Absicherung Netztrafo sekundär

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AlfredG
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Absicherung Netztrafo sekundär

Beitrag von AlfredG »

Hallo,
das Verstärker bauen ist irgendwie eine Sucht...
Ich bin gerade beim Planen und es soll mal wieder "schön" werden. Der 250VA RKT im Netzteil hat natürlich eine Sicherung im Primärkreis. Nun wollte ich aber auch die sekundären Spannungen mit einer Sicherung versehen. Der Heizkreis ist so niederohmig, da brauche ich keine Sicherung. Anders bei der Versorgung der Vorstufe. Da fließen regulär weit weniger als 100mA bei 300V. Da kommt eine Sicherung rein, ein sekundärer Kurzschluss führt da nicht unbedingt zum Auslösen der Primärsicherung. Alles gut bis hierher. Was ist aber mit dem Netzteil für die -150V Ug? Macht man da eine Sicherung rein? Wenn diese aus irgendeinem Grund mal nicht mehr will gehen mir die Endröhren durch.
Die Anodenspannung kommt aus einem separaten Trafo und dieser hat nur eine primäre Sicherung aufgrund der Höhe der sekundären Spannung. Aber man könnte natürlich im Kathodenzweig der Endröhre eine Sicherung einfügen. Vielleicht hat sich hier im Forum schon mal einer Gedanken darüber gemacht.

Weihnachtliche Grüße

Alfred
hardware.bas
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Re: Absicherung Netztrafo sekundär

Beitrag von hardware.bas »

Hallo, negative Gitterspannungen sekundär abzusichern macht wenig Sinn ... hier fliessen, wenn überhaupt, keine Ströme, da reicht es, die Zuführung mit Widerständen ausreichend hochohmig zu gestalten ...
Viele Grüsse, Micha

Ich wohne am deutschen Elbkilometer 358 westelbisch ... genieße die Natur ... und mir ist seit langem klar, dass sich der Strom ausschließlich von Minus nach Plus bewegt
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Optamist
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Re: Absicherung Netztrafo sekundär

Beitrag von Optamist »

Hallo Alfred,
schau mal hier:
FS50-02-022a (Custom).JPG
Schön ist die Gegenüberstellung von unzweckmäßig und richtig
Beste Grüße
Klaus
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Kaum macht man mal etwas falsch ist das auch wieder nicht richtig; Klaus :hello:
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tornadofilm
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Re: Absicherung Netztrafo sekundär

Beitrag von tornadofilm »

Sind es nicht genau diese HF Blocker die wir standartmäßig rauskneiffen :haeh:
Ein Phasenprüfer ist so nützlich wie ein Lutscher der nach Kacke schmeckt.
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olli0371
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Re: Absicherung Netztrafo sekundär

Beitrag von olli0371 »

Hallo Klaus,

vielen Dank für dieses kleine Juwel. Da sieht man mal, welche Möglichkeiten damals so bedacht wurden, die auf den ersten Blick gar nicht auffallen. Ich habs gleich mal abgespeichert.

Gruß
Oliver
Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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Re: Absicherung Netztrafo sekundär

Beitrag von countryman »

Der Text ist auch sprachlich sehr schön und beispielhaft für gute und verständliche Ausdrucksweise im technischen Bereich.

Mir scheint die Kondensatoren liegen nicht selten auf der Primärseite und dort noch vor der Sicherung.
Als die bei meinem Graetz hochgegangen sind war jedenfalls der 16 A Automat raus und die 32 A Vorsicherung auch noch gleich mit :mrgreen: Der Zwischenfall war damals Grund zur Anmeldung hier :bier:
AlfredG
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Re: Absicherung Netztrafo sekundär

Beitrag von AlfredG »

Hallo Micha,
ich benutze da eine Art Standardnetzteil von mir und da sind die Bauteile bis zum Siebwiderstand m.E. eine Gefahrenquelle, ich könnte natürlich direkt am Trafo einen Vorwiderstand einbauen. Falls jemand fragt, der GND ist natürlich oben in der Schaltung.
netzteil.PNG
Gruß
Alfred
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Olaf422
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Re: Absicherung Netztrafo sekundär

Beitrag von Olaf422 »

