Reparatur einer Nordmende Elektra e13

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BastiK
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Re: Reparatur einer Nordmende Elektra e13

Beitrag von BastiK »

Hi,
so habe jetzt den Tastensatz komplett gereinigt. Habe dazu alle Register ausgebaut und die Kontakte auf beiden Seiten gereinigt. Es sah aus, wie wenn sich auf den Kontakten Ruß abgelagert hätte... Habe anschließend auch noch alle Kontakte druchgemessen --> alles gut und niederohmig.
Ich glaube jetzt ist es auch besser geworden, allerdings ganz zu geht es immer noch nicht. Mir ist aufgefallen, dass auf den anderen Wellenbereichen (K,M,L) das Lautstärkennivieau generell höher ist. Also bei UKW muss ich mehr aufdrehen, um das selbe Nievau zu erreichen. Könnte das der Grund sein? Also das ich einfach zu wenig empfange?
Vielen Dank euch :)
Grüße
Basti
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Re: Reparatur einer Nordmende Elektra e13

Beitrag von röhrenradiofreak »

Wenn das Radio in Ordnung ist, hat es einen sehr guten UKW-Empfang, denn als es gebaut wurde, war das Empfängerkonzept ausgereift. Da das Gehäuse dieses Radios nicht riesig ist, ist natürlich der Empfang mit dem Gehäusedipol nicht optimal, aber für die Ortssender sollte es reichen. Wie ist der Empfang anderer Radios am gleichen Aufstellungsort?

Vielleicht liegt ein Fehlabgleich im ZF-Teil vor, das ist bei diesen Geräten nicht selten. Ich würde deshalb die Punkte 1 bis 5 (siehe Abbildung) auf maximale Ratiospannung bzw. maximalen Ausschlag des magischen Bandes abgleichen.
Elektra_1-613_Abgleichpunkte.jpg
Lutz
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Re: Reparatur einer Nordmende Elektra e13

Beitrag von eabc »

Hi Basti,
nun bleibt wohl nur noch ein Fehl Abgleich als Ursache übrig.
Ich hoffe das du den Abgleichplan hast, ein Abgleich wäre auch ohne großen Messgeräte Ersatzweise möglich, dazu solltest du zumindest ein DC Voltmeter parallel zum Ratioelko klemmen, und durch Nachgleich der betreffenden Kerne auf Max. Spannung über den Ratioelko abgleichen, dazu suche dir einen Ortssender und beginnst in der Kern Reihenfolge 5; 4; 3; 2; 1; den jeweiligen Kern auf Max. der Ratiospannung zu drehen, den letzten Kreis, den Ratiokreis (6) drehst du auf Rauschminimum des gehörten Senders d.h. innerhalb einer Umdrehung wirst du zwei Maxima feststellen die Mitte davon sollte dann ein Rauschminimum bedeuten.

Mein Beitrag sehe als Ergänzung zu dem vom Lutz
M.f.G.
harry

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Re: Reparatur einer Nordmende Elektra e13

Beitrag von BastiK »

Danke euch beiden.
Könnte wirklich auch daran liegen, dass ich hier in einem kleinen Tal bin und hier der Empfang (zum Beispiel auch Handy) relativ schlecht ist. Werde es mal noch an einem anderem Ort versuchen. Oder ich schließe mal einen ext. Dipol an.
Oh man, ein Abgleich wollte ich eigentlich vermeiden. :cry:
Hatte halt immer die Befüruchtung, dass ich damit mehr schlecht als recht mache, da ich unerfahren bin.
Habe mal die Ableichvorschrift angefügt, die ich habe. Ich mit meinen Mitteln kann es im Moment nicht bewerkstelligen.
Meine eigene Ausstattung lässt zu wünschen übrig, könnte aber ggf. ein paar Dinge organisieren.
Aber wenn ich Lutz richtig verstehe, müsste es auch leichter gehen.
Dann noch ein paar Fragen zum Agleich. Muss ich ECC85 wie beschrieben agedecken werden, bzw wie beschrieben die Widerstände anschließen, falls ich es so mache wie Lutz es vorgeschlagen hatte?
Was ist die max. Spannung am Ratioelko? 2,5V?
Die Nummerierung der Kerne verwirrt mich ehrlich gesagt ein bisschen: Römisch 1-4 und arabisch 3-6, also habe ich für 3 und 4 doppelte Nummerierung?!?!
Grüße
Basti
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Re: Reparatur einer Nordmende Elektra e13

