Nordmende Phono Super 57 - Phono-Anschluss

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Christoph2
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Nordmende Phono Super 57 - Phono-Anschluss

Beitrag von Christoph2 »

Hallo miteinander!
Da dieser Thread viewtopic.php?f=2&t=21877 ohnehin von mir "gekapert" wurde, wollte ich für das Problem lieber einen neuen aufmachen.

Der Plattenspieler wird ganz simpel wie ein externes Gerät angeschlossen (rot markiert):

Bild

Aussen (Rückwand) gibt es keinen weiteren Anschluss. Nun würde ich gerne einen RasPi intern anschliessen, weiß aber nicht so recht was passiert, wenn zwei Geräte parallel dran hängen.
Würde es reichen, einfach darauf zu achten, daß nie beide Geräte gleichzeitig in Betrieb sind? (Den Plattenspieler werde ich ohnehin nicht benutzen können, mangels "Software"... :lol: )

Falls das so nicht geht, welche Maßnahmen müsste ich treffen?

An dieser Stelle möchte ich noch mal offiziell meinen herzlichen Dank an Cyril (Biennophone) aussprechen! Er hat sich eines alten Schaltplan-Legasthenikers angenommen und mir ein großes Stück weit die Augen geöffnet. :danke:
Viele Grüße
Christoph
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röhrenradiofreak
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Re: Nordmende Phono Super 57 - Phono-Anschluss

Beitrag von röhrenradiofreak »

Die beiden Geräte parallel anzuschließen, wird nicht funktionieren. Weil die Ausgangsimpedanz Deines RasPi viel kleiner ist als die des Tonabnehmersystems vom Plattenspieler, wird vom Plattenspieler kaum noch etwas zu hören sein - egal, ob der RasPi ein- oder ausgeschaltet ist. Aber wenn Du den Plattenspieler sowieso nicht nutzen willst, würde das ja nicht stören. Kaputtgehen kann jedenfalls nichts.

Wenn Du beide Geräte nutzen willst, brauchst Du einen Umschalter, mit dem Du die Signalleitung auf das jeweils benutzte Gerät schaltest.

Lutz
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Christoph2
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Re: Nordmende Phono Super 57 - Phono-Anschluss

Beitrag von Christoph2 »

Danke, Lutz!
Das habe ich befürchtet...
Aber wenn Du den Plattenspieler sowieso nicht nutzen willst, würde das ja nicht stören
Na ja, er soll zumindest genutzt werden können.

Würde es reichen, den Signalleiter umzuschalten oder lieber zweipolig?
Viele Grüße
Christoph
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röhrenradiofreak
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Re: Nordmende Phono Super 57 - Phono-Anschluss

Beitrag von röhrenradiofreak »

Ich würde aus zwei Gründen nur den Signalleiter umschalten:
- Dann brauchst Du nur einen einpoligen Umschalter
- Die Gefahr von Brummeinkopplungen aus den nicht benutzten Leitungen ist geringer

Lutz
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Re: Nordmende Phono Super 57 - Phono-Anschluss

Beitrag von hf500 »

Moin,
du brauchst das Chassis vom Fidelio 59 und aufwaerts (Tannhaeuser etc.) ;-)

Die haben getrennte Eingaenge fuer TA/TB...

Das Sinnvollste hier ist Umstecken. Man muss zwar hinter das Geraet, aber das duerfte selten sein. Das Problem bei dem Phonosuper hier ist allerdings, dass die eigentlichen Anschlussbuchsen nicht direkt zugaenglich sind. Durch die groessere Geraetetiefe ist die Rueckwand vom Chassis entfernt eingesetzt, so dass Antennen- und Lautsprecheranschluesse verlaengert wurden, der Phonoanschluss nicht. Normalerweise steht die Rueckwand direkt am Chassis.
Und daran denken, die beiden Tonleitungen (Links, Rechts) ueber Widerstaende (um 4,7k) zusammenfassen. Die Widerstaende entkoppeln die Ausgaenge des Quellgeraetes voneinander. Einige davon, z.B. einige MP3-Spieler, haben im Ausgangsverstaerker eine Ueberlasterkennung, bei direkter Verbindung beider Kanaele und deutlich einseitiger Aussteuerung fangen die an zu "stottern". Zumindest kann man mit Verzerrungen rechnen, wenn die Ausgaenge sehr niederohmig sind, weil sie noch mit Hoerern ab 8-16 Ohm zurechtkommen muessen.

Die beiden Entkopplungswiderstande sollte man noch im 4mm-Stecker unterbringen koennen. Die Bauform wie am Radio gezeigt sollte gut gehen.

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Peter
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Christoph2
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Re: Nordmende Phono Super 57 - Phono-Anschluss

Beitrag von Christoph2 »

Lutz: super, dann wird es einfacher!
Peter: danke, solche Kabel habe ich bereits gemacht und weiß Bescheid.
Viele Grüße
Christoph
dwebb471
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Re: Nordmende Phono Super 57 - Phono-Anschluss

Beitrag von dwebb471 »

Hallo,
Vielen Dank für die Antwort und das Bild. Sehr einfach erklärt, auch für Einsteiger (wie mich). Ich habe vor kurzem ein Nordmende Phono Super 57 für ein paar Pfennig ersteigern können. Man kann sagen, dass es in sofern funktioniert, als dass das Radio spielt, obwohl es arg brummt. Es gibt einiges zu tun aber bevor ich anfange zu löten, wollte ich die Idee ausprobieren, an den Plattenspieleranschluss einen Bluetooth-Empfänger anzuschließen.
An dem linken der beiden Anschlüsse kommt ein Brummton, wenn man ihn nur berührt, der rechte ist tot. Hast Du eine Idee, wie ich am besten vorgehe oder sowas wie "Ah, Du hast vergessen..." oder muss ich anfangen, ihn auseinanderzubauen und am Anfang zu beginnen?

Auf hilfreiche Ideen und Antworten würde ich mich natürlich sehr freuen.

Danke Dir/Euch
Axel
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Re: Nordmende Phono Super 57 - Phono-Anschluss

Beitrag von Axel »

dwebb471 hat geschrieben:An dem linken der beiden Anschlüsse kommt ein Brummton, wenn man ihn nur berührt, der rechte ist tot.
Das ist so völlig in Ordnung.
Links ist „Signal“, rechts ist „Masse“.


Viele Grüße,
Axel :)
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Re: Nordmende Phono Super 57 - Phono-Anschluss

Beitrag von Radiothomas »

Hallo,

was ich öfter mache, wenn der TA-Anschluss noch benutzt werden soll, lege den AM-Bereich still und schließe dort das BT-Modul an.
Es sei denn man will noch KW/MW/LW hören.

Das BT-Modul wird über ein kleines Schaltnetzteil (Steckernetzteil oder Printnetzteil) 5V 200mA versorgt, dann sind die 5V von der Masse getrennt und die NF-Masse vom Ausgang wird mit der Radiomasse verbunden. Wenn die 5V-Masse auch an Radiomasse gelegt wird brummt (Pfeifen / Surren) es, die NF-Ausgänge sind oft Brücken (Class D).
Das Netzteil versorge ich mit der Anodenspannung vom AM-Teil (z. B. Anodenwiderstand EC(H)81 abklemmen), dann ist das BT-Modul auch aus wenn man UKW oder TA benutzt.
Damit bleibt alles von vorn bedienbar.

Als Beispiel hab ich mal einen Plan einer umgebauten Gavotte 55 angehängt.

Viele Grüße Thomas
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