Kuriositäten
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Re: Kuriositäten
Der Aufbau und insbesondere die Anzahl der Röhren lassen vermuten, dass in dieser Truhe ordentlich Dampf steckt. Von wann ist das Gerät?
Lutz
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- Kuba Komet
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Re: Kuriositäten
Hallo,
der Zenith Stratosphere 1000Z ist von 1934: https://www.radiomuseum.org/r/zenith_st ... ch250.html
Schaltplan: http://www.nostalgiaair.org/Resources/d ... 024666.pdf
Größer geht auch:
https://www.campx.ca/dubois.html
http://classicaudio.ru/forum/topic/1028 ... the-world/
MfG
Munzel
der Zenith Stratosphere 1000Z ist von 1934: https://www.radiomuseum.org/r/zenith_st ... ch250.html
Schaltplan: http://www.nostalgiaair.org/Resources/d ... 024666.pdf
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Re: Kuriositäten
Interessant ist auch, wie viele Erweiterungsmöglichkeiten für Volksempfänger angeboten wurden.
Eine Linearskala für den VE 301, sogar mit Beleuchtung:
https://www.radiomuseum.org/r/kaco_univ ... rsatz.html
Das war ein rein passives Zusatzteil. Körting bot sogar ein Zusatzgerät an, das aus dem VE 301 einen Superhet machte:
https://www.radiomuseum.org/r/korting_s ... volks.html
Nicht nur die Empfangsleistung des VE 301 wurde aufgepeppt. Hier eine HF-Vorstufe für den DKE:
https://www.radiomuseum.org/r/telefunke ... stufe.html
Auch ohne die Jahresangabe erkennt man an der RV12P2000, dass das ein Produkt aus den ersten Nachkriegsjahren ist.
Ein "Krachschlucker", wohl eine Art Störunterdrückung:
https://www.radiomuseum.org/r/kaco_krac ... ve301.html
Außerdem bot Kaco etliche Sperrkreise an, mit denen man die mäßigen Empfangseigenschaften der Volksempfänger durch Ausblendung des Ortssenders, der manchmal über einen Großteil der Skala zu hören war, etwas verbessern konnte. Wie viele davon wohl zum verbotenen Abhören von Feindsendern verwendet wurden?
Außerdem gab es für den VE 301 Skalenbeleuchtung und Zweilautsprecheranschluss zum Nachrüsten:
https://www.radiomuseum.org/r/kaco_skal ... uer_v.html
https://www.radiomuseum.org/r/kaco_laut ... ss_fu.html
Es soll für den VE 301 auch einen nachrüstbaren Tonabnehmeranschluss gegeben haben, den kann ich aber gerade nicht finden.
Lutz
Eine Linearskala für den VE 301, sogar mit Beleuchtung:
https://www.radiomuseum.org/r/kaco_univ ... rsatz.html
Das war ein rein passives Zusatzteil. Körting bot sogar ein Zusatzgerät an, das aus dem VE 301 einen Superhet machte:
https://www.radiomuseum.org/r/korting_s ... volks.html
Nicht nur die Empfangsleistung des VE 301 wurde aufgepeppt. Hier eine HF-Vorstufe für den DKE:
https://www.radiomuseum.org/r/telefunke ... stufe.html
Auch ohne die Jahresangabe erkennt man an der RV12P2000, dass das ein Produkt aus den ersten Nachkriegsjahren ist.
Ein "Krachschlucker", wohl eine Art Störunterdrückung:
https://www.radiomuseum.org/r/kaco_krac ... ve301.html
Außerdem bot Kaco etliche Sperrkreise an, mit denen man die mäßigen Empfangseigenschaften der Volksempfänger durch Ausblendung des Ortssenders, der manchmal über einen Großteil der Skala zu hören war, etwas verbessern konnte. Wie viele davon wohl zum verbotenen Abhören von Feindsendern verwendet wurden?
Außerdem gab es für den VE 301 Skalenbeleuchtung und Zweilautsprecheranschluss zum Nachrüsten:
https://www.radiomuseum.org/r/kaco_skal ... uer_v.html
https://www.radiomuseum.org/r/kaco_laut ... ss_fu.html
Es soll für den VE 301 auch einen nachrüstbaren Tonabnehmeranschluss gegeben haben, den kann ich aber gerade nicht finden.