Beitrag von eabc »

Hi Basti,
für UKW gelten nur die numerischen Zahlen ( bei den Filtern also die unteren), versuche den Abgleich wie von mir beschrieben, mit dem Ortssender und dem Voltmeter über dem Ratioelko, die Ratiospannung liegt zwischen 1 - oberhalb 40 V/DC, je nach Empfangsstärke des Senders der am Ort anliegt.
Achte aber bitte die 6 = Ratiokreis wie beschrieben auf ein Rauschminimum zwischen den beiden Spannungsmaxima zu drehen !!!!!. Nur dann kannst du sauber auf Empfangsmaximum und somit auf Max. Ausleuchtung des MA abstimmen.
Merke dir den alten Stand der Kerne um im Katastrohenfall zurückzukehren. Selbst eine viertel bis halbe Kerndrehung bewirkt einen Spannungsanstieg,- bzw Abstieg der Ratiospannung, die um so höher Sie ist, um so sauberer und kraftvoller hörst du den Sender, 10 V Ratiospannung solltest du mindestens erwirken. Eine bessere Antenne bewirkt das selbige !!!!!!!!
M.f.G.
harry

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Re: Reparatur einer Nordmende Elektra e13

Beitrag von BastiK »

Danke für deine Erklärung.
Du sagst ja Reihenfolge 5,4,3,2,1. 2 und 1 sind dann römische Zahlen nehme ich an? Denke das bekomme ich dann schon hin.
Es gibt aber nur einen Ratioelko (bei mir C133)? Ich drehe quasi am ersten Kern, bis die Spannung nicht mehr höher geht und gehe dann weiter zum nächsten Kern, oder wie muss ich das verstehen? Zum Schluss dann noch den Kreis 6. Sorry das ich so viel frage.
Grüße
Basti
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Re: Reparatur einer Nordmende Elektra e13

Beitrag von eabc »

Nein Basti, die Kreise 2 und die 1 sind das ZF-Bandfilter im UKW-Tuner !!!!. Alle Filter mit den römischen Zahlen sind AM-ZF Filter und um die gehts jetzt nicht.
Alles weitere hast du richtig erkannt !!!
M.f.G.
harry

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Re: Reparatur einer Nordmende Elektra e13

Beitrag von BastiK »

Hi zusammen,
konnte nun endlich etwas weiter machen. Mittlerweile habe ich alles so weit fertig,
das Gehäuse is gerade beim Nachbar zum (orginalgetreuen) lakieren. Reinigung ist auch
soweit abgeschlossen.

Habe mal mein Glück beim Einstellen der Ratiospannung versucht, war sogar etwas erfolgreich.
Das Band schließt sich nun wieder fast vollständig bei manchen Sendern. Habe aber gerade noch
zwei kleine Problemchen:
- Um eine normale Lautstärke zu erreichen muss ich voll aufdrehen, an was könnte das liegen?
Röhren habe ich zum test mal durchgetauscht, keine Besserung. Tastensatz ist auch gereinigt.
- Aus dem Lautsprecher hört man ein Dauerhaftes leises "knattern", dieses ist umso lauter, je lauter
die Lautsärke ist, und immer präsent. Was könnte man hier versuchen?

