Betriebsdauer

Fragen zum Betrieb von alten Radios und zum Anschluss von externen Geräten.
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Janii
Capella
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Betriebsdauer

Beitrag von Janii »

Hallo liebe Radiogemeinde,
ich habe einmal eine grundsätzliche Frage zum Betrieb von alten Radios. ich habe gesucht hier im Forum eine Anwort im Archiv gefinden, leider ohne Erfolg.
Gibt es eigentlich irgendwelche "sinnvollen" Betriebsdauern für alte Radios. Wenn ich Länger Radio höre, dann wechsel ich immer nach so spätestens fünf oder sechs Stunden Dauerbetrieb das Radio - ist das notwendig? Überhitzen die Geräte irgendwann?
Was ist, wenn ich ein Röhrenradio immer nur sehr kurz betreibe (brennen dann irgendwann die Heißfäden der Röhren durch, so, wie wenn man eine Glühlampe immer nur kurz ein und aus schaltet)?
Vielen Dank und viele Grüße
Jan
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Niko
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Beitrag von Niko »

Hallo,
das mit der Glühlampe hat folgenden Grund: Wenn der Draht noch kalt ist, hat er einen geringeren Widerstand, d.h. es fließt beim Einschalten zu viel Strom durch, und dann brennt er vielleicht durch.
Der Aufheiz- und Abkühlvorgang belastet die Heizdrähte schon. Aber ob das relevant ist? Die Röhre verbraucht sich ja auch im Betrieb. Röhren sind nunmal Verbrauchsartikel.

Dass sich ein Radio überhitzt, halte ich für sehr unwahrscheinlich (natürlich nach Instandsetzung mit Tausch aller Kondensatoren). Man hat sich beim Gehäusedesign schon was gedacht. Ich habe mein Saba teilweise 14 Stunden am Stück in Betrieb. Nach 2 Stunden erhöht sich die Temperatur des Gehäuses nicht mehr. Wie immer muss natürlich für eine ausreichende Belüftung gesorgt sein, also besser nicht direkt an die Wand oder neben eine Heizung stellen.

Was ich letztens erstaunt feststellen musste: Die mit Abstand größte Hitze in meinem Blaupunkt erzeugt keine Röhre, sondern tatsächlich dieser Urdoxwiderstand. Der wird so extrem heiß, da kann man die Hand kaum in die Nähe halten. Gehört aber leider zum Funktionsprinzip dieser großartigen Dinger.

Gruss, Niko
Was die Welt funkt hör' mit Blaupunkt!
buschmann
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Beitrag von buschmann »

da muss ich kurz auch was sagen.. Bei meinem NOrdmende Rigoletto ist noch nichts getauscht ton ist wunderbar klar ( ich weiß wie ein restauriertes Radio klingt weil das Körting technisch fertig ist) und das Rigoletto läuft seit 1 MOnat und 2 Wochen ca. jeden tag so um die 8 Stunden. Keine Probleme nichts.

Aber da drauf wollen wir nicht vertrauen. Kondensatoren von ATR habe ich Samstag bestellt.

Gruß
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Otto
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Beitrag von Otto »

Hallo Jan,

wenn das Radio generalüberholt ist,will heißen,es wurde in einen regelbetriebsbereiten Zustand versetzt,kannst Du so lange Musik damit hören bis Dir die Ohren zu fallen.Ein Bauteil,welches beschlossen hat Harakiri zu begehen,kann dies auch bereits beim Einschalten oder kurz danach tun.Da steckt niemand drin und das kommt auch immer wieder mal vor.Ein Radio im Originalzustand sollte man weder kurz noch für länger einschalten,denn da besteht die Gefahr,dass irgendwelche wichtigen Teile zerstört werden.Abhängig vom Wert des Radios und von der Beschaffungsmöglichkeit der zerstörten Teile kann das dann durchaus ein Totalschaden sein.

