UF42 gegen UF41 tauschen?

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Christopher
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UF42 gegen UF41 tauschen?

Beitrag von Christopher »

Hallo!

Ich habe heute auf einem Flohmarkt ein kleines Radiola RA177A gekauft, wirklih ein putziges Teil.
In dem Gerät stecken die Röhren UCH42, UF41, UBC41, UL41 und UY42.

Jetzt habe ich aber gesehen, dass im RM statt der UF41 eine UF42 angegeben ist. Auch in den Schaltplänen ist das so.
Die UF41 bai mir ist auch neueren Datums als die anderen Röhren.

Das Radio spielt, wenn auch recht leise und es etwas brummt. Das Gerät ist von unten so zugebaut, dass ich die Sockelbeschaltung noch nicht überprüfen konnte.

Doofe Frage: Was passiert bei einem Austausch UF42 gegen UF41? Kann das überhaupt gehen? :roll:

Gruß Christopher
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Volker
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Beitrag von Volker »

Hallo Chrstopher!
Ein Tausch der beiden Röhrentypen wird schon wegen der Röhrenheizung problematisch.
UF 41 = 12,6V (GW) - 100mA , Ua = 200V , S = 2,3
UF 42 = 21V (GW) - 100mA , Ua = 170V , S = 8,5

S = Steilheit

Ansonsten kenne ich das Gerät und Schaltplan nicht.

MfG Volker
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Christopher
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Beitrag von Christopher »

Hallo Volker!

Danke für deine Antwort. Ja, die Heizung macht mir auch sorgen, obwohl sich die übriggebliebenen 10V natürlich noch recht gut unter den 5 Röhren des Gerätes und der Skalenlampe aufteilen.

Das Radio spielt mit der Röhre sogar, allerdings relativ leise.
Ich denke mal ich muss mir wohl doch ne UF42 besorgen.

Hier mal die Schaltung der ZF-Stufe, es ist ein normaler AM-6 Kreiser:
http://www.thomas-bohnen.de/Wolfgang/4i ... a_UF42.jpg

Was mich aber eh sehr wundert ist, dass dort angeblich überhaupt eine UF42 als ZF-Stufe drin sein soll. ZF-Röhren sind ja eigentlich nur die EF/UF41 und die EF/UF43. Die EF42 ist soweit ich weiß elektrisch identisch mit der EF80 und die ist doch eigentlich mehr für UKW-Anwendungen bestimmt.

Da fällt mir übrigens gerade ein. Irgendwie habe ich mit französichen Geräten immer Ärger. Gestern habe ich das Gerät noch mal eingeschaltet, dabei ist doch glatt der olle Entstörkondensator durchgeschlagen, der paralel zur Röhrenheizung liegt. Unten in der Zeichnung der C5. Der war natürlich so versteckt, dass ich ihn bei der ersten optischen Prüfung gar nicht gesehen habe. :roll:
Plötzlich hat mein Wattmeter, welches ich bei ersten Prüfungen immer dran habe, einen Leistungsverbrauch von 420W angezeigt! :shock:

Gruß Christopher :)
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Volker
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Beitrag von Volker »

Hallo Christopher!
Mit den Allstromgeräten und den dazugehörigen U-Röhren hab ichs nicht so. Aber im RFM hattest Du das selbe Thema ja auch eingestellt. Ich kann nicht sagen,ob die Röhrenbezeichnung etwa ein Druckfehler ist.

Zu der unteren Schaltung mit dem C5,kann ich nur sagen,dass diese sogenannten Entstörkondensatoren die reinsten >Trafokiller< sind,wenn die falsche Sicherung drin ist. Ob bei Anoden-Gegentaktwicklung oder wie unten die Spartrafo-Variante,sind die Kondis verbaut. Nach Möglichkeit schaffe ich mit dem Seitenschneider abhilfe,bevor das Gerät langsam hochgefahren wird.

MfG Volkmar
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Christopher
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Beitrag von Christopher »

Hallo Volker!

So, Radio ist erstmal wieder zusammen.

Das schlimme an dem Radio ost, es hat noch nicht einmal eine vernünftige Sicherung. Die Sicherung ist werkseitig ein dünner Küpferdraht. :shock:
Naja, ist ja nochmal gutgegangen.