Danke euch :)
Grüße
Basti
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Re: Reparatur einer Nordmende Elektra e13

Beitrag von eabc »

Hallo Basti,
schön mal wieder von dir zu lesen.
Messe mal am Pin 9 der EABC die Anodenspannung und teile uns die Spannungshöhe mit.
Das die EABC für viele NF-Fehler verantwortlich sein kann, ist dir sicher bekannt ?
M.f.G.
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Re: Reparatur einer Nordmende Elektra e13

Beitrag von BastiK »

Hey,

komme auf ca 61V. Habe sie auch mal gegen eine komplett neue getauscht,
da geht es bit 64V.
Grüße
Basti
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Re: Reparatur einer Nordmende Elektra e13

Beitrag von eabc »

Basti, die Spannungshöhe scheint i.O. zu sein, wenn am Ladeelko ca. 280 V anstehen !
M.f.G.
harry

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Re: Reparatur einer Nordmende Elektra e13

Beitrag von BastiK »

Hab mal am Gleichr. angefangen, 269V, sollte passen.
Heizspannung ist bei mir 6,6V, normal +/- 0,2 oder?
Am 100uF Teil des Ladeelkos habe ich 273V, am 50uF Teil allerdings nur ca 210V!?
Diesen habe ich schon getauscht durch einen neun mit 47uF.

Wollte hier nochmal meine Anerkennung aussprechen, wie engagiert du hier bist und wie
schnell die Antworten teilweise kommen. Großes Lob :)
Hilft so hilflosen wie mir ungemein
Grüße
Basti
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Re: Reparatur einer Nordmende Elektra e13

Beitrag von eabc »

Hi Basti,
danke für die "Lorbeeren", das spornt an :mrgreen:
Die 6,6 V Heizspannung sind schon absolutes Maximum, vorausgesetzt dass, das DMM die Wahrheit anzeigt.
Die Anodenspannungswerte sind sehr stark Belastungsabhängig und mit diesen Werten noch tolerierbar.
Falls im Radio noch der alte Selen GL steckt, dann ist dieser am Ende seiner Haltbarkeit, bemerkbar auch am Temperaturanstieg nach ca. 1 h Spielzeit.
Sicher ist dir bekannt, das der alte GL ausgeräumt und mit z. B. 4 Si Dioden 1N4007 wieder befüllt werden kann, die dann stark erhöhte Anodenspannung muss dann mit einem Widerstand zwischen 80 und 120 Ohm /> 5 W abgesenckt werden.
M.f.G.
harry

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Re: Reparatur einer Nordmende Elektra e13

Beitrag von BastiK »

Gerne gerne :)
Denke schon, dass es die Wahrheit anzeigt (ist n einigermaßen taugliches :D).
Was könnt ich machen um es abzusenken? Spannungswahlschalter 220V evtl auf 240?
Jop ist noch der originale Selen GL drin. An was hast du jetzt festgemacht, dass er hinüber ist?
Ich meine die Ausgangsspannung passt doch? Meinst das löst meine Problemchen?
Ich habe es jetzt noch nie 1std spielen lassen, daher weiß ich nicht ob er warm wird.
Ja hab ich mir schon n paar mal angesehen, wie man den ausräumt, sollte kein Problem darstellen.
Dankö
Grüße
Basti
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Re: Reparatur einer Nordmende Elektra e13

Beitrag von eabc »

Bei der heutigen Netzspannungshöhe wird auch die Sekundärspannung des Netztrafos mit erhöht, was dann auch eine erhöhte Anodenspannung am Ladeelko bewirkt, hier würden dann mit einem unverbrauchten Selen Gl. ca. 280-295 V/DC anliegen.
In dem jetzigem Zustand des GL ist die Anodenspannung aber etwas unterhalb der Vorgabe, weil der alte GL seinen Innenwiderstand erhöht hat, ist er nicht mehr so hoch belastbar wie im Neuzustand und quittiert das mit niedrigerer Anodenspannung
Eine Umstellung des Netzspannungswählers auf 240 V/AC würde zwar die Heizspannung bestimmt wieder in die Toleranz führen, aber auch die Anodenspannung aufgrund der ebenfalls absinkenden Anodenwechselspannung weiter absencken.
Den Normalbereich aber wird ein Si. Gleichrichter wieder zurückbringen und eine Umstellung des Netzspannungswählers auf 240 V erscheint dann Sinnvoller, wobei die Heizspannungshöhe von 6,3 V +/- 0,2 V immer das Maß der Dinge ist.
M.f.G.
harry

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