Lutz
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Re: Kuriositäten
Hier ein Autoradio, das mit nur 4 Transistoren auskommt:
https://www.radiomuseum.org/r/philips_1 ... rn283.html
Gebaut in und für Großbritannien gegen Ende der 60er Jahre.
Der erste Transistor arbeitet als selbstschwingende Mischstufe, der zweite als ZF-Verstärker, der dritte als NF-Vorstufe und der vierte als Endstufe in Eintaktschaltung. Letztere findet man in frühen Transistor-Autoradios mehrerer Hersteller, sogar Blaupunkt hat einzelne Autoradios mit Eintaktendstufe gebaut.
Das Signal durchläuft auf dem Weg von der Antenne zum Lautsprecher nur vier Verstärkerstufen. Außerdem hat das Gerät nur 5 Kreise. Da frage ich mich, wie die Empfangsleistung ist. War das Sendernetz der BBC damals so dicht?
Lutz
https://www.radiomuseum.org/r/philips_1 ... rn283.html
Gebaut in und für Großbritannien gegen Ende der 60er Jahre.
Der erste Transistor arbeitet als selbstschwingende Mischstufe, der zweite als ZF-Verstärker, der dritte als NF-Vorstufe und der vierte als Endstufe in Eintaktschaltung. Letztere findet man in frühen Transistor-Autoradios mehrerer Hersteller, sogar Blaupunkt hat einzelne Autoradios mit Eintaktendstufe gebaut.
Das Signal durchläuft auf dem Weg von der Antenne zum Lautsprecher nur vier Verstärkerstufen. Außerdem hat das Gerät nur 5 Kreise. Da frage ich mich, wie die Empfangsleistung ist. War das Sendernetz der BBC damals so dicht?
Lutz
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Re: Kuriositäten
Das war es durchaus, jedenfalls auf MW und LW. Der Langwellensender Droitwich auf 200 kHz, später 198 kHz, deckte damals noch mit dem Light Programme die ganze Insel ab. Der Rest war auf zahlreichen MW-Frequenzen bestens vertreten und ist es bei den Regionalprogrammen teilweise heute noch.röhrenradiofreak hat geschrieben:War das Sendernetz der BBC damals so dicht?
Dafür war die UKW-Versorgung in GB nie besonders gut.
Ich hatte als Jugendlicher in den späten 60er Jahren auf dem Fahrrad immer mein japanisches Taschenradio dabei. Sowas kostete damals 20 Mark und hatte auch nicht mehr Transistoren, aber damit konnte ich die RTB (damals noch ohne F) auf 621 kHz in Köln auch tagsüber prima empfangen. Ebenso wie Hilversum, Luxemburg und viele andere Sender. WDR, NDR, HR, SWF und DLF sowieso.
Ralf
Und wenn ich nicht mehr weiter weiß, dreh ich am Oszillatorkreis.
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Re: Kuriositäten
Hier ein ungewöhnliches batteriebetriebenes Radio von Bang&Olufsen:
https://www.radiomuseum.org/r/bang_beolit_500.html
Es kann auch als Wechselsprechanlage verwendet werden. Dafür wird der NF-Verstärker benutzt. Das könnte man im Prinzip auch mit jedem anderen Radio machen, aber dieses hat besondere Tasten für die hierzu nötigen Umschaltungen von internem und externem Lautsprecher.
Das Radio empfängt nur UKW. 1966, als es hergestellt wurde, war das ungewöhnlich: viele Radios, vor allem Koffer- und Autoradios, hatten damals noch kein UKW-Teil.
Auch die Varicap-Abstimmung war 1966 unüblich. Selbst Fernseher hatten damals meist noch mechanische Senderspeicher, die ersten Fernseher mit Varicap-Abstimmung waren gerade erst auf den Markt gekommen. Die Abstimmspannung wird von einer 22,5V-Batterie geliefert, ohne Stabilisierung. Ob man mit sinkender Batteriespannung die Abstimmpotis nachjustieren musste?
