Wer kann mir Helfen?

[schneid79]

Hallo zusammen,
ich habe folgendes Problem:
Ich habe einen ganzen Karton voll Röhren aus der Bucht gezogen nur kann ich mit meiner Technik diese nicht prüfen.
Jetzt meine Frage kann mir hier im Forum Event. jemand helfen mir die Röhren prüfen?

Mit etwas Glück bin ich ab Mitte des Jahre selbst in der Lage zu prüfen aber derzeit fehlt es mir dahingehend noch an der Technik.

[Oldradio]

Hallo

Nur als Anmerkung , ein Karton voll Röhren ist ein sehr relativer begriff ( Schuhkarton , Umzugskarton ). Man sollte schon sagen um welche Anzahl von Röhren es sich handelt.

[Adrian S.]

Man kann auch ohne RPG schon mal grob abschätzen, wie wahrscheinlich es ist, ob eine Röhre noch "tut" oder nicht:

Mit einem Multimeter auf funktionierende Heizwendel prüfen (Pinbesetzung gibt es meist im Internet, bei Rimlock-Röhren sind es i.d.R. Pin 1 und 8, bei Novalsockeln Pin 4 und 5.

Ebenfalls kann man die Röhren auf innere Kurzschlüsse zwischen den anderen Pins überprüfen (ebenfalls mit dem Multimeter).

Und schließlich kann auch das Aussehen der Röhre einige Rückschlüsse auf den Zustand geben: Ist der Kolben innen weiß angelaufen, hat sie Luft gezogen Schrott, ist an den Seiten (nicht oben - das dient der Abschirmung und ist fabrikmäßig vorgehsehen) ein spiegelnder Belag oder z.B. bei Endröhren braune Spuren zu sehen, heißt es, dass die Röhre wahrscheinlich schon länger im Einsatz war. Das sagt zwar nicht unbedingt etwas darüber aus, ob die Röhre noch zu gebrauchen ist, aber so kann man schon mal gebraucht von (nahezu) ungebraucht unterscheiden.

[Grundig97]

(nicht oben - das dient der Abschirmung und ist fabrikmäßig vorgehsehen)

Hallo Adrian,

Du hast zwar recht, dass der sog. "Getterspiegel" fabrikmäßig vorgegeben ist, jedoch dient er einem anderen Zweck: Er schirmt nicht etwa ab, sondern besteht aus einem hochreaktiven Metall, Barium, das mit eindringendem Gas, Sauerstoff (o.ä.) reagiert und dieses bindet um das Vakuum aufrecht zu erhalten. Durch kleine Spalte dringen immer ein paar Moleküle ein, diese können durch den Getter gebunden werden. Bricht jedoch jetzt das Glas in größerem Maß, so verbraucht sich der Getter komplett, die Reaktionsprodukte sind weiß.
Ich hatte interessanterweise auch schon Röhren, die mit stark (aber nicht komplett!) verbrauchtem Getter noch funktionierten!

Das wollt ich nur mal kurz sagen, dass sichs nicht falsch einprägt

Grüße, Oliver

P.S. @Marco: Wenn Du Röhren hast, bei denen sich die Beschriftung nicht mehr eindeutig lesen lässt, stell ruhig Bilder ins Forum; nach all den Jahren können viele unter uns die Röhren bereits an ihrem Aussehen unterscheiden.

[ColonelHogan9162]

(nicht oben - das dient der Abschirmung und ist fabrikmäßig vorgehsehen)

Hallo Adrian,

Du hast zwar recht, dass der sog. "Getterspiegel" fabrikmäßig vorgegeben ist, jedoch dient er einem anderen Zweck: Er schirmt nicht etwa ab, sondern besteht aus einem hochreaktiven Metall, Barium, das mit eindringendem Gas, Sauerstoff (o.ä.) reagiert und dieses bindet um das Vakuum aufrecht zu erhalten. Durch kleine Spalte dringen immer ein paar Moleküle ein, diese können durch den Getter gebunden werden. Bricht jedoch jetzt das Glas in größerem Maß, so verbraucht sich der Getter komplett, die Reaktionsprodukte sind weiß.
Ich hatte interessanterweise auch schon Röhren, die mit stark (aber nicht komplett!) verbrauchtem Getter noch funktionierten!

Das wollt ich nur mal kurz sagen, dass sichs nicht falsch einprägt

Grüße, Oliver

P.S. @Marco: Wenn Du Röhren hast, bei denen sich die Beschriftung nicht mehr eindeutig lesen lässt, stell ruhig Bilder ins Forum; nach all den Jahren können viele unter uns die Röhren bereits an ihrem Aussehen unterscheiden.

In meinem Körting-Chassis in der Rosita-Truhe hab ich eine ELL80, da ist auch fast gar kein Getter, ist nur leicht baun und durchsichtig und die läuft seit Jahren einwandfrei. Fehlendes oder wenig Getter ist kein Fehler solange es eben nicht weiss ist

Wenn Du Röhren hast, bei denen sich die Beschriftung nicht mehr eindeutig lesen lässt, stell ruhig Bilder ins Forum; nach all den Jahren können viele unter uns die Röhren bereits an ihrem Aussehen unterscheiden.

