Hi,
ich habe mich mit einem Gerät der Apparatewerke Bayern beschäftigt und versucht was raus zu bekommen.
Man findet auf Wikipedia das hier:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Apparatewerk_Bayern
Und da heißt es, das Grundig 1956 die Produktionsstätten übernommen hat. Auf der Grubdigseite von Wikipedia finde ich dazu nichts.
Kennt jemand da genaueres ?
Gruß
Oliver
Frage zur Verbindung von Grundig mit AWB
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Re: Frage zur Verbindung von Grundig mit AWB
Das ist soweit richtig.
Grundig hat im Laufe der Jahre auch noch andere Firmen übernommen, so 1951 Lumophon und in der 60er Jahren Tonfunk. Ob so etwas öffentlich gemacht oder eher verschwiegen wird, hängt von der Firmenpolitik ab.
Lutz
Grundig hat im Laufe der Jahre auch noch andere Firmen übernommen, so 1951 Lumophon und in der 60er Jahren Tonfunk. Ob so etwas öffentlich gemacht oder eher verschwiegen wird, hängt von der Firmenpolitik ab.
Lutz
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Re: Frage zur Verbindung von Grundig mit AWB
Anlagen:
Stand:1975
Auf dem Gelände von AWB wurde schon 1957 von GRUNDIG ein modernes Werk für Tischgeräte (RADIOS) INLAND und EXPORT errichtet.
mike
Stand:1975
Auf dem Gelände von AWB wurde schon 1957 von GRUNDIG ein modernes Werk für Tischgeräte (RADIOS) INLAND und EXPORT errichtet.
mike
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Zuletzt geändert von Radiowerkstatt am Do Nov 26, 2020 22:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Frage zur Verbindung von Grundig mit AWB
Hi Mike,
Wow - 22 Werke in Deutschland alleine. Das ist schon ne Menge. Wie hat man es geregelt, dass diese Werke auch alle ähnlich organisiert sind und nicht, dass jeder macht was er will. Das dürfte einigen Leuten graue Haare gemacht haben (-;
Vielen Dank für das kleine Puzzlestückchen.
- meintest du mit Tischgeräte Radios oder Fernseher ?
Oliver
Wow - 22 Werke in Deutschland alleine. Das ist schon ne Menge. Wie hat man es geregelt, dass diese Werke auch alle ähnlich organisiert sind und nicht, dass jeder macht was er will. Das dürfte einigen Leuten graue Haare gemacht haben (-;
Vielen Dank für das kleine Puzzlestückchen.
- meintest du mit Tischgeräte Radios oder Fernseher ?
Oliver
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Re: Frage zur Verbindung von Grundig mit AWB
RADIOS/ Rundfunk /aller Art (anfangs auch Portable [Transonetten und Koffer] )die gingen z. Teil nach BRAGA/ Portugal
Die TR 60a, ein Radio aus meiner Gruppe
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Re: Frage zur Verbindung von Grundig mit AWB
Auch von mir noch "Licht in's Dunkel"...
Das AWB wurde im August 1945 als Telefunken-Zweigwerk gegründet. Telefunken hatte bereits eine Geschäftsstelle in Dachau und konnte nach dem Krieg am Ort eine ehemalige Papierfabrik erwerben. Dort wurden Wehrmachtsgeräte zerlegt, die die Amis freigegeben hatten. Damals waren dort knapp 500 (!) Personen beschäftigt.
Um 1947 wurde der "Zerlegebetrieb" auf Produktion umgestellt. Es gabe drei Gruppen, ELA, HOGA (Hochfrequenz) und Rundfunk. Der erste Telefunken Nachkriegssuper (B644GWK, der mit den vielen RV12P2000 Ersatzröhren) kam von AWB.
Ab 1948 war dann erstmal "aus", da der Betrieb aufgrund von Stromsperren eingestellt werden musste. Knapp ein Jahr später produzierte Telefunken dann wieder, nämlich den Rex und den Opus.
Dennoch gings der Wirtschaft sehr schlecht. Die Sparte ELA und Rundfunk wurden in Dachau aufgelöst und gingen nach Hannover, HOGA nach Ulm. Von den einst knapp 800 Beschäftigten blieben nur 300.
Diese gründeten 1951 mit Hilfe der Staatsregierung das AWB als "Fabrik für Elektrotechnik und Feinmechanik" neu. Die ersten Produkte waren Heimorgeln und Fotoblitzgeräte, Plattenspieler und Tobnadgeräte. Radios erstmal nicht.
Erst als 1953 eine Anfrage von Neckermann kam, wurde die Radioproduktion begonnen. Es wurden Standardsuper, aber auch Phonosuper und sogar Fahrradradios gebaut. Sehr bekannt wurde auch der Radiowecker.
Allerdings wollte der normale Fachhandel die "gebrandeten" Geräte nicht; Neckermann blieb der einzige Kunde und so wurde die Produktion unrentabel und die Firma geriet ins Straucheln.
