Wie versprochen, es geht weiter:
Seit gestern wurden die Kondensatoren getauscht, wie erwähnt sind es nicht wirklich viele in dem Gerät. 2 Stück sind aber geschirmt. Allen voran der Ratioelko. Wie auffällt ist das Bauteil eine Folie geworden, die sind so günstig geworden das das nicht ins Gewicht fällt.
Die Schirmung habe ich mir aus Kuperdraht (lackiert!) gebastelt, diesen dazu um einen Schraubendreher passender Größe gewickelt:
Anschließend kommt der Kondensator mit der Wicklung in einen schwarzen Schrumpfschlauch, ist so im Gerät perfekt getarnt. Der Schrumpfschlauch ist ein wenig größer als der Kondensator damit der Draht nicht verrutschen kann. Mit dem Lötkolben wurde das ende verzinnt, dabei brennt der Isolierlack ab. Unbedingt in Richtung Folienkondensator mit einer Zange halten damit die Wärme abgeführt werden kann, das Bauteil wird sonst unter Umständen beschädigt.
Die Restlichen Kondensatoren werden getauscht, links neben der Unterseite vom Tastensatz sitzt versteckt eine "Backpflaume". Hier die fertige Unterseite. die schwarzen FoKos fallen fast nicht auf.
Am AÜ gibt es nochmal 2 Problemteile, versteckt unter den Widerständen:
Der neue Elko ist nur noch halb so groß und verträgt höhere Spannungen:
Wie erwähnt habe ich ein neues Stoffkabel Organisiert um den Schutzleiter anschließen zu können. Bei dem Gerät bietet sich eine Lötöse beim Trafo an. Ich weiß, ganz nach VDE ist das nicht. Dazu müsste ich ein Loch ins Chassis bohren und mit Zahnscheibe und Kabelschuh die Leitung befestigen, bei so einem Schätzchen natürlich gar keine Option. Funktionieren tut es trotzdem.
Nach erfolgreichem ersten Test wurde heute Spannung über einen Trenntrafo angelegt, da dieser ein 200VA Modell ist und nur mit kleiner Last läuft betrug die Netzspannug am Chassis 240V. Grenzwertig aber im Rahmen. (unter +10% Abweichung) Das Auge leuchtet schön grün, die ersten UKW Sender sind zu hören. Super! Das Auge ist allerdings voll geöffnet und bewegt sich nicht, Grund ist ein 500k Widerstand an dessen zweiter Anode. Dieser zeigte Unterbrechung. Nach ein paar Minuten fing es plötzlich an aus dem Lautsprecher zu rauschen, auch auf TA Stellung des Tastensatzes. Kann also nur von der NF kommen. Mit einer neuen EABC80 konnte ich das verhalten nicht mehr beobachten.
Ein wenig sorgen macht mir der Gleichrichter, durch die Überspannung Primär kommen Sekundär aus dem Trafo ca. 277V statt 250V, am ersten Ladekondensator sind es 280V. Trotz wesentlich höherer Sekundärspannung liegt die Spannung nach dem Gleichrichter 7V niedriger als es Original gewesen sein sollte. Als ich die Lötfahne auf der DC Seite des Gleichrichters berührte knackte es und der Ton wurde ein bisschen lauter. Eventuell intern ein schlechter Übergang? Falls der sich nicht mehr fängt wird er durch Silizium ersetzt, da hätte ich schon eine Idee wie man die Spannung wieder auf stabile 280V bekommt. (Vorwiderstand geht ja schlecht weil es eine Gegentakt Endstufe mit schwankender Stromaufnahme ist)
Hier noch die bisher defekten Teile:
Den restlichen Tag habe ich für meinen Folhmarkschnapper von heute morgen reserviert, einen DKE38 für 40€.
Eine Frage zum Schluss:
Ich möchte morgen das Gehäuse abbeizen mit Clou Universalbeize. Die Messingleiste die vorne um das Gehäuse geht, muss ich die demontieren oder macht ihr das nichts? Wenn ja, wie bekommt man sie am besten gelöst?
Gruß,
Jan