Hilfe zum Radio-Musikschrankmodell

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zacrobmer
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Hilfe zum Radio-Musikschrankmodell

Beitrag von zacrobmer »

Guten Tag zusammen,

Ein Familienmitglied gab mir einen Radio-Schrank, und ich habe ein Problem, die Marke und das Modell des Chassis zu finden.

Auf dem schrank oder dem Radiogehäuse sind nirgends Herstellernamen zu finden. Es hat ein Telefunken Phono.

Das Gehäuse hat zwei Lautsprecher, einen 18x25 (?) und einen 40mm(?) Elektrostatik-Lautsprecher, der größere ist ein roter Magnet "DEW Magnet Fabrik Dortmond" Markenlautsprecher.

Das Gehäuse kommt mir bekannt vor, aber ich kenne den Hersteller nicht.

Die einzige Information auf der Rückseite ist "Hifi Gerät 24305". Ich habe mehrere verschiedene Herstellernamen mit dem Namen 24305 durchsucht und konnte keine Übereinstimmung finden (Normende 24305, Philips 24305 etc.).

Es gibt keine Herstellernamen oder -marken auf dem Chassis, und es hat ein Herstellungsdatum von Oktober 1963. Ich habe das Chassis noch nicht zerlegt und ausgebaut.

Das hat das Finden eines Schaltplans etwas schwierig gemacht!

Ich habe ein paar Bilder beigefügt und entschuldige mich für die schlechte Qualität. Erkennt jemand das Chassis?
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-Freundliche Grüße,

-Zach
andreas1962
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Re: Hilfe zum Radio-Musikschrankmodell

Beitrag von andreas1962 »

Hallo Zach,

eine ähnliche Radiotruhe mit einem Stereo-Chassis (24502) hatte ich vor einigen Jahren zur Reparatur hier. Das Netzteil war noch mit einer EZ80 ausgerüstet. Der Tuner mit der ECC85 sah nach Telefunken aus, die Platine rechts vom Netztrafo enthielt den LMK-Tuner und den ZF-Verstärker/Demodulator mit ECH81 und EBF89, NF-Endstufe mit ECC83 und ELL80.
Einige Papierwickelkondensatoren (Ero und Erofoil 1), sowie einige Klein-Elkos waren zu erneuern, dazu die Skalenbeleuchtung. Der Becherelko hatte Kapazität verloren, also setzte ich einen neuen ein.

Auf Deinen Fotos sehe ich eine NF-Stufe mit ECL86, um die Röhre herum einige Philips-Kondensatoren (senf-farben, die können drin bleiben) eventuell noch Erofoil 1 Kondensatoren.
Für eine Reparatur ist eigentlich kein Schaltbild erforderlich. Erst einmal die Papierwickelkondensatoren und die Klein-Elkos erneuern (die Werte sind aufgedruckt), dann das Chassis mit einer Vorschaltlampe in Betrieb nehmen. Wenn es bei zugedrehtem Lauststärkeregler brummt, den Becher-Elko erneuern.

Weitere Hilfe auf Wunsch.

Viele Grüße

andreas
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florian_goldstahl
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Re: Hilfe zum Radio-Musikschrankmodell

Beitrag von florian_goldstahl »

Gibt man die 24301 bei RM. Org ein landet man bei Rosita. Passt eigentlich vom techn. Teil alles. Ist auch ein Plan hinterlegt.

VG Florian
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Re: Hilfe zum Radio-Musikschrankmodell

Beitrag von radioschrat »

Interessante Konstruktion, mit dem Aufbau auf drei getrennten Leiterplatten. Habe ich so noch nirgends gesehen.

Lassen die Beschriftungen der Bauteile (Siebelko usw.) erkennen, woher sie kommen, also eher Ost- oder Westeuropa? Hat das UKW-Modul eine Beschriftung? Ist die Röhrenbestückung durchgängig von Telefunken?

Ich tendiere fast schon in Richtung Südosten. Etwa wieder Niš...? Volker, was sagst Du dazu?

Ralf

P.S.: Ups, da waren wohl welche schneller, während ich noch geschrieben habe.
Und wenn ich nicht mehr weiter weiß, dreh ich am Oszillatorkreis.
zacrobmer
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Re: Hilfe zum Radio-Musikschrankmodell

Beitrag von zacrobmer »

Vielen Dank an alle für die blitzschnellen Antworten!

