Selbstbau Röhrenprüfgerät

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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Siggi
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Selbstbau Röhrenprüfgerät

Beitrag von Siggi »

Moin allerseits,

ich möchte mir ein simples Röhrenprüfgerät selbst bauen. Den prinzipellen Aufbau habe ich als verwertbares Schaltbild aus dem Netz. Da mir leider kein Original-Trafo aus einem alten Gerät zur Verfügung steht, folgende Fragen:

Was da ist:
- Universaltrafo 4,6,8,10,12,14,16... Volt den ich für ein regelbares Netzgerät, Festspannungen, Signalverfolger und Prüfsender verwende.
- Einphasen-Stelltrafo 1-270V
-Drosselspule

Der Plan ist folgender:
- Heizspannung aus Universaltrafo
- Alle andere benötigten Spannungen aus Stelltrafo

Dabei wollte ich die unterschiedlichen Spannungen aus den vorhandenen Ressourcen über Steckbuchsen für das Röhrenprüfgerät kombinieren. Macht das überhaupt Sinn und falls ja, in wiefern beinträchtigt das die Genauigkeit des Röhrenprüfers ?

Denke es sollte eigentlich funktionieren, möchte mich allerdings lieber Rückversichern bevor ich die nächste Dummheit begehe.

Lg Siggi
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Hobbybastler
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Re: Selbstbau Röhrenprüfgerät

Beitrag von Hobbybastler »

Hallo Siggi,

anstelle des Stelltrafos würde ich einen Stell-Trenntrafo benutzen, um eine sichere galvanische Trennung zu haben.
Oder Du schaltest dem Stelltrafo einen Trenntrafo vor.
Trenntrafos gibt es in allen möglichen Leistungsklassen z.B. bei Reichelt.

Weiterhin benötigst Du noch eine gegenüber GND negative Spannung für das Steuergitter einer Röhre.
Da im Steuergitterkreis zumindest theoretisch kein Strom fließt (außer bei einer defekten Röhre), reicht hier ein kleiner Printtrafo mit wenigen VA Leistung aus.

Wie sieht es mit einem Test auf Elektrodenschluss aus?

N.B.: Ich bin gerade auch am Selbstbau eines Röhrentesters.


Grüße

Martin
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captain.confusion
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Re: Selbstbau Röhrenprüfgerät

Beitrag von captain.confusion »

Hallo!

Das mit der Netztrennung finde ich auch für sehr wichtig.
Wenn du keinen Trenntrafo hast geht auch ein Trafo aus einem Schlachtgerät.

Viele Grüße
Frank
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hoeberlin
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Re: Selbstbau Röhrenprüfgerät

Beitrag von hoeberlin »

Hallo, Siggi,

Wenn Du die Emission im Arbeitspunkt messen möchtest, und danach die Verwendbarkeit einer Röhre beurteilen möchtest, benötigst Du folgendes:
- eine Heizspannung, egal ob Gleich- oder Wechselspannung. Diese sollte allerdings genau stimmen.
- eine Steuergitterspannung, über Poti einstellbar, und mit Messgerät überprüfbar.
- bei Pentoden eine Schirmgitterspannung in der erforderlichen Höhe. Diese ist häufig anders als die Anodenspannung
- eine einstellbare Anodenspannung, die sich auf die für den Röhrentyp angegebene Höhe einstellen lässt.

Das sind schon eine Anzahl von Anforderungen, die allerdings nur die wenigsten Geräte am Markt tatsächlich so umsetzen ( z.B. Neuberger 370/375 oder Funke W20, sowie das ROETEST )

Andere Geräte beurteilen die Emission bei geringer Spannung( das ist jedoch kein "messen", sondern allenfalls "prüfen" ), und vergleichen diese mit Erfahrungswerten. Das ist zwar einfach, aber nicht (immer) genügend genau, und z.B. Endröhren für Gegentaktendstufen auszuwählen ist damit m.E. nicht wirklich machbar. Gerätebeispiele sind hier z.B. das Euratele, Neuberger 270, oder die Vollnetz Geräte /Kiesewetter.

Man muss allerdings feststellen, das selbst fabrikneue Röhren erhebliche Toleranzen haben, und trotzdem voll verwendbar sind. Interessant ist es allemal.

VG Henning
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Re: Selbstbau Röhrenprüfgerät

Beitrag von rettigsmerb »

@ Henning:
Meinst Du, es wäre sowas wie ein Sakrileg, wenn man ein Funke W19S umschaltbar macht auf eine einstellbare neg. Ug1 plus Digitalanzeige in einem auszuschnippelnden Fenster des Anzeigeinstrumentes? Fliegen da einem gleich die ganz großen Steine um und auf den Kopf? :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
RE 084
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Re: Selbstbau Röhrenprüfgerät

Beitrag von RE 084 »

Hallo zusammen !