Da kam Max Grundig in's Spiel. Er übernahm AWB 1956 und produzierte dort Autoradios.
Oft taucht heute noch der WR 9661 auf. Meistens trägt er unter dem Magischen Auge das Neckermann-Logo. Extrem selten ist dieses Gerät in der "Fachhandels-Ausführung". Bei der steht unter dem Auge "AWB". Das Fahrrad-Radio ist mir in meiner langen Sammlerkarriere noch nicht untergekommen...
Das AWB wurde im August 1945 als Telefunken-Zweigwerk gegründet. Telefunken hatte bereits eine Geschäftsstelle in Dachau und konnte nach dem Krieg am Ort eine ehemalige Papierfabrik erwerben. Dort wurden Wehrmachtsgeräte zerlegt, die die Amis freigegeben hatten. Damals waren dort knapp 500 (!) Personen beschäftigt.
Um 1947 wurde der "Zerlegebetrieb" auf Produktion umgestellt. Es gabe drei Gruppen, ELA, HOGA (Hochfrequenz) und Rundfunk. Der erste Telefunken Nachkriegssuper (B644GWK, der mit den vielen RV12P2000 Ersatzröhren) kam von AWB.
Ab 1948 war dann erstmal "aus", da der Betrieb aufgrund von Stromsperren eingestellt werden musste. Knapp ein Jahr später produzierte Telefunken dann wieder, nämlich den Rex und den Opus.
Dennoch gings der Wirtschaft sehr schlecht. Die Sparte ELA und Rundfunk wurden in Dachau aufgelöst und gingen nach Hannover, HOGA nach Ulm. Von den einst knapp 800 Beschäftigten blieben nur 300.
Diese gründeten 1951 mit Hilfe der Staatsregierung das AWB als "Fabrik für Elektrotechnik und Feinmechanik" neu. Die ersten Produkte waren Heimorgeln und Fotoblitzgeräte, Plattenspieler und Tobnadgeräte. Radios erstmal nicht.
Erst als 1953 eine Anfrage von Neckermann kam, wurde die Radioproduktion begonnen. Es wurden Standardsuper, aber auch Phonosuper und sogar Fahrradradios gebaut. Sehr bekannt wurde auch der Radiowecker.
Allerdings wollte der normale Fachhandel die "gebrandeten" Geräte nicht; Neckermann blieb der einzige Kunde und so wurde die Produktion unrentabel und die Firma geriet ins Straucheln.
Da kam Max Grundig in's Spiel. Er übernahm AWB 1956 und produzierte dort Autoradios.
Oft taucht heute noch der WR 9661 auf. Meistens trägt er unter dem Magischen Auge das Neckermann-Logo. Extrem selten ist dieses Gerät in der "Fachhandels-Ausführung". Bei der steht unter dem Auge "AWB". Das Fahrrad-Radio ist mir in meiner langen Sammlerkarriere noch nicht untergekommen...
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Re: Frage zur Verbindung von Grundig mit AWB
Hi,
interessante Informationen hast du da - Klasse. Hast du irgendwelche Verbindungen dahin, oder hab ich nur nicht genug im Internet gesucht ?
Gruß
Oliver
interessante Informationen hast du da - Klasse. Hast du irgendwelche Verbindungen dahin, oder hab ich nur nicht genug im Internet gesucht ?
Gruß
Oliver
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Re: Frage zur Verbindung von Grundig mit AWB
Hi Oliver,
hab' viel recherchiert, da ich mich mal intensiv mit der Nachkriegzeit und den kleinen Firmen beschäftigt habe. Auch so ein Sammelgeibt von mir. Habe auch einiges für Günter Abele's "Dynamische Radiochronik" recherchiert... So kommt die Info zustande.
Noch'n Nachtrag: Neckermann war am "Untergang" von AWB schuld, da sie ab 1955/56 den Lieferanten wechselten und somit die Aufträge wegbrachen. Neckermann kaufte noch billiger bei Körting ein...
Grüße,
Jörg
hab' viel recherchiert, da ich mich mal intensiv mit der Nachkriegzeit und den kleinen Firmen beschäftigt habe. Auch so ein Sammelgeibt von mir. Habe auch einiges für Günter Abele's "Dynamische Radiochronik" recherchiert... So kommt die Info zustande.
Noch'n Nachtrag: Neckermann war am "Untergang" von AWB schuld, da sie ab 1955/56 den Lieferanten wechselten und somit die Aufträge wegbrachen. Neckermann kaufte noch billiger bei Körting ein...
Grüße,
Jörg
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Re: Frage zur Verbindung von Grundig mit AWB
Servus,
Ja, und Körting ließ in Jugoslawien fertigen, damit war die Billig Kette perfekt.
Ja, und Körting ließ in Jugoslawien fertigen, damit war die Billig Kette perfekt.