Unbekanntes Bauteil im Loewe Opta Venus 536

[Lichte]

Hallo,

ich bräuchte wieder mal eure Hilfe. Ich habe einen Loewe Opta Venus 536 vor mir liegen. An der Seite vom Tastensatz ist mir einer Schelle ein Bauteil befestigt, welches ich nicht identifizerien kann.
Laut Aufdruck ist es eine Spulen-Kondensator-Kombination. Ich finde das Teil auch nicht auf dem Schaltplan. Ein Anschluss ist auf die Anode der EL84 angelötet, das andere auf den Tastensatz, der bei LMK auf Masse geschaltet wird, bei UKW und TA in der Luft hängt. Hat wer eine Erklärung?

Bilder anbei.

[AlfredG]

Hallo Jürgen,
das ist eine 9kHz Sperre (siehe Aufdruck), da wurde hier im Forum schon mal drüber geschrieben.

Alfred

[Lichte]

Hallo Alfred,

danke für den Tipp. Habe mich bei dem Thema eingelesen, jedeoch 2 Fragen bleiben:
1. Sollte ich das Teil tauschen? Oder nur Abklemmen? Sieht sehr nach Teerfüllung aus, die auch schon ein wenig brüchig ist.
2. Wieso ist die Sperre nicht im Schaltplan eingezeichnet?

Danke.....

[AlfredG]

Hallo Jürgen,
da müssen sich die Loewe-Spezialisten melden. Ich würde das Teil an der Anode ablöten, wenn du ganz viel Lust hast kannst du ja auch den Kondensator wechseln. Dieser C kann den AÜ töten und muss die volle Betriebsspannung aushalten. Die Sperre ist ja nur bei AM wirksam, und daher wohl selten in Funktion, d.h. abkneifen sollte reichen.

Alfred

[eabc]

Hallo Jürgrn,

@.... Wieso ist die Sperre nicht im Schaltplan eingezeichnet?

Weil Pläne oft älter sind als der jeweilige technische Stand

Im Schaltplan vom radiomuseum.org ist diese 9Khz Sperre enthalten

[paulchen]

Im letzten Plan vom RM ist die Sperre in der Tat drin. Laut Beschreibung ist dies aber der Plan vom Venus 55 (546). Da sollte der Plan falsch zugeordnet sein denke ich. Ich habe beide Ausgaben des 536 hier vorliegen und da sehe ich die Sperre nicht drin.

paulchen

[röhrenradiofreak]

Drei kleine Ergänzungen:

Eigentlich handelt es sich um einen Saugkreis und nicht um eine Sperre. Bei der Resonanzfrequenz ist er niederohmig und schließt diese an der Anode der Endröhre kurz. Ob das viel bringt, wage ich zu bezweifeln, es gibt sicher wirksamere Schaltungen.

Bei den heutigen Empfangsverhältnissen wird er sowieso kaum noch gebraucht: auf LW und MW werden die Sender, die sich mit ihrem Nachbarkanalabstand von 9 kHz stören könnten, immer weniger. Auf KW beträgt der Nachbarkanalabstand nicht 9 kHz.

Falls Du Dich zum Austausch des Kondensators entschließt, wäre hinterher die Resonanzfrequenz zu überprüfen. Eine Toleranz des Kondensators von z.B. +/- 20% hat einen Einfluss auf die Resonanzfrequenz von etwa +/- 10%. Bei einer Frequenzabweichung um 10% verfehlt das Teil seine Wirkung.

Lutz

[Lichte]

Danke erstmal. Wie immer bekommt man hier schnelle kompetente Antworten, spitze .
Ich hab die Sperre jetzt einfach abgeklemmt.

Noch was:
Am Maximum der Ratio-Spannung ist der UKW-Empfang leise und verzerrt und es brummt ein wenig.
Erst wenn ich die Frequenzsteller ein wenig nach "unten" drehe ist der Empfang klar und laut.

Ich schätze da würde nur ein Ablgeich helfen, oder hat jemand eine andere Idee?

Danke....

[eabc]

@.....Ich schätze da würde nur ein Ablgeich helfen
Mit großer Wahrscheinlichkeit ja, vorausgesetzt das du den Ratioelko gewechselt hast und das dieser mit dem + Anschluß auf Masse gelötet ist.

Beachte bitte, im Schaltplan ist dieser verkehrt herum abgedruckt, + gehört an Masse !!!

Ps , deine Antwort steht ja schon da

[Lichte]

Ratio-Elko ist gewechselt und mit + an Masse.