klausw hat geschrieben:
Nachdem ich nun dank Eurer Hilfe etwas klarer in diesen technischen Belangen sehe, werde ich mal den nächsten "Drohbrief" abwarten.
Gruß
k.
Hallo Forengemeinde.
Ich halte es für einen guten Stil, Themen nicht im Nirwana enden zu lassen, sondern den Lesern auch zu erzählen, wie es weiterging.
Die Telekom hatte also den bestehenden Anschlussvertrag (DSL, aus 2009), welcher dieser Tage ausgelaufen wäre, nicht mehr verlängert. Insofern war ein Neuvertrag fällig, ob nun bei Telekom oder sonstwo wäre meine Wahl gewesen. Ich entschied mich für Telekom, daselbst den Standardtarif "IP" für rund 34 Euro.
Das Ganze ist nun seit einigen Tagen geschaltet, d.h. VOIP (notgedrungen) wurde realisiert. Dazu mein Bericht.
1) Schaltung / Nutzung bisher vorhandener Telefone / bisherige Telefonanlage.- Der vorhandene Router Speedport 504V Typ A konnte weiterverwendet werden. Der Splitter entfällt, der Router wird direkt mit der Haus-TAE-Anschlussdose verbunden. Es bedurfte dazu eines grauen vorkonfektionierten Kabels, welches nicht zum Router gehört. Dieses konnte jedoch kostenfrei im Telekomladen empfangen werden.
- Der Router hat an seiner Rückseite 2 TAE-Anschlussbuchsen. Das vorhandene Siemens Telefonfax sowie im Haushalt vorhandene 2 grüne Tastentelefone ("Kroneline duo", wohl baugleich mit Post-FeTAp 0162, beide Baujahr 1988) funktionieren dort.
- Nicht funktionstüchtig: Wählscheibentelefone. Es klingelt, Anrufe können empfangen werden, normale Verständigung möglich. Heraustelefonieren allerdings nicht möglich, da die Wählscheibenimpulse nicht erkannt werden.
- Bleibt die vorhandene Haustelefonanlage: bisher hing die am Splitter, betrieben wurden: Siemens Telefonfax, 1x W48, 1x W49. Diese funktioniert auch weiterhin zu meiner Überraschung.
Es wurde folgende Verkabelung gewählt:
Router Speedport 504V mittels grauem Kabel in TAE-Hausdose. Telefonanlage in eine der beiden TAE-Anschlussdosen am Router. Eins der grünen Tastentelefone (s.o.) in den direkten TAE-Anschluss an der Haustelefonanlage. Die Telefonanlage geht mittels Leitungen in 2 weitere Etagen, daselbst 1x W49 , 1x ein weiteres grünes Tastentelefon in die jeweils dort vorhandene TAE-Dose.
Funktion: die beiden grünen Tastentelefone funktionieren ohne Funktionseinschränkung, das W49 wie zuvor beschrieben (nur Anruf empfangen, Herauswählen nicht möglich.) Das Telefonfax ist momentan im Regal, es scheint sich ein Defekt anzubahnen.
2) Der Router muss grundsätzlich nach der IP-Umstellung im Netz programmiert werden, man erhält eine Telekom-Webpage-Adresse. Ohne diese Einstiegsanmeldung funktioniert der neue Anschluss nicht. Der PC-Anschluss funktioniert übrigens unverändert weiter, die Anmeldungsinstallation bezieht sich auf die Telefonie.
3) Persönliche Bewertung: Vorteile / Nachteile
Vorteile für mich: keine. Ich benötige weder die im IP-Paket enthaltenen 2 separaten Anschlüsse, noch benötige ich 3 Telefonnummern. Die Sprachqualität hat sich nicht erkennbar verbessert.
Nachteile: Router wurde bislang nur am Netz betrieben, wenn der heimische PC genutzt wurde. Übers Jahr gerechnet im Schnitt also 2h / Tag, ansonsten war der Router aus. Nun muss der Router 24 h / Tag betrieben werden, die Stromrechnung bezüglich Mehrverbrauch sieht wie folgt aus:
Angenommen wird ein Standby-Verbrauch des Routers von 10 Watt (lasse mich gerne korrigieren). Dann sind das (24 - 2) Stunden pro Tag x 365 Tage x 10 Watt = 80 KW/h pro Jahr (überschlägig).
Ausfallsicherheit: Bislang hatte ich in 31 Jahren mit eigenem Analog- bzw. DSL-Analoganschluss in verschiedenen Wohnungen keinen einzigen (!) Ausfall. Der erste Ausfall von VOIP trat am Tage 2 nach erfolgreicher Installation auf, ca. eine halbe Stunde blinkte die Telefonie-LED am Router, kein Anrufempfang mehr möglich, kein Heraustelefonieren mehr möglich. Ursache unbekannt, wird weiterbeobachtet.
Gruß
k.