Was man nur vom Ansehen nicht unterscheiden kann ist, ob es eine E, P, oder U-Type ist. Da hilft dann nur die Heizung auszumessen



Gruss
Andi

[Bosk Veld]

Hallo Marco,

oft überwiegen in solchen Röhrenkisten P-Typen. Falls Du Dich nicht für alte Fernseher interessierst, kannst Du diese Röhren erstmal an die Seite legen.

Gruß, Frank

[röhrenradiofreak]

Ebenfalls kann man die Röhren auf innere Kurzschlüsse zwischen den anderen Pins überprüfen (ebenfalls mit dem Multimeter).

Aber nur, wenn man die Stiftbelegung berücksichtigt. Denn es gibt viele Röhren, bei denen eine Elektrode auf mehrere Stifte geführt ist. Das würde sonst zur Fehldiagnose führen, es liege ein Schluss vor.

Man kann auch ohne RPG schon mal grob abschätzen, wie wahrscheinlich es ist, ob eine Röhre noch "tut" oder nicht:

Mit einem Multimeter auf funktionierende Heizwendel prüfen (Pinbesetzung gibt es meist im Internet, bei Rimlock-Röhren sind es i.d.R. Pin 1 und 8, bei Novalsockeln Pin 4 und 5.

Und schließlich kann auch das Aussehen der Röhre einige Rückschlüsse auf den Zustand geben: Ist der Kolben innen weiß angelaufen, hat sie Luft gezogen Schrott...

Eben, das alles sind Kriterien dafür, dass eine Röhre unbrauchbar ist. Aber den Umkehrschluss, dass eine Röhre, die keine derartigen Auffälligkeiten zeigt, in Ordnung ist, kann man daraus nicht ziehen. Nach meiner Erfahrung kann man die Mehrzahl der Röhrendefekte so nicht feststellen. Das geht nur auf zwei Arten: mit einem Röhrenprüfgerät, oder in einem Radio, Fernseher oder sonstigen Gerät, in dem dieser Röhrentyp verwendet wird. Wobei letzteres auch keine 100%-Prüfung ist, denn ein Gerät kann mit einer Röhre, deren Emission nachgelassen hat, durchaus einwandfrei funktionieren.

Lutz

[schneid79]

Sooo nun kann ich auch endlich Antworten nachdem ich nun leider 2 meiner neuesten schätze schlachten musste
es wären nur 20 Röhren alle gebraucht.
Ja das mit dem Multimeter war ja auch schon eine Überlegung aber hatte gelesen das es mit nen Röhrenprüfgerät am Sichersten ist.
Achso ganz nebenbei hab ich nen schönes Chassis eines Stern Radios abzugeben genaueres muss ich morgen schaun.

[Adrian S.]

Eben, das alles sind Kriterien dafür, dass eine Röhre unbrauchbar ist. Aber den Umkehrschluss, dass eine Röhre, die keine derartigen Auffälligkeiten zeigt, in Ordnung ist, kann man daraus nicht ziehen.
Lutz

Richtig. Es ist nur eine Behelfslösung - aber so kann man zumindest diejenigen Röhren bereits aussondern, die o.g. Defekte aufweisen - mit wenig Geräteaufwand.
So prüfe ich eine Röhre, bevor ich sie in ein Gerät einsetze - würde ich eine Röhre verkaufen wollen, so müsste in der Tat ein RPG her.

Zu Andi: Danke für die Korrektur!

[captain.confusion]

Hallo!

Der Selbstbau eines Röhrenprüfers ist wirklich nicht schwer. Man braucht nicht viel, einen Trafo aus einem Schlachtgerät, einen Stelltrafo (alternativ eine MOS-FET-Schaltung) für die Anodenspannung, ein Steckbrettchen ein bis zwei Multimeter:

http://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=2&t=13534

Viele Grüße
Frank

[RE 084]

Hallo zusammen !

Neben der Prüfung auf Durchgang der Heizung und diverser Elektrodenschlüsse
kann man taube Röhren auch dadurch finden, indem man ein hochohmiges
Multimeter an Kathode und G1 anschließt. Im 200mV Bereich sollte da was
kommen wenn die Röhre geheizt wird .


Gruß,
RE 084

[schneid79]

So hab mir nun 2 schlachtgeräte besorgt bin mal gespannt ob der Bau was wird. Wenn nun noch meine Platinen endlich mal ankommen kann ich anfangen mir einen Röhrenprüfer zu bauen.
gibt leider noch so viel was ich noch nicht habe an Testgeräten.
Hab mich vorher leider immer nur mit der "Modernen" Elektronik beschäftigt und selbst das die letzten 12 Jahre einschlafen lassen.

[nflanders]

und welchen Röhrenprüfer baust Du jetzt?

[schneid79]

Hab mir verschiedene Schaltungen abgeschaut habe mich aber noch nicht entschieden. Interessant wäre eine Schaltung die ich in mein Gerät (stelltrenntrafo) integrieren kann also in das Gehäuse.
Aber bei dieser Witterung bin ich eh dauernd im Dienst von daher bleibt grad sehr wenig bis keine Zeit zum planen oder bauen.