Telefunken Concertino 53 Trafo durchgebrannt
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Re: Telefunken Concertino 53 Trafo durchgebrannt
Moin,
ok, dann sehen wir weiter.
Hinweis: Ein Vollzitat ist nicht notwendig, frisst nur Bildschirmflaeche (und Speicherplatz).
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Peter
ok, dann sehen wir weiter.
Hinweis: Ein Vollzitat ist nicht notwendig, frisst nur Bildschirmflaeche (und Speicherplatz).
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Peter
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Re: Telefunken Concertino 53 Trafo durchgebrannt
Meß einfach g1 der EL84 bei gezogener Röhre und ansonsten voll eingeschaltet, da muß absolut 0V sein. Auch ein neu eingebauter C kann schlechte Isolationswerte haben. Falls nicht schon schon gemacht, ging aus der Antwort bisher nicht hervor, ...... (der Test ist durch keine normale Messung ersetzbar und bei voller Spannung Null Komma nix passiert).Supporta85 hat geschrieben:hf500 hat geschrieben:.... Ich werde morgen nochmal in Ruhe alle Spannungen an der Endstufe messen und berichten. .....
Gruß Peter
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Re: Telefunken Concertino 53 Trafo durchgebrannt
Moin,
im Zweifel muss dieser Test zweimal gemacht werden, einmal mit, einmal ohne Roehre. Ohne Roehre misst man so den Isolationszustand von Koppelkondensator und Roehrenfassung/Verdrahtung, mit Roehre den Isolationszustand der Roehre selbst, wenn das Radio ok ist. Mit Roehre sollte die Spannung am Gitter ueber etwa eine Viertelstunde beobachtet werden, die Isolation der Roehre kann durchaus temperaturabhaengig sein (Erscheinungen wie Gitteremission sortiere ich jetzt der Einfacheit halber unter "Isolation" ein. Hatte ich mal bei einer ECL86, nach ein paar Minuten stieg da die Gitterspannung an.).
Das Messgeraet sollte von der hochohmigen Sorte sein, also ein DMM mit 10M Ohm Innenwiderstand, was fuer die meisten DMM zutrifft. Bei denen vom untersten Ende der Preisskala muss man auch mit 1M rechnen, das waere hier schon "niederohmig" (1M liegt in der Groessenordnung des Gitterableitwiderstandes der EL84, der typisch 500k -1M hat. Der niedrige Innenwiderstand des Messgeraetes wuerde das Messergebnis verfaelschen).
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Peter
im Zweifel muss dieser Test zweimal gemacht werden, einmal mit, einmal ohne Roehre. Ohne Roehre misst man so den Isolationszustand von Koppelkondensator und Roehrenfassung/Verdrahtung, mit Roehre den Isolationszustand der Roehre selbst, wenn das Radio ok ist. Mit Roehre sollte die Spannung am Gitter ueber etwa eine Viertelstunde beobachtet werden, die Isolation der Roehre kann durchaus temperaturabhaengig sein (Erscheinungen wie Gitteremission sortiere ich jetzt der Einfacheit halber unter "Isolation" ein. Hatte ich mal bei einer ECL86, nach ein paar Minuten stieg da die Gitterspannung an.).
Das Messgeraet sollte von der hochohmigen Sorte sein, also ein DMM mit 10M Ohm Innenwiderstand, was fuer die meisten DMM zutrifft. Bei denen vom untersten Ende der Preisskala muss man auch mit 1M rechnen, das waere hier schon "niederohmig" (1M liegt in der Groessenordnung des Gitterableitwiderstandes der EL84, der typisch 500k -1M hat. Der niedrige Innenwiderstand des Messgeraetes wuerde das Messergebnis verfaelschen).
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Peter
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Re: Telefunken Concertino 53 Trafo durchgebrannt
Warte immer noch auf 3 Kondensatoren die am Gleichrichter Lautsprecher hängen. Habe dennoch nochmal die G1 Spannung gemessen. Ohne Röhre 0 Volt Gleichspannung. Mit Röhre steigt sie im Betrieb langsam an. Bin nach 5 Min bei 1 Volt DC. Anodenspannung 227V. Messgerät Fluke mit 10MOhm Innenwiderstand.
Mfg Marcel
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Re: Telefunken Concertino 53 Trafo durchgebrannt
Hallo,
ich gehe davon aus, du meinst die Lautsprecherröhre. Das würde dann bedeuten, das diese Röhre Gitteremission hat. Der Arbeitspunkt der Röhre verändert sich im Laufe der Zeit und der Anodenstrom steigt weiter, die Röhre erwärmt sich dadurch mehr, das Ganze begünstigt die Gitteremission und der Anodenstrom steigt immer weiter. -> Diese Röhre ist so nicht mehr brauchbar.
