Hallo allerseits,
habe ein Graetz 51W auf dem Tisch. Beim durchschauen des Schaltplans bzw. der Ersatzteilliste bin ich auf Bauteile gestoßen, die beispielsweise als
Wickelblock 5Tcm +/-20% 1500=
oder
Wickelblock Ni 20Tcm +/-20% 750V=
geführt werden. Wiederum gibt es in dieser Liste auch "Wickelblöcke" die mit zB 100nf angegeben werden. Was sind die Unterschiede bzw womit kann man ggf einen defekten Wickelblock der mit 5Tcm angegeben wurde ersetzen?
Grüße Siggi
Was ist ein Wickelblock?
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Re: Was ist ein Wickelblock?
Hallo,
das ist ein Kondensator, wie es sicher auch aus dem Schaltbild hervorgeht.
Eine Kapazität von 1 cm im Gaußschen Einheitensystem entspricht ca. 1,1 pF im SI-Einheitensystem.
Gefunden hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrisc ... zit%C3%A4t unter "alte Einheiten".
Also 5Tcm sind dann 5500pf bzw. 5,5nF, und gut mit 5,6nF zu ersetzen.
Viele Grüße Michael
das ist ein Kondensator, wie es sicher auch aus dem Schaltbild hervorgeht.
Eine Kapazität von 1 cm im Gaußschen Einheitensystem entspricht ca. 1,1 pF im SI-Einheitensystem.
Gefunden hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrisc ... zit%C3%A4t unter "alte Einheiten".
Also 5Tcm sind dann 5500pf bzw. 5,5nF, und gut mit 5,6nF zu ersetzen.
Viele Grüße Michael
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Re: Was ist ein Wickelblock?
Eine Spannungsfestigkeit von 1500 V deutet auf eine Besonderheit hin, die beim Ersatz zu beachten ist. Entweder ist der Kondensator wichtig für den Berührungsschutz, dann muss als Ersatz ein Entstärkondensator der Klasse Y verwendet werden. Oder der Kondensator wird mit einer hohen Wechselspannung beaufschlagt, z.B. an der Anodenspannungswicklung des Netztrafos oder der Primärwicklung des AÜ, dann muss der Ersatz auch wieder eine ausreichende Wechselspannungsfestigkeit haben.
Lutz
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Re: Was ist ein Wickelblock?
Ich habe gerade auch ein Graetz 51W in Arbeit und bei meinem Gerät sind, bis auf wenige Ausnahmen, nur Papierkondensatoren mit einer Spannungsfestigkeit von 500/1500V = verbaut.
Ich gehe davon aus, dass 500 V die Dauerbelastbarkeit und 1500 V die Spitzenbelastung darstellt. Dennoch sind die Kondensatoren an einigen Stellen deutlich überdimensioniert, beispielsweise ist am Antenneneingang (bei meinem Schaltplan ist leider keine Bauteilbezeichnung, sondern nur die Zahl 2 angegeben) des Radios ein Kondensator mit 1nF und 500V Spannungsfestigkeit eingebaut. Ich kann mit meinem bescheidenen Wissen nicht erkennen, woher eine solche Spannung kommen soll; die Antenne wird wohl kaum 500V liefern, es sei denn, es schlägt ein Blitz ein - aber da sind sogar 1500V vermutlich zu wenig.
Ein anderes Beispiel sind die Kondensatoren 74 und 76 - hier liegen laut Schaltplan 28V an, dennoch hat der 2nF Kondensator eine Spannungsfestigkeit von 500/1500V und der 0,2uF-Kondensator eine von 750V.
Ich habe alle problematischen Kondensatoren im Gerät mit 630V Folienkondensatoren ersetzt, die kleinen Kondensatoren (z.B. 50cm) habe ich mit 500V-Keramikkondensatoren ersetzt.
Beim ersten Inbetriebnehmen vor zwei Tagen gab es keine Probleme.
Was allerdings kritisch ist, ist der Netzelko - dort können während der Anheizphase sehr hohe Gleichspannungen anliegen. Hier sollten Elkos mit mind. 450 Volt Spannungsfestigkeit verbaut werden - ein "normaler" Elko mit einer Spannungsfestigkeit von 350/385 Volt, wie er in den meisten 50er-Jahre Röhrenradios verwendet wurde, reicht hier nicht aus.
Ich gehe davon aus, dass 500 V die Dauerbelastbarkeit und 1500 V die Spitzenbelastung darstellt. Dennoch sind die Kondensatoren an einigen Stellen deutlich überdimensioniert, beispielsweise ist am Antenneneingang (bei meinem Schaltplan ist leider keine Bauteilbezeichnung, sondern nur die Zahl 2 angegeben) des Radios ein Kondensator mit 1nF und 500V Spannungsfestigkeit eingebaut. Ich kann mit meinem bescheidenen Wissen nicht erkennen, woher eine solche Spannung kommen soll; die Antenne wird wohl kaum 500V liefern, es sei denn, es schlägt ein Blitz ein - aber da sind sogar 1500V vermutlich zu wenig.
Ein anderes Beispiel sind die Kondensatoren 74 und 76 - hier liegen laut Schaltplan 28V an, dennoch hat der 2nF Kondensator eine Spannungsfestigkeit von 500/1500V und der 0,2uF-Kondensator eine von 750V.
Ich habe alle problematischen Kondensatoren im Gerät mit 630V Folienkondensatoren ersetzt, die kleinen Kondensatoren (z.B. 50cm) habe ich mit 500V-Keramikkondensatoren ersetzt.
Beim ersten Inbetriebnehmen vor zwei Tagen gab es keine Probleme.
Was allerdings kritisch ist, ist der Netzelko - dort können während der Anheizphase sehr hohe Gleichspannungen anliegen. Hier sollten Elkos mit mind. 450 Volt Spannungsfestigkeit verbaut werden - ein "normaler" Elko mit einer Spannungsfestigkeit von 350/385 Volt, wie er in den meisten 50er-Jahre Röhrenradios verwendet wurde, reicht hier nicht aus.
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Unser größter Ruhm ist nicht, niemals zu fallen, sondern jedes mal wieder aufzustehen. Nelson Mandela
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Re: Was ist ein Wickelblock?
Jepp, definitiv sind als Elkos nur 450V geeignet. 350/385V haben bei meinem 51W nicht lange überlebt.
Grüsse aus dem Münsterland
Thorsten
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Re: Was ist ein Wickelblock?
Mein Graetz bringt beim Anschalten etwa 420V, die aber relativ schnell auf etwa 385V abfällt. Habe 400V Yageo Elkos mit 20% Toleranz verbaut. Original (falls es die originalen waren - die sind von Draeger) waren nur 8uf/385V. Bis jetzt halten die neuen Elkos - werde die dann aber nochmal tauschen.
Grüße Siggi
Grüße Siggi