Restauration eines Nordmende Othello 58

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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Rembrandt
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Beitrag von Rembrandt »

Hallo Christian,
Glückwunsch zu der gelungenen Restauration deines Gerätes. Sieht Schmuck aus, kann man echt nicht meckern. Der Rest wird schon. Nur Geduld!
Viele Grüße
Mr. Woodenapple
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Beitrag von Mr. Woodenapple »

Heute hab ich's geschafft, den neuen Stoff auf die Schallwand zu ziehen. Letztendlich habe ich mich doch für einen helleren Stoff entschieden, der dem grün-goldenen Original zwar nicht so gleicht, aber ich finde dass dieser einfach besser passt, damit sieht das Gerät nicht so finster aus.
Vorher - Nachher:

Bild

Und hier das ganze Gerät:

Bild

Seitenlautsprecher und untere Zierleiste fehlen noch, ansonsten bin ich zufrieden. Special thanks to Röhrenradiofreak!
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Schumi
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Beitrag von Schumi »

Klasse Arbeit :super:

Wegen des Schallwandstoffs könntest Du Dir diesen Thread im Saba-Forum mal durchlesen: http://fwd4.me/1RQ

Scheint ein klasse Tip zu sein, ich selbst hab's noch nicht versucht.
Gruß
Schumi

Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln:
Erstens durch Nachdenken, das ist der Edelste, zweitens durch Nachahmen, das ist der Leichteste, und drittens durch Erfahrung, das ist der Bitterste.
Mr. Woodenapple
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Beitrag von Mr. Woodenapple »

Vor ein paar Tagen fiel mir auf, dass der Netzelkobecher nach ~2h Betriebszeit ausserhalb des Gehäuses gemütlich warm geworden ist. Da sich Metall erst oberhalb von 37 °C als "warm" anfühlt, gehe ich mal von vielleicht 45 °C aus. Man liest vielerorts, dass man den Becher auf Erwärmung prüfen soll, aber ich habe nirgendwo etwas darüber gefunden, was dann getan werden sollte... ich habe einfach ihn einfach mal abgeklemmt und passende radiale Typen unterhalb des Chassis angelötet, diese aber nicht weiter auf Erwärmung überprüft. Kann vielleicht auch der Gleichrichter das Problem sein? Oder liegt es nur an der Einbaulage des Bechers, unmittelbar hinter dem AÜ, der wiederum unmittelbar hinter 2x EL84 steht und im Betrieb richtig heiß wird? Was ist das richtige Verfahren bei warmen Netzelkos?

Christian
Funkschrotti
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Beitrag von Funkschrotti »

Hallo,

eine Erwärmung des Elkos ist auch bedingt durch die Lage auf dem Chassis, die Umgebung dürfte dort ziemlich warm werden. 50°C sollten da noch keine Probleme machen.

Gruß

Roland
Mr. Woodenapple
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Beitrag von Mr. Woodenapple »

Vielleicht bin ich ja verwöhnt, aber bislang kann ich mich mit dem Klang des Geräts nicht so recht zufriedengeben. Der große Ovallautsprecher zerrt, im eingebauten wie freiherumliegenden Zustand, bereits bei sanfter Gesprächslautstärke und wenig Bass (z.B. Klangtaste "Jazz", Bass-Taste nicht gedrückt, bei dem Drehregler für die Tiefen dürfen maximal 1,5 von möglichen 5 Noten sichtbar sein). Als Hörbeispiel einen normalen Sender ohne böswilliges Programm, z.B. NDR 1 Welle Nord. Habe ich zu viele Erwartungen, sind die ganzen Klangoptionen lediglich im Tannhäuser-Modell nutzbar oder ist hier eher mit einem Defekt zu rechnen? Der kleinere Ovallautsprecher zerrt nicht (so stark), beim Drücken gegen die Membrane kratzt nichts; auch ein sanftes Verbiegen bringt keine Änderung. Ich habe jedenfalls ein schlechtes Gefühl dabei, und da fallen mir gleich die verheizte ECC82 und der tote Mittelhochtöner ein...

Hat vielleicht noch jemand so einen Lautsprecher? Die eBay-Suche gestaltet sich schwer, da die aufgedruckte Nummer nicht so recht lesbar ist. Ist das eine "61013"?

Bild

Hoffnungsvolle Grüße,
Christian
Mr. Woodenapple
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Beitrag von Mr. Woodenapple »

Ich habe mal einen externen Lautsprecher angeschlossen, auch dieser zerrt bei gleicher Klangeinstellung. Der schuldige ist also wohl die Endstufe. Bei der Untersuchung des Ausgangstrafos fielen mir Merkwürdigkeiten auf:
Aus dem Trafo kommen drei Anschlussdrähte, in Gelb, einer hellen Farbe und in Schwarz. Nachdem ich von ihnen alles abgelötet hatte, habe ich sie untereinander durchgemessen, das Ergebnis ist wie in der ersten Skizze vermerkt. Dadurch komme ich zu zwei Schlüssen:
a) Der weiß-gräuliche, etwas dickere Draht der auch mittig aus dem Trafo kommt, wird der Abgriff (Schaltplanausschnitt) sein,
b) Der Trafo hat Windungsschluss, da die messbaren DC-Widerstände nicht symetrisch sind :cry:

