Kondensator an AÜ

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AlfredG
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Kondensator an AÜ

Beitrag von AlfredG »

Oft sieht man am AÜ diese Papier- oder Teerkondensatoren. Ich wechsle diese immer, da sonst Gefahr für Endröhre oder Gleichrichter besteht. Im Schaltplan sieht es oft so aus:
anode.JPG
In der Realität ist aber ein 2,2nF parallel zur Wicklung gelötet! Dies ist nicht das erste Mal das ich das gesehen habe, für welche Variante soll man sich den bei der Restauration entscheiden?

Alfred
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glaubnix
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Re: Kondensator an AÜ

Beitrag von glaubnix »

Sinnvoll ist es die Variante mit der Parallelschaltung zur Wicklung zu wählen. Hierbei besteht im Falle eines Defektes dieses Kondenstors (Kurzschluss) keine direkte Gefahr für andere Komponenten, insbesodere Ausgansübertrager. Die Wirkung ist die gleiche, der Kondensator liegt in beiden Fällen wechselspannunsmässig an Bezugspotential (Masse).

Der Wert des Kondensators ist unabhängig von der gewählten Schaltungsvariante - das bedeutet bei Wahl bzw. Umstellung auf Parallelschaltung sollte der ursprüngliche Wert verwendet werden.
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
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holger66
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Re: Kondensator an AÜ

Beitrag von holger66 »

So einen Burschen habe ich gerade gestern wieder an meinem aktuellen Projekt, einem Grundig 2008W getauscht. Das Originalteil war so "verschwitzt", daß man den Wert nicht mehr lesen konnte. Ich nehme an dieser Stelle nur 1KV spannungsfeste Wima FKP. An dieser Stelle keine halben Sachen machen, wenn der C direkt gegen Masse steht !

H.
UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....
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captain.confusion
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Re: Kondensator an AÜ

Beitrag von captain.confusion »

holger66 hat geschrieben:. Ich nehme an dieser Stelle nur 1KV spannungsfeste Wima FKP.

H.
Das sehe ich genauso. Das ist einer der wenigen Kondensatoren in einem Röhrenradio der 500 V ~ aushalten muss.

Viele Grüße
Frank
Viele Grüße aus der Pfalz!

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hf500
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Re: Kondensator an AÜ

Beitrag von hf500 »

Moin,
und wegen der Betriebssicherheit wende ich dann auch noch den Tip von oben an: Kondensator an den Speisepunkt der Primaerwicklung legen. Das schuetzt nicht nur Netzteil und Uebertrager bei Schluss, sondern entlastet den Kondensator von der Anodengleichspannung, es bleibt nur noch der relativ geringe Spannungsabfall ueber der Wicklung uebrig.

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Peter
rettigsmerb
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Re: Kondensator an AÜ

Beitrag von rettigsmerb »

[***Kluchsch***ermodus***]

...es bleibt die niederfrequente Wechselspannung abzüglich der Anodengleichspannung übrig. Der geringe Gleichspannungsabfall über der Primärwicklung kann quasi vernachlässigt werden.
Die Niederfrequenzspannung kann allerdings schon beträchtlich sein, besonders bei impulsbehafteten Signalen...

[/Kluchsch***ermodus]
hf500
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Re: Kondensator an AÜ

Beitrag von hf500 »

Moin,
ja, ok, ich sach ja auch nichts mehr ;-)

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Peter