hier mal ein Projekt von mir. Die Restauration eines Neckermann Frankfurt 821 28 Ahorn mit Röhren ECL86, ECH81, EBF89 sowie 2 Transistoren AF124 sowie AF125 und Gleichrichter B250C100 aus dem Jahre 1965. Die Transistoren sitzen im "UKW-Kästchen".
Das gennante Gerät konnte ich vor gut 3 Jahren bei eGay-Kleinanzeigen für 10€ abstauben. Optisch ist es sehr gut erhalten, bis auf einen Bruch im Gehäuse, welcher aber nur von der Rückseite zu sehen ist und vom Vorbesitzer geklebt wurde.
Dank dem Hermes-Götterboten kam das Gerät leicht beschädigt an. Enstörkondensatoren und andere Bauelemente waren abgerissen, die ECL86 war hinüber mit einem fiesen Fehler! Es hat ewig gedauert, bis ich die Röhre dafür ausfindig gemacht hatte! Nach Tausch einiger Bauelemente war folgender Fehler immer noch vorhanden: Klang anfangs normal, Leistungsaufnahme auch normal. Nach ein paar Minuten Betrieb stieg die Gesamtleistungsaufnahme des Gerätes um 10Watt, der Klang verzerrte, die Endstufenröhre wurde immer heißer. Nachdem ich aus Spannungsmessungen nicht schlauer wurde, habe ich "auf Verdacht" die Röhre getauscht - und siehe da - nun lief alles so, wie es soll!
Getauscht habe ich dann letztendlich gar nicht so viel, da schon zahlreiche Erofol 2 Kondensatoren verbaut waren. Im Endeffekt wurden nur die EM84 (leuchtete nicht mehr), der Kondensator am Netzeingang (Beinchen abgerissen), 2 Wiederstände (beide in der NF-Endstufe, wurden hochohmig), 2 Papierkondensatoren (Hatten Ihren Inhalt "verteilt" Mischstufe) und ein Kondensator mit abgerissenen Beinchen (Klangregelung) getauscht.
Das Finden der Fehler war nicht ganz rudimentär, da ich das ganze zum ersten mal gemacht hatte. Letztendlich habe ich in Ermangelung der passenden Bauteile und unlust nochmal Geld für ein Gerät mit einem derart mickrigen Ausgangsübertrager - der Klang ist dementsprechend - auszugeben, bei der Reparatur etwas getrickst. Ein paar Kondensatoren wurden parallel geschaltet, an der NF-Stufe habe ich Widerstände in Reihe geschalten. Für manche Kondensatoren hatte ich gebrauchte Erofol 2 aus einem TV-Gerät verwendet, welche 1000V Spannungsfestigkeit hatten und dementsprechend um einiges dicker waren als die Orignale. Die EM84 hatte ich damals aus meinem Grundig Tk46 Tonbandkoffer geklaut, welcher bis heute auf Restaurierung wartet.
Zum Thema Klang: Für Badbeschallung beim Duschen ganz Ok, ansonsten kann man es vergessen. Ich wunderte mich anfangs, warum bei leicht erhöhter Zimmerlautstärke basslastige (Rock-)Musik schon verzerrz und suchte mir einen Wolf nach dem Fehler. Nachdem kein Fehler feststellbar war, liegt das wohl an dem mickrigen Ausgangstrafo (siehe Bilder). Irgendwoher musste ja der damalige günstige Gerätepreis herkommen!
Ein Problem bis heute: Die Elektrostatischen Hochtöner mögen nicht so recht dauerhaft funktionieren. In diesem hat sich eine Schaumstoffpolsterung komplett aufgelöst, daher funktionierten Sie nicht mehr. Nach Ausbau aus dem Gerät und öffnen der selbigen hatte ich einige Innereien einfach umgedreht. Danach funktionierte es - juhu! - aber leider nur für 6 Monate. Seit da an habe ich nicht mehr nachgeschaut

Gruß Micha
P.S. : Hier mal ein paar Bilder des Radios inkl. seinem jetzigem Einsatzort
