Permadyn-LS in Vorkriegsradios

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holger66
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Permadyn-LS in Vorkriegsradios

Beitrag von holger66 »

Hallo zusammen,

neulich "flatterte" mir ein Stassfurter Imperial 47GW auf den Tisch, der hatte im Bj. 1936 einen permanentdynamischen Lautsprecher. Zu dieser Zeit waren ja eigentlich elektrodynamische LS Stand der Technik, das mit den Pdyn entwickelte sich eigentlich so richtig erst ab 1950.

Warum war das so, war die Technik vorher zu teuer ? Und wieso haben die Stassfurter es schon 1936 anders gemacht. Welche Entwicklung sorgte 1950 für den Umschwung ?

Wenn da jemand was Sachdienliches weiß, wäre ich für eine Erklärung dankbar.

Gruß
Holger
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Fernsehjeck
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Beitrag von Fernsehjeck »

Hallo Holger,
Was ich noch beisteuern kann ist, auch die Japaner und Philips
hatten zu dieser Zeit schon diese modernen p.-Lautsprecher.
In den 30er Jahren Funkschauheften steht darüber etwas. :wink:
Spieglein, Spieglein an der Wand,
wer ist der größte Cleopatra, Roshana, Brona & Karry Fan im ganzen Land?
Du Fernseheumel aus Westdeutschland!
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Warum nur bei GW?

Beitrag von Radiowerkstatt »

Hallo Holger.

Denk mal nach, wie soll ein Magnet der eine Spannung von 100V oder mehr braucht, in einem GW bei 110Volt Gleichspannung arbeiten?
Liegt er als Drossel, bleibt fuer das Radio nur NULL Volt.
Liegt er zwischen + und - , braucht er eine umschaltbare Spule ;-)
Oder er wird bei DC in den Heizkeis einbezogen. Immer ein Aufwand bei AC-DC Modellen. Perm-dyn nichts. Die Spule ist auch nicht umsonst.

Alle (mehrspannungs) GW Modelle habe Permanetmagnete. Schau mal in Austria oder AEG und Telefunken.
gruss johann
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holger66
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Beitrag von holger66 »

Hallo Hans,

da hast Du natürlich recht, wie immer ! Jetzt wäre ich noch neugierig, ob der 47W einen elektrodynamischen LS hat.

Du schreibst: "Die Spule ist auch nicht umsonst". Lag es denn ab 1950 an Kostengründen ? Und warum hat man es dann vorher nicht auch schon gemacht, wenn man es ja offensichtlich konnte ? Traute man den Permanentmagneten nicht so recht ?

Gruß & Dank
Holger
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Volker
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Beitrag von Volker »

Hallo!

Nach dem Schaltplan des 47W ist eine Feldspule eingezeichnet. Die hängt direckt an Plus und Minus und müßte demnach recht hochohmig sein. In Reihe zur Plusleitung hängt jedoch eine zusätzliche Drossel.
MfG Volkmar

Alle Stufen schwingen, nur der Oszillator nicht !
edi
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Beitrag von edi »

Du schreibst: "Die Spule ist auch nicht umsonst". Lag es denn ab 1950 an Kostengründen ? Und warum hat man es dann vorher nicht auch schon gemacht, wenn man es ja offensichtlich konnte ? Traute man den Permanentmagneten nicht so recht ?
Meines Wissens war es, wie Sie schon vermuteten, eine Frage von Material und damit auch Kosten- siehe den kleinen Lautsprecher des VE301dyn... als die Metallurgen den entsprechenden Magnetstahl für dann auch wesentlich (magnetisch) stärkere und damit leistungsfähigere, komplizierter geformte und auch mechanisch größere Lautsprecherkonstruktionen bereitstellen konnten, kam man allmählich von den Feldspulen ab.

Aluminium- Gußtechniken gibt es lange, die Radphysik ist bekannt.... Alufelgen finden Sie auch erst spät in der Autogeschichte, als man den fehlerfreien Guß beherrschte.

Edi
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Umsonst?

Beitrag von Radiowerkstatt »

Wenn die Spule 1RM und der Perm 3RM kostet, was macht der Hersteller?

Und ganz sicher sind die Preise so nicht gewesen.
Wer soll das wissen, ohne zu Raten?
Bis heute ist es doch so, was gleich gut aber billiger ist, wird genommen, so keine Notwendigkeit vorhanden ist. Ausserdem ist die Wertschöpfung bei E-Dyn groesser. Metall biegen und Spulen wickeln ist einfacher als Magnetstahl herstellen und formen. Das kann der Radiohersteller selbst machen.

EDIT:

Anntworten gehen immer an den Frager, Edi's post kam nur dazwischen.
Zuletzt geändert von Radiowerkstatt am Mo Sep 07, 2009 16:26, insgesamt 2-mal geändert.
edi
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Beitrag von edi »

Wer soll das wissen, ohne zu Raten?
Haben wir hier ein Ratespiel gemacht ? Ich habe es so gelesen, bei drm berlin können Sie das auch nachlesen. Und logisch ist es ja wohl auch.

Wenn die Wertschöpfung bei E- Dyn größer wäre, hätten wir noch heute dicke Kupperwickel drinne.
Die Wertschöpfung war nur damals größer, bis man die Technologie der Massenfertigung beherrschte.

Edi