Also, wenn ich das mal zusammen fassen darf:
- Eine Anodenspannung, einstellbar und über ein Panelmeter ablesbar, belastbar bis 100mA ????
- Eine Schirmgitterspannung, aus der Anodenrohspannung gewonnen, einstellbar und über ein Panelmeter ablesbar, belastbar bis 10mA ????
- Eine negative Gitterspannung aus einem separaten Trafo einstellbar und über ein Panelmeter ablesbar
- Eine Heizspannung von 2 Volt bis 60 Volt ( für die V-Röhren wie VC1, VCL11.....), einstellbar und über ein Panelmeter ablesbar,
...belastbar bis 1,5Ampere (für alle Fälle)

Für alle Spannungen dann noch Amperemeter zum Ablesen des Stromes......

Noch etwas vergessen ?


Gruß,
RE 084
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Re: Selbstbau Röhrenprüfgerät

Beitrag von hoeberlin »

Hallo, Zusammen
@ Herbert: klüger wäre es, das Originalinstrument auszubauen und einzulagern, und ein anderes passendes und angepasstes einzubauen. Somit ist der Sammlerwert dieses Gerätes durch Rückbau wieder erreichbar. Allerdings hat das Funke m.W. Nur bei 150V eine stabilisierte, und sonst nur unstabilisierte Anodenspannungen.

@ Hans: das wäre sicherlich schon eine Ideal- und Universallösung, aber damit könnte man dann auch wirklich messen. Wenn man dann noch die Fassungszuordnung per Relais schaltet, ist man quasi beim ROETEST.

VG Henning
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RE 084
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Re: Selbstbau Röhrenprüfgerät

Beitrag von RE 084 »

Hallo Henning !

Jau, aber Alles auch eine Frage des Geldes.......
Die Panelmeter ließen sich ja noch relativ günstig
in der Bucht besorgen, aber es läppert sich trotz-
dem am Ende ordentlich was zusammen.
Das Roetest hat ja als herausragende Eigenschaft
die Anbindung an einen Rechner.... Luxus eben !

Gruß,
RE 084
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Re: Selbstbau Röhrenprüfgerät

Beitrag von SABA78 »

Nur so als Inspirationsquelle: http://www.betz-kh.de/Roehre/roehre.htm
Die dort gezeigte Anodenspannungsquelle habe ich erfolgreich nachbauen können.

Und bei Hans Borngraeber gibt's auch schöne Ideen.
http://www.roehrenkramladen.de/

Gruß,
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Re: Selbstbau Röhrenprüfgerät

Beitrag von SABA78 »

Es muss ja nicht gleich der Roetest sein!
Der µTracer ist doch auch nicht schlecht für knapp über 200€ auch bezahlbar und ermöglicht mittels PC-Anbindung auch die Erfassung von Kennlinien.
Gruß,
Daniel


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Re: Selbstbau Röhrenprüfgerät

Beitrag von radio-volker »

Servus,
Alles was du zum Röhren testen benötigst, ist ein Netzgerät mit regelbarer Ua, Ug2 und -Ug1 Spannung und einen Heiztrafo mit verschiedenen Heizspannungen. Danach die Röhrendaten und eine Kistchen mit den Fassungen und schon kannst du jede Röhre testen, ausserdem als externe Netzgeräte bei Bastelarbeiten oder bei der Radioreparatur zu verwenden.

Bild

Hier einmal in gross, und......

Bild

...hier einmal in klein.

Mosfet-Technik, absolut kurzschlussfest, Matt (Bugleboy) kennt ja das Innenleben genau!
Gruss aus Trient,
Volker
http://luxkalif.de.tl/
karo
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Re: Selbstbau Röhrenprüfgerät

Beitrag von karo »

Hallo Volker,
Das Gerät solltest Du mal mit Detailbeschreibungen,Schaltplänen und Leoutvorlagen vorstellen :danke: .

Gruß Karo
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radio-volker
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Re: Selbstbau Röhrenprüfgerät

Beitrag von radio-volker »

Servus,
Njet, copyright Layout, Leiterplatten, Schaltplan und Baubeschreibung by Bugleboy- Nürnberg (Matt).
Kann er dir aber ein komplettes PDF Heftchen zuschicken.
Gruss aus Trient,
Volker
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Re: Selbstbau Röhrenprüfgerät

Beitrag von karo »

Schade,vielleicht schreibt Matt ja mal was dazu.Ich bin auch auf viele Vorschläge gespannt.

Gruß Karo
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Re: Selbstbau Röhrenprüfgerät

Beitrag von BugleBoy »

gibt mir Mail-Adresse per PN

Grüss
matt
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