Zur Röhre:
Also, der Sockel der UF41 ist wie bei einer UF42 geschaltet. Die beiden Pins die bei der UF41 unbeschaltet sind und bei der UF42 g3 und Schirmung sind sind bei dem Gerät gegen Masse verkabelt.
Deutet also irgendwie doch ziemlich auf UF42 hin, zumal ich noch ne Ebayauktion bei ebay.fr gefunden habe, die auch UF42 sagt.
Leider fehlt in meinem Gerät der Aufkleber mit der Röhrenbestückung.
Wollte Philips wohl Röhrenrestbestände abbauen. ;)

Das Gerät spielt nun aber auch mit der UF41 wieder einwandfrei. Problem war die UL41. Ein Tausch mit einem anderen Gerät brachte den gewünschten Erfolg.
Komischerweise geht die UL41, die in dem Gerät nicht richtig ging in dem anderen Tauschgerät einwandfrei. :schulterzuck:

Also denke ich, kann man die UF41 wohl drinlassen. Heizstrom bewegt ich auf normalem Niveau.

Gruß Christopher :)
Zuletzt geändert von Christopher am Sa Jul 14, 2007 12:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Warum funktioniert der Roehrentausch UF41 gegen UF42 ?

Beitrag von Radiowerkstatt »

Hallo Christopher.

An drei verschiedenen Stellen kann man Deinen durchaus interessanten Vorgang mit der UF42 lesen.
Dazu moechte ich sagen: unlogisch ist es auf jeden Fall, dass dort eine nicht regelbare Breitband-Pentode eingebaut wurde.
Das Schaltbild und Deine Aussagen zur Verdrahtung der Fassung lassen aber zunaechst keinen Widerspruch zu.

Auch wenn es ein nicht zu grosses Problem darstellt, wie Du das loessen wirst, ist es doch wert naeher beleuchtet zu werden.

Ohne jetzt aufdringlich oder dominant zu wirken, moechte ich doch darum bitten, mit beiden Typen (41 und 42) den Anodenstrom und den Schirgitterstrom zu messen.

Als angehender Ingenieur sollte es Dir nicht genuegen, das mit „spielt auch, oder spielt gut“ abzutun.
Wenn es Dir laestig ist, korrigiert zu werden, schreib’ es hin und ich bin still.

Gruss Johann
Zuletzt geändert von Radiowerkstatt am Fr Jul 13, 2007 22:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Christopher
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Beitrag von Christopher »

Hallo Johann!

Da gibt es nur ein kleines Problem: Ich habe keine UF42, sonst hätte ich die auch schon längst mal im Gerät gehabt. Noch nicht einmal eine EF42 habe ich.

Die Ströme kann ich aber trotzdem mal gerne an der UF41 messen. Kann aber ein paar Tage dauern. Erstmal das hoffentlich schöne Wetter am Wochenende genießen. :wink:

Gruß Christopher :)
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Keine UF42 ?

Beitrag von Radiowerkstatt »

Hallo Christopher,

die UF41 alleine macht keinen Sinn. Es gibt ja viele Radios die damit mit einer ZF von Ca. 0,45Mhz spielen.
Ich sehe mal nach wie es bei mir mit einer UF42 aussieht.

EF42 kann ich Dir umsonst schicken.
Wenn ich eine UF42 habe, werde ich die in meine Philetta 51 BD200 einsetzen und schauen was passiert und dann an Dich schicken wenn Du es willst.

O.K. ?

Johann
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Christopher
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Beitrag von Christopher »

Hallo Johann!

OK!

Danke für das Angebot. Das nehme ich gerne an.

Bin mal gespannt, was deine Philetta zur UF42 sagt.

Gruß Christopher :)
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UF42 in einer Philetta BD 200

Beitrag von Radiowerkstatt »

Hallo Forum, hallo Christopher.

Der Versuch eine UF42 anstelle einer UF41 in der Philetta zu testen, gind aus wie erwartet. Es geht nicht! Die Verstaerkung ist ca 2mal groesser, aber die ZF schwingt und alle Sender pfeifen.
In einem anderen Forum hat das schon jemand vorausgesagt.

Allerdings, weist das Schaltbild, das Sockelbild dort und die Verdrahtung im Radio bei Dir das Gegenteil aus.
Meine Erfahrung sagt: das kann so nicht sein, aber was dann?

Es bleibt aber bei meiner Zusage, die UF42 leihweise an Dich zu geben.
Bitte die Postadresse per PN angeben.