Lutz
https://www.radiomuseum.org/r/bang_beolit_500.html
Es kann auch als Wechselsprechanlage verwendet werden. Dafür wird der NF-Verstärker benutzt. Das könnte man im Prinzip auch mit jedem anderen Radio machen, aber dieses hat besondere Tasten für die hierzu nötigen Umschaltungen von internem und externem Lautsprecher.
Das Radio empfängt nur UKW. 1966, als es hergestellt wurde, war das ungewöhnlich: viele Radios, vor allem Koffer- und Autoradios, hatten damals noch kein UKW-Teil.
Auch die Varicap-Abstimmung war 1966 unüblich. Selbst Fernseher hatten damals meist noch mechanische Senderspeicher, die ersten Fernseher mit Varicap-Abstimmung waren gerade erst auf den Markt gekommen. Die Abstimmspannung wird von einer 22,5V-Batterie geliefert, ohne Stabilisierung. Ob man mit sinkender Batteriespannung die Abstimmpotis nachjustieren musste?
Lutz
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Re: Kuriositäten
Wer hätte gedacht, dass es CB-Funkgeräte mit Röhren gab?
https://www.radiomuseum.org/r/radio_sha ... 94l59.html
http://www.cbtricks.com/radios/realisti ... _sams1.pdf
In Deutschland wurde der CB-Funk für die Allgemeinheit 1975 freigegeben, vorher durften nur sogenannte Bedarfsträger im 11m-Band funken, also so etwas ähnliches wie Betriebsfunk.
In den USA gab es seit mindestens 1960 CB-Funk. Das Gerät im Link ist von 1961 und bis auf den Spannungswandler für 12V-Betrieb vollständig mit Röhren bestückt. Es hat nur einen Kanal, wenig später gab es das Nachfolgemodell TRC-27A mit 3 schaltbaren Kanälen. Ab der 2. Hälfte der 60er Jahre waren dann 23 Kanäle Standard, aber das waren dann natürlich volltransistorisierte Geräte.
Die meisten amerikanischen CB-Funkgeräte, auch Heimstationen und Röhrengeräte wie das in dem Link, konnten mit 12 V betrieben werden. Das mag vielleicht damit zu tun haben, dass sie oft in ländlichen Bereichen verwendet wurden, wo man damit bei Stromausfall Hilfe rufen konnte.
Noch eine Kuriosität: es gab um 1960 ein amerikanisches CB-Funkgerät, bei dem nur der Sender quarzgesteuert war. Der Empfänger hatte eine Feinabstimmung, wie eine Kurzwellenlupe am Radio. Um den Empfänger auf die gleiche Frequenz wie den Sender abzustimmen, konnte man den Oszillator des Senders einschalten und dann den Empfänger auf dessen Signal abstimmen. Hersteller und Gerätetyp weiß ich gerade nicht.
Lutz
https://www.radiomuseum.org/r/radio_sha ... 94l59.html
http://www.cbtricks.com/radios/realisti ... _sams1.pdf
In Deutschland wurde der CB-Funk für die Allgemeinheit 1975 freigegeben, vorher durften nur sogenannte Bedarfsträger im 11m-Band funken, also so etwas ähnliches wie Betriebsfunk.
In den USA gab es seit mindestens 1960 CB-Funk. Das Gerät im Link ist von 1961 und bis auf den Spannungswandler für 12V-Betrieb vollständig mit Röhren bestückt. Es hat nur einen Kanal, wenig später gab es das Nachfolgemodell TRC-27A mit 3 schaltbaren Kanälen. Ab der 2. Hälfte der 60er Jahre waren dann 23 Kanäle Standard, aber das waren dann natürlich volltransistorisierte Geräte.
Die meisten amerikanischen CB-Funkgeräte, auch Heimstationen und Röhrengeräte wie das in dem Link, konnten mit 12 V betrieben werden. Das mag vielleicht damit zu tun haben, dass sie oft in ländlichen Bereichen verwendet wurden, wo man damit bei Stromausfall Hilfe rufen konnte.
Noch eine Kuriosität: es gab um 1960 ein amerikanisches CB-Funkgerät, bei dem nur der Sender quarzgesteuert war. Der Empfänger hatte eine Feinabstimmung, wie eine Kurzwellenlupe am Radio. Um den Empfänger auf die gleiche Frequenz wie den Sender abzustimmen, konnte man den Oszillator des Senders einschalten und dann den Empfänger auf dessen Signal abstimmen. Hersteller und Gerätetyp weiß ich gerade nicht.