Falls noch nicht passiert würde ich hier eine zweite bekannt gute Röhre probieren und gucken, ob die Gitter1 Spannung sich ähnlich verhält. Dann weißt du ganz sicher, ob die Röhre ein Problem hat, oder nicht.
Gruß
Oliver
ich gehe davon aus, du meinst die Lautsprecherröhre. Das würde dann bedeuten, das diese Röhre Gitteremission hat. Der Arbeitspunkt der Röhre verändert sich im Laufe der Zeit und der Anodenstrom steigt weiter, die Röhre erwärmt sich dadurch mehr, das Ganze begünstigt die Gitteremission und der Anodenstrom steigt immer weiter. -> Diese Röhre ist so nicht mehr brauchbar.
Falls noch nicht passiert würde ich hier eine zweite bekannt gute Röhre probieren und gucken, ob die Gitter1 Spannung sich ähnlich verhält. Dann weißt du ganz sicher, ob die Röhre ein Problem hat, oder nicht.
Gruß
Oliver
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Re: Telefunken Concertino 53 Trafo durchgebrannt
Ja die El84olli0371 hat geschrieben:Hallo,
ich gehe davon aus, du meinst die Lautsprecherröhre
Mfg Marcel
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Re: Telefunken Concertino 53 Trafo durchgebrannt
Ich habe den Test noch nie gemacht, aber ........ lt. Telefunken Laborbuch I (blau) zur Gitteremission: Der Isolationswiderstand zwischen g1 und Kathode muß mindestens 100MOhm betragen.
Ich weiß nicht, ob man die heiße Röhre schnell genug ans Meßgerät kriegt. Werde ich mal nach einer Messung im Prüfgerät probieren. "Leider" habe ich derzeit keine kaputte EL84 mit dem Fehler ..... Magst Du mal versuchen ??? Wird primär als Vakuum-Fehler eingestuft.
Gruß Peter
Ich weiß nicht, ob man die heiße Röhre schnell genug ans Meßgerät kriegt. Werde ich mal nach einer Messung im Prüfgerät probieren. "Leider" habe ich derzeit keine kaputte EL84 mit dem Fehler ..... Magst Du mal versuchen ??? Wird primär als Vakuum-Fehler eingestuft.
Gruß Peter
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Re: Telefunken Concertino 53 Trafo durchgebrannt
Hallo,
ich habe das Buch auch hier liegen (1. Ausgabe 1958).
Der Effekt oben ist die thermische Gitteremission (steht auf Seite 209):
"Über den geringen Abstand zwischen Gitter und glühender Kathode kann Emissionsmaterial auf das Gitter aufgedampft werden, und durch Absorbtion der Wärmestrahlung kann das Gitter leicht eine Termperatur von mehreren 100°C annehmen. Die Folge davon ist, das das Gitter selbst Elektronen emittieren kann, die je nach Spannungsverhältnissen zur Kathode oder anderen Elektroden gelangen können."
Gruß
Oliver
ich habe das Buch auch hier liegen (1. Ausgabe 1958).
Der Effekt oben ist die thermische Gitteremission (steht auf Seite 209):
"Über den geringen Abstand zwischen Gitter und glühender Kathode kann Emissionsmaterial auf das Gitter aufgedampft werden, und durch Absorbtion der Wärmestrahlung kann das Gitter leicht eine Termperatur von mehreren 100°C annehmen. Die Folge davon ist, das das Gitter selbst Elektronen emittieren kann, die je nach Spannungsverhältnissen zur Kathode oder anderen Elektroden gelangen können."
Gruß
Oliver
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Re: Telefunken Concertino 53 Trafo durchgebrannt
Ja, das ist eine von den drei beschriebenen Ursachen, Ursache c). Ich habe auf Seite 210 aus dem letzten Absatz zitiert, weil der Isolationswiderstand (Ursache a) ) als einziger auch ohne die dort beschriebene Meßanordnung mit Hausmitteln einfach gemessen werden kann (<100MOhm wäre mit dem Fluke vermutlich meßbar). Der Vollständigkeit halber: Ursache b) ist schlechtes Vakuum. Durch die Gitterstromkennlinie kann man diese drei Ursachen unterscheiden.
Die dort beschriebene Meßschaltung ist relativ simpel. Nur für einen Einzelfall lohnt sich der Aufwand nicht. Der Tausch geht schneller, wenn man denn eine zweite Röhre hat .......
Gruß Peter
Die dort beschriebene Meßschaltung ist relativ simpel. Nur für einen Einzelfall lohnt sich der Aufwand nicht. Der Tausch geht schneller, wenn man denn eine zweite Röhre hat .......
Gruß Peter
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Re: Telefunken Concertino 53 Trafo durchgebrannt
Hallo in die Runde,
danke für die vielen Hintergrundinfos. Sehr spannend und wirklich informativ.
Ich gehöre hier wahrscheinlich auch eher zu den Älteren, aber 1958 hab ich auch noch in die Windel gesch.....