Gruss Johann
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Beitrag von Christopher »

Hallo Johann!

Die UF42 ist heute wohlbehalten angekommen. Danke.

Ein erster Funktionstest zeigt: Das Gerät spielt mit der UF42! Und zwar ein ganzes Stück besser als mit der UF41. :shock:

Der Empfang ist ein ganzes Stück lauter. Pfeifen und Quitschen kann ich keines feststellen. Der Klang ist einwandfrei.

Weiteres folgt bei Bedarf...

Gruß Christopher :)
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Was meine ich zu dem Ergebniss?

Beitrag von Radiowerkstatt »

Hallo Christopher.

Deine Erkenntnisse muss man zur Kenntniss nehmen ohne ein aber!

Es wird wohl doch so sein, wie man oft lesen kann,( bei aehnlichem) die UF41 war nicht mehr im Programm, UF42 noch auf Lager. In Produktion doch eher nicht.
Ohne jetzt eine technische Belehrung abzugeben, doch folgende Fakten die dafuer und dagegen sprechen
Die Stabiltaet einer ZF- Stufe wird bestimmt, von der Impedanz das Gitter- und Anodenkreises. Der Gitter-Anodenkapazität und der Steilheit.
Die UF42 hat 0,006 pF Cg-a, die UF41 0,002 pF.
Die Philetta BD200 hat ZF-Kreise mit je 115 pF. Der BF171 hat Kreise mit je 200pF.

Das hebt sich so ziemlich gegenseitig auf. Die Stabilitaet kann nur von Dir, nicht von extern beurteilt werden.
Die Steilheit ist nicht einzuschaetzen, weil bei der BD200 das G2 der UF alleine versorgt wird, beim BF171 zusammen mit der UCH42 versorgt wird. Beide Roehren beeinflussen sich daher was die Steilheit angeht.
Ich komme daher zu dem Entschluss, die Angaben bei BF171 in der Schaltung sind was die Darstellung des G3 angeht, widerspruechlich zur Verdrahtung die Du festgestellt hast.
Der Heizkreis im S chaltbild, zeigt mit 12,6 Volt auch die UF41 nicht die UF42 !!

Wenn nichts mehr nachkommt, wird beimBF171 die UF42 ab Werk richtig sein.
Gruss, Johannn
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Beitrag von Christopher »

Hallo Johann!

Tja, da wollte Philips wohl wirklich einen Überbestand loswerden. Rimlockröhren in einem Radio Baujahr 57 sind eh schon fast ungewöhnlich.

Frage:
Willst du die Vergleichsmessungen mit UF41 noch haben, oder hat es sich erledigt? Dann mach ich die am Sonntag nämlich mal.

Ich habe noch mal etwas am Gerät rumgespielt und es mal was länger laufen lassen. Hier mal der subjektive Vergleich.
UF41: Empfang auf KW und LW gut, auf MW recht schwach (schiebe ich aber auch den noch etwas verdreckten Wellenschalter). Bei höherer Lautstärke leichtes kratzen im Klang

UF42: Empfang insgesamt lauter. Klang besser, kein kratzen.

Insgesamt gesehen hat das Gerät eh einen sehr guten KW Empfang.

Gruß Christopher :)
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Beitrag von Radiowerkstatt »

Hallo Christopher.

Es ist ja Dein Projekt, ich wollte nur assistieren.
Hat man beide Anodenstroeme, kann man versuchen die Steilheit der UF42 die normal 8mA/V betraegt, zu ermitteln,wie sie im Radio betrieben wird.
Ich muss die Werte nicht haben!

Ich mag halt keine Halbheiten, das wirst Du wohl kennen, oder :roll:

Johann
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Beitrag von Christopher »

Hallo Johann!

Ja, kenn ich. :lol:

Ich hoffe du kannst die Röhre noch ein paar Tage entbehren, ansonsten schick ich sie dir wieder ohne Messungen.
Liege derzeit leider mit einer ziemlich lausigen Sommergrippe im Bett. War seit Sonntag nicht mehr im Radiokeller. :evil:

Das einzigste was mir noch Probleme machen könnte ist, wie komm ich bloß an die Fassung ran. Das Teil ist dermaßen zugebaut... Naja, ich schau mir das die nächsten Tage mal genauer an.

Gruß Christopher :)