Defektes NordMende Carmen

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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floroth
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Defektes NordMende Carmen

Beitrag von floroth »

Hallo,

ich habe ein optisch tip-top erhaltenes NordMende Carmen erhalten und würde dieses gerne wieder funktionsfähig machen.

Ich kann leider keine wirklich exakten Angaben zum Modell machen - auf der Rückwand steht nur "Carmen", am unteren Rand der Skala steht kleingedruckt "Carmen 61", und auf dem Logo an der Schallwand steht "Carmen HiFi". Das Radio ist laut Stempel auf dem Chassis im Februar 1960 gebaut worden.

Nun zum Problem: Als ich das Radio erhielt, kam kein Ton außer einem lauten Brummen aus den Lautsprechern. Außerdem erhitzte sich ein 180-Ohm-Widerstand direkt neben der EL84 so sehr, dass er zu schmoren anfing. Ansonsten schien das Gerät grundsätzlich zu funktionieren, das magische Band als Abstimmanzeige leuchtete auf allen Frequenzbändern entsprechend dem Empfang veränderbar.

Ich habe inzwischen alle Kondensatoren einschließlich des großen Becherelkos und den Widerstand getauscht, aber das Problem bleibt unverändert bestehen - nur Brummen (etwas leiser, glaube ich) und ein zu heißer 180-Ohm-Widerstand. :-(

Ich habe von Röhrentechnik leider absolut gar keine Ahnung, daher weiß ich nicht im geringsten, woran dieser Fehler liegen könnte oder wie man ihn weiter eingrenzen könnte.

Hat hier vielleicht jemand mehr Ahnung als ich? Was könnte die Ursache für das Problem sein?

Ich habe unten noch ein Foto angehängt, der zu heiße Widerstand ist der rotbraune 180-Ohm-Widerstand direkt links am Sockel der EL84.

Liebe Grüße und vielen Dank für jede Hilfe
Florian
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Christopher
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Beitrag von Christopher »

Hallo Florian!

Willkommen im Forum! :bier:

Hast du schon mal die EL84 ausgetauscht? Hier könnte nämlich der Fehler liegen.
Mach das Radio mal ohne die EL84 an. Wenn der Widerstand dann nicht mehr heiß wird war es vermutlich diese.
Neue EL84 bekommst du z.B. bei Conrad-Electronic, geht am einfachsten, wenn auch nicht soooo billig.

Gruß Christopher :)
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floroth
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Beitrag von floroth »

Hallo,

da die EL84 bei meinem letzten Einschaltversuch ihr Leben mit einem lauten Pfeifen und einer mächtigen Qualmwolke endgültig beendet hat, hatte ich nun in der Tat die Gelegenheit, das Ding mal ohne EL84 zu betreiben ;-)

Der Widerstand bleibt bei Zimmertemperatur, und eine neue EL84 ist bereits bestellt. Ich bin gespannt, ob es tatsächlich "nur" an der Röhre gelegen hat...

Andere Fehlerquellen kommen wirklich nicht in Betracht? Das wäre ja fein *freu*

Liebe Grüße
Florian
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Christopher
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Beitrag von Christopher »

Hallo!

Andere Fehlerquellen: Eher weniger, bzw hoffentlich nicht. Sonst wird es kniffelig.

War das wirklich die EL84 die gequalmt hat und nicht zufällig der Trafo? :?

Gruß Christopher :)
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floroth
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Beitrag von floroth »

Hallo Christopher,

ja, es war absolut sicher die EL84, die gequalmt und dabei nett gepfiffen hat. Vermutlich war sie halt einfach wirklich defekt und hat nun durch das ganze rumprobiere den letzten Todesstoß gekriegt.

Gibt es irgendwas, was ich vor dem Test mit einer neuen EL84 (die hoffentlich heute oder morgen da ist) noch durchmessen kann?

Was für Spannungen müssen korrekterweise an welchen Pins des Sockels anliegen, was könnte ich sonst noch mit meinem DMM messen?

Liebe Grüße
Florian
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Christopher
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Beitrag von Christopher »

Hallo Florian!

Die meisten Spannungen kannst du eigentlich nur sinnvoll mit der EL84 messen.

Folgende Sollwerte sollten nach Schaltplan dieses Gerätes auf UKW an der EL84 anliegen:
Anode: ca. 245V (Pin 7)
G2: ca.210V (Pin 9)
Kathode ca. 6V (Pin 3)
Die Spannung am G1 (Pin 2) sollte leicht negativ sein

Außerdem:
Anodenspannung am Gleichrichter: ca. 260V

Na dann mal Toi, Toi, das es mit der neuen Röhre klappt.

Gruß Christopher :)
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floroth
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Beitrag von floroth »

Neue Röhre da, Radio läuft... *freu* *hüpf*

Vielen Dank für die Hilfe!
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Christopher
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Beitrag von Christopher »

Hallo!

Freut mich dass es läuft! Hatte ich wohl doch den richtigen Riecher! :D

Gruß Christopher :)
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amiga3000
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Beitrag von amiga3000 »

Bei mir find am AEG der dicke anodenwiederstand am Übertrager zu schmoren an. Ursache: Defekter röhrensockel der EM80! Dieser wurde enbenfalls heiß und fing zu kokeln an. Neuer sockel,radio lief wieder top.