Nordmende Kadett 57, Kondensator

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Freudenstadt
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Nordmende Kadett 57, Kondensator

Beitrag von Freudenstadt »

Hallo,
ich habe mein Nordmende 57 gerade der Kondensatorkur unterzogen. Es spielt wieder richtig gut! Nun zu meiner Frage: Zwischen Pin8 der EABC 80 und dem mittleren Anschluss des Lautstärkereglers ist ein abgeschirmter Kondensator mit der Bezeichnung 0,01 MF. 10 M Ohm, 250V angelötet. Ersetzt habe ich diesen durch einen normalen, als Abschirmung habe ich einen Draht um den Kondensator gewickelt und an Masse gelötet. Was bedeuten die 10 M Ohm? Vielen Dank für Eure Antwort im Voraus!
Gruß
Wolfgang
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röhrenradiofreak
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Re: Nordmende Kadett 57, Kondensator

Beitrag von röhrenradiofreak »

In dem Bauteil befinden sich ein Kondensator mit 10 nF und ein Widerstand mit 10 M Ohm. Der Kondensator sitzt zwischen dem Steuergitter der EABC80 und dem Schleifer des Lautstärkereglers, der Widerstand zwischen dem Steuergitter der EABC80 und Masse. Das bedeutet, Du brauchst aks Ersatz zwei Bauteile. Lässt Du den Widerstand weg, wird das Radio zwar eventuell ab und zu einige Töne von sich geben, aber es spielt nicht richtig.

Lutz
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Re: Nordmende Kadett 57, Kondensator

Beitrag von radio-volker »

Freudenstadt hat geschrieben:Hallo,
ich habe mein Nordmende 57 gerade der Kondensatorkur unterzogen. Es spielt wieder richtig gut! Nun zu meiner Frage: Zwischen Pin8 der EABC 80 und dem mittleren Anschluss des Lautstärkereglers ist ein abgeschirmter Kondensator mit der Bezeichnung 0,01 MF. 10 M Ohm, 250V angelötet. Ersetzt habe ich diesen durch einen normalen, als Abschirmung habe ich einen Draht um den Kondensator gewickelt und an Masse gelötet. Was bedeuten die 10 M Ohm? Vielen Dank für Eure Antwort im Voraus!
Gruß
Wolfgang
Servus,
Der 10Meg Widerstand dient der negativen Gitterspannungserzeugung durch den Elektronenanlaufstrom in der Röhre. Da werden häufig Werte zwischen 8,2Meg und 22 Meg eingesetzt, da eine nur geringe negative Gittervorspannung ausreicht. Die Kathode der Triode liegt auf Masse.
Gruss aus Trient,
Volker
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rettigsmerb
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Re: Nordmende Kadett 57, Kondensator

Beitrag von rettigsmerb »

[Schlaubergermodus]
Der 10 MegOhm-Widerstand soll verhindern, dass sich das Gitter der Triode durch Glühemission (auch glühelektrischer Effekt, Edison-Effekt oder Richardson-Effekt) immer weiter mit Elektronen negativ aufläd. Dadurch würde nämlich der Anodenstrom der Triode immer weiter zurück gehen, bis sie schließlich sperrt, damit einhergehend der Ton immer weiter verzerrt, leiser wird und schließlich vollkommen verstummt. Der Widerstand bietet daher den Elektronen eine Art "Schlupfloch", durch welches sie in kleiner Anzahl stetig und kontrolliert nach Masse abfließen können, dass sich eine Spannung von ca. -3Volt hält. Damit ist der Arbeitspunkt der Triode dann korrekt eingestellt.
[/Schlaubergermodus]
Freudenstadt
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Re: Nordmende Kadett 57, Kondensator

Beitrag von Freudenstadt »

Hallo,
vielen Dank für Eure Antworten! Bei dem ausgebauten Teil kann ich aber die 10 M Ohm nicht messen. Soll ich trotzdem einen Widerstand einbauen?
Gruß
Wolfgang
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Re: Nordmende Kadett 57, Kondensator

Beitrag von Freudenstadt »

Hallo,
dank Hotte habe ich jetzt einen Schaltplan. Den Widerstand habe ich gefunden und werde ihn noch einbauen. Aber warum spielt das Radio zur Zeit wirklich erstklassig? Der Klang ist fast wie einem " Großen".
Gruß
Wolfgang
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falk205
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Re: Nordmende Kadett 57, Kondensator

Beitrag von falk205 »

Hi,

Natürlich soll die 10MOhm wieder da sein.
Was ohne dem passiert wurde schon vorbildlich beschrieben.

solong...
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Elko
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Re: Nordmende Kadett 57, Kondensator

Beitrag von Elko »

rettigsmerb hat geschrieben:[Schlaubergermodus]
Der 10 MegOhm-Widerstand soll verhindern, dass sich das Gitter der Triode durch Glühemission (auch glühelektrischer Effekt, Edison-Effekt oder Richardson-Effekt) immer weiter mit Elektronen negativ aufläd. Dadurch würde nämlich der Anodenstrom der Triode immer weiter zurück gehen, bis sie schließlich sperrt, damit einhergehend der Ton immer weiter verzerrt, leiser wird und schließlich vollkommen verstummt. Der Widerstand bietet daher den Elektronen eine Art "Schlupfloch", durch welches sie in kleiner Anzahl stetig und kontrolliert nach Masse abfließen können, dass sich eine Spannung von ca. -3Volt hält. Damit ist der Arbeitspunkt der Triode dann korrekt eingestellt.
[/Schlaubergermodus]
Hallo Herbert!
:super: erklärt

Und dazu noch ein kleines Bildchen:
Kondensator_abgeschirmt.JPG
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noli turbare circulos meos

Mit Röhrengruß
Martin