Arbeiten am Grundig 4090

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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Kulrich
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Arbeiten am Grundig 4090

Beitrag von Kulrich »

Heute habe ich eine Frage zum Lautsprecheranschluss.

Ein LS 3 aus 1960 soll an das "Konzertgerät" angeschlossen werden.

Dazu muss ich wohl entweder über den HI-Fi Strahleranschluss gehen, was mir am besten gefallen würde, oder aber, in Ermangelung des entsprechenden Steckers, den zusätzlichen zweipoligen Lautsprecher-Ausgang per Bananenstecker nutzen.

Was mir auffällt ist, das dieser Ausgang neben den zwei runden Steckerbuchsen in der Mitte einen flachen Eingang hat. Der LS 3 hat eine 5 Pol - DIN-Buchse. Ein entsprechender Adapter, der auf 2 "Bananenstecker" heruntergeht, ist problemlos zu bekommen.

Aber was hat es mit diesem flachen Eingang in der Mitte zwischen den Buchsen auf sich? Kann ich den ignorieren?

Könnt ihr mir raten - oder hat jemand noch einen Hi-Fi-Strahler Stecker in Petto, den er abgeben möchte?

Beste Grüße
Kulrich
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eabc
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Re: Arbeiten am Grundig 4090

Beitrag von eabc »

@.... Aber was hat es mit diesem flachen Eingang in der Mitte zwischen den Buchsen auf sich? Kann ich den ignorieren?

Jo, das kannst du, denn das mittige Loch hat keine Funktion.
M.f.G.
harry

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glaubnix
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Re: Arbeiten am Grundig 4090

Beitrag von glaubnix »

Der mittlere "funktionslose" Flachkontakt sollte verhidern, dass man seinen teuren HI-FI Lautsprecher, so einfach problemlos, in eine normale 220V~ Netzsteckdose einstecken konnte...
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
Kulrich
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Re: Arbeiten am Grundig 4090

Beitrag von Kulrich »

Vielen Dank euch für die schnellen Antworten! Da können wir ja - vorsichtig - loslegen.

BG Kulrich
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Re: Arbeiten am Grundig 4090

Beitrag von Kulrich »

Das Anschlusskabel ist noch nicht da ...

... in der Zwischenzeit hat weiteres Wühlen im alten Werkzeugkeller eine verstaubte alte Röhrenkiste zum Vorschein gebracht, augenscheinlich Gebrauchte, irgendwann als Ersatz beschafft - und siehe da, alles ist da, sogar eine EM 35.

Ich konnte die meisten Röhren mühsam identifizieren, die Beschriftung geht ja sofort ab - und habe sie erstmal wohlverpackt eingelagert.

Das "Konzertgerät" -die Bezeichnung gefällt mir- machte durch Krachen und Brummen bei der Senderwahl auf sich aufmerksam - durch Bewegen war insbesondere das Brummen auslösbar. Ich konnte dann die montierte elektrisch verstärkte Zusatzantenne respektive deren Anschluss durch einen uralten Adapter mit vier Bananensteckern als Übeltäter identifizieren. Ich habe die Antenne entfernt und den originalen UKW Innenantennenstecker wieder montiert - und siehe da, kein Brummen mehr, mehr Sender -und klarer- als vorher.

Da muss ich wohl noch einiges lernen ... . Gerade höre ich WDR 3 Jazz und World: Saxofonist Lee Konitz - unglaublich guter Sound und mit dem "Wunschklangregler" perfekt anzusteuern.

Dafür hat sich der Aufwand bisher schon gelohnt. Jetzt arbeite ich mich in den Schaltplan ein, dort sind die Kondensatoren benannt. Verbaut sind offensichtlich Papier, Styroflex und Keramik. Werde erstmal anhand des Schaltplans eine Liste erstellen und dann schauen, was auf jeden Fall raus und was gecheckt werden muss. Dazu ist dann wohl ein Messgerät erforderlich. Mir ist noch nicht ganz klar, ob mit Ziehen des Netzsteckers alle Kondensatoren entladen sind oder ob ich auf "gelagerten" Strom aufpassen muss. Und was ein Becherelko ist, weiss ich auch noch nicht ... .