Das Radio scheint in der Tat eine Rosita zu sein. Ohne Ihre Hilfe hätte ich dieses Radio nicht gefunden, ich kenne die Marke Rosita nicht.

Inzwischen habe ich ein paar verschiedene Variationen desselben Chassis gefunden, zumindest vom Aussehen her.

Dieses Funkgerät verwendet ECC85 (Telefunken), ECH81(Siemens), EF89(Siemens), ECL 86 (Telefunken) und ein EZ80(?).

Ich denke, ich werde morgen einige bessere Fotos machen und sie auf die RM.org Seite hochladen lassen.

Das Chassis, scheint sehr gut ausgelegt zu sein, oder ist zumindest nicht ein Stapel von Kondensatoren wie bei einigen anderen Herstellern. So werde ich auch ohne Schaltplan auskommen, ich benutze sie einfach gerne für diese zufälligen Probleme, oder Kondensatoren, die ein unleserliches Etikett haben. Dies wird das erste Radio sein, das ich aufgefrischt habe, das die Platinenanordnung hat.

Das Becher-Elko sieht aus, als ob es von oben undicht wäre, also werde ich es wahrscheinlich vorsichtshalber neu bestücken oder ersetzen.


Die Leute, die mir das Radio geschenkt haben, haben es im letzten Jahr regelmäßig benutzt, wovon ich abgeraten habe. Es lief, als ich es heute abgeholt habe, und klingt angesichts der Lautsprecheranordnung extrem gut.

Ich werde natürlich vor dem nächsten Gebrauch des Radios die Schaltung überprüfen und die Kondensatoren nach Bedarf austauschen.

MfG
-Freundliche Grüße,

-Zach
radioschrat
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Re: Hilfe zum Radio-Musikschrankmodell

Beitrag von radioschrat »

Wo hat Rosita denn gewöhnlich seine Chassis bezogen? Selbst gebaut haben die m.W. doch nur die Möbel.

Ralf
Und wenn ich nicht mehr weiter weiß, dreh ich am Oszillatorkreis.
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röhrenradiofreak
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Re: Hilfe zum Radio-Musikschrankmodell

Beitrag von röhrenradiofreak »

Von allen möglichen Herstellern. Die Rundfunkchassis von Telefunken, Philips, Körting, Wega, Grundig und vielleicht noch anderen. Die Plattenspielerchassis von Dual, Telefunken, Philips, PE...

Lutz
Walterh
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Re: Hilfe zum Radio-Musikschrankmodell

Beitrag von Walterh »

Hallo Zach

Hier handelt es sich wohl um ein Chassis von Körting. Die Nummer passt zu Körting und auch die Verwendung von mehreren Leiterplatten - sieh als Beispiel https://www.radiomuseum.org/r/korting_e ... 23621.html

Viele Grüsse, Walter
zacrobmer
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Re: Hilfe zum Radio-Musikschrankmodell

Beitrag von zacrobmer »

Nochmals vielen Dank an alle!

Das Fahrgestell des Radios scheint entweder ein Körting oder ein Neckerman zu sein.

Nachdem ich ein paar Dutzend Schaltpläne ausgegraben hatte, konnte ich das Körting Monaco 24371 finden, das das Chassis 24311 verwendet. Der einzige Unterschied scheint der Zusatz eines TB 9 pin DIN zu sein.

Die 24311 Chassis-Platinendiagramme sind eine exakte Übereinstimmung. Ich habe den Schaltplan auf der ElektroTanya Website gefunden.

Fast alle Kondensatoren sind Erofoil-Kappen, ein 50uf-Elko auf der ECL86-Platine und ein ungerader 2x 4700pf orangefarbener Wachskondensator. Ich werde den Becher elko immer noch ersetzen/nachfüllen.

Bei den 2x4700 hat er drei Drähte, einen zur Masse und zwei, die an Lötpunkten auf dem Stromverteilungsblock befestigt sind.