Moin Moin!
Hallo Alfred .
Schöne Schaltung aber welche werte haben den die beiden Z Dioden würde das gerne mal nach bauen .
Grüße Olaf
AlfredG
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Re: Absicherung Netztrafo sekundär

Beitrag von AlfredG »

Hallo Olaf,
die D6 schützt den FET und hat 15V. D5 bestimmt die Ausgangsspannung, bei mir sind das 150V. Leider haben die Z-Dioden in dem Bereich eine große Streuung, ich habe 10 Stck gekauft und alle haben nur 140V. Wenn du da zwei in Reihe schaltest sind es statt 300V nur 280V...

Gruß
Alfred
Zuletzt geändert von AlfredG am Mi Jan 19, 2022 22:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Absicherung Netztrafo sekundär

Beitrag von Hobbybastler »

Hallo Alfred,

die Abweichungen sind noch unter +-10%!
+-10% ist die übliche Toleranz von Z-Dioden.
Du könntest ja noch eine mit 10V dahinter packen, um die Toleranzen auszugleichen.


Viele Grüße

Martin
Olaf422
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Re: Absicherung Netztrafo sekundär

Beitrag von Olaf422 »

Moin Moin .
Danke für die Info damit kann ich Arbeiten.
Grüße Olaf
hoeberlin
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Re: Absicherung Netztrafo sekundär

Beitrag von hoeberlin »

Hallo, Alfred,
in den Kathodenzweig der Endröhren eine Sicherung zu schalten bietet folgende Gefahr: Brennt die Sicherung durch, geht die Kathodenspannung hoch.
Wenn dann die zulässige Spannungsdifferenz zwischen Kathode und Heizfaden überschritten wird, mögen das die Röhren gar nicht.

Andererseits: die Wickung für die negative Gitterspannung kann man schon absichern.
Brennt die Sicherung durch, ist die negative Vorspannung weg, und alle Endröhren steuern voll durch.

Bei richtig dimensionierter Sicherung im Anodenkreis sollte die dann auch auslösen.
Alternativ kann man auch eine Schaltung mit einem Relais verwenden, das die Anodenspannung nur durchschaltet, wenn die Gitterspannung vorhanden ist.

VG Henning
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AlfredG
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Re: Absicherung Netztrafo sekundär

Beitrag von AlfredG »

Hallo Henning,
danke für den Hinweis mit der Kathode.
Nun tauchen gleich zwei neue Fragen auf:
- wie "hoch" geht denn die Kathode und das Gitter wenn sie sozusagen in "der Luft hängen"?
- fließt dann Gitterstrom, wenn die Sicherung durchbrennt aber -Ug noch anliegt?
Anzumerken ist natürlich, das es sich um eine direkt geheizte Röhre handelt. Ich wollte eine Sicherung im Anodenkreis vermeiden, da die Spannung da etwas über 1KV liegt und eine normale Sicherung nicht wirklich geeignet ist
dht.PNG
Gruß
Alfred

Edit: Schaltung erweitert
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Zuletzt geändert von AlfredG am Fr Jan 21, 2022 16:50, insgesamt 1-mal geändert.
hoeberlin
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Re: Absicherung Netztrafo sekundär

Beitrag von hoeberlin »

Hallo, Alfred,
für alle Mitdenkenden wäre ein Schaltplanentwurf hilfreich, sowie die geplanten Eckdaten.

Insbesondere Röhrentyp, Ausgangstrafo etc.

VG Henning
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Re: Absicherung Netztrafo sekundär

Beitrag von Grundig4085 »

Hi,

Ich würde sagen :

Das Gitter liegt auf einer definierten Spannung durch den Ableitwiderstand bzw. -Ug.
Dann steigt sie Kathodenspannung nur soweit an bis die Röhre vollständig sperrt.
Wie hoch das ist hängt von der Röhre ab, kann man aus der Kennlinie ablesen.

Eine ECC83 sperrt zum Beispiel bei Ua 250 V und Ug -3.5 V. Wenn das Gitter auf 0V liegt würde ich sagen das die Kathodenspannung nicht über 4 bis 5 V ansteigt wenn die Kathode nicht angeschlossen ist.

Gruss Stefan