Der Weg ist das Ziel!

Grüße
Kulrich
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TheJukeboxMan
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Re: Arbeiten am Grundig 4090

Beitrag von TheJukeboxMan »

Der Becherelko ist der große Elko auf dem Chassis. Dieser hat meistens 2x50uF und dient zum sieben der Netzspannung (manchmal aber nur die eine Seite, der andere Elko hat dann eine andere Funktion).

Die Frage mit den Spannungen/Elkos habe ich schon mal hier gestellt, da wurde mir gesagt, dass warme Röhren nach dem ausschalten die Kondensatoren entladen.
Ich kann das bestätigen, wenn man bspw. ein Messgerät an den Gleichrichter anschließt, stellt man fest, dass nach dem ausschalten innerhalb von wenigen Sekunden die Spannung auf 0V sinkt.
Sind die Röhren aber noch nicht warm (das Gerät wird ein- und sofort wieder ausgeschaltet, die Heizung ist defekt (Röhren heizen nicht)), ziehen diese auch keinen Strom -> die Spannung kann noch für längere Zeit nach dem ausschalten anliegen.
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Re: Arbeiten am Grundig 4090

Beitrag von Kulrich »

Danke für die Information! :super:

Werde also entsprechend vorsichtig vorgehen.

Becherelko: Sind das diese viereckigen Dinger auf dem Chassis?

http://www.radiomuseum.org/r/grundig_ko ... _4090.html

Heute kam das Kabel (DIN 3 Stecker auf 2 Bananen) für den LS 3. Eingesteckt - nix zu hören. LS aufgemacht. Aha. Kabel an Lautsprecher aber nicht an DIN 5 Buchse befestigt. Eine LS - Befestigungsschraube fehlt.

Halbwegs vergleichbare Schraube gesucht - gefunden (erstaunlich in dem Chaos!). Lötkolben gesucht, Fett und Draht und "gebraten" - und siehe da - funktioniert. Erfolgserlebnis. Auch beim Hören. Erstaunlich. Der Klangstrahler steht auf einem hohen Bücherregal, "strahlt" also etwas gegen die Decke, da das Gehäuse so gebaut ist, das der LS im Winkel von etwa 20 Grad nach oben geneigt ist.

Freue mich aufs Musikhören heute abend. Chansons und Lieder-liches (21.00 Uhr WDR 3).

Gelernt habe ich inzwischen auch den Unterschied zwischen Klangstrahler und Raumklangstrahler. Der Klangstrahler ist ein zusätzlicher Lautsprecher, wird über den Zusatzlautsprecheranschluss mit zwei Bananensteckern angeschlossen. Der Raumklangstrahler besteht aus zwei gegeneinander montierten Lautsprechern in einem Gehäuse. Die verbundenen Lautsprecher bedienen Mittel- und Hochtöne. Um das zu sortieren ist der 7-polige Rundsteckeranschluss erforderlich. Der LS 3 ist also korrekt angeschlossen. Ein Raumklangstrahler steht noch auf dem Wunschzettel ... .

Mit dem Kabel kam übrigens auch eine nagelneu aussehende geprüfte Valvo EM 34 :mauge: . Da werde ich also demnächst frickeln. Muss ich beim Wechsel etwas besonders beachten?

Grüße
Kulrich
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Zuletzt geändert von Kulrich am Di Jan 03, 2017 22:39, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Arbeiten am Grundig 4090

Beitrag von eabc »

@....Becherelko: Sind das diese viereckigen Dinger auf dem Chassis?

Nö, das sind die zylindrischen Alukörper meißt mit einer großen schwarzen Plastemutter verschraubt auf dem Körper ist zumindest der Kapazitätwert in µF und die max. Betriebsspannung aufgedruckt.
Zuletzt geändert von eabc am Di Jan 03, 2017 19:36, insgesamt 1-mal geändert.
M.f.G.
harry

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Re: Arbeiten am Grundig 4090

Beitrag von Hobbybastler »

Hallo Kulrich,

der Becherelko ist beim 4085 (bis auf Röhrenbestückung baugleich mit 4090) unter dem Chassis montiert.
Leider ist das ein Typ mit Schränklaschenbefestigung.
Daneben befindet sich als schwarze Säule der Selengleichrichter.