Könnte ich diesen durch zwei einzelne 4700pf Sicherheitskappen ersetzen? Einen dieser Kondensatoren habe ich noch nie gesehen.
ECL86 board.jpg
Monaco ECL86 Board.PNG
2x4700pf three wire.jpg
2x4700.PNG
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-Freundliche Grüße,

-Zach
andreas1962
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Re: Hilfe zum Radio-Musikschrankmodell

Beitrag von andreas1962 »

Hallo Zach,

C908 und C909 sind die bereits von mir beschriebenen Philips Folienkondensatoren im senffarbenen Verguß. Diese Kondensator-Art ist haltbar, geht ausser durch elektrische Überlastung nicht defekt. Die Kondensatoren, die mit Erofoil II (2) gekennzeichnet sind, machen ebenfalls kaum Ärger. Den Katoden-Elko der ECL86 C905 würde ich durch einen neuen Elko 47µF ersetzen. Bitte kontrolliere die Widerstände (im eingebauten Zustand einfach mit dem Multimeter durchmessen). Weicht der jeweilige Wert stark in Richtung hochohmig ab, bitte den jeweiligen Widerstand erneuern. Die Bauform sieht für mich nach Vitrohm-Widerstand aus, die werden gerne im Alter hochohmig.

Der Doppelkondensator im Netzteil auf der Primärseite (vor dem Netztrafo) sollte entfernt werden. So wie er jetzt aussieht, ist er vom Durchschlag nicht weit entfernt. Und wenn er durchschlägt hast Du Netzspannung auf dem Chassis. Für die eigentliche Funktion des Radios ist er nicht erforderlich. Wenn Du ihn ersetzen möchtest, bitte einen fabrikfrischen Y2-Typ auswählen.

viele Grüße


andreas
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Re: Hilfe zum Radio-Musikschrankmodell

Beitrag von DaDude »

Hi zusammen,

was bin ich froh, dass ihr das Gerät identifizieren konntet, besitze nämlich ebenso genau dieses und hoffe hier auf weitere Hilfe!!

Zur derzeitigen Lage:
Nachdem das Gerät an einem schönen Sonntag-morgen den Dienst quittierte, machte sich ein versierter Kollege auf die Suche nach der Fehlerquelle.

Zuerst war sehr klar ersichtlich, dass auf der rechten Platine (NF-Platine 3-1984 wohl genannt) die Widerstände R905 und R904 durch waren - diese wurden ersetzt, leider ging das Gerät nach wie vor nicht und während des kurzen Betriebs (oder Testlauf) wurde Widerstand R912 heiß und fing an zu qualmen. Auch diesen zu ersetzen, brachte nicht das gewünschte Ergebnis - auch der neue wurde direkt wieder heiß.

So entschlossen wir uns, die komplette Platine neu zu bestücken - nach erneutem Einbau leider das gleiche Leid - Widerstand R912 wird direkt heiß - Licht leuchtet, ansonsten geht leider nichts - sofern man vom Rauch des genannten Kondensators absieht.

Habt Ihr hier noch Ideen zur möglichen Fehlerursache?

Ahja, die "Abstimmanzeige" leuchtet ebenso nicht - diese kam an sich direkt nach dem Start und so wie es aussieht wird diese von linken Platine bedient.


Dank Euch schon jetzt für mögliche Tipps und wünsche zudem frohe Ostern allerseits!!
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Re: Hilfe zum Radio-Musikschrankmodell

Beitrag von SABA78 »

So versiert war der Kollege wohl dann doch nicht :mrgreen:
Aber Ernst beiseite ;)

Widerstände werden üblicherweise nicht von selbst einfach so mal heiß und rauchen ab. Da fließt wohl viel zu viel Strom hindurch.
Ihr habt wohl leider nur die Symptome aber nicht die Ursache behandelt.

Ein durchgebrannter R905 lässt einen wesentlich überhöhten Kathodenstrom durch die Röhre vermuten. Dies könnte an einer Überlastung außerhalb der Röhre liegen, jedoch weist der ebenfalls rauchende R904 auf einen Gitterstrom hin, der eigentlich nicht fließen sollte. Entweder kommt das von einem defekten Kondensator C903 (wenn ich mich nicht irre), oder von der Röhre selbst, die sog. Gitteremisson hat, was bei der ECL86 nicht ungewöhnlich wäre.
Wenn bei ausgelötetem C903 noch immer Rauchzeichen zu sehen sind, würde ich auf die ECL86 tippen, wenn nicht, dann ist sehr wahrscheinlich C903 der Übeltäter.

