dominante radio

[john]

Hallo

Habe neulich ein altes dominante Röhren Radio bekommen.
Typ 1182 Nur Lieder gibt es keinen Ton von sich,wie lange es rumstand weiß ich nicht.
Nun habe ich ein wenig im Internet gesucht und dabei herausbekommen das das keine gute Idee war Stecker rein und sehn was sich tut (Kondensator.....). Die Seilzüge sind auf jedenfall hinn (gerissen)
Nun wollte ich gern wissen wie man vergeht das Radio wieder zum Leben zu erwecken. Ich bin Elektriker von Beruf aber von Röhren Technik keine Ahnung.

[eabc]

Hallo John,
willkommen im DRF.
Schaue bitte noch einmal auf,s Typenschild bzw. mache mal ein Foto der Rückwand, denn eine Dominante 1182 ist unbekannt, vermtl. wirds die 1132 sein, die jedoch gibts mit U-Röhren (Allstromer) und mit E-Röhren

[john]

Es ist ein allstromer steht auf der Rückwand

[eabc]

Dann solltest du wissen, das dass Chassis und somit fast alle Metallteile des Radios je nach Netzsteckerstellung an der Phase hängen können.
Auch ist mit deiner Antwort die Typenfrage immer noch nicht geklärt, werde also diesbezüglich konkret, denn die "Dominante,s" unterscheiden sich nicht unwesendlich.

[john]

Mal ein paar Bilder vom Sorgenkind

[radio-volker]

Servus,
Kann es sein das 1182 identisch ist mit dem Stassfurt 62ch, die Dominante A122 wird als Typ 1132 aufgeführt.

[eabc]

Moin moin John,
nun wissen wir um welche "Dominante" es sich wirklich handelt, dabei wundert es mich aber das die Typnummer verkehrt eingestempelt wurde, denn auch ich lese Typ 1182, gestanzt aber müsste anstatt der 8 eine 3, denn es gibt da nur für die Dominante vom Funkwerk Dresden den Typ 1132.

Ps. ....dank Volkers Aufmerksamkeit, weiß ich nun, das es ein Baugleiches Gerät eines anderen Herstellers gibt. Somit ist die Typenbezeichnung 1182 berechtigt und in John,s Radio wurde das Stassfurt Chassis eingesetzt.
Im Radiomuseum.org sind identische Angaben dazu zu finden.
http://www.radiomuseum.org/r/stern_stas ... rt_62.html

In ca. 1h melde ich mich zur Fehlerfindung

[eabc]

Moin moin Volker,
in der Tat hat Stassfurt oder Dresden das Chassis "abgekupfert" denke ich.
In der ehem. DDR gab es so gut wie keine Konkurenz innerhalb der Republikgrenze.... gemäß dem Motto wir "Tun alles für das Volk"

[radio-volker]

Servus,
Ja, mir ist das aufgefallen, als ich im Internet dazu gesucht habe. Anhand der gleichen Röhrenbestückung wurde ich dann misstrauisch und ein Kreuzcheck der Fotos brachte mich zum Ergebnis.

[eabc]

Hallo john,
ersteinmal solltest du an deinen Werkstattsteckdosen den Nuller äußerlich farblich markieren und am Netzstecker des Radios den Kontakt zum Chassis ebenfalls, zuvor aber reinige den Glassicherungshalter mittels Glashaarpinsel gründlich und ersetze die Sicherung gegen eine T315mA, somit weißt du dann, wenn so eingesteckt, das Chassis Potenzialfrei ist.
Dann schaue dir im stromlosem Zustand des Radios, die beiden Kondensatoren (5000p) am Selengleichrichter ( auch GL abgekützt) es sind C407 und C 408, an, wenns Papier C,s sind, zunächst raus damit, wenn,s Keramik C,s sind können Sie zuerst bleiben, später können sie gewechselt werden, da Sie für die Radiogrundfunktion nicht benötigt werden.
Dann ziehe die UL84 heraus, um den Heizkreis zun unterbrechen.
Solltest du einen Trennregeltrafo dein eigen nennen oder ausborgen können, dann auf ca. 0V/AC stellen, Radio einschalten und zuerst ca. 20- 50V/AC einstellen und dabei das Amperemeter oder den Leistungsmesser nicht aus dem Auge lassen, damit beginnst du das Formieren der Netzteil Elkos, bei intakten Elkos fließt zuerst ein Strom von 10-300 mA, der aber langsam Abfallen muss, falls ja , immer ca. 10V/AC langsam weiter hochdrehen, bis zu ca. 250V/AC, wenn nun bei jedem Stellschritt die Stromaufnahme der Elkos sinkt und der Reststrom dann ca. 2 - 5 mA beträgt, was bei gesunden Elkos nach ca. 0,1 - 1 h erfolgt. hast du es geschaft und teilst es uns dann mit, damit der nächste Schritt erfolgen kann, musst du die Elkos wieder Entladen, sonst stehen da ca. 250V/DC noch nach Stunden oder Tagen drauf.
Bei gegenteiligem Ergebniss müssen die Elkos C 404 und C405 raus, da Sie Kurzschlüssig oder ausgetrocknet sind, falls sie keinen Reststrom aufnehmen.
Bei fehlen eines Trennregeltrafos versuch das ganze durch Vorschalten mehrer Glühlampen, als Strombremsen.

[maxnix]

hallo Harry,

Deine Aussage " der Reststrom dann ca. 2 - 5 mA beträgt" verstehe ich mit meinem Laienwissen nicht. Ein Radio zieht doch im Betrieb wesentlich mehr Strom. (ca. 70 - 100 mA)
Wo liegt mein Denkfehler?

Rudi

[rettigsmerb]

Ausnahmsweise erlaube ich mir, die Antwort vorweg zu nehmen.
Wie Harry schrieb, sollte eine Röhre gezogen werden. Damit ist der Serienheizkreis unterbrochen und es kann keine Röhre heizen, sprich, auch keinen Anodenstrom ziehen. Im Idealfall fließt dann garkein Strom über das Radio. Mit dem Reststrom ist der Strom gemeint, den die Elkos im Netzteil noch wegen innerer chemischer Vorgänge aufnehmen können.

[maxnix]

hier lernt man täglich dazu, danke Herbert.

Zum Formieren der Elkos im üblichen Wechselstrom-Radio mit Brückengleichrichter würde das dann heissen, alle Röhren zu ziehen ? Oder die Heizspannung abzulöten.

Rudi

[eabc]

So isses Rudi, und immer in kleinen Schritten, bei 10-50V/AC beginnend AC zugeben, weil intakte aber durch lange Lagerung unformierte Elkos mehrer A Strom aufnehmen können und dabei sehr heiß werden, und das soweit, das Sie zur gezogenen Handgranate werden können.

[glaubnix]

Hallo John,

so wie es auf einem deiner Fotos aussieht, könnte die UABC80 ihr Leben ausgehaucht haben; sie ist etwas blass um die "Nase". Das deutet auf einen möglichen Vakuumfehler hin.