Bild

Überträgt man Vermutung a) auf den Schaltplan, ergibt sich (linkes Bild):

[meine Vermutung SOLL]                    [IST]
BildBild

Geht man davon aus, dass der helle Draht der Mittelabgriff ist, was die Messung vermuten lässt, sei noch angemerkt, dass dieser auf Masse gelegt war, was wiederum nicht dem Schaltplan entspricht. Der im Schaltplan von oben (2. Lautsprecherbuchse) kommende Draht war dafür am Gelben in der Skizze verlötet, somit nicht am Mittelabgriff sondern am heißen Ende (rechtes Bild).

Ich bitte gar nicht erst darum, dass jemand versucht, dieses skizzierte und beschriebene Chaos nachzuvollziehen (undankbare Aufgabe! :wink: ), aber gehe ich richtig in meinen Annahmen?

Mir scheint, hier hat mal jemand richtig Mist gebaut, aber nachdem ich alles nach Schaltplan neu verdrahtet habe (grauer Draht = Mittelabgriff) ist es nicht besser geworden, subjektiv hat sich nichts verändert. Was ist da los?? Muss ich zurück in die Mittelstufe, Grundlagen der Elektrotechnik??

Meschugge,
Christian
Zuletzt geändert von Mr. Woodenapple am Mo Nov 09, 2009 16:42, insgesamt 1-mal geändert.
Jean_Berlin
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Beitrag von Jean_Berlin »

Hallo Christian,

also AÜs gehen selten sekundärseitig kaputt. Ob ein Anschluss auf Masse gehört, hängt davon ab, ob und wie eine Gegenkopplung an dieser Stelle eingebaut ist.
Der Schaltplanausschnitt sagt auch nicht, dass die Wicklungshälften symmetrisch sein müssen, dennoch können sie es wechselstrommäßig trotz verschiedener ohmscher Widerstände sein (bei unterschiedlichen Drahtstärken).

Grüsse,
Jean
Mr. Woodenapple
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Beitrag von Mr. Woodenapple »

Okey, gehe ich davon aus, dass tatsächlich alles so seine Richtigkeit hat, ist der Klang am externen Lautsprecher in Ordnung. Merkwürdig dass ich das vorhin anders wahrgenommen hatte, aber heut ist ja schließlich auch Montag...:roll:
Nun kann ich schön aufdrehen ohne dass es zerrt, nur der große ovale Nordmende-Lautsprecher knallt. Da der kleinere davon keine Mucken macht, werde ich im eBay die Augen offen halten. Danke an alle!
EQ80
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Beitrag von EQ80 »

Hallo Christian.
kann gut sein, daß ich genau den passenden grossen Nordmende-Lautsprecher noch irgendwo rumliegen habe.
Bitte gib bei Interesse (möchte nur Versandkostenersatz) den Lochabstand der Befestigungslöcher an.
Ich schau dann mal nach ob der Lautsprecher passt.

Grüße
Frank
Mr. Woodenapple
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Beitrag von Mr. Woodenapple »

Tatsächlich, Jean, du hattest ja sowas von Recht. In einem bekannten Auktionshaus fand ich hochauflösende Bilder vom Innenleben eines Tannhäuser 58, wo die Verkabelung am AÜ gut sichtbar ist. Das soll wohl alles so. Die Belegung ist zwar anders, aber ebenfalls im Schaltplan vermerkt, so konnte ich Rückschlüsse ziehen. Weiß denn niemand was zu dem Lautsprecher, vielleicht wo er noch verbaut wurde?

EDIT: eine Enneode rettet meinen Tag :D auch wenn noch nichts feststeht, so kann ich doch mehr oder minder hoffnungsvoll gestimmt ins Bett! Der Abstand der Befestigungsbohrungen ist 22,5 cm bzw. 9 cm. Dank an Frank!!

Christian :)
EQ80
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Beitrag von EQ80 »

Hallo Christian,
hab den Lautsprecher gefunden. Sieht leider etwas anders aus. 9cm stimmt schon mal, aber längsseitig 24cm! :oops:
Ich weiß nicht, ob der reinginge, wäre aber dann natürlich nicht original!
Falls du den LSP trotzdem haben möchtest, verschenke ich den, müsste aber für den Versand 4,30 haben (Hermes paket).
Was mir noch aufgefallen ist: lat deinem Schaltbild sind die beiden Hauptlautsprecher in Reihe und damit wohl am 8-10 Ohm Ausgang des Übertragers angeschlossen.
Übergangsweise könnte man den defekten Lautsprecher ganz abklemmen und den intakten an den 5 Ohm Ausgang anschliessen. Dann sollte der Klang ganz i.O. sein. Aber Vorsicht! Nicht mehr voll aufdrehen, da ein Hauptlautsprecher wohl kaum auf Dauer die Leistung der EL84-Gegentaktendstufe verkraftet!
Grüße
Frank