Hallo Leute,
nachdem ich dieses Teil ja schon mit reichlich Vorschußlorbeeren überschüttet hatte, hab ichs jetzt bestellt. Und weil das Portmonaie schonmal offen war, auch noch das empfohlene Display mit dazu. Das kann ich nur weiter empfehlen, denn sonst tappt man total im Dunkeln beim Durchkurbeln. Verbaut wird das später irgendwo versteckt im Plattenspielerfach oder zum Hochklappen hinter das Gerät.
Grad mache ich so die ersten "Gehversuche". Mein Standort ist etwa 5km nordöstlich von Bremen, die Empfangslage grundsätzlich nicht schlecht, aber auch nicht berauschend da nicht gerade hoch, aber immerhin relativ unverbaut.
Der allererste Test mit einer ollen Zimmerantenne (mit der typischen UHF-Schleife zum Drehen und den beiden VHF-Stäben) war im Erdgeschoß schon recht durchschnittlich gut mit etwa 20 bis 30 Sendern. Mit dabei war ausser dem Bundesmux auch noch der Bremer und der Oldenburger Mux, also halt alles aus dem Umkreis von etwa 30km. Der zweite Versuch mit einer 5-Elemente-VHF-Antenne am Aussenmast konnte die Reichweite immerhin auf gut 100km in der angepeilten Richtung (hier: Hamburg) erweitern.
Der angestrebte Standort Hamburg in etwa 150km Entfernung konnte bislang noch nicht erreicht werden. Die Sendernamen des Hamburger Mux werden zwar angezeigt, aber nicht wiedergegeben. Da werde ich wohl mit dem Standort der Antenne noch etwas experimentieren müssen.
Zum Nachrüst-Kit selbst:
Mein verwendetes Gerät ist eine Saba Reichenau 7 -Truhe mit dem Chassis, das aus dem Sologerät Wildbad 7 bekannt sein dürfte. Es ist eine Vollröhre, also auch mit Röhrengleichrichter, den beiden EC92 im UKW-Tuner und der Saba-typischen ZF von 6,75MHz.
Alle diese Daten habe ich an die Firma Schmidt weiter gegeben. Bekommen habe ich ein dreiteiliges Set, bestehend aus dem Sockeladapter, einem Hauptmodul und dem besagten Display. Der Adapter wird in den Platz der Oszillatorröhre gesteckt, die Vorstufenröhre wird entfernt. Dann noch ein Krokokabel an einen Anodenanschluß klemmen, fertig!
Der Nachteil bei Röhrengleichrichtung fiel sofort auf, denn das Modul fängt erst an zu suchen, wenn die Gleichrichterröhre heiss ist.
Kein Problem, deshalb werde ich aus meiner Lieblingstruhe keine halbe Sandkiste machen, schon schlimm genug, dass jetzt schon reichlich "Silikon" im Tuner sitzt
Momentan hängt dieses Krokokabel noch an der Original-Tuner-Versorgungsleitung, weshalb das Modul auch ausgeht, wenn ich auf einen AM-Bereich umschalte oder den Phono-Eingang wähle. Ob das jetzt mehr Bug oder doch Feature ist, finde ich noch heraus.
Einzig richtiger Nachteil ist, dass die Rückwand nun nicht mehr richtig passt, da das Modul doppelt so lang wie die EC92 ist. Hier werde ich wohl etwas basteln müssen oder die Rückwand einfach nur auf einer Seite eingehakt lassen, ist nicht sooo problematisch.
Aber ich könnte mir vorstellen, dass in dem einen oder anderen Chassis vielleicht mal ein Drehko oder ein Bandfilter im Weg sein könnte, deshalb würde ich bei einem engen Aufbau im Tuner vorsichtshalber den Platz ausmessen und der Firma Schmidt mitteilen. Eventuell muss dafür vorher geklärt werden, welche Röhre getauscht wird. Bei mir wars ja die EC92 im UKW-Teil, was den riesigen Vorteil hat, dass die AM-Bereiche von der Änderung nicht betroffen sind und wie vorher funktionieren.
Auf jeden Fall ist dieses Set ein echter Kracher, was die maximale Erhaltung der Gerätefunktionen anbelangt. Man kann nach wie vor richtig echt "Sender kurbeln" und hat ein richtiges Bedienfeeling, und das mit dem aktuellen Empfangsweg DAB.
Und gönnt euch ruhig das Display mit dazu. Ich habe mitlerweile etwa 70 Sender, die kann man sich nicht alle merken
Viele Grüße,
Carsten.