Nordmende AFS 3331 - Widerstände bei Durchführungskondensat.

[Raphael_S]

Hallo,

ich hohle dieses Thema mal wieder aus der Versenkung. Ich habe auch einen AFS 3331 erstanden. Hier ist für die +30V im Linearregler was abgeraucht. Das ist nicht weiter schlimm, hier war ein falscher Längstransistor verbaut. Der hat zum Abrauchen des 1,2 Ohm Widerstandes geführt.

Das eigentliche Problem, das ich habe: Wie bekomme ich die Tantals in dem Gerät identifiziert. Also nicht die einzelnen Tantals, sondern die Farbmarkierungen für die Spannungsfestigkeit auf den Teilen. Die haben teilweise so ein helles, fast türkisfarbenes Blau als letzte Farbe.

Da es ja im Gerät +30 V und -30 V Rails gibt, würde ich einfach durchgängig 35V Tantals verbauen. Hat jemand, der auch so ein Gerät hat, da Tantals mit höhreren Spannungsfestigkeiten im Gerät gefunden?

Und noch eine Frage für Blöde: Die Tantals hat man damals wahrscheinlich wegen der geringen Größe und dem gerinen ESR eingebaut. Wenn ich heute da statt 10uF Tantals, 10 uF Al-Elkos reinhaue, die ja auch nicht größer sind, macht das einen rießen Unterschied? In den allermeisten Fällen sind die Tantals im Gerät als Entkoppelkondensator sogar parallel mit Folienkondensatoren verbaut, da würden wohl normale Al-Elkos auch keinen großen Unterschied machen.

Ich danke schonmal für eine Antwort!

[radio-hobby.de]

Hallo Raphael,
Tantal-Elkos würde ich überhaupt nicht mehr verwenden - meine Meinung.
Wo Folien- oder Keramik-Kondensatoren schon parallel liegen, gibt es kein Problem mit "normalen" Elkos.
Wo du Sorgen hast weil Parallelkondensatoren fehlen, kannst du wo nötig (HF) Keramik-Kondensatoren (100nF) parallelschalten - das kann nicht schaden.
Gruß
Georg

[Raphael_S]

Hallo Georg,

Danke dir für deine Einschätzung. So werde ich es auch machen, erscheint logisch, dass Tantalelkos da rausgeschmissenes Geld sind.
Wenn ich mit dem Tausch durch bin, werde ich hier nochmal berichten, ob das Gerät wieder zufriedenstellend läuft.

Danke nochmal!

[paulchen]

Wie aus dem vorherigen Beiträgen hervorgeht besitze ich dieses Gerät auch.
Bei mir waren wie beschrieben mehrere Tantalelkos defekt, was sich durch nicht mehr vorhandenen ordentliche Betriebsspannungen äußerte.
Diese und alle anderen habe ich ausnahmslos durch normale Elkos, wie von Dir angedacht, erneuert. Irgendwelche Einbußen konnte ich bisher nicht feststellen. Es spricht also nichts dafür diesen Weg einzuschlagen.

Tantalelkos kamen in den Anfang 70´Jahren richtig auf und wurden massenweise eingebaut. Heute sind dies alten Bauteile immer einen mehr als kritischen Blick würdig.
Es muß der damalige Preis und die unschlagbaren Werte den Ausschlag gegeben habe das die Hersteller dies auch massenweise in der Hifi-Technik gemacht haben. Heute undenkbar und auch nicht unbedingt mehr möglich. Die normalen Elkos sind einfach qualitativ besser geworden und müssen kaum noch durch Tantals ersetzt werden beim Entwurf der Schaltungen.

paulchen