Was meinen die richtigen Experten hier?

frohe Ostern und bleibt gesund!
Gruß,
Daniel


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...Eine ganze Welt ist auf der Skala des SABA-Empfängers vereint
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Re: Hilfe zum Radio-Musikschrankmodell

Beitrag von DaDude »

Hallo und guten Morgen zusammen,

vielen Dank für die schnelle Rückmeldung!!
Nach weiterer und vor allem intensiver optischer Begutachtung der anderen Platinen und Bauteile, konnte ein mehr als durchgeschmorter Kondensator identifiziert werden. Glücklicherweise wurde auch dieser hier schon erwähnt und zwar handelt es sich um den 2x4700pf 3wire - hätte ich so wohl nicht als diesen identifizieren können, siehe Anhang. ;)
Laut dem Post von Andreas, ist dieser aber nicht zwingend erforderlich?
"Der Doppelkondensator im Netzteil auf der Primärseite (vor dem Netztrafo) sollte entfernt werden. So wie er jetzt aussieht, ist er vom Durchschlag nicht weit entfernt. Und wenn er durchschlägt hast Du Netzspannung auf dem Chassis. Für die eigentliche Funktion des Radios ist er nicht erforderlich. Wenn Du ihn ersetzen möchtest, bitte einen fabrikfrischen Y2-Typ auswählen."
Heißt, ich könnte diesen einfach auslöten? Wenn ich ihn ersetzen wollen würde, könnte ich den nachfolgenden verwenden?

https://www.ebay.de/itm/X0192-Entstoerk ... 1987972048


Einen frohen Ostermontag und nochmals vielen, vielen Dank!!

Viele Grüße,
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Zuletzt geändert von DaDude am Mo Apr 13, 2020 10:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hilfe zum Radio-Musikschrankmodell

Beitrag von Radio Alex »

Hallo,
den Kondensator sollte man ersetzen. Wenn Das der von Andreas beschriebene entstör Kondensator im Netzteil ist, empfehle ich diesen ersatzlos zu streichen. Dieser Kondensator hat aber mit deinen Problem nichts zu tun.

Zu deinen Problem, versuche mal den im Schaltplan blau gekenzeichneten Kondensator zu finden. Wenn dieser keine der hier (viewtopic.php?f=24&t=2700) beschriebenen SICHEREN Typen ist ersetzen. Das könnte eine Ursache des Problems sein, ein andere wäre wie weiter oben schon geschrieben Gitterstrom in der ECL86.
Bild

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Schöne Grüsse,
Alex :hello:
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Re: Hilfe zum Radio-Musikschrankmodell

Beitrag von röhrenradiofreak »

Kondensator und Widerstand sind zwei völlig verschiedene Bauelemente, bitte nicht verwechseln.

Der von Andreas genannte Enstörkondensator hat die Aufgabe, betimmte Störungen bei Empfang auf den AM-Bereichen (LW/MW/KW) zu unterdrücken. Da es auf diesen Wellenbereichen heute in Deutschland keine Sender mehr gibt, hat er keine sinnvolle Funktion mehr. Außerdem ist das Stromnetz heute durch die vielen "modernen" Geräte dermaßen störverseucht, dass der Kondensator gegen diese Störungen kaum noch etwas ausrichten kann.

Aus diesen Gründen kann man diesen Kondensator ersatzlos ausbauen. Wenn man das, aus welchen Gründen auch immer, nicht tun will, muss man ihn aus Sicherheitsgründen durch zwei Entstörkondensatoren der Klasse Y ersetzen. Zwei Stück deshalb, weil das ein Doppelkondensator ist.

Diese Kondensatoren müssen so eingebaut werden, dass sie unter keinen Umständen, auch nicht bei Drahtbruch oder Versagen einer Lötstelle, elektrischen Kontakt mit dem Chassis bekommen können. Das ist auf jeden Fall eine Aufgabe für den Fachmann. Das ersatzlose Entfernen ist daher in diesem Fall die sicherere Lösung.

Lutz