Beide Bauteile dürfen sich im Betrieb nicht nennenswert erwärmen.

Die blauen Kondensatoren im Bereich des Wunschklangregisters sind Kunstharzvergossene Papierwickelkondensatoren und waren bei meinem 4085 alle gerissen!


Grüße

Martin
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Re: Arbeiten am Grundig 4090

Beitrag von Kulrich »

Danke Harry und Martin,

so sieht das also aus:

http://images.google.de/imgres?imgurl=h ... AQ9QEILDAB

(Bei den Bildern den Balken nach unten schieben, dann auf das Chassis klicken)

Ich habe das Chassis noch nicht herausgenommen, will erst an einem anderen Gerät üben. Welche Probleme macht die Schränklaschenbefestigung beim Ausbau?

An das Wunschklangregister muss ich ohnehin heran, da das 5. Rändelrad rechts sich nicht mehr in die obere Position drehen lässt, da werde ich die Kondensatoren alle austauschen ... und wohl noch etliche andere ... .

Grüße
Kulrich
Zuletzt geändert von Kulrich am Di Jan 03, 2017 22:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Arbeiten am Grundig 4090

Beitrag von hf500 »

Kulrich hat geschrieben: Welche Probleme macht die Schränklaschenbefestigung beim Ausbau?
Moin,
eigentlich keine, Evtl. Massedraht abloeten und die Laschen zuruckdrehen, bzw. abdrehen, wenn man sie nicht mehr durch die Schlitze bekommt. Man sollte aber erstmal abwarten, was der Kondensator noch Wert ist, denn erfahrungsgemaess sind die recht dauerhaft. Grosses Volumen im Vergleich zur Kapazitaet bedeutet reichlich Vorrat an Elektrolyt. Solange man keine Anzeichen von Undichtigkeit findet, sollte man ihnen eine Chance geben.
Das Loch im Chassis fuer die Anschluesse ist leider etwas zu klein, um darin einen Kondensator mit M18 Schraubstutzen verwenden zu koennen. GgF. hat man hier Blecharbeiten vor sich.
Oder man macht es anders und versteckt moderne Kondensatoren unter dem Chassis. Sie sind inzwischen so klein, dass man eigentlich immer ein Plaetzchen fuer sie finden sollte.

73
Peter
Kulrich
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Re: Arbeiten am Grundig 4090

Beitrag von Kulrich »

Hallo Peter,

ich habe eigentlich keine Probleme damit, mit moderneren Teilen zu arbeiten, wenn sich die Leistungscharakteristik des Radios dadurch nicht verändert. Wenn dort aber noch alles in Ordnung ist, fasse ich es eh nicht an.

Grüße
Kulrich

P. S. Gefunden. Da kann einer tricksen:

http://www.radiomuseum.org/forum/becher ... schen.html
klausw
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Re: Arbeiten am Grundig 4090

Beitrag von klausw »

Kulrich hat geschrieben:(...). Lötkolben gesucht, Fett und Draht und "gebraten" - und siehe da - funktioniert.
Wozu hast Du beim Elektroniklöten "Fett" :shock: benötigt?

Gruß
k.

k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)
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Re: Arbeiten am Grundig 4090

Beitrag von rettigsmerb »

Hoffentlich kein Lötfett - das ist nämlich säurehaltig und zerfrisst in elektronischen Schaltungen beinahe alles, mit dem es in Kontakt gekommen ist, sowie auch die Lötspitze des Lötkolbens. Dauert 'n büschn, aber dann... :wut:
Das Zeugs ist nichts für den Elektroniker, sondern gehört allenfalls in die Klemptnerei!
Kulrich
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Re: Arbeiten am Grundig 4090

Beitrag von Kulrich »

... und wieder was gelernt ... . :super:

War nur die Anlötung zweier Kabel an die DIN Buchse im Rückwand-Pappdeckel des LS-Gehäuses - GsD.

Grüße
Kulrich