unbekannter Kondensator in Nordmende Tannhäuser 55
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- Capella
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unbekannter Kondensator in Nordmende Tannhäuser 55
Hallo zusammen,
ich habe seit kurzem ein hübsches Nordmende Tannhäuser 55 Radio, das auch noch spielt.
Die Papierkondensatoren und ein paar Elkos möchte ich aber schon tauschen, der Siebelko
zum Beispiel hat oben ein kleines Loch.
Ein Kondensator macht mir aber Kopfzerbrechen: er ist mit einem 10 MOhm Widerstand und einer
Schirmung so eingegossen, das aus dem Bauteil vier Drähte herauskommen: Kondensator, Widerstand,
Abgriff zwischen Kondensator / Widerstand und Schirmung.
Im Schaltplan ist der Widerstand angegeben mit R42 = 10 MOhm, der Kondensator mit C77 = 0,1 µF.
Angaben zur Spannungsfestigkeit oder Kondensatortyp (Papier, Keramik, Trolitul) gibt es nicht, stattdessen
steht bei Widerstand und Kondensator noch MF576. Von außen sieht das Ganze wie ein ERO Papierkondensator aus,
mit Angaben zu den vier Anschlüssen und wieder "MF576".
Kann ich davon ausgehen, daß da drin ein Papierkondensator ist und deswegen ausgetauscht werden sollte?
Oder ist da vielleicht ein Trolitul oder Styroflex eingegossen und alles kann so bleiben?
Viele Grüße vom Niederrhein, Carsten
ich habe seit kurzem ein hübsches Nordmende Tannhäuser 55 Radio, das auch noch spielt.
Die Papierkondensatoren und ein paar Elkos möchte ich aber schon tauschen, der Siebelko
zum Beispiel hat oben ein kleines Loch.
Ein Kondensator macht mir aber Kopfzerbrechen: er ist mit einem 10 MOhm Widerstand und einer
Schirmung so eingegossen, das aus dem Bauteil vier Drähte herauskommen: Kondensator, Widerstand,
Abgriff zwischen Kondensator / Widerstand und Schirmung.
Im Schaltplan ist der Widerstand angegeben mit R42 = 10 MOhm, der Kondensator mit C77 = 0,1 µF.
Angaben zur Spannungsfestigkeit oder Kondensatortyp (Papier, Keramik, Trolitul) gibt es nicht, stattdessen
steht bei Widerstand und Kondensator noch MF576. Von außen sieht das Ganze wie ein ERO Papierkondensator aus,
mit Angaben zu den vier Anschlüssen und wieder "MF576".
Kann ich davon ausgehen, daß da drin ein Papierkondensator ist und deswegen ausgetauscht werden sollte?
Oder ist da vielleicht ein Trolitul oder Styroflex eingegossen und alles kann so bleiben?
Viele Grüße vom Niederrhein, Carsten
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Re: unbekannter Kondensator in Nordmende Tannhäuser 55
Hi Carsten,
glaube, es ist ein Papierkondensator. Ich würde die Kombination ersetzen.
Dabei kann auf die Schirmung verzichtet werden (die Bauteile eng aneinander löten und wenn möglich nahe am Blech (Chassie) montieren).
Gutes Gelingen, David
glaube, es ist ein Papierkondensator. Ich würde die Kombination ersetzen.
Dabei kann auf die Schirmung verzichtet werden (die Bauteile eng aneinander löten und wenn möglich nahe am Blech (Chassie) montieren).
Gutes Gelingen, David
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Re: unbekannter Kondensator in Nordmende Tannhäuser 55
Hallo Carsten,
in der Tat - es ist ein Papierkondensator (0,01µF = 10nF), kombiniert mit einem 10MegOhm Widerstand. Die Kombi kann mit diskreten Bauteilen mit den genannten Werten ohne Weiteres nachgebildet werden.
in der Tat - es ist ein Papierkondensator (0,01µF = 10nF), kombiniert mit einem 10MegOhm Widerstand. Die Kombi kann mit diskreten Bauteilen mit den genannten Werten ohne Weiteres nachgebildet werden.
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- Capella
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Re: unbekannter Kondensator in Nordmende Tannhäuser 55
Das ging ja schnell! Vielen Dank, jetzt kann ich die Bestellung fertigmachen.
Gruß vom Niederrhein, Carsten
Gruß vom Niederrhein, Carsten
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Re: unbekannter Kondensator in Nordmende Tannhäuser 55
Moin!
Das Loch oben im Siebelko gehört da hin.