Gruß Otto
Janii
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Vielen Dank

Beitrag von Janii »

Dann bin ich ja beruhigt. Ich höre die meiste Zeit auf meinem Philips Uranus 503, welches ich vor Jahren restauriert geschenkt bekommen habe, es hat mit Abstand den besten Klang von meinen Radios.
Ich war nur etwas beunruhig, weil zum Beispiel bei vielen Tesla Talismans die Rückwand an einer bestimmten Stelle durchgebrannt ist, was, wie ich hörte, vom zu langen Betrieb kommen solle.
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amiga3000
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Beitrag von amiga3000 »

Ein auto was technich in ordnung ist,überhizt ja auch nicht. Ein Taxi z.b. wird normalerweise nie kalt. Ein LKW rennt etliche km die woche,das dsl modem ist normalerweidse auch immer an,wird gut warm,aber läuft. Dem radio macht es nix. Kurzzeitbetrieb ist eher schlechter,da das ausdehnen,zusammenziehen durch warm/kalt wechsel die bauteile nehr stresst wie dauerbetrieb.
Mfg.
Mario
Dietmar
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Beitrag von Dietmar »

Meine Radios laufen maximal 1-2 Stunden dann mach ich ein anderes an um sie nicht zu überlasten.

Also ich noch in diesem eben bei den Schallfolien erwähnten Museum tätig war...in der Aufbauphase, haben wir ein Nordmende Radio vergessen abzuschalten...das lief sage und schreibe 3 Tage und Nächte durch und das bei sommerlicher Hitze ! Es hat diesen Marathon schadlos überstanden.

Also die Dinger halten schon was aus...aber man sollte es nicht herausfordern .... ich schone meine Radios wie oben beschrieben
buschmann
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Beitrag von buschmann »

Ich schone nichts. FÜr mich ist es ein alltäglicher Gebrauchsgegenstand.
Früher wurden sie nicht geschont und ich tuhe das auch nicht.
Wenn alles wichtige gemacht wurde kann man sie auch ne Woche anlassen..
Bei nem modernen Gerät kann auch was kaputt gehen .. entweder nach ner Woche dauerbetrieb oder nach 2 MInuten spielt da keine Rolle.

Meine Meinung

Gruß
Dietmar
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Beitrag von Dietmar »

Moderne Geräte sind mir Sch...Egal...wenn kaputt, dann Mülltonne...reine gebrauchsgegenstände ohne erhaltungswert..

Aber ein 50 Jahre altes Gerät wird bei mir geschont...meine Siemens TR 11 hab ich heute auch nach knapp 2 Stunden wieder in den tiefschlaf geschickt...abgeschaltet, Stecker raus, Schiebetüren zu.
buschmann
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Beitrag von buschmann »

jo ich behandel si eja auch gut, njur das sie bei mir halt laufen. Habs mir nicht zum schön stehen geholt :D

Aber wird ja bald abgelöst
vom KÖrting dann teieln sie sich die Zeit

Muss nu noch bei zeit wieder alles zusammenschrauben und die zierleisten anbringen.

Gruß
2_Stroker
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Beitrag von 2_Stroker »

Diese Geräte sind dazu gebaut, um zu laufen.

Dies war vor 50 Jahren so und ist heute immer noch gleich.

Ein gut restauriertes Radio darf auch mal einen ganzen Tag laufen, dies hatt es sicher früher auch getan.


Ich restauriere auch Zweirad-Oldtimer, also alte Sachs Mofas.

Diese fahre ich heute immer noch.

Mein Vater jedoch hat das fast gleiche Modell und lässt es nur zum anschauen rumstehen.

Das tut dem auf alle Fälle nicht gut wenn Simmeringe verhocken und spröde werden.

Wenn man das Mofa fährt, wird Gemisch in das Kurbelgehäuse gepumpt, was Lager,Kolben,Pleuel etc. schmiert.


eben... bin bissel abgerutscht =)


Was ich sagen wollte ist einfach, dass diese Dinger dafür gebaut wurden.