Ich weiß aber nicht, ob das Marcel wirklich weiterhilft.
Also:
- Marcel, ersetze wie geplant die Kondis noch am Ausgangstrafo...
- Du könntest mal die Widerstände im Bereich von g1 der EL84 nachmessen, insbesondere den 800 k, nicht dass der hochohmig geworden ist.
(falls du das nicht eh schon gemacht hast)
- Die Spannung am Schirmgitter hast du nicht berichtet, aber am gleichen Strang hängt auch die ganze ZF etc. Wenn der 1 kOhm Widerstand etwas hätte, dann hätte man das auch anders schon gemerkt, dann gäbe es keinen Empfang mehr.
Sonst fällt mir gerade auch nichts mehr ein....
Bleibt also nur noch die EL84 durch eine wissend gut gebrauchte oder NOS zu ersetzen und wieder an g1 zu messen.
In der Hoffnung dass es dann doch "nur" die Röhre war.
Wenn es dann gut ist und die Spannung an g1 nahe 0 bleibt, ist das Problem gelöst.
Dann ist es letztlich auch egal durch welchen Effekt die Röhre unbrauchbar wurde. Ist dann ein Fall für die Tonne.
Wahrscheinlich hat sie durch zu hohen Stromfluss den Gleichrichter gekillt.
Falls das Problem bleibt, müssen wir alle noch mal hirnen......
Wie legt der SWR unserem Ministerpräsidenten Kretschmann immer so schön in den Mund:
"Das klappt schon. Und was wir machen, wenn es nicht klappt, das sehen wir dann, wenn es nicht klappt. Das klappt immer."
Klaus-Dieter
danke für die vielen Hintergrundinfos. Sehr spannend und wirklich informativ.
Ich gehöre hier wahrscheinlich auch eher zu den Älteren, aber 1958 hab ich auch noch in die Windel gesch.....
Ich weiß aber nicht, ob das Marcel wirklich weiterhilft.
Also:
- Marcel, ersetze wie geplant die Kondis noch am Ausgangstrafo...
- Du könntest mal die Widerstände im Bereich von g1 der EL84 nachmessen, insbesondere den 800 k, nicht dass der hochohmig geworden ist.
(falls du das nicht eh schon gemacht hast)
- Die Spannung am Schirmgitter hast du nicht berichtet, aber am gleichen Strang hängt auch die ganze ZF etc. Wenn der 1 kOhm Widerstand etwas hätte, dann hätte man das auch anders schon gemerkt, dann gäbe es keinen Empfang mehr.
Sonst fällt mir gerade auch nichts mehr ein....
Bleibt also nur noch die EL84 durch eine wissend gut gebrauchte oder NOS zu ersetzen und wieder an g1 zu messen.
In der Hoffnung dass es dann doch "nur" die Röhre war.
Wenn es dann gut ist und die Spannung an g1 nahe 0 bleibt, ist das Problem gelöst.
Dann ist es letztlich auch egal durch welchen Effekt die Röhre unbrauchbar wurde. Ist dann ein Fall für die Tonne.
Wahrscheinlich hat sie durch zu hohen Stromfluss den Gleichrichter gekillt.
Falls das Problem bleibt, müssen wir alle noch mal hirnen......
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Re: Telefunken Concertino 53 Trafo durchgebrannt
Meine Kondensatoren lieferung ging verloren. Habe den 800k Widerstand gemessen ist ok. An Pin 9 Schirmgitter 220V fallend. Röhre habe ich noch keine neue.
Mfg Marcel
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Re: Telefunken Concertino 53 Trafo durchgebrannt
Guten Abend. Die EL84 wurde von mir gewechselt. So an Pin 2 Steuergitter nun 0 Volt konstant. Pin 6 Heizung 6 Volt Ac. Pin 7 Anode 232Volt DC.Pin9 Gitter 2 215V DC. Hauptschalter auf 240 V Ac Netzeingang.
Mfg Marcel
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Re: Telefunken Concertino 53 Trafo durchgebrannt
Hallo Marcel,
also war es wohl doch die EL84.
Dann sieht es so aus als ob du jetzt ungetrübte Freude an deinem Projekt haben kannst.
Viel Spaß damit
Klaus-Dieter
also war es wohl doch die EL84.
Dann sieht es so aus als ob du jetzt ungetrübte Freude an deinem Projekt haben kannst.
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Re: Telefunken Concertino 53 Trafo durchgebrannt
Habe noch festgestellt das mein magisches Auge dunkel bleibt. Vorm defekt des Gleichrichters leuchtete es noch. Welche Spannungen sind hier wichtig?
Mfg Marcel
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Re: Telefunken Concertino 53 Trafo durchgebrannt
Das Vorhandensein der Heizspannung von ca. 6,3 V AC und 2 x Anodenspannung 1 x ca. 250 V/DC und einmal 120- 180 V/DC
M.f.G.
harry
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- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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harry
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