Das ist ein Überdruckventil.
Solange da kein Blumenkohl rauskommt, ist alles in Ordnung.
Gruß Gerrit
Das Loch oben im Siebelko gehört da hin.
Das ist ein Überdruckventil.
Solange da kein Blumenkohl rauskommt, ist alles in Ordnung.
Gruß Gerrit
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Re: unbekannter Kondensator in Nordmende Tannhäuser 55
Letzteres ist nicht korrekt. Der Kondensator hat, wie Herbert auch schon geschrieben hat, nicht 0,1 µF, sondern 0,01 µF.atsafine hat geschrieben:Im Schaltplan ist der Widerstand angegeben mit R42 = 10 MOhm, der Kondensator mit C77 = 0,1 µF.
Würde an dieser Stelle fälschlicherweise ein 0,1 µF-Kondensator eingebaut, würde das Radio wahrscheinlich trotzdem funktionieren. An anderer Stelle würde es bei so einem Fehler Probleme geben, also ist bei den Werten Aufpassen angesagt.
Was die Abschirmung betrifft: Es genügt, einen mit Masse verbundenen Draht ein paarmal um die Kombination aus Kondensator und Widerstand zu wickeln. Mitunter reicht es auch schon aus, wenn diese Bauteile nahe am Chassis und am besten zwischen anderen Bauteilen, die mit Masse verbunden sind, liegen. Eine vollständige Abschirmung durch Kuperfolie, Kupferrohr oder dergleichen, wie oft empfohlen, ist nicht notwendig.
Lutz
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Re: unbekannter Kondensator in Nordmende Tannhäuser 55
Moin,
diese "Gitterkombination" ist uebrigens typisch fuer Nordmende, woanders habe ich das noch nicht gesehen. Da kommt der 10M-Widerstand moeglichst dicht an die Fassung der EABC80, der Kondensator wird moeglichst guenstig eingebaut.
73
Peter
diese "Gitterkombination" ist uebrigens typisch fuer Nordmende, woanders habe ich das noch nicht gesehen. Da kommt der 10M-Widerstand moeglichst dicht an die Fassung der EABC80, der Kondensator wird moeglichst guenstig eingebaut.
73
Peter
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Re: unbekannter Kondensator in Nordmende Tannhäuser 55
Hallo,
mit dem Kondensator habe ich mich verschrieben, wenigstens hab ich den richtigen bestellt.
Was den Blumenkohl betrifft, gibt's auch schwarzen Blumenkohl? Etwas schwarzes schmieriges
lag wie ein Tropfen auf dem Siebelko. Das sah nicht richtig aus.
Gruß, Carsten
mit dem Kondensator habe ich mich verschrieben, wenigstens hab ich den richtigen bestellt.
Was den Blumenkohl betrifft, gibt's auch schwarzen Blumenkohl? Etwas schwarzes schmieriges
lag wie ein Tropfen auf dem Siebelko. Das sah nicht richtig aus.
Gruß, Carsten
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Re: unbekannter Kondensator in Nordmende Tannhäuser 55
Moin!
Hast du mal ein Foto?
Der Blumenkohl ist entweder herausgedrückter rissiger Gummi oder auskristallisierter Elektrolyt.
Die Farbe ist irgendwo zwischen Hellgrau und Rehbraun.
Schwarz-schmierig könnte aufgelöster Gummi sein, ist aber meistens Teer aus einem anderen Kondensator.
Gruß Gerrit
Hast du mal ein Foto?
Der Blumenkohl ist entweder herausgedrückter rissiger Gummi oder auskristallisierter Elektrolyt.
Die Farbe ist irgendwo zwischen Hellgrau und Rehbraun.
Schwarz-schmierig könnte aufgelöster Gummi sein, ist aber meistens Teer aus einem anderen Kondensator.
Gruß Gerrit
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Re: unbekannter Kondensator in Nordmende Tannhäuser 55
Hallo Gerrit,
hier ist ein Bild. Einiges habe ich beim Saubermachen weggewischt, aber hellbraun war das nicht.
Ein ziemlich dunkles Braun. Oben im Gehäuse gibt's eigentlich nichts, was da drauf tropfen könnte,
zumindest habe ich nichts gesehen.
Schönen Gruß, Carsten
hier ist ein Bild. Einiges habe ich beim Saubermachen weggewischt, aber hellbraun war das nicht.
Ein ziemlich dunkles Braun. Oben im Gehäuse gibt's eigentlich nichts, was da drauf tropfen könnte,
zumindest habe ich nichts gesehen.