Klar wirft man jetzt nicht ein super seltenes Stück jeden Tag an, dass muss ja jeder selbst wissen.
Jedoch in Anführungszeichen "normale 0815" dürfen schon gebraucht werden, sonst ists ja ein Wenig schade nicht? =)
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amiga3000
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Beitrag von amiga3000 »

Aha,sachs fraktion :lol: . Ich fahre kreidler,meine RS und TM weren auch gefahren,aber nicht unnötig bei schlechtem wetter,muß nicht mehr sein,aber geschont (weichlich gefahren) werden se nicht,haben es damals ausgehalten,tun se auch heute noch. Von einem *standmodell* hab ich nix, die müssen fahrbereit sein. Die Radios müssen auch herhalten, das eine mehr,das andere weniger. Nur als *staubfänger*,dann kann ich die geräte besser gleich verhökern.
Mfg.
Mario
Janii
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Beitrag von Janii »

Gut, dann bin ich unbesorgt. Ich habe noch andere Hobbies, die mit alten Sachen zu tun haben, und da bin ich auch immer der Ansicht, dass Dinge da sind, um auch benutzt zu werden. Ich wollte nur noch mal nachfragen, weil ich in der Elektronik noch nicht so drinstecke, aber Dank dieses tollen Forums hier, in dem ich in den letzten Tagen viele alte Beiträge und die allgemeinen Einführungen gelesen habe, geht es in großen Schritten vorwärts^^
Vielen Dank
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Fernsehjeck
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Beitrag von Fernsehjeck »

Das Ein- und Ausschalten ist schon kritisch.
Es heißt, das Katoden beschädigt werden, wenn sie noch nicht aufgeheizt
wurden.
Bei Geräten mit Gleichrichterröhre ist das Problem kleiner als bei
Trockengleichrichtern.
Bei alten Fernsehkamera-Anlagen oder Dia-Abtastern der Fernseh GmbH
muß genau in einer bestimmten Reihenfolge und unter Beachtung der
Anheizzeit der Aufnahmeröhre ein und ausgeschaltet werden.
Dies verlängert die Lebensdauer. :idea:
Bei Grammont Fernsehern der Jahre 1951/52 brannten immer die
Heizfäden durch, da die Geräte mit Serienheizung ausgestattet waren,
aber keinen Schutzwiderstand (NTC) besaßen, der Einschaltstrom
war dann entsprechend hoch und überlastete die Röhren.

:wink:
Spieglein, Spieglein an der Wand,
wer ist der größte Cleopatra, Roshana, Brona & Karry Fan im ganzen Land?
Du Fernseheumel aus Westdeutschland!
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Blue Fox
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Beitrag von Blue Fox »

Unser Kuba Kolibri steht nun seit ca. zwei Monaten im "Dauerstress".

Ich habe meine Holde überreden können, es als Küchenradio in unsere Wohnküche stellen zu dürfen. (Sie meinte: "Kann erstmal provisorisch stehen bleiben, bis ich ein Unterbauradio mit mp3 habe." Man kennt das: Nichts hält so lange wie ein Provisorium! :lol:).

Seither läuft das Radio täglich mehrere Stunden ohne Probleme und ohne Überhitzung. Damit das auch künftig so bleibt, habe ich neulich die C´s ausgetauscht. Den Siebelko habe ich abgelötet (es fing doch allmählich an zu brummen, weil der müde geworden war), und statt dessen unter´s Chassis zwei neue Kondensatoren eingebaut.

Leider ist der Siebelko recht klein, da passen die neuen nicht rein - sieht von unten nicht schön aus, aber hier ging die Betriebssicherheit eindeutig vor - manchmal wird glatt vergessen, dass Radio auch auszuschalten, wenn man länger nicht im Raum ist :roll:.

Gruß,

Volker
Die Kinder von heute sind Tyrannen! Sie widersprechen ihren Eltern, kleckern mit dem Essen und ärgern ihre Lehrer.
Sokrates, griech.Philosoph, 469-399 v.Chr.

Das halbe Leben besteht aus Warten. In der anderen Hälfte versucht man sich zu erinnern, worauf.