Hallo Matthias,
dass sich die Spannung über dem 120 Ohm nur geringfügig verändert hat und der Strom jetzt, trotz zweiter Röhre, "nur" ca. 55mA beträgt, ist damit zu begründen, dass sich die beiden Röhren etwas "heruntergeregelt" haben. Der Gesamtstrom hat daher nur unbedeutend zugenommen.
Dem kannst du durch Verringern des 120 Ohm entgegen wirken. Gleichzeitig ist auch der 2k2 in Reihe mit der Drossel anzupassen, um die Anodenspannung auf dem Wert von ca. 250V zu halten. Rechnerisch sollten endgültig dem 120 Ohm Widerstand 220 Ohm parallel liegen, um den passenden Arbeitspunkt der Endröhren zu erreichen.
Du kannst dich aber (besser) schrittweise an die endgültige Lösung herantasten, indem du z.B. mit Parallelschaltung von 330 Ohm beginnst. Dann die Anodenspannung "nachführst" und das Verhalten der Spannungen und Ströme nachmisst - die Spannung über dem jetzt, mittels Parallelwiderstand, verringerten 120 Ohm Widerstand sollte sich nur gering verändern, -etwas kleiner werden. (Den Anpassungswiderstand kannst du dem gesamten 120 Ohm parallelschalten; die Teilung der Gittervorspannung für die Trioden bleibt dabei erhalten). Jetzt bitte die Anodensröme beider ECL11
einzeln messen, um sicher zu stellen, dass beide etwa gleiche Emissionswerte aufweisen. - An dieser Stelle sollten wir dann erst eine "Zwischenbilanz" erstellen um die um die weitere Vorgehensweise zu überdenken.
Wenn sich bis dahin "gesunde" Werte einstellen können wir überlegen inwieweit wir die Leistung noch nach oben optimieren können. Letztlich müssen wir auch beachten, dass die AZ11 bei ca. 90 mA ihre Leistungsgrenze erreicht.
Wenn die beiden ECL11 (mittels Anpassen des 120 Ohm) optimal eingestellt sind, sollte jede ca. 40mA ziehen (bitte nachmessen). Damit wäre bezüglich der AZ11 noch etwas "Luft" nach oben gegeben.
Bei erfolgter Anpaasung solltest du das Gerät dann immer nur mit
beiden ECL11 in Betrieb nehmen, weil eine im "Alleingang" wegen des verkleinerten 120 Ohm überlastet werden würde.
Und bitte alles in überlegten "Tateinheiten" vornehmen um die schönen Röhren nicht zu gefährden.
Hinweis: Du kannst die Anodenströme der Endröhren recht gut messen, indem du das Amperemeter parallel zur Anodenwicklung des Ausgangsübertragers legst. Dazu brauchst du nichts abzulöten - Erklärung: Das Amperemeter ist so niederohmig, dass es die Wicklung des Übertragers "krzschließt" und daher der gesamte Strom über das Amperemeter fließt. Die dadurch bedingte (Anoden-)Spannungsänderung wirkt sich nur geringfügig auf den Messwert aus, da die Röhre(Pentode) sich wie eine Konstantstromquelle verhält.
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.
Mit freundlichen Grüßen, Peter R.