Lutz
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Re: Kuriositäten
So ungewöhnlich war das nicht. Ich hatte in einem früheren Leben mal das hier:röhrenradiofreak hat geschrieben:Noch eine Kuriosität: es gab um 1960 ein amerikanisches CB-Funkgerät, bei dem nur der Sender quarzgesteuert war. Der Empfänger hatte eine Feinabstimmung, wie eine Kurzwellenlupe am Radio.
http://www.michel-patry.com/lafayette.htm
Bei dem konnte man den Empfänger zwischen Quarz und durchstimmbar umschalten.
Ralf
Und wenn ich nicht mehr weiter weiß, dreh ich am Oszillatorkreis.
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Re: Kuriositäten
Wenn Sender und Empfänger wahlweise quarzgesteuert auf einer festen Frequenz arbeiten oder parallel abgestimmt werden können, finde ich das nicht ungewöhnlich. Oder konnte nur der Empfänger zwischen Quarzsteuerung und freier Abstimmung umgeschaltet werden?
Hier ein Radio aus Neuseeland, ein schätzungsweise etwa 1 m hohes Standgerät mit sehr ungewöhnlichem Design:
https://www.radiomuseum.org/r/pacificnz ... _dual.html
Lutz
Hier ein Radio aus Neuseeland, ein schätzungsweise etwa 1 m hohes Standgerät mit sehr ungewöhnlichem Design:
https://www.radiomuseum.org/r/pacificnz ... _dual.html
Lutz
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Re: Kuriositäten
Nur der Empfänger war durchstimmbar.röhrenradiofreak hat geschrieben:Wenn Sender und Empfänger wahlweise quarzgesteuert auf einer festen Frequenz arbeiten oder parallel abgestimmt werden können, finde ich das nicht ungewöhnlich. Oder konnte nur der Empfänger zwischen Quarzsteuerung und freier Abstimmung umgeschaltet werden?
Ralf
Und wenn ich nicht mehr weiter weiß, dreh ich am Oszillatorkreis.
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Re: Kuriositäten
Habe noch eine Kuriosität gefunden: ein Plattenspieler, dessen Wiedergabe drahtlos über eine Puppe erfolgt:
https://www.radiomuseum.org/r/westingho ... blond.html
Der Plattenspieler enthält eine einzige Röhre, die als NF-Verstärker für den eingebauten Lautsprecher oder als Sender auf 180 kHz umgeschaltet werden kann. (In den USA, wo dieses Gerät verkauft wurde, gibt es keinen Langwellen-Rundfunkbereich.)
Die dazugehörige Puppe, wahlweise mit blondem oder braunem Haar, hat etwa die Größe eines Säuglings. Sie enthält einen Geradeausempfänger mit 3 Transistoren für den Empfang des Signals vom Plattenspieler, davon einer in Reflexschaltung.
Mitgliefert wurde eine Schallplatte mit einer Kinderstimme.
Hier wird das Ganze in Funktion gezeigt:
https://www.youtube.com/watch?v=Nryd-PIevFM
Lutz
https://www.radiomuseum.org/r/westingho ... blond.html
Der Plattenspieler enthält eine einzige Röhre, die als NF-Verstärker für den eingebauten Lautsprecher oder als Sender auf 180 kHz umgeschaltet werden kann. (In den USA, wo dieses Gerät verkauft wurde, gibt es keinen Langwellen-Rundfunkbereich.)
Die dazugehörige Puppe, wahlweise mit blondem oder braunem Haar, hat etwa die Größe eines Säuglings. Sie enthält einen Geradeausempfänger mit 3 Transistoren für den Empfang des Signals vom Plattenspieler, davon einer in Reflexschaltung.
Mitgliefert wurde eine Schallplatte mit einer Kinderstimme.
