausgeschlossen, dass ein echter 200V Kondensator den Test ebenso wacker durchhält.
Vor einiger Zeit habe ich ein einfaches Isolationsprüfgerät mit einer stufenweise schaltbaren Prüfspannung bis 2000Volt entwickelt und gebaut. Der max. Prüfstrom darin ist auf 50µA begrenzt. Seit der Inbetriebnahme wurden -zig Kondensatoren damit auf Leckage getestet.
Fazit: Moderne Folienkondensatoren halten sogar das Dreifache der angegebenen Spannungsfestigkeit über etliche Stunden ohne Probleme aus. Beeindruckend...
Ebendas befürchtete ich. Aber nicht umsonst gibt der Hersteller die Spannung mit der an, die er für richtig hält.
Ich vermute, der Hersteller garantiert, dass nicht einer von 100 Kondensatoren bei Inbetriebnahme kaputt geht, sondern vielleicht einer von 100.000. Bzw. das er eine Lebensdauer bei Nennspannung bis zu einem Ausfallanteil x angibt. Je höher nun die angelegte Spannung, desto eher wird x erreicht.
Damit will ich sagen, dass das bei ein paar Dutzend verbauten Kondenstoren mit hoher Wahrscheinlichkeit gut geht. Die Frage ist nun, ob man für in Ordnung hält oder nicht. Wenn ja, müsste man mit der gleichen Logik im ganzen Radio MKT mit 100 oder 200V verbauen.
Eine sicher Antwort zu Spannungsfestigkeit der oben genannten Kondensatoren könnte man durch längere Messreihen herausfinden. Vielleicht so etwas wie eine 50%-Kondensatorausfall-Spannung (analog LD50) nach 24h Betrieb. Und die müsste man dann für Kondensatoren mit sicher bekannter Nennspannung ebenso durchführen. Die Nennspannung jenes Kondensators, der im Test unserem Kondensator am nächsten kommt, ist dann die, die unserer aufgedruckt haben müsste. Es wird ne Wissenschaft draus...
makersting hat geschrieben:Ebendas befürchtete ich. Aber nicht umsonst gibt der Hersteller die Spannung mit der an, die er für richtig hält.
Ich vermute, der Hersteller garantiert, dass nicht einer von 100 Kondensatoren bei Inbetriebnahme kaputt geht, sondern vielleicht einer von 100.000. Bzw. das er eine Lebensdauer bei Nennspannung bis zu einem Ausfallanteil x angibt. Je höher nun die angelegte Spannung, desto eher wird x erreicht.
Moin,
in frueheren Zeiten war es etwas einfacher. Da gaben die Hersteller die Nenn- und die Pruefspannung an. Die Nennspannung musste unbegrenzt ausgehalten werden, die Pruefspannung (etwa das Dreifache der Nennspannung) fuer einen bestimmten Zeitraum (1 Minute?).
Zumindest die von mir eingesetzten Winzlinge haben die Spannungsbeanspruchung, die in einem normalen "Dampfradio" vorliegt (beim Anheizen bis etwa 320V), klaglos ausgehalten.