Daniel83 hat geschrieben:
@hf500
Handelt es sich bei den beiden in meinem letzten Beitrag genannten Axialkondensatoren mit 5000pF (=5nF?) um Koppelkondensatoren?
Moin,
nein, sondern um die mit guter Wahrscheinlichkeit Moerder des Trafos. Diese Kondensatoren sollen Stoererscheinungen unterdruecken, die aus dem Gleichrichter kommen und vornehmlich auf AM auftreten (abstimmbarer Brumm). In der Regel sind das die gleichen Papierkondensatoren, die auch sonst im Geraet verwendet werden, mit allen damit verbundenen Fehlererscheinungen. Dazu gehoeren (Fein-)Schluesse, die den Trafo langsam ueberlasten und genau so aussehen lassen, wie du es gezeigt hast. Sehen die Kondensatoren noch "normal" aus oder ist der Verguss herausgelaufen?
Heutzutage kann man auf diese Kondensatoren meist verzichten. Sollten sie sich als notwendig erweisen, sind sie als gepruefte Entstoerkondensatoren (bei dem Kapazitaetswert meist der Klasse Y) mit mindestens 300V Wechselspannungsfestigkeit zu verwenden. Diese Kondensatoren haben ein definiertes Verhalten im Fehlerfall, duerfen z.B. keinen Brand ausloesen und keine Kurzschluesse bilden.
Ebenso verzichtbar sind Kondensatoren, die von den Netzpolen nach Masse geschaltet sind. Die setzen im Fehlerfall das Chassis unter Strom... Wenn Ersatz notwendig ist, dann _nur_ der Klasse Y (Y2).
Koppelkondensatoren sind die, die aufeinanderfolgende Verstaerkerstufe miteinander koppeln. Das sind in erster Linie die, die das Gitter der NF-Roehre und der Endroehre gleichspannungsmaessig vom vorhergehenden Schaltungsteil trennen. Die Gitter sind hochohmig ueber ihre Ableitwiderstaende mit Masse verbunden und muessen in der Regel spannungsfrei sein. Besonders bei der Endroehre zieht ein Kondensator mit Feinschluss das Gitter auf eine positive Spannung (das andere Ende fuehrt die Anodenspannung der NF-Roehre), die Roehre zieht dadurch mehr Strom und wird ueberlastet. Was auch eine Ueberlastung des Netzteiles nach sich zieht, auch der Ausgangsuebertrager ist dem erhoehten Anodenstrom nicht unbedingt gewachsen.
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Peter