unbekanntes Radio evtl.Siemens

[blnralf]

Soweit ich es einschätzen kann, muß es sich um ein DDR-Modell handeln aus der Nachkriegszeit, Der Elko ist von VEB, die Röhren sind komplett aus dem ehemaligen Osten. Leider ist weder auf dem Chassis noch auf dem Netztrafo etwas zu erkennen. Das ist ja mein Problem. Ich habe schon das halbe Radiomuseum.org nach DDR-Geräten durchsucht, aber noch keinen Treffer gelandet.

[radio-volker]

Servus,
Ich vermute auch, da das ein SBZ Radio ist, als es die DDR noch nicht gab, aus Resten zusammengebaut, sozusagen ein Notradio-Ost. Das Chassis sieht auch nicht industriell aus, da haben die einen Streifen hinten drüber gepappt.

[eabc]

....das sehe ich eben falls so, Volker

Da es aber mit einem Standard Röhrensatz bestückt ist, kann auch eine entsprechende Standardschaltung bei der Reparatur behilflich sein und derer gibt es zu Hauf.

[blnralf]

Für ein Notradio halte ich es weniger, dafür sieht die Vorderseite zu professionell aus.

[radio-volker]

Servus,
Es gab nach dem Krieg jede Menge Restbestände.
Danach sieht das Radio aus.

[klausw]

Das 2. Gerät sieht für mich wie ein Nachkriegseigenbau aus.
Als Teilespender für die Front könnte das hier in Frage kommen, oder ein artverwandtes Gerät:

http://www.radiomuseum.org/r/philips_122abc.html

Und wenn ich mir die Bandfilter unseres unbekannten Geräts so anschaue, dann könnten noch mehr dieser Philips-Teile dort Eingang gefunden haben.


Gruß
k.

[radio-volker]

Servus,
Gut möglich, mit Restbeständen einen Eigenbau gebastelt, könnte gut sein.

[rettigsmerb]

Das 2. Gerät sieht für mich wie ein Nachkriegseigenbau aus.
Als Teilespender für die Front könnte das hier in Frage kommen, oder ein artverwandtes Gerät:

http://www.radiomuseum.org/r/philips_122abc.html

Und wenn ich mir die Bandfilter unseres unbekannten Geräts so anschaue, dann könnten noch mehr dieser Philips-Teile dort Eingang gefunden haben.


Gruß
k.

In diese Richtung ging meine Gedanke zunächst auch - den 122ABC habe ich nämlich in meiner Sammlung - habe ihn dann allerdings wieder verworfen, weil mir die Größenverhältnisse nicht passend erschienen. Vielleicht kann uns der TS ja einmal bitte die Abmessungen des Gerätes, respektive der Skala posten. Das könnte ich mit meinem Gerät dann einmal vergleichen...

[blnralf]

HxTxB = 190x160x300mm gesamtes Gerät, Skala = 100x100mm
Aber es sind statt de D-Röhren des Philips-Gerätes U-Röhren verbaut. Doch von der Optik her sieht es wie das Chassis des philips aus. Da gebe ich euch Recht.

[klausw]

HxTxB = 190x160x300mm gesamtes Gerät, Skala = 100x100mm
Aber es sind statt de D-Röhren des Philips-Gerätes U-Röhren verbaut. Doch von der Optik her sieht es wie das Chassis des philips aus. Da gebe ich euch Recht.

Nun, wenn meine Hypothese richtig ist, dann muss man Folgendes ergänzend anmerken:

1)
Nach dem Krieg (und vor der Währungsreform) wurde zumeist von Rundfunkhändlern alles zusammengebaut, was zum Bau eines neuen Radios taugte. Die Nachfrage war riesig, viele Geräte im Krieg total zerstört oder nur noch als Teileträger nutzbar.
Ein Batterieradio war zunächst einmal gerade in Zeiten des Mangels wenig alltagstauglich, Netzanschluss war gefragt. Die gezeigten D-Röhren des Philips 122ABC waren zudem in der Nachkriegszeit kaum beschaffbar, ob sie überhaupt z.B. in der DDR hergestellt wurden, entzieht sich meiner Kenntnis. Dito z.B. Anodenbatterien.

2) Es tauchen auch bei Eb.. immer wieder Geräte auf, die z.B. einen komplett anderen Röhrensatz bekamen plus sonstige Umbaumaßnahmen, unlängst z.B. ein Lorenz Reflex-2-Kreiser von 1934, der mittels Rimlockröhren komplett und fachmännisch umgebaut war.
Hier liegt der Schluss nahe, dass vielleicht im Sinne eines Gesellenstück solche Geräte derartig aufwendig umgebaut wurden (Kostenfaktor spricht gegen eine "Reparatur"). Selber besitze ich einen Vorkriegs-SBR-Super, der ebenfalls von "roter" Philips-Röhrenserie komplett auf Rimlock plus andere Bandfilter umgebaut wurde.

Es sind also verschiedene Gründe denkbar, wie ein solches Radio aus Teilen entstand.

Schaun wir mal, ob Herbert die Maße betätigen kann. Jedenfalls ein sehr interessantes Gerät.

Gruß
k.

[radio-volker]

Servus,
Schätze mal, das hat jemand umgebaut, diese D Röhren wurden in der SBZ nicht hergestellt, es sei denn jemand griff auf Restbestände der Wer-Macht-Was zu.
Ist aber ein schönes Gerät, in das man aber viel Arbeit reinstecken muss.

[blnralf]

DAs ist wirklich sehr denkbar. Ich finde es einfach nur süß. dann werde ich mich wohl mal so ranwagen und es versuchen zum laufen zu bringen. So etwas wirft man einfach nicht weg. Bin froh, dass ich es vor dem Schrott gerettet habe.

[rettigsmerb]

Soo, mal nachgemessen:
Der sichtbare Teil der Skala meines Philips 122ABC misst eine Breite von 90mm und eine Höhe von 100mm, der "Absatz" oberhalb des Senderwahknopfes ist max. 28mm breit und max. 8mm hoch.



Das Gerät kam übrigens weitestgehend gerupft zu mir. Die Knöpfe sind nicht original, das Innenleben wurde in der Vor-Internetzeit nach eigenen Vorstellungen komplettiert, Bilder vom Original hatte ich leider nicht zur Verfügung.

Verglichen mit der Skala des Gerätes vom TS sehe ich keinen Unterschied. Damit dürfte feststehen, dass es sich um einen sehr guten Amateurbau handelt.

[klausw]

Ich denke, die Wiedererstehung dieses seltenen Unikats wird der Hilfe aus dem Forum bedürfen. Wir haben ja ein Gerät vor uns, für das sicherlich kein Schaltplan vorliegt. Dennoch folgt die nun verwendete Röhrenbestückung sicherlich gängigen Vorlagen.
Es sollte doch mit vereinten Kräften möglich sein, diesem Zeitzeugnis wieder zu optischem Glanz und technischem Leben zu verhelfen.

Falls dies durch den TE gewünscht ist, wäre ein erster Schritt, weitere Fotos vom Chassis online zu stellen, damit erkennbar wird, was vom 122ABC noch vorhanden ist bzw. was ergänzt wurde.


Gruß
k.

[rettigsmerb]

Der Apparat wird wieder - garantiert. Soo schwierig wird die Schaltung nicht sein, gehen wir von einem Standard-Superhet aus ohne irgendwelchen Schnörkel...