Hier wird das Ganze in Funktion gezeigt:
https://www.youtube.com/watch?v=Nryd-PIevFM
Lutz
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Re: Kuriositäten
Hallo,
gestern erhielt ich per Hermes ein kleines Philips-Radio im Bakelitgehäuse. So wurde das Gerät in der kleinen Bucht beworben. Bereits anhand der Bilder des Anbieters sah ich, dass es sich um einen frühen UKW-Empfänger handelt. Für einige Euro wechselte das "Radio" den Besitzer. Das Paket hatte gerade Schuhkartongröße und war leicht. Eine Philetta wiegt mehr, dachte ich, als ich das Paket in Empfang nahm. Abends holte ich das "Radio" aus dem Karton. Schnell bestätigte sich meine Vermutung. Es ist ein UKW-Vorsatz-Empfänger. Bestückt mit den Rimlock-Röhren 3x UF42, 1x UB41, 1xUY41.
Auf der Rückwand der handschriftliche Eintrag: only 110Volts AC. Das Bakelit-Gehäuse hat einen Ausbruch hinten rechts. Ich nahm die Bedienknöpfe ab, links für den Ausschalter, rechts für die Sender-Einstellung. Ich löste die Schrauben der Rückwand, danach die beiden Schrauben, die das Chassis fixierten. Schon konnte ich das Chassis herausnehmen. Auf dem Alu-Chassis sitzt die UY41 in einem Kamin. Ich registierte einen Schmetterlingsdrehko, vier Philips Microbandfilterhäuse, einen Doppelelko im Schraubbechergehäuse und einen 2-fach Sicherungshalter. Auf der Chassis-Unterseite fällt ein NF-Übertrager auf. Die Lötleisten und Röhrenfassungen sind angeschraubt, die Durchbrüche für die Röhrenfassungen und Microbandfilter wurden gebohrt und aufgefeilt. An der Chassis-Vorderseite eine Glimmlampe zur Betriebsanzeige. Ein Selbstbau? Oder ein Vorführmuster?
Die Skalenscheibe stammt aus einem Spritzgußwerkzeug. Professionell wurde auch die Skalenbeschriftung aufgebracht. Eine Suche im Radiomuseum.org brachte nur ein Radio im gleichen Gehäuse hervor: Philips Mazurka BD190 aus österreichischer Philips-Fertigung.
Ich zählte die in den Röhrentabellen aufgeführten Heizspannungen der Röhren zusammen. Aha, die Angabe 110V passt. Kein weiterer Vorwiderstand in der Schaltung, kein Netztrafo. Ich werde im Herbst das Chassis reinigen, die Papierwickelkondensatoren tauschen, die Röhren prüfen, das Gerät vorsichtig an einem Regeltrenntrafo in Betrieb nehmen.
Viele Grüße,
andreas
gestern erhielt ich per Hermes ein kleines Philips-Radio im Bakelitgehäuse. So wurde das Gerät in der kleinen Bucht beworben. Bereits anhand der Bilder des Anbieters sah ich, dass es sich um einen frühen UKW-Empfänger handelt. Für einige Euro wechselte das "Radio" den Besitzer. Das Paket hatte gerade Schuhkartongröße und war leicht. Eine Philetta wiegt mehr, dachte ich, als ich das Paket in Empfang nahm. Abends holte ich das "Radio" aus dem Karton. Schnell bestätigte sich meine Vermutung. Es ist ein UKW-Vorsatz-Empfänger. Bestückt mit den Rimlock-Röhren 3x UF42, 1x UB41, 1xUY41.
Auf der Rückwand der handschriftliche Eintrag: only 110Volts AC. Das Bakelit-Gehäuse hat einen Ausbruch hinten rechts. Ich nahm die Bedienknöpfe ab, links für den Ausschalter, rechts für die Sender-Einstellung. Ich löste die Schrauben der Rückwand, danach die beiden Schrauben, die das Chassis fixierten. Schon konnte ich das Chassis herausnehmen. Auf dem Alu-Chassis sitzt die UY41 in einem Kamin. Ich registierte einen Schmetterlingsdrehko, vier Philips Microbandfilterhäuse, einen Doppelelko im Schraubbechergehäuse und einen 2-fach Sicherungshalter. Auf der Chassis-Unterseite fällt ein NF-Übertrager auf. Die Lötleisten und Röhrenfassungen sind angeschraubt, die Durchbrüche für die Röhrenfassungen und Microbandfilter wurden gebohrt und aufgefeilt. An der Chassis-Vorderseite eine Glimmlampe zur Betriebsanzeige. Ein Selbstbau? Oder ein Vorführmuster?
