die Eindraht-Lampe

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Christoph
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die Eindraht-Lampe

Beitrag von Christoph »

Beim aufräumen ist mir neulich ein etwas außergewöhnliches Lämpchen in die Finger gefallen. Die Aufschrift war "3,5/0,07-ED", wobei ED wohl für "Eindraht" steht. Die Lampe benötigt zum Leuchten nämlich nur einen Draht, statt der sonst üblichen zwei Anschlüsse.

Bild
Hier der Testaufbau, wie man sieht leuchtet die Lampe, obwohl das Gewinde, welches ja normal auch angeschlossen ist, keine elektrische Verbindung hat.

Praktisch ist das ganze natürlich bei der Verdrahtung, es wird nur ein Draht benötigt (Vermutlich braucht die Lampe deswegen auch nur den halben Strom). Das spart natürlich auch kosten, Kupfer ist ja teuer und sorgt für einen übersichtlichen Aufbau.
Schade das sich das System aber wohl noch nicht so ganz durchgesetzt hat.
Grüße
Christoph
Vam-Bier
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Re: die Eindraht-Lampe

Beitrag von Vam-Bier »

April,April!
tickticktick
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Re: die Eindraht-Lampe

Beitrag von tickticktick »

Gut verpackt, die Geschichte! Kein Aprilscherz. Funktioniert natürlich nur mit einer großen Metallplatte und entsprechend hochfrequenter HF Leistung...
LG Klaus-Günther
Vielen Dank für die freundlichen und hilfreichen Tips

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rettigsmerb
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Re: die Eindraht-Lampe

Beitrag von rettigsmerb »

Wir verneigen uns voller Ehrfurcht vor Nikola Tesla, dem "Gott der Elektrizität" :wink:
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Bosk Veld
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Re: die Eindraht-Lampe

Beitrag von Bosk Veld »

Super, das habe ich ja noch nie gesehen! :super:
Die Eindrahtversorgung kannte ich bisher nur vom Würstchenbraten im Waschbecken mit Metallsyphon.

Das "ED" im Aufdruck deutet ja schon auf eine industrielle Fertigung dieser Lampe hin. Wahrscheinlich gibt es sie schon lange, und die Industrie hat wieder mal die Patente in der Schublade gelassen, damit wir möglichst lange die teuren Energiesparlampen kaufen müssen.
Es ist bestimmt nur noch eine Frage der Zeit, bis die Eindraht-Lampe auf den Markt kommt.

Gruß, Frank
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nflanders
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Re: die Eindraht-Lampe

Beitrag von nflanders »

solche hab ich auch..aber ED steht für Edison...sonst müsste OW stehen, one wire...ihr habt keine Ahnung
Gruss Nad

„Wir wünschen Ihnen eine gute Nacht. Vergessen Sie bitte nicht, die Antenne zu erden!"

Ein Leben ohne Röhrenradios ist möglich, aber sinnlos

möge die Emission mit Dir sein...

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tickticktick
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Re: die Eindraht-Lampe

Beitrag von tickticktick »

ED ist aber richtig, bedeutet nämlich een Draht! :hello:
LG Klaus-Günther
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Christoph
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Re: die Eindraht-Lampe

Beitrag von Christoph »

Die Lampe ist von Narva, somit ist die deutsche Bezeichnung schon richtig. :wink:
Grüße
Christoph
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Re: die Eindraht-Lampe

Beitrag von millenniumpilot »

Irgendetwas stimmt da aber nicht. Oben am Sockel ist noch das Lötzinn vom vormals angelöteten zweiten Draht zu erkennen.
Sind das etwa speziell ausgemessene Exemplare? Also besonders sparsame Zweidrahtlampen? Sozusagen "besonderer Ausschuss"?
Narva hat sich bestimmt dabei etwas gedacht.
Gegebenenfalls auch für das NSW vorgesehen? Für Devisen machten die doch alles.
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Re: die Eindraht-Lampe

Beitrag von Scooterboy »

Das ist doch ein alter Hut. So etwas hatte ich schon vor jahrzehnten an meiner CB-Funkantenne. Wenn ich auf Sendung ging leuchtete die Lampe. War auch gut als Notbehelf beim Abstimmen. Je heller umsomehr abgestrahlte Leistung. :hello:
Gruß Scooterboy
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Re: die Eindraht-Lampe

Beitrag von Grundig4085 »

Und die gab es mal als Blinkantenne am Handy.

Das fiel dann beim Autofahren im Dunkeln der Polizei besonders auf.



Gruß Stefan
tickticktick
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Re: die Eindraht-Lampe

Beitrag von tickticktick »

Ich erinnere mich, mein Sohn hatte mal so ein Blikding. Es war sehr praktisch, man konnte ohne Klingelton sehen ob jemand anrief...


Wie hießen diese Geräte, und wie waren sie aufgebaut?
LG Klaus-Günther
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Re: die Eindraht-Lampe

Beitrag von RE 084 »

Ich denke, so wie ein kontakloser Stromsucher.
CMOS-Gatter als hochohmiger Eingang und LED
am Ausgang.Vielleicht noch eine kleine Spule
mit Diode im Eingang und 2 Knopfzellen.

Gruß,
Hans(2)
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RE 084 heisst Hans und kommt aus 41844 Wegberg :mauge:
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Re: die Eindraht-Lampe

Beitrag von Martin »

im Wellenkino gelang die Restauration eines Signalgenerators für PMPO-Messung von Audioendstufen.
1a.jpg
25a.jpg
Ausgabe.
26A.jpg
lG Martin
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Re: die Eindraht-Lampe

Beitrag von Christoph »

Auch am 2. April leuchtet die Lampe noch 8_)


Im Grunde wurde es schon durchschaut, unter der Platine verbirgt sich ein kleiner Oszillator:
Bild

Aufgebaut ist das ganze mit zwei kleinen HF Transistoren, der eine als Oszillator bei ca 700Mhz, der zweite als Endstufe.
Bei dieser hohen Frequenz hat selbst 1pF nur etwa 220Ohm. Die geringe Kapazität zwischen der Massefläche und dem Gewinde der Birne reicht also schon aus um einen ausreichend großen Strom fließen zu lassen.
Wobei da allerdings keine 70mA zusammenkommen. Es war etwas schwer zu fotografieren, aber die Birne ist nicht wirklich hell. Vielleicht etwas mehr als glimmen.
Betrieben wird das ganze mit 12V/0,15A.

Und ja, ich weis was ich da (falsch) mache. Das Teil ist auf der Arbeit entstanden (ich arbeite in einem HF Labor) um Praktikanten die Eigenheiten der HF zu zeigen (die Blicke sind immer herlich :mrgreen: ).
Da die "Antennenkonstruktion" weit von Lambda/4 entfernt ist rechne ich aber nicht damit, das hier wesentlich HF abgestrahlt wird. Das meiste geht wohl wirklich ins Birnchen. Die Platine wird auch etwas warm, ein ganzer Teil der aufgenommenen Leistung wird also erstmal verheizt. Im übrigen ist das ja keine Dauerbeleuchtung und wird nur kurz zum vorführen betrieben.


So ein "Blinkding" hatte ich auch mal (aber damals noch kein eigenes Handy...). Auf jeden Fall waren die Dinger komplett passiv. Meins konnte man einfach aufs Handy kleben. Da die Handys ja aber auch biszu 2W abstrahlen dürfen, sollte das problemlos reichen um ein paar kleine LEDs zum leuchten zu bringen.
Grüße
Christoph