Schönen Gruß, Carsten
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Re: unbekannter Kondensator in Nordmende Tannhäuser 55
Moin!
Ja, das ist ausgelaufener Elektrolyt.
Der Elko hats gehabt und muß neu.
Das Loch war aber schon vorher da.
Gruß Gerrit
Ja, das ist ausgelaufener Elektrolyt.
Der Elko hats gehabt und muß neu.
Das Loch war aber schon vorher da.
Gruß Gerrit
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Re: unbekannter Kondensator in Nordmende Tannhäuser 55
Hallo,
eine Frage habe ich noch: die späteren Nordmendes haben eine Alufolie auf dem Schiebeboden, der Tannhäuser 55 nicht.
Wäre es sinnvoll, wenn ich da noch was aufklebe?
Viele Grüße, Carsten
eine Frage habe ich noch: die späteren Nordmendes haben eine Alufolie auf dem Schiebeboden, der Tannhäuser 55 nicht.
Wäre es sinnvoll, wenn ich da noch was aufklebe?
Viele Grüße, Carsten
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- Philetta
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Re: unbekannter Kondensator in Nordmende Tannhäuser 55
Hallo Carsten,
die Alufolie ist nur eine Abschirmung gegen statische Felder. wenn nichts einstrahlt kannst Du sie weglassen. Es schadet natürlich nichts eine Folie oder ein Graphitspray aufzubringen und dies mit der Gerätemasse zu verbinden. Auf evtl. Kurzschlussgefahr mit anderen Bauteilen ist dabei zu achten.
Gruß, Willy
die Alufolie ist nur eine Abschirmung gegen statische Felder. wenn nichts einstrahlt kannst Du sie weglassen. Es schadet natürlich nichts eine Folie oder ein Graphitspray aufzubringen und dies mit der Gerätemasse zu verbinden. Auf evtl. Kurzschlussgefahr mit anderen Bauteilen ist dabei zu achten.
Gruß, Willy
Ich höre nur mit Röhre.
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Re: unbekannter Kondensator in Nordmende Tannhäuser 55
Schaden wird es nicht, es ist aber eine Abweichung vom Originalzustand.
Ob eine Abschirmung am Boden benötigt wird, hängt vom Aufbau des Radios ab. Genauer gesagt, wie hochohmig bestimmte Schaltungsteile aufgebaut sind, wie exponiert die betreffenden Bauteile angeordnet sind und ob sie selbst schon ausreichend abgeschirmt sind.
Wenn das Radio kein Brummen beim Annähern der Hand von unten zeigt, sehe ich keinen Grund, eine solche Abschirmung nachzurüsten.
Lutz
Ob eine Abschirmung am Boden benötigt wird, hängt vom Aufbau des Radios ab. Genauer gesagt, wie hochohmig bestimmte Schaltungsteile aufgebaut sind, wie exponiert die betreffenden Bauteile angeordnet sind und ob sie selbst schon ausreichend abgeschirmt sind.
Wenn das Radio kein Brummen beim Annähern der Hand von unten zeigt, sehe ich keinen Grund, eine solche Abschirmung nachzurüsten.
Lutz
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- Capella
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Re: unbekannter Kondensator in Nordmende Tannhäuser 55
Hallo,
jetzt spielt es wieder! Mit irrem Bass! Allerdings läßt der sich nicht gut regeln,
der Tiefenregler scheint eine ziemlich niedrige Grenzfrequenz zu haben? Ich höre
jedenfalls nur eine leichte Änderung im ganz tiefen Bereich.
Der Kondensator 0,01 µF ist ausgetauscht. Könnte ich vielleicht eine andere Kapazität
einbauen, um die Grenzfrequenz anzuheben? Ich weiß, daß ist nicht original, aber jetzt
ist es doch ein bißchen viel untenrum.
Grüße mit Wumm, Carsten
jetzt spielt es wieder! Mit irrem Bass! Allerdings läßt der sich nicht gut regeln,
der Tiefenregler scheint eine ziemlich niedrige Grenzfrequenz zu haben? Ich höre
jedenfalls nur eine leichte Änderung im ganz tiefen Bereich.
Der Kondensator 0,01 µF ist ausgetauscht. Könnte ich vielleicht eine andere Kapazität
einbauen, um die Grenzfrequenz anzuheben? Ich weiß, daß ist nicht original, aber jetzt
ist es doch ein bißchen viel untenrum.
Grüße mit Wumm, Carsten