Die Skalenscheibe stammt aus einem Spritzgußwerkzeug. Professionell wurde auch die Skalenbeschriftung aufgebracht. Eine Suche im Radiomuseum.org brachte nur ein Radio im gleichen Gehäuse hervor: Philips Mazurka BD190 aus österreichischer Philips-Fertigung.
Ich zählte die in den Röhrentabellen aufgeführten Heizspannungen der Röhren zusammen. Aha, die Angabe 110V passt. Kein weiterer Vorwiderstand in der Schaltung, kein Netztrafo. Ich werde im Herbst das Chassis reinigen, die Papierwickelkondensatoren tauschen, die Röhren prüfen, das Gerät vorsichtig an einem Regeltrenntrafo in Betrieb nehmen.
Viele Grüße,
andreas
Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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- Transmare
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- Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
- Wohnort: Salzkotten
Re: Kuriositäten
Hier noch ein weiteres Bild.
Viele Grüße,
andreas
Viele Grüße,
andreas
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Re: Kuriositäten
Hi, ein schickes Gerät hast du da ergattert.
Ich bin mal gespannt, wie die Empfangsleistung so ist.
Hoffentlich sind die Filter noch gängig und lassen sich abgleichen.
Gruß
Oliver
Ich bin mal gespannt, wie die Empfangsleistung so ist.
Hoffentlich sind die Filter noch gängig und lassen sich abgleichen.
Gruß
Oliver
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Re: Kuriositäten
Es gibt noch weitere Philips-Radios in diesem Gehäuse:
https://www.radiomuseum.org/r/philips_p ... x190u.html
https://www.radiomuseum.org/r/philips_m ... a192u.html
https://www.radiomuseum.org/r/philips_bx192u.html
https://www.radiomuseum.org/r/philips_bx192u_2.html
https://www.radiomuseum.org/r/philips_a1001.html
Die ersten vier sind MW/LW-Allstrom-Kleinsuper, die in Belgien, den Niederlanden und Österreich produziert und/oder verkauft wurden. Die Geräte mit der Nummer 192 in der Typenbezeichnung sind für 110 bis 127V Netzspannung.
Die Angaben zum letzten Gerät sind widersprüchlich: Es soll Lang- und Mittelwelle empfangen, hat aber einen Anschluss für eine Dipolantenne. Die Skala geht von 3 bis 3,4 Meter, also 88 bis 100 MHz. Das Gerät soll einen (permanentdynamischen) Lautsprecher enthalten, aber es ist keine Endröhre angegeben, und auf der Innenansicht ist kein Lautsprecher zu erkennen. Also ist das wohl auch ein UKW-Vorsatzgerät. Vielleicht ist Dein Gerät ein Prototyp davon. Bei der Röhrenbestückung fehlt die EB41, dafür gibt es eine ECH42 - wenn die Angaben stimmen.
Lutz
https://www.radiomuseum.org/r/philips_p ... x190u.html
https://www.radiomuseum.org/r/philips_m ... a192u.html
https://www.radiomuseum.org/r/philips_bx192u.html
https://www.radiomuseum.org/r/philips_bx192u_2.html
https://www.radiomuseum.org/r/philips_a1001.html
Die ersten vier sind MW/LW-Allstrom-Kleinsuper, die in Belgien, den Niederlanden und Österreich produziert und/oder verkauft wurden. Die Geräte mit der Nummer 192 in der Typenbezeichnung sind für 110 bis 127V Netzspannung.
Die Angaben zum letzten Gerät sind widersprüchlich: Es soll Lang- und Mittelwelle empfangen, hat aber einen Anschluss für eine Dipolantenne. Die Skala geht von 3 bis 3,4 Meter, also 88 bis 100 MHz. Das Gerät soll einen (permanentdynamischen) Lautsprecher enthalten, aber es ist keine Endröhre angegeben, und auf der Innenansicht ist kein Lautsprecher zu erkennen. Also ist das wohl auch ein UKW-Vorsatzgerät. Vielleicht ist Dein Gerät ein Prototyp davon. Bei der Röhrenbestückung fehlt die EB41, dafür gibt es eine ECH42 - wenn die Angaben stimmen.
Lutz