Philips B6A14A Premiere: AM unempfindlich

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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rettigsmerb
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Re: Philips B6A14A Premiere: AM unempfindlich

Beitrag von rettigsmerb »

Hallo Cassian,

damit betätigt sich nun mein Verdacht auf die EF183. Kein Problem, kann alles passieren. Du hast eine PN bzgl. der Röhre von mir...
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Hobbybastler
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Re: Philips B6A14A Premiere: AM unempfindlich

Beitrag von Hobbybastler »

Hallo Cassian,

falls Du die defekte EF183 noch nicht entsorgt hast, könnte ich die haben?
Porto und Verpackung wird selbstverständlich erstattet.

Hintergrund: Ich bin gerade mit einem Röhrenprüfgerät beschäftigt und bin dazu auf der Suche nach Röhren mit eigentümlichen Fehlern, wie Feinschluss, Gitteremmision oder dergleichen.

Andere Kollegen dürfen gerne auch etwas beisteuern.
Alles weitere dann per PN.


Grüße

Martin
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Cassian
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Re: Philips B6A14A Premiere: AM unempfindlich

Beitrag von Cassian »

Hallo Martin,

ja sicher (zumal Herbert so nett ist und mir ein NOS-Expemplar zukommen lässt) - aber ohne Garantie auf den Fehler :wink:

Wie von Dir vorgeschlagen, alles Weitere gern per pn.

LG Cassian
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nflanders
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Re: Philips B6A14A Premiere: AM unempfindlich

Beitrag von nflanders »

Martin,

ich kann gerne mal mit meiner Röhrenkiste (Kiste voller Röhren) bei Dir vorbeischauen - keine Ahnung welche da gehen und welche nicht....eh traurig das wir uns noch nie getroffen haben wo es doch nur ein Katzensprung ist...
Gruss Nad

„Wir wünschen Ihnen eine gute Nacht. Vergessen Sie bitte nicht, die Antenne zu erden!"

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tickticktick
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Re: Philips B6A14A Premiere: AM unempfindlich

Beitrag von tickticktick »

Vielleicht kann man die Röhre sogar reparieren?
LG Klaus-Günther
Vielen Dank für die freundlichen und hilfreichen Tips

keiner der blind alle Kondensatoren tauscht
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Cassian
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Re: Philips B6A14A Premiere: AM unempfindlich

Beitrag von Cassian »

@Martin: Meine Antwort an Dich liegt seit vorgestern in meinem Nachrichtenausgang!

LG Cassian
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Re: Philips B6A14A Premiere: AM unempfindlich

Beitrag von Hobbybastler »

Hallo Cassian,

sorry, ich habe nicht dran gedacht, dass die PN nicht mehr aufs Email durchgeleitet werden.
Antwort ist eben raus.

@NAD: Lässt sich sicherlich mal organisieren, dass man sich begegnet.
Ich habe auch schon mal dran gedacht, dass wir hier im Raum Esslingen oder Stuttgart mal so eine Art 'Regionaltreff' machen, evtl. zusammen mit den Kollegen vom RBF.

Allerdings, bis mein Röhrentester tatsächlich funktioniert, wird noch einige Zeit ins Land gehen, da mich derzeit unser nicht gerade kleiner Garten sehr beansprucht.


Grüße

Martin
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nflanders
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Re: Philips B6A14A Premiere: AM unempfindlich

Beitrag von nflanders »

Das mit dem Treffen/Stammtisch ist eine gute Idee!..und bloss kein Stress
Gruss Nad

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Cassian
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Re: Philips B6A14A Premiere: AM unempfindlich

Beitrag von Cassian »

Cassian hat geschrieben:edit: grmpf ... beim Hin- und Herwenden des Chassis muss irgendeine Panne passiert sein - momentan habe ich nicht einmal mehr UKW, nur dezentes Netzbrummen aus den Lautsprechern. Wahrscheinlich krieg ich das heute nicht mehr hin, bitte um Geduld, tut mir leid :oops:
Solche Fehler liebe ich: Beim Hantieren mit dem Gerät habe ich unbemerkt C50 nach oben gebogen, sodass das auf Masse liegende Beinchen die Spule L33 berührt hat. Somit lag das Gitter der EF183 konstant auf 0V. Rien ne va plus. :evil:

Bild

Gut, nun ist der alte Zustand wiederhergestellt: UKW geht gut, AM so gut wie gar nicht. Nun muss es die Post nur noch schaffen, Herberts Röhrenspende zuzustellen, dann kann's weitergehen :roll:

" ... nur nicht gleich, nicht auf der Stell', denn bei der Post geht's nicht so schnell ...!"

LG Cassian
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Re: Philips B6A14A Premiere: AM unempfindlich

Beitrag von rettigsmerb »

Hi Cassian,

weil der Mitarbeiter in der Postfiliale leider nicht in der Lage war, das Porto richtig zu berechnen (O-Ton: "Ach - das sollte nach Österreich..." - warum nur steht es dick und breit da drauf???) kam die Sendung heute zurück. Am Briefkasten Absatz kehrt und wieder hin zur Post. In der Hoffnung, dass es diesmal klappt wünsche ich ein schönes Wochenende!
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Cassian
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Re: Philips B6A14A Premiere: AM unempfindlich

Beitrag von Cassian »

*lol*

Wie ein Bekannter von mir oft sarkastisch sagt: Hätte er was Gescheites gelernt, wäre er nicht bei der Post gelandet!

Bitte lass mich wissen, was der Spaß zusätzlich kostet - ich hab irgendwie geahnt, dass sich das nicht ganz ausgeht ...

LG Cassian
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Re: Philips B6A14A Premiere: AM unempfindlich

Beitrag von rettigsmerb »

Servus Cassian,

nein nein, das passt schon alles so wie es ist. Die alte Marke behält ihre Gültigkeit, es war nur eben der Fehlbetrag nach zu entrichten. Hauptsache ist doch, dass die Sendung nicht verschwunden oder kaputt ist - wenigstens das! :mrgreen:

Ein sonniges Wochenende in die Alpenrepublik! :bier:
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Cassian
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Re: Philips B6A14A Premiere: AM unempfindlich

Beitrag von Cassian »

Um die Wartezeit auf die (inzwischen eingetroffene) Ersatzröhre zu überbrücken, wollte ich etwas Sinnvolles tun und die AM-ZF sicherheitshalber nochmals abgleichen. Mit diesem Entschluss begann eine Pannenserie, über die ich am liebsten den Mantel des Schweigens breiten würde - aber vielleicht sind meine Fehler ja wenigstens lehrreich ...

Wie oben erwähnt habe ich einen Euratele-Prüfsender. Bei diesem Ding ist das große Skalenrad zwar per Stellknopf beweglich, dient aber nur zur Anzeige. Die eigentliche Frequenzeinstellung muss über einen separaten Drehknopf erfolgen. Das heißt, dass man den Sender vor jedem Einsatz mithilfe des Oszis neu einstellen muss, da sich das Skalenrad ja verdreht haben könnte.

Ich kalibriere den Sender daher auf 500 kHz, weil bei dieser "runden" Frequenz die Periodendauer mit dem Oszi gut justierbar ist. Mit der eigentlichen ZF von 460 kHz wäre das nicht möglich. Ich speise das Signal laut Abgleichanleitung ein, kurble an den Filtern herum: Sieh da, eigentlich hatte ich den Abgleich ja schon einmal gemacht, aber das Maximum ist ja doch ganz woanders! Nach getaner Arbeit räume ich meine Ausrüstung zufrieden weg und ... schlage die Hände vors Gesicht.

Ich hatte einen kleinen, aber wichtigen Zwischenschritt vergessen. Nach der Kalibrierung des Senders auf 500 kHz hätte ich ihn auf 460 kHz umstellen müssen. Habe ich aber nicht. Somit war das Radio nun auf eine ZF von 500 kHz abgeglichen.

Nach einigem innerlichem Fluchen tröste ich mich: Gut, eine halbe Stunde vergeudet, aber jetzt machst du's richtig. Setze mich nochmals hin: Sender kalibrieren, einstellen, einspeisen, Filter einstellen ... Filter einstellen ... FILTER EINSTELLEN ... oje.

Ich hatte beim "500 kHz-Abgleich" eine Trimmspule zu weit hineingedreht. Das Gewinde drehte sich durch, der Ferritkern kam nicht mehr nach oben.

Was nun? Als erstes muss wohl der Schirmbecher des Filters herunter. Ist ja kein Problem, der ist nur an zwei Punkten an der Platine festgelötet. Ich entferne also mit dem Lötsauger das Zinn und ziehe dann vorsichtig am Becher ... hm, sitzt fest, also ein bisschen kräftiger ... noch etwas kräftiger ... und habe plötzlich nicht nur den Becher, sondern den ganzen Filter in der Hand. Ich hatte nicht gesehen, dass der Becher am unteren Rand eingekerbt und dadurch formschlüssig mit dem Filter verbunden war, und hatte die Pins des Filters sozusagen kalt ausgelötet, sprich: aus der Platine gerissen.

Bild

Glück im Unglück: Die Lötpins sind alle noch intakt, auch der Platine geht es anscheinend gut.
Nun also: Einkerbungen aufhebeln und den Becher abziehen.

Bild

Wie bekomme ich aber jetzt Schraube und Ferritkern heraus? Ich drücke von unten mit einem Schraubenzieher gegen den Kern und hoffe, dass die Schraube wieder "greift" und ich sie mit einem zweiten Schraubenzieher herausdrehen kann ... na bitte, geht doch!

Bild

Schon glaube ich gewonnen zu haben, da folgt die nächste Enttäuschung: Als ich das Filter senkrecht halte, plumpst der Ferritkern wieder nach unten. Er hat sich von der Schraube gelöst ...
Ich muss also sowohl Schraube als auch Kern aus dem dünnen Kunststoffröhrchen herausbekommen, um sie wieder zu verkleben (denn in der Röhre mit Kleber herumzupatzen ist aussichtslos).
Die Schraube kommt bereitwillig heraus, der Kern nicht: Das Röhrchen ist oben enger als unten.

Also zum nächsten Akt der Tragödie: Spulenkörper und Röhrchen müssen aus der Halterung gelöst werden. Sind aber mit einer wachsartigen Masse eingegossen. Daher also zunächst die Kontakte von C und L ablöten ...

Bild

... und dann ab damit bei 70° ins Backrohr, um das Wachs zu erweichen.
Ratet einmal, ob das den gewünschten Erfolg brachte? Richtig: Natürlich nicht. Das Wachs blieb fest, hingegen wurde das Kunststoffröhrchen durch die Wärme so spröde, dass oben etwa 1 cm davon wegbrach.

Aufgegeben wird immer noch nicht! Fragt mich nicht, wie, aber ich habe dann doch noch Reströhrchen, Schraube und Kern einigermaßen heil herausgepfriemelt.

Bild

Als nächstes werde ich Schraube und Kern verkleben und dann das Puzzle wieder zusammensetzen. Ich hoffe, dass das verbliebene Stück des Röhrchens der Schraube genügend Halt gibt. Falls nicht, habe ich noch einen Plan B (Einsatz einer M2-Gewindestange aus Messing).

Stümperhafte Grüße
Cassian
Zuletzt geändert von Cassian am Mi Jul 13, 2016 21:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Philips B6A14A Premiere: AM unempfindlich

Beitrag von rettigsmerb »

Herzlich willkommen im erlauchten Kreise alljener Mitstreiter, die nun diese Filterreparatur auch endlich mal hinter sich haben. Andere haben sie noch vor sich... :mrgreen:

Aber im Ernst: Ich wünsche Gutes Gelingen. Was das für ein zeitraubendes Gefummel ist, durfte ich nämlich auch schon etlichen Jahren lernen - und hab deshalb schon desöfteren davor gewarnt, die AM-Kerne von diesen Filtern anzulangen... :wink:
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Cassian
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Re: Philips B6A14A Premiere: AM unempfindlich

Beitrag von Cassian »

Die nächsten Akte in Kurzfassung:
Ein Stück Messing-Gewindestange M2 mit Superkleber am Ferritkern befestigt und um die Verbindungsstelle herum außen mit Klebeband (zusätzlich mit Superkleber behandelt) gestützt.

Bild

Dann eine passende Mutter aufgeschraubt und oben auf den Filter geklebt, Kontakte angelötet, den Spulenkörper mit Kleber fixiert, Becher drauf, fertig.

BildBild

Filter eingelötet, Herberts EF183 rein, das ganze neu abgestimmt (diesmal auf 460 kHz).

Resultat: Siehe ganz oben im Thread: AM-Sender sind nur bei voll aufgedrehter Lautstärke und mit Finger auf der Ferritantenne hörbar. Mit anderen Worten: Der ganze Aufwand inklusive Pleiten, Pech und Pannen - und neuen Röhren - war umsonst.

Es widerstrebt zwar meinem Stolz, aber ich denke, ich werde den Apparat so belassen. Er ist ohnehin für einen Freund, der nur UKW hören wird. *seufz*

Morgen fahren wir auf Urlaub. Falls jemand von Euch noch eine zündende Idee hat, probiere ich sie in drei Wochen gern aus - ansonsten schraube ich das Radio zusammen und lasse es gut sein. Immerhin habe ich einiges gelernt, besonders über den Aufbau von Bandfiltern :?

Liebe Grüße und Dank für Eure bisherigen Ratschläge und